Donnerstag, 13. Juni 2013
Bis zum bitteren Ende
Bedarf das einer nachträglichen Erwähnung? Sogar einer lobenden? Aber klar. Die Toten Hosen, sonst hier eher (und mit einigem Recht) schmählich vernachlässigt, haben bei ihrem Konzert in der Münchner Olympiahalle am Wochenende, also quasi im Wohnzimmer des stolzen Triple-Gewinners, ihr "Bayern"-Lied höchstselbst und in voller Länge gegen ein überlautes Pfeifkonzert zur Aufführung gebracht. Vorher war ihnen das ja nur im Partykeller von Jens Jeremies gelungen, hier war nun schon mehr Arsch in der Hose von Nöten. Doch gemäß der Kahnschen Maxime ("Ihr braucht Eiiiiier!") haben sie diese Konfrontation nicht gescheut - "In dieser Stadt wollten wir uns nicht nachsagen lassen, dass wir nicht den Mumm dazu haben", so Campino. Reschbekt!
Vervollständigung
Ihre Platte "Algiers" im letzten Jahr war, wie könnte man anderes behaupten, meisterhaft, nun schicken Calexico in Begleitung ihrer akuellen Europatournee eine EP mit Namen "Maybe On Monday" (einem der Titel besagten Albums) hinterher. Auf dieser befinden sich auch drei Coverversionen - jeweils von den Replacements, die ja gerade eine Wiederauferstehung erfahren, von Elvis Costello und The Call. Anhören kann man das Ganze bei quietus.com, hingehen kann man wie folgt:
01.07. Bremen, Schlachthof
02.07. Berlin, Zitadelle (mit Patti Smith)
03.07. Dresden, Alter Schlachthof
04.07. Stuttgart, Freilichtbühne Killesberg (mit Amanda Palmer)
05.07. Wien, Harvest Of Art
06.07. Würzburg, Posthalle
09.07. Mainz, Zitadelle
10.07. Karlsruhe, Tollhaus
16.07. München, Tollwood
17.07. Nürnberg, Serenadenhof
10.08. Wels, Schlachthof
11.08. Dornbirn, Conrad Sohm
13.08. Hamburg, Stadtpark
14.08. Bonn, Kunst!Palast
01.07. Bremen, Schlachthof
02.07. Berlin, Zitadelle (mit Patti Smith)
03.07. Dresden, Alter Schlachthof
04.07. Stuttgart, Freilichtbühne Killesberg (mit Amanda Palmer)
05.07. Wien, Harvest Of Art
06.07. Würzburg, Posthalle
09.07. Mainz, Zitadelle
10.07. Karlsruhe, Tollhaus
16.07. München, Tollwood
17.07. Nürnberg, Serenadenhof
10.08. Wels, Schlachthof
11.08. Dornbirn, Conrad Sohm
13.08. Hamburg, Stadtpark
14.08. Bonn, Kunst!Palast
Kein Vergleich
Heliotropes
„A Constant Sea“
(Manimal Vinyl)
Bei allem Respekt, gegen die Heliotropes nehmen sich die Sugababes, in welcher Besetzung man sie auch immer zum Vergleich heranziehen mag, wie brave College-Twens aus, auch wenn sie in Sachen Optik/Besetzung auf den allerersten Blick vielleicht Gemeinsamkeiten aufweisen. Musikalisch hat sich’s dann aber schnell mit den Schnittmengen – hier geht es schließlich nicht um radiotauglichen Girliepop, sondern um psychedelischen Fuzzrock der Extraklasse. Amber Myers (Gesang/Schlagzeug) und Jessica Numsuwankijkul (Gesang/Gitarre) haben die Band 2009 in Brooklyn gegründet und zwei Jahre später die Single „Ribbons“ veröffentlicht, mit „A Constant Sea“ kommt nun, da mit Nya Abudu am Bass und Cici Harrison (Schlagzeug) zum Quartett ergänzt wurde, der erste Longplayer. Die vier bewegen sich im Dunstkreis von Formationen wie den Screaming Females oder den Hunters, orientieren sich aber eher an klassischem Stonerrock und elektrisch verstärktem Blues. Beim Hören der zwölf Songs fallen einem hin und wieder auch die grandiosen Mother Tongue ein, wie sie nutzen auch die Heliotropes häufige Breaks und Tempiwechsel als bevorzugtes Stilmittel. Bis auf „Unadored“ und „Christine“ können alle Stücke knarzenden, staubtrockenen Gitarrenkrach in ausreichender Menge aufweisen, schneller wie am Ende des erwähnten „Ribbons“ wird es selten, laut eigentlich immer – „Psalms“, „Quatto“, „Good And Evil“, da mag sich jeder seinen Favoriten selbst heraussuchen. Irgendwo stand zu lesen, dass die Songs auf „A Constant Sea“ – fast alle stammen aus der Feder von Jessica Numsuwankijkul – sogar einen Bezug zu deutscher Prosa aufweisen. „Die Blechtrommel“ (Volker Schlöndorff) nach dem gleichnamigen Roman von Günter Grass sei ihr absoluter Lieblingsfilm, so die Sängerin, und wie in diesem Roman handeln viele ihrer Texte von einem sehr eigenwilligen Umgang mit der Umwelt: „The whole thing's a bit detached from reality. It's not an alternate universe, but it's not totally rooted in reality. It has this weird, uncanny feel to it.“ Was also bitteschön können diese Mädels noch falsch machen – man muss sie einfach mögen.
Komplettstream des Albums bei SPIN.
„A Constant Sea“
(Manimal Vinyl)
Bei allem Respekt, gegen die Heliotropes nehmen sich die Sugababes, in welcher Besetzung man sie auch immer zum Vergleich heranziehen mag, wie brave College-Twens aus, auch wenn sie in Sachen Optik/Besetzung auf den allerersten Blick vielleicht Gemeinsamkeiten aufweisen. Musikalisch hat sich’s dann aber schnell mit den Schnittmengen – hier geht es schließlich nicht um radiotauglichen Girliepop, sondern um psychedelischen Fuzzrock der Extraklasse. Amber Myers (Gesang/Schlagzeug) und Jessica Numsuwankijkul (Gesang/Gitarre) haben die Band 2009 in Brooklyn gegründet und zwei Jahre später die Single „Ribbons“ veröffentlicht, mit „A Constant Sea“ kommt nun, da mit Nya Abudu am Bass und Cici Harrison (Schlagzeug) zum Quartett ergänzt wurde, der erste Longplayer. Die vier bewegen sich im Dunstkreis von Formationen wie den Screaming Females oder den Hunters, orientieren sich aber eher an klassischem Stonerrock und elektrisch verstärktem Blues. Beim Hören der zwölf Songs fallen einem hin und wieder auch die grandiosen Mother Tongue ein, wie sie nutzen auch die Heliotropes häufige Breaks und Tempiwechsel als bevorzugtes Stilmittel. Bis auf „Unadored“ und „Christine“ können alle Stücke knarzenden, staubtrockenen Gitarrenkrach in ausreichender Menge aufweisen, schneller wie am Ende des erwähnten „Ribbons“ wird es selten, laut eigentlich immer – „Psalms“, „Quatto“, „Good And Evil“, da mag sich jeder seinen Favoriten selbst heraussuchen. Irgendwo stand zu lesen, dass die Songs auf „A Constant Sea“ – fast alle stammen aus der Feder von Jessica Numsuwankijkul – sogar einen Bezug zu deutscher Prosa aufweisen. „Die Blechtrommel“ (Volker Schlöndorff) nach dem gleichnamigen Roman von Günter Grass sei ihr absoluter Lieblingsfilm, so die Sängerin, und wie in diesem Roman handeln viele ihrer Texte von einem sehr eigenwilligen Umgang mit der Umwelt: „The whole thing's a bit detached from reality. It's not an alternate universe, but it's not totally rooted in reality. It has this weird, uncanny feel to it.“ Was also bitteschön können diese Mädels noch falsch machen – man muss sie einfach mögen.
Komplettstream des Albums bei SPIN.
Das wird groß
Es hat sich ja etwas hingezogen, bis die Jungs mal mit den hard facts herausrückten - nun gibt's Butter bei die Fische: Am 16. August werden die Ingolstädter Slut ihr neues Album via Cargo Records veröffentlichen, "Alienation" wird es heißen und die erste Single daraus mit dem Titel "Next Big Thing" wird am 9. August im Handel erhältlich sein - den Song kann man sich im Übirgen auch im Albumteaser auf Youtube anhören. Neben einem Auftritt beim Hamburger Reeperbahnfestival und auf einem Open Air in Wien gibt es bislang keine Livetermine, eine Tour soll aber im kommenden Jahr folgen.
Mittwoch, 12. Juni 2013
Dance plus Darkness
Austra
„Olympia“
(Domino)
Wer von Katie Stelmanis den großen Quantensprung erwartet, ist mit diesem Album sicher schlecht beraten, hängt man die Hoffnungen dagegen etwas tiefer, sollte man viel Freude daran haben. Ziemlich genau vor zwei Jahren erschien die Kanadierin zusammen mit ihren Mitstreitern Dorian Wolf und Maya Postepski und dem Debütalbum „Feel It Break“ auf der Bildfläche – der Zeitpunkt schien passend, denn Zola Jesus, Fever Ray und Janine Rostron alias Planningtorock hatten zuvor schon den Weg für diese Art von wavigem Gothpop geebnet. Austra waren im Kreise der Genannten die Band, der die Vermählung von Dance und Darkness am zwingendsten gelang, daran hat sich auch mit dem Nachfolger nichts geändert. Stelmanis, ausgestattet mit einem sehr markanten, sirenenhaften Sopran, gelingt mit „Olympia“ und neuerlich angeheuertem Zusatzpersonal wieder der Spagat zwischen düster dräuenden, synthetischen Klangcollagen und poppigen Beats, mal versöhnlich gestimmt wie bei „Home“ oder „Forgive Me“, an anderer Stelle elegisch, tieftraurig („Reconsile“, „Hurt Me Now“, „Fire“). Richtig fröhlich ist das alles nicht und kaum einer der generell eher sanft angeschlagenen Songs kommt ohne klagenden Grundton aus. Ganz selten schwingt sich ein Stück mal zu lockerem House oder Funk auf, „Annie (Oh Muse, You)“ hat sich ein paar Takte vom trendigen Italodiskobeat geborgt, weiter vor wagen sich Austra aber dann doch nicht. Die Mischung jedenfalls bleibt eine spannende, die auch für die Zukunft noch jede Menge Optionen bietet.
14.06. Berlin, Lido
19.07. Gräfenhainichen, MELT
01.08. Feldkirch, Poolbar Festival
02.08. Salzburg, Stuck!
„Olympia“
(Domino)
Wer von Katie Stelmanis den großen Quantensprung erwartet, ist mit diesem Album sicher schlecht beraten, hängt man die Hoffnungen dagegen etwas tiefer, sollte man viel Freude daran haben. Ziemlich genau vor zwei Jahren erschien die Kanadierin zusammen mit ihren Mitstreitern Dorian Wolf und Maya Postepski und dem Debütalbum „Feel It Break“ auf der Bildfläche – der Zeitpunkt schien passend, denn Zola Jesus, Fever Ray und Janine Rostron alias Planningtorock hatten zuvor schon den Weg für diese Art von wavigem Gothpop geebnet. Austra waren im Kreise der Genannten die Band, der die Vermählung von Dance und Darkness am zwingendsten gelang, daran hat sich auch mit dem Nachfolger nichts geändert. Stelmanis, ausgestattet mit einem sehr markanten, sirenenhaften Sopran, gelingt mit „Olympia“ und neuerlich angeheuertem Zusatzpersonal wieder der Spagat zwischen düster dräuenden, synthetischen Klangcollagen und poppigen Beats, mal versöhnlich gestimmt wie bei „Home“ oder „Forgive Me“, an anderer Stelle elegisch, tieftraurig („Reconsile“, „Hurt Me Now“, „Fire“). Richtig fröhlich ist das alles nicht und kaum einer der generell eher sanft angeschlagenen Songs kommt ohne klagenden Grundton aus. Ganz selten schwingt sich ein Stück mal zu lockerem House oder Funk auf, „Annie (Oh Muse, You)“ hat sich ein paar Takte vom trendigen Italodiskobeat geborgt, weiter vor wagen sich Austra aber dann doch nicht. Die Mischung jedenfalls bleibt eine spannende, die auch für die Zukunft noch jede Menge Optionen bietet.
14.06. Berlin, Lido
19.07. Gräfenhainichen, MELT
01.08. Feldkirch, Poolbar Festival
02.08. Salzburg, Stuck!
Lass machen Party!
Das muss man ihnen lassen - der Name des Songs ist schon mal Klasse: "C'mon Stimmung", was haben wir gelacht! Er stammt von No Age, das Duo aus Los Angeles bereitet bekanntlich für August sein drittes Album "An Object" vor - damit, so viel ist sicher, könnte es wieder klappen.
Andererseits
Wer A sagt, muss auch... genau: Wer also die eine Seite der Doppelsingle samt Videofilmchen ("In Deiner Stadt") erwähnt, der darf die Rückseite nicht vergessen - "Gestern von Morgen" heißt das Ding von Neonschwarz (die mit den Palmen im Bild) und auch dazu gibt es mittlerweile auf dem Clipkanal von Audiolith einen lustigen Streifen - wegschauen gilt nicht, also hier.
Macht Sinn
Sie kommen also doch noch mal: Mit diesem wunderbaren Album im Gepäck machen sich die Queens Of The Stone Age im Herbst in Richtung Deutschland auf und gastieren wie folgt:
04.11. Stuttgart, Schleyer-Halle
05.11. München, Zenith
08.11. Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle
04.11. Stuttgart, Schleyer-Halle
05.11. München, Zenith
08.11. Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle
Unzweideutig
Diese Form von Autoagression ist höchst ungewöhnlich und wer schwache Nerven hat, sollte sich das nachfolgende Video zu "Tiff" (feat. Justin Vernon/Bon Iver) nicht allein im Dunkeln ansehen: Poliça haben ja bekanntlich für dieses Jahr ein neues Album angekündigt, "Shulamith" soll es heißen und die Vermutung liegt nahe, dass der Titel Bezug nimmt auf die kanadische Feministin Shulamith Firestone, einer radikalen Vorkämpferinnen der Frauenbewegung, die im vergangenen Jahr in New York im Alter von 67 Jahren verstorben ist. Auch das Cover der kommenden Platte spart nicht mit Kunstblut und läßt so wenig Raum für Spekulationen über den Inhalt.
18.08. Hamburg, Dockville
21.08. Kassel, Kulturzelt
22.08. Jena, Kulturzelt
01.09. Zürich, Open Air
18.08. Hamburg, Dockville
21.08. Kassel, Kulturzelt
22.08. Jena, Kulturzelt
01.09. Zürich, Open Air
Music Non Stop
Dass ihn die aktuelle Arbeit inkl. dazugehöriger Nebengeräusche von Ex-Mitglied Karl Bartos gewurmt und angespornt hat, ist bloße Vermutung und schon seit längerem legen er und seine Kollegen eine bienenartige Betriebsamkeit an den Tag: Dem Guardian hat Ralf Hütter nun in einem Interview verraten, dass eine neue Platte von Kraftwerk in der nächsten Zeit mehr als wahrscheinlich ist. Zusammen mit der neuen Besetzung aus Henning Schmitz, Fritz Hilpert und Falk Grieffenhagen hätten sie schon acht Tracks unter Dach und Fach, ein Titel oder der genaue Erscheinungstermin sind jedoch noch nicht bekannt. Während Hütter eine Zusammenarbeit mit Florian Schneider über die Jahre bestätigt, erfährt Bartos in seinen Ausführungen eine denkbar knappe, fast schon mitleidige Erwähnung: "And the other drummers we haven’t seen since the mid-80s, basically." Deutlich humorvoller da schon seine Antwort auf die Frage, ob es denn für das Album eine Timeline gäbe: “Of course. It’s music non stop!”
Dienstag, 11. Juni 2013
Gegensätzlich
Im letzten Jahr gab es von der Münchner Band Dave A Marat ein weiteres Lebenszeichen, "King Of The Sun" hieß die mit sechs Titeln bestückte EP - Drummer Michael Heiß und Gitarrist Florian Holzmann waren offenbar auf der Suche nach einem Zweitjob und haben sich nun unter dem Namen Fjellheim dem Boom Boom Tschack verschrieben. Es gibt also etwas auf die Ohren, das so ganz anders klingt als der Sound der Mutterkombo, bei Soundcloud steht mit "Øndra" der erste Song online und auf der Facebookseite gibt's das Video dazu.
Die Vorleserin
So richtig weg waren sie ja nie, auch wenn das letzte Album "Head First" nun auch schon wieder drei Jahre alt ist: Der Depeche-Mode-Fan durfte ja Goldfrapp und ihren Mix von "Halo" gerade wieder einmal im Stadionrund erleben (der aber dann doch eher so naja ist) - nun kommt die Londonerin zusammen mit Will Gregory Mitte September mit dem bislang sechsten Studioalbum "Tales Of Us" (Mute) zurück. Der dazugehörige Teaser auf www.goldfrapp.com läßt ahnen, dass die Zeiten des Diskobeats vorerst ad acta gelegt sein dürften, die Soundschnipsel erinnern angenehm an die Großtaten des Debüts "Felt Mountain" - man darf gespannt sein. Für den Herbst ist jedensfalls ein erster Deutschlandtermin anberaumt.
23.10. Berlin, Heimathafen Neukölln
26.10. Zürich, Kaufleuten
23.10. Berlin, Heimathafen Neukölln
26.10. Zürich, Kaufleuten
Trostpflaster
Mit Liveterminen geizen die Jungs noch immer, jetzt gibt es wenigstens in Punkto Musik einen kleinen Nachschlag: Die Divine Fits haben vier Songs ihres aktuelle Albums "A Thing Called..." für eine Daytrotter-Session aufgenommen - anhören kann man sie auf der Website von Horseshack selbst. Dazu gibt es hier noch eine aktuelle Aufzeichnung der neuen Single "Chained To Love/Ain't That The Way" aus der Latenight-Show von Conan O'Brien.
Per Anhalter
Irgendwie kommen einem die Einstellungen bekannt vor - gab's solche Straßenbilder vom Meister nicht auch schon in diversen anderen Filmen zu sehen? Egal, jedenfalls hat David Lynch für "I'm Waiting Here", seinen Song mit Lykke Li, dieses alte Sujet wieder ausgegraben, Mitte Juli erscheint dann mit "The Big Dream" endlich das komplette Album.
Montag, 10. Juni 2013
Liaisons Dangeureuses
Diese Paarung verwundert nicht wirklich: Einer der Urväter des Industrial Goth, J.G. Thirlwell, besser bekannt unter seinem Pseudonym Foetus, hatte im vergangenen Jahr schon mehrmals Gelegenheit, mit Nika Roza Danilova aka Zola Jesus zusammenzuarbeiten (kann auch sein, dass man das ehrenhalber andersherum formulieren müsste - sei's drum). Als Ergebnis dieser Liason wird nun im August das Album "Versions" (Sacred Bones) der Amerikanerin erscheinen, das Tracklisting dazu gibt's bei pitchfork. Hier folgt noch ein Ausschnitt aus einer gemeinsamen Performance der beiden im New Yorker Guggenheim Museum.
Der Kleine hat die Nase vorn
Beady Eye
„Be“
(Sony)
Ganz so verwegen ist die These ja nun nicht mehr: Mittlerweile nämlich können selbst die treuesten und letztverbliebenen Fans von Oasis nicht mehr leugnen, dass der Band der Gebrüder Großmaul gar nichts Besseres hätte passieren können als ihre Auflösung vor vier Jahren. Während das schwergewichtige Mutterschiff damals hilf- und inspirationslos in seichtem Wasser dahindümpelte, spornen sich die beiden Gallaghers nun, seit sie der Bürde der geschwisterlichen Zwangsgemeinschaft entledigt sind, gegenseitig zu Bestleistungen an – man kann sich zwar immer noch nicht riechen, duelliert sich aber seither mit angestacheltem Ehrgeiz und musikalischen Mitteln. Wobei sich die ihnen zugedachten Berufsbilder bzw. deren Grenzen, also hier Sänger (Liam) und da Songschreiber (Noel), nach und nach zu vermischen scheinen.
Nachdem Liams Start als Alleinunterhalter mit altbekanntem Stammpersonal (Bell, Archer, Sharrock) auch für ihn selbst etwas unbefriedigend und holprig verlief („At the end of the day, people just didn’t f*cking buy it ... I mean, we were great, but...“, shortlist.com) – „Different Gear, Still Speeding“ war dennoch eine unerwartet gelungene Sache – legten Noel und seine Highflying Birds mit ihrem Debüt die Messlatte gleich mal um ein deutliches Stück höher, der ältere der Brüder hatte also in der Endabrechnung die Nase ein Stück weiter vor dem jüngeren. Bis jetzt – denn mit „Be“, dem neuen Album von Beady Eye, sollte sich dieser Vorsprung ins Gegenteil verkehrt haben. Dass dieser Erfolg zu großen Teilen dem Engagement und der Arbeit von Produzentenguru David Sitek zu verdanken ist, darf gern spekuliert werden (dem Vernehmen nach war es ein nervenaufreibender und selten friedvoller, gleichwohl aber doch erfolgreicher Ideenwettstreit zweier unnachgiebiger Egomanen) – das Ergebnis jedenfalls gibt der Entscheidung zweifelsohne Recht.
Woran es bei „Different Gear...“ noch mangelte, „Be“ hat sie nun – die Juwelen, die sich unweigerlich im Gehör festhaken und so schnell nicht wieder herauskommen möchten: „Flick Of The Finger“ ist mit seinen fetten Bläsersätzen und zentnerschweren Gitarren grandios und wahrscheinlich der beste Primal-Scream-Song, der nicht von Primal Scream geschrieben wurde. Ebenso famos gelingt „Soul Love“, Liams Stimme liegt seltsam nölfrei und eigentümlich nah über den trockenen Beats, es klirrt und klimpert nach Herzenslust. Da sind wieder die gewohnten Anleihen bei Gallaghers Adoptivvätern Paul, Ringo, John und George (hier: „Face The Crowd“, „Iz Rite“), die liebenswerten, psychedelischen Schwurbeleien („Second Bite Of The Apple“) und mit „Shine A Light“ die perfekte Mischung aus allem, inklusive bratziger Synthbegleitung obendrauf.
Ein wirklich witziges Highlight ist dem Youngster mit „Don’t Brother Me“ gelungen. Man glaubt den Provokateur in Liam Gallagher gut genug zu kennen um zu wissen, wieviel Spaß ihm Wortspielereien wie die des Titels und Zitate wie „Come on now, give peace a chance, take my hand, be a man“ machen. Den Familienbezug mag er gar nicht leugnen, ebensowenig die Ernsthaftigkeit, die dahintersteckt, also: “But anyway, there’s a lot of love in there, but there’s also a couple of – humorous, I think – digs. I love the song. I’m not gonna change the title to make my life easier (shortlist.com).“ Zwei schwelgerische Lennon-Momente hält er für den Zuhörer am Ende noch bereit, dann ist Schluß. Man darf annehmen, dass dieses Album, wenn es denn den verdienten Erfolg einfährt, dem angekratzten Ego des Frontmannes wieder aufhelfen wird. Und dass sich Noel schon jetzt ein paar Gedanken mehr machen muss, wie seine Antwort, wann auch immer sie kommt, ausfallen soll... http://www.beadyeyemusic.com/
02.07. Berlin, C-Club
03.07. Hamburg, Uebel und Gefaehrlich
05.07. München, Backstage
22.08. Köln, Gloria Theater
„Be“
(Sony)
Ganz so verwegen ist die These ja nun nicht mehr: Mittlerweile nämlich können selbst die treuesten und letztverbliebenen Fans von Oasis nicht mehr leugnen, dass der Band der Gebrüder Großmaul gar nichts Besseres hätte passieren können als ihre Auflösung vor vier Jahren. Während das schwergewichtige Mutterschiff damals hilf- und inspirationslos in seichtem Wasser dahindümpelte, spornen sich die beiden Gallaghers nun, seit sie der Bürde der geschwisterlichen Zwangsgemeinschaft entledigt sind, gegenseitig zu Bestleistungen an – man kann sich zwar immer noch nicht riechen, duelliert sich aber seither mit angestacheltem Ehrgeiz und musikalischen Mitteln. Wobei sich die ihnen zugedachten Berufsbilder bzw. deren Grenzen, also hier Sänger (Liam) und da Songschreiber (Noel), nach und nach zu vermischen scheinen.
Nachdem Liams Start als Alleinunterhalter mit altbekanntem Stammpersonal (Bell, Archer, Sharrock) auch für ihn selbst etwas unbefriedigend und holprig verlief („At the end of the day, people just didn’t f*cking buy it ... I mean, we were great, but...“, shortlist.com) – „Different Gear, Still Speeding“ war dennoch eine unerwartet gelungene Sache – legten Noel und seine Highflying Birds mit ihrem Debüt die Messlatte gleich mal um ein deutliches Stück höher, der ältere der Brüder hatte also in der Endabrechnung die Nase ein Stück weiter vor dem jüngeren. Bis jetzt – denn mit „Be“, dem neuen Album von Beady Eye, sollte sich dieser Vorsprung ins Gegenteil verkehrt haben. Dass dieser Erfolg zu großen Teilen dem Engagement und der Arbeit von Produzentenguru David Sitek zu verdanken ist, darf gern spekuliert werden (dem Vernehmen nach war es ein nervenaufreibender und selten friedvoller, gleichwohl aber doch erfolgreicher Ideenwettstreit zweier unnachgiebiger Egomanen) – das Ergebnis jedenfalls gibt der Entscheidung zweifelsohne Recht.
Woran es bei „Different Gear...“ noch mangelte, „Be“ hat sie nun – die Juwelen, die sich unweigerlich im Gehör festhaken und so schnell nicht wieder herauskommen möchten: „Flick Of The Finger“ ist mit seinen fetten Bläsersätzen und zentnerschweren Gitarren grandios und wahrscheinlich der beste Primal-Scream-Song, der nicht von Primal Scream geschrieben wurde. Ebenso famos gelingt „Soul Love“, Liams Stimme liegt seltsam nölfrei und eigentümlich nah über den trockenen Beats, es klirrt und klimpert nach Herzenslust. Da sind wieder die gewohnten Anleihen bei Gallaghers Adoptivvätern Paul, Ringo, John und George (hier: „Face The Crowd“, „Iz Rite“), die liebenswerten, psychedelischen Schwurbeleien („Second Bite Of The Apple“) und mit „Shine A Light“ die perfekte Mischung aus allem, inklusive bratziger Synthbegleitung obendrauf.
Ein wirklich witziges Highlight ist dem Youngster mit „Don’t Brother Me“ gelungen. Man glaubt den Provokateur in Liam Gallagher gut genug zu kennen um zu wissen, wieviel Spaß ihm Wortspielereien wie die des Titels und Zitate wie „Come on now, give peace a chance, take my hand, be a man“ machen. Den Familienbezug mag er gar nicht leugnen, ebensowenig die Ernsthaftigkeit, die dahintersteckt, also: “But anyway, there’s a lot of love in there, but there’s also a couple of – humorous, I think – digs. I love the song. I’m not gonna change the title to make my life easier (shortlist.com).“ Zwei schwelgerische Lennon-Momente hält er für den Zuhörer am Ende noch bereit, dann ist Schluß. Man darf annehmen, dass dieses Album, wenn es denn den verdienten Erfolg einfährt, dem angekratzten Ego des Frontmannes wieder aufhelfen wird. Und dass sich Noel schon jetzt ein paar Gedanken mehr machen muss, wie seine Antwort, wann auch immer sie kommt, ausfallen soll... http://www.beadyeyemusic.com/
02.07. Berlin, C-Club
03.07. Hamburg, Uebel und Gefaehrlich
05.07. München, Backstage
22.08. Köln, Gloria Theater
Sonntag, 9. Juni 2013
Hoffnungsschimmer
Die Chance, dass es sich bei dem Bild da oben wirklich um das endgültige Cover der neuen Platte der Kings Of Leon handelt, ist nicht sonderlich groß, schließlich stammt der - nebenbei recht armselige - Entwurf von der nicht gerade bestens beleumundeten Seite hasitleaked.com. Fest steht, das sechste Album wird "Mechanical Bull" heißen, soll Ende September erscheinen und ist nach Auskunft von Bassist Jared Followill eine Kreuzung aus "Youth And Young Manhood" und "Because Of The Times" - nun, sie hätten auch einiges gutzumachen.
Samstag, 8. Juni 2013
Zurück aus der Hölle
Zugegeben, der Mann allein schaut schon ziemlich beeindruckend aus, die Vita von Daughn Gibson steht dem in nichts nach: Geboren und aufgewachsen im Fünftausendseelen-Nest Nazareth in Pennsylvania, schlug er sich als Drummer, Lagerarbeiter, Buchhändler und Trucker durchs Leben, bevor er seiner Liebe zur Musik auch solistischen Auslauf gönnte und sein erstes Album "All Hell" veröffentlichte. Die verquere Mischung aus Folk, Rock'n Roll und elektronischem Gefrickel erinnert ein wenig an den Stilmix des taiwanesischen Kanadiers Alex Zhang Hungtai alias Dirty Beaches - nun kommt mit "Me Moan" seine zweite Platte und das Netz hält davon schon erste Hörproben bereit. So den Titel "The Sound Of Law" hier bei Soundcloud, auf der Labelsite von Sub Pop gibt es zudem den Download von "You Don't Fade" für lau.
Kleinformat
Tilt Shift ist also immer noch nicht durch: Bell X1, bekanntlich bald mit ihrem neuen Album "Chop Chop" in den Läden, haben für den Clip zu ihrer aktuellen Single "The End Is Nigh" auf einer Düsseldorfer Kirmes gedreht und dann auf Modelleisenbahn umgearbeitet - das Ergebnis hier bei Vimeo.
Donnerstag, 6. Juni 2013
Zwischendrin
Editors
„The Weight Of Your Love“
(Rough Trade)
Böse Stimmen behaupten ja, die Editors könnten bisher nur eine einzige respektable Platte vorweisen. Alles, was die Jungs nach dem Debüt „The Back Room“ abgeliefert hätten, wäre demnach nicht mehr als die traurige Dokumentation des musikalischen Niedergangs einer einstmals so hoffnungsvoll gestarteten Band. Böse, wie gesagt. Und ebenso übertrieben. Natürlich war der Erstling, entstanden im Windschatten der New Yorker Interpol, mehr als nur beachtlich, Tom Smith gab auf den Konzerten im Gegensatz zum eher unterkühlten Sound der Band auf der Bühne den entfesselten Derwisch, Stücke wie „Munich“, „All Sparks“, „Lights“ und „Fall“ bekamen schnell ein großes und begeistertes Publikum – das klang nach mehr. Doch schon „An End Has A Start“ geriet etwas lau, Spinnen, Rattenrennen und Weltgewicht, war die Luft etwa schon wieder draußen? Wer jetzt jedoch den Abgesang anstimmen wollte, war zu früh dran – mit „In This Light And On This Evening“ gelang der Formation aus Birmingham eine so nicht erwartete Kehrtwende hin zu mehr Elektronik, es wurde wieder düsterer und eben auch besser, das Titelstück selbst, „Papillon“ und „Eat Raw Meat = Blood Drool“ erwiesen sich als veritable Achtungszeichen.
Weil aber Tom Smith damals in Interviews nicht müde wurde zu betonen, er könne einzig „Violator“ von Depeche Mode als mögliches Vorbild für das Album vorzuweisen, muss man nun für „The Weight Of Your Love“ befürchten, der Leadsänger habe im heimischen Plattenschrank ein wenig zu oft nach U2 und Coldplay gegriffen. Mit der Dauerhaftigkeit des letzten Schwenks ist es nämlich hier schon wieder vorbei, die Editors wollten offenbar erneut das ganz große Rad drehen. Und so besteht ein überwiegender Teil der neuen Stücke aus lieblich gestimmten, sentimentalen Schmerzgesängen – überall Saiten, auf denen sich statt des Plektrums sanft gestrichenes Rosshaar tummeln darf, Kopfstimme („What Is This Thing…“), schwergewichtige Allgemeinplätze („I don’t trust the government, I don’t trust myself“ – Bono lässt grüßen, „A Ton Of Love“), „Honestly“, „Nothing“ – es will kein Ende nehmen. Vielleicht tut man ihnen Unrecht, vielleicht funktioniert ja jedes der genannten Stücke allein ganz vortrefflich, in dieser Häufung allerdings gehen sie einem mit der Zeit mächtig auf den Zeiger.
Zum Glück hält „The Weight Of Love“ aber auch einige Stücke bereit, die den skeptischen Zuhörer wieder versöhnlicher stimmen können: Der Auftakt mit dem (noch) sparsam arrangierten „The Weight“ vermag sogar an die Qualität der frühen Singles anknüpfen, die angerockten, kratzigen Klänge von „Sugar“ und „Hyena“ fallen ebenfalls aus dem kuscheligen Rahmen, nicht immer frei von Kitsch und Drama zwar, aber doch kraftvoll und weniger überlastet wie der Mittelteil. Dass sie die große Geste auch ohne peinlichen Beigeschmack hinbekommen, beweisen die Editors dann abschließend mit gleich drei Nummern: „Two Hearted Spider“ dreht noch mal eine gefühlvolle Kurve durch’s Stadion, „Sing me a love song, from your heart and from the phone book, it don’t matter to me…“ (The Phone Book“) klingt danach angenehm gelöst und swingt auch recht verführerisch. Und mit „Bird Of Prey“ schließt sich der Kreis der dunkelschönen Anfangsakkorde des Albums – die Stücke haben Herz, Leidenschaft und Energie gleichermaßen (und ohne geht es nun mal nicht). Ausgeglichen am Ende, man hofft, dass die überkandidelten Durchhänger in der Mitte die Ausnahmen waren und nicht der stimmige Rest. Anlass für eine Grabrede jedenfalls ist auch dieses Album noch nicht. http://www.editorsofficial.com/
22.06. Hurricane, Scheessel
23.06. Southside, Tuttlingen
09.08. Taubertal Festival, Rothenburg odT
„The Weight Of Your Love“
(Rough Trade)
Böse Stimmen behaupten ja, die Editors könnten bisher nur eine einzige respektable Platte vorweisen. Alles, was die Jungs nach dem Debüt „The Back Room“ abgeliefert hätten, wäre demnach nicht mehr als die traurige Dokumentation des musikalischen Niedergangs einer einstmals so hoffnungsvoll gestarteten Band. Böse, wie gesagt. Und ebenso übertrieben. Natürlich war der Erstling, entstanden im Windschatten der New Yorker Interpol, mehr als nur beachtlich, Tom Smith gab auf den Konzerten im Gegensatz zum eher unterkühlten Sound der Band auf der Bühne den entfesselten Derwisch, Stücke wie „Munich“, „All Sparks“, „Lights“ und „Fall“ bekamen schnell ein großes und begeistertes Publikum – das klang nach mehr. Doch schon „An End Has A Start“ geriet etwas lau, Spinnen, Rattenrennen und Weltgewicht, war die Luft etwa schon wieder draußen? Wer jetzt jedoch den Abgesang anstimmen wollte, war zu früh dran – mit „In This Light And On This Evening“ gelang der Formation aus Birmingham eine so nicht erwartete Kehrtwende hin zu mehr Elektronik, es wurde wieder düsterer und eben auch besser, das Titelstück selbst, „Papillon“ und „Eat Raw Meat = Blood Drool“ erwiesen sich als veritable Achtungszeichen.
Weil aber Tom Smith damals in Interviews nicht müde wurde zu betonen, er könne einzig „Violator“ von Depeche Mode als mögliches Vorbild für das Album vorzuweisen, muss man nun für „The Weight Of Your Love“ befürchten, der Leadsänger habe im heimischen Plattenschrank ein wenig zu oft nach U2 und Coldplay gegriffen. Mit der Dauerhaftigkeit des letzten Schwenks ist es nämlich hier schon wieder vorbei, die Editors wollten offenbar erneut das ganz große Rad drehen. Und so besteht ein überwiegender Teil der neuen Stücke aus lieblich gestimmten, sentimentalen Schmerzgesängen – überall Saiten, auf denen sich statt des Plektrums sanft gestrichenes Rosshaar tummeln darf, Kopfstimme („What Is This Thing…“), schwergewichtige Allgemeinplätze („I don’t trust the government, I don’t trust myself“ – Bono lässt grüßen, „A Ton Of Love“), „Honestly“, „Nothing“ – es will kein Ende nehmen. Vielleicht tut man ihnen Unrecht, vielleicht funktioniert ja jedes der genannten Stücke allein ganz vortrefflich, in dieser Häufung allerdings gehen sie einem mit der Zeit mächtig auf den Zeiger.
Zum Glück hält „The Weight Of Love“ aber auch einige Stücke bereit, die den skeptischen Zuhörer wieder versöhnlicher stimmen können: Der Auftakt mit dem (noch) sparsam arrangierten „The Weight“ vermag sogar an die Qualität der frühen Singles anknüpfen, die angerockten, kratzigen Klänge von „Sugar“ und „Hyena“ fallen ebenfalls aus dem kuscheligen Rahmen, nicht immer frei von Kitsch und Drama zwar, aber doch kraftvoll und weniger überlastet wie der Mittelteil. Dass sie die große Geste auch ohne peinlichen Beigeschmack hinbekommen, beweisen die Editors dann abschließend mit gleich drei Nummern: „Two Hearted Spider“ dreht noch mal eine gefühlvolle Kurve durch’s Stadion, „Sing me a love song, from your heart and from the phone book, it don’t matter to me…“ (The Phone Book“) klingt danach angenehm gelöst und swingt auch recht verführerisch. Und mit „Bird Of Prey“ schließt sich der Kreis der dunkelschönen Anfangsakkorde des Albums – die Stücke haben Herz, Leidenschaft und Energie gleichermaßen (und ohne geht es nun mal nicht). Ausgeglichen am Ende, man hofft, dass die überkandidelten Durchhänger in der Mitte die Ausnahmen waren und nicht der stimmige Rest. Anlass für eine Grabrede jedenfalls ist auch dieses Album noch nicht. http://www.editorsofficial.com/
22.06. Hurricane, Scheessel
23.06. Southside, Tuttlingen
09.08. Taubertal Festival, Rothenburg odT
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