Dienstag, 30. September 2008

Gehört_5



TV On The Radio "Dear Science" (4AD)
Der deutsche Rolling Stone hat zum neuen Album von TVOTR geschrieben, es wäre schade, dass man es nicht geschafft habe, einfache Harmonien mit Hilfe von Piano oder Akkustikgitarre zu schaffen - kalt sei es, überproduziert und somit eine "Kopfhörerplatte". 3 Sterne, ungenügend, setzen! Was als Kritik gemeint ist, klingt in meinen Ohren wie ein Kompliment - denn: Es gibt viel zu wenige Kopfhörerplatten. Früher waren vielschichtige, komplizierte Produktionen Sache von Artrockern und Psychedelikern, es gab sagenhaft gute (Pink Floyd) und unglaublich grauslige (Yes) Kopfhörerplatten. Heute traut sich da außer Radiohead fast keiner ran und wenn nicht Portishead aller Jubeljahre für ein fast jenseitiges Wunder sorgen würden, sähe die Welt ziemlich traurig aus. Denn das Problem ist, dass den meisten, die es mit Piano und Gitarre versuchen, einfach die guten und genialen Ideen dazu fehlen und dann bleibt es leider bei einer zwar übersichtlichen, aber eben auch faden und langweiligen Platte.
Warum dann also nicht Spuren übereinander legen was das Zeug hält, Zitate reinpacken, pluckern, pfiepen, sägen, stampfen bis die Aufnahmemaschine qualmt? "Dear Science" hat alles, das kann man getrost sagen: Soul, Funk, Jazz, Rhythmus, Indie, es ist eine überschäumende Wundertüte. Einen Song herauszuheben ist völlig unnötig - sie sind alle auf ihre Art perfekt und großartig. Wer TVOTR übrigens noch nicht live gesehen hat, sollte das schnellstens nachholen, die Jungs haben ihn, den Groove. Viel Spaß also beim Wippen, ob mit oder ohne Kopfhörer ...

http://www.myspace.com/tvotr

Montag, 29. September 2008

Mitten in München ...

... gesehen - mußte für dieses Bild allerdings gar nicht so weit gehen. Eigentlich nur vor die eigene Haustür ;-)


Ein Guter weniger ...



... aber irgendwann hat es ja passieren müssen, leider. Bleibt mir nur noch, eines meiner Lieblingszitate von Philippe Djian hervorzukramen: "Mitunter gibt es nichts Härteres auf der Welt, als nicht Paul Newman zu sein. Vor allem, wenn das Wetter mies ist."

Donnerstag, 25. September 2008

Gehört_4



Kings Of Leon "Only By The Night"
(Sony BMG)

Eigentlich müsste es jetzt soweit sein – nach drei größtenteils großartigen Alben sollte er jetzt kommen, der Einbruch, der Anfang vom Ende, der Abgesang. Denn – seien wir ehrlich, mehr als drei gute Platten macht heute keine Band mehr, denn entweder schießt sich der Sänger den Schädel weg, wird Weltenretter und/oder verschwindet samt seiner jämmerlichen Musik, die sich krampfhaft an den Zeitgeist klammert, in der Bedeutungslosigkeit. Die Kings haben sich also Mühe gegeben, die Sache so richtig in den Sand zu setzen: Stimmtraining, neues Erscheinungsbild, Stadionpathos, Vorband bei U2, etc. Aber, trotz aller gebotenen Skepsis muss man sagen: Es ist ihnen gründlich misslungen. Denn ein richtig schlechter Song ist auf dem neuen Album wieder nicht drauf, mit „Crawl“ und „Closer“ gibt es sogar zwei so ausgezeichnete, dass sich schon allein deshalb der Kauf gelohnt hat. Gut, die knochentrockene Unmittelbarkeit von „Youth And Young Manhood“ ist unwiderruflich dahin, Caleb Followill balanciert nicht mehr so häufig am gekrächzten Stimmbandruin wie früher und das Midtempo siegt allzu oft über den zackigen Temporausch – aber, hallo, es sind noch immer tolle Sachen drauf und vormalige Weggefährten wie Fran Healey und Richard Ashcroft wären riesig stolz, brächten sie nur ein einziges solches Riff zusammen. Und so heißt es also: Abgesang abgesagt, weiter warten ...

http://www.myspace.com/kingsofleon

Dienstag, 16. September 2008

Gehört_3



Elbow "The Seldom Seen Kid" (Universal)
Selten kommt es vor, dass man auf der Suche nach der kompletten, nicht unbedingt der besten Platte einen solchen Treffer landet. Komplette Platten gibt es ja leider nicht so viele - "Nevermind" war eine, "Is This It" auch, aber "The Lion And The Cobra" zum Beispiel war eben keine, weil die olle Sinead meinte, das entsetzlich alberne "I Want Your (Hands On Me)" müsse unbedingtens noch mit rein. Fehler! (Ist aber in dem Falle egal, denn mittlerweile veröffentlicht sie Werke mit maximal einem guten Song und einem entsetzlich albernen großen Rest ...) Vielleicht weiß der eine oder andere noch von der (fast kompletten) Platte "So" von Peter Gabriel aus dem Jahre 1986 - wunderbar: "Red Rain", "Don't Give Up" mit Kate Bush, "Sledgehammer" - alles Klassiker heute. Hier schließt sich dann der Bogen zu Elbow. Denn "The Seldom Seen Kid" ist nicht nur eine erfreulich perfekte Sammlung melancholischer, anrührend poetischer Songs, Sänger Guy Garvey erinnert auch im Duktus und der Klangfarbe seiner Stimme unglaublich an Peter Gabriel. Der oft zu lesende Vergleich mit Radiohead greift für mich zu kurz, denn neben dem ähnlich emotionalen Gesang wird bei Elbow weit weniger experimentiert und gefrickelt, sie bewegen sich näher und erstaunlich angstfrei am kommerziellen Liebeslied, dosieren aber die oft problematischen Streichersätze und Schunkelchöre so klug, dass wirklich schöne und kitschfreie Arbeiten herauskommen. Bestes Beispiel hierfür "One Day Like This", wo sich am Ende sogar noch eine TheEdge-Gitarre einmogelt und das irgendwie auch okay ist. Der Übersong ist gleichwohl "The Bones Of You", pralles Sentiment mit Oktavsprüngen und herrlichen Gitarrenbreaks - ach ja, gibt's leider viel zu selten ... Also, alle mal anhören jetzt, das lohnt sich!

http://www.myspace.com/elbowmusic

Donnerstag, 11. September 2008

Reingehen Angucken Wohlfühlen



Der Hinweis auf gute Kinofilme fehlte hier bislang noch, was wohl daran liegen mag, dass meine Tochter Karla dafür sorgt, dass die Filme, die ich mir anschaue, so sagenhaft alt sind, dass die Empfehlung um einiges zu spät kommt. Oder will wer was über den neuen Batman lesen? Na also ...
Dann also ein paar Sätze zu einem Film, den ich noch nicht gesehen habe, weil er erst in dieser Woche, mit reichlich Verspätung, in München anläuft (Neues Arena/Hans-Sachs-Straße): "Rausgehen Warmmachen Weghauen". Der erste offizielle Kinofilm über den FC St. Pauli, den Verein also, der als einziger in Deutschland meine uneingeschränkte Sympathie geniest. Und das, obwohl er manchmal so grauenhaft schlecht spielt, dass man es nicht anschauen mag, das aber wiederum so charmant hinbekommt, dass man ihm wiederum nicht böse sein kann ...
Ein wenig Kiezgucken also, Abriss altes, Aufbau neues Stadion, Trainerschnack, Fangesänge, was will man mehr? Na vielleicht: Nie mehr, nie mehr, 3. Liga!


Trailer "Rausgehen Warmmachen Weghauen"

Mittwoch, 3. September 2008

Gesagt_2

"I feel very wise and sage, but at the same time very young"
Michael Jackson während eines ABC-Interviews anläßlich seines 50sten Geburtstages. Der Mann macht uns stauen!

Trotzdem: Immer noch einer der Größten.
Beweis -
bestes Video ever!