Ein Sound, dem man sich kaum entziehen kann: Baked ist ein Quintett aus dem nimmermüden New Yorker Kreativviertel Brooklyn und sie werden Mitte August ihr Debütalbum "Dept" veröffentlichen. Wenn das so klingen wird wie die erste Auskopplung "Mick Jagger", dann muss einem über ihre weitere Karriere nicht bange sein - und der olle Neugroßvater darf sich ob der Widmung auch freuen. Mehr von den fünfen übrigens bei Bandcamp.
Freitag, 30. Mai 2014
EMA: Tanzbefehl
Fast zu schön, um ihn als Bonus zu verstecken: EMA hat kürzlich ihr neues Album "The Future's Void" veröffentlicht und damit für einigen Wirbel gesorgt, nun gibt es als Zugabe noch eine Song obendrauf - "Drown" ist ein dunkel pumpender Synthietrack mit weniger Kanten, dafür geht er schnurstracks in die Beine.
Donnerstag, 29. Mai 2014
Anna Calvi: Lieblingslieder
Mittwoch, 28. Mai 2014
Rat Fist: Alterslose Pisshosen
Man kann zur Gründung dieser Supergroup sicher auch staatstragender titeln, muss man aber nicht: Randy Randall von No Age und Sean McGuiness von Pissed Jeans haben sich unter dem Namen Rat Fist zusammengetan, Noiserock das eine, Hardcorepunk die anderen - das Ergebnis klingt entsprechend verheißungsvoll. Der erste Song der Rattenfaust heißt übrigens "Disrupt Yr DNA".
Asa: Steine statt Rosen
Vier Jahre sind in diesem Geschäft schon eine lange Zeit, aber nun ist sie wieder da: Die nigerianische Sängerin Asa schickt sich an, der letzten Platte "Beautiful Imperfection" den dritten Longplayer hinterher zu schicken - Ende August soll das Album "Bed Of Stone" im Regal stehen und mit "Dead Again" gibt es vorab schon mal die erste Single zu hören und zu sehen.
Dienstag, 27. Mai 2014
La Roux: Locker machen
Wo wir gerade vom Pop reden: Neues gibt es auch von Elly Jackson aka. La Roux. Nach "Let Me Down Gently" kommt hier Nummer zwei vom mit Spannung erwarteten Album "Trouble In Paradise". Ratschlag: Wer bei "Uptight Downtown" still halten kann, sollte sich dringend mal untersuchen lassen...
Moby vs. Duran Duran: Wenig gemeinsam
Fear Of Men: Zweisamkeit
Okay, das sieht im ersten Moment so aus, als wäre es nicht weit weg vom waldorfschen Eurythmie-Kurs "Wie tanze ich meinen Namen?", aber Fear Of Men haben stets eine eigenwillige Symbolik für ihre Videos und Platten gewählt, insofern kommt der Clip zu "Descent" nicht ganz so überraschend - der Song vom aktuellen Album "Bloom" ist ohnehin ein traumhafter - hier bei Dailymotion.
Future Islands: Pop und Pose
Future Islands
Hansa 39, München, 26.05.2014
Support: Ed Schraders Music Beat
Kristian Harting
Der Mann ist etwas sonderbar. Selbst Late-Nighter David Letterman, ganz sicher nicht arm an Erfahrungen, durfte ihn mit Band vor einigen Wochen in seiner Show begrüßen und zeigte sich einigermaßen beeindruckt von der Performance des Leadsängers. Das Video wurde von über anderthalb Millionen Menschen im Netz bestaunt, also binnen kurzem zum veritablen Youtube-Hit und nicht wenige im ausverkauften Feierwerk, so darf man vermuten, wollten sich das Spektakel mal aus der Nähe anschauen. Doch auch wenn das etwas von “Menschen, Tiere, Sensationen” hatte und manch älteren Fan geärgert haben dürfte – Samuel T. Herring ist natürlich Future Islands und er ist es wegen seiner Stimme, seiner Posen und der eigenwilligen Show, die er dem Publikum bereitwillig bietet. Was am Bildschirm noch ungelenk, vielleicht sogar lächerlich erscheinen mag – aus der Nähe betrachtet wirken Herrings wilde, schweißtreibende Tänze plötzlich gar nicht mehr so deplatziert wie in dem schicken TV-Studio, die zuckenden Bewegungen, der starre Blick, all das pathetische Gehabe gehören ganz einfach einem Mann, der mit Leib und Seele für seine Songs zu brennen scheint und der dies mit vollem Körpereinsatz zu vermitteln versucht.
Und es ist viel, was er sich dabei abverlangt – die gutturalen Schreie (die man sonst nur von Hartmetallern kennt), wie er sich, einer Marionette gleich, scheinbar fremdbestimmt hin und her wirft, seinen Leib verrenkt, dieser knietiefe, seltsam wippende Tanzstil, der ihn auch mal ganz zu Boden zwingt oder wenn er sich (dann doch, sorry) primatenhaft so fest auf die Brust trommelt, dass man es noch in der letzten Reihe hören kann. Andererseits gibt es wohl kaum jemanden in seinem Geschäft, der sich mit so großer Leidenschaft auf der Bühne den kleinsten Dingen widmet, dem flüchtigen Lichtstrahl eines Scheinwerfers, einem Schweißtropfen auf seiner Hand, einmal läßt er sich von der ersten Reihe auch nur ganz zart über den Kopf streichen, um kurze Zeit später mit weit geöffneten Armen in die Höhe zu springen – der Mann ist gebündelte Hochenergie, die reine Extase, ein Ereignis.
Natürlich wäre all das nur halb so unterhaltsam, wenn nicht auch die Songs der Future Islands die Qualität hätten, ein Publikum zu euphorisieren. Wie immer man den Sound nennen will, den Keyboader Gerrit Welmers, der stoische Bassist William Cashion und Drummer Michael Lowry an der Schnittstelle zwischen dem Wave der 80er und dem Orchestralpop der 90er da krieren, fest steht, dass viele ihrer Stücke live noch einmal ordentlich zulegen können. Das gilt für die aktuellen wie “Seasons”, “Spirit” oder “Light House” (vom Album "Singles") genauso wie für die älteren “Tin Man” und “Walking Through That Door”, letzteres hätte man sich so auch ohne weiteres auf einem New-Order-Konzert vorstellen können. Den Hardcore-Furor eines Henry Rollins gepaart mit hochmelodischen, druckvollen Synthklängen – mehr Gegensatz, ergo mehr Reiz läßt sich in einem Konzert kaum unterbringen. Man konnte also den jungen Mann, der sich gegen Ende kurz auf die Bühne wagte, gut verstehen – er wollte Herring, wie wahrscheinlich viele an diesem Abend, nur dankbar umarmen. Danach sprang er selig lächelnd in die johlende Menge, einfach so.
27.05. Krems, Somewhere
28.05. Wien, Flex
30.05. Mannheim, Maifeld Derby Festival
31.05. Neustrelitz, Immergut Festival
Hansa 39, München, 26.05.2014
Support: Ed Schraders Music Beat
Kristian Harting
Der Mann ist etwas sonderbar. Selbst Late-Nighter David Letterman, ganz sicher nicht arm an Erfahrungen, durfte ihn mit Band vor einigen Wochen in seiner Show begrüßen und zeigte sich einigermaßen beeindruckt von der Performance des Leadsängers. Das Video wurde von über anderthalb Millionen Menschen im Netz bestaunt, also binnen kurzem zum veritablen Youtube-Hit und nicht wenige im ausverkauften Feierwerk, so darf man vermuten, wollten sich das Spektakel mal aus der Nähe anschauen. Doch auch wenn das etwas von “Menschen, Tiere, Sensationen” hatte und manch älteren Fan geärgert haben dürfte – Samuel T. Herring ist natürlich Future Islands und er ist es wegen seiner Stimme, seiner Posen und der eigenwilligen Show, die er dem Publikum bereitwillig bietet. Was am Bildschirm noch ungelenk, vielleicht sogar lächerlich erscheinen mag – aus der Nähe betrachtet wirken Herrings wilde, schweißtreibende Tänze plötzlich gar nicht mehr so deplatziert wie in dem schicken TV-Studio, die zuckenden Bewegungen, der starre Blick, all das pathetische Gehabe gehören ganz einfach einem Mann, der mit Leib und Seele für seine Songs zu brennen scheint und der dies mit vollem Körpereinsatz zu vermitteln versucht.
Und es ist viel, was er sich dabei abverlangt – die gutturalen Schreie (die man sonst nur von Hartmetallern kennt), wie er sich, einer Marionette gleich, scheinbar fremdbestimmt hin und her wirft, seinen Leib verrenkt, dieser knietiefe, seltsam wippende Tanzstil, der ihn auch mal ganz zu Boden zwingt oder wenn er sich (dann doch, sorry) primatenhaft so fest auf die Brust trommelt, dass man es noch in der letzten Reihe hören kann. Andererseits gibt es wohl kaum jemanden in seinem Geschäft, der sich mit so großer Leidenschaft auf der Bühne den kleinsten Dingen widmet, dem flüchtigen Lichtstrahl eines Scheinwerfers, einem Schweißtropfen auf seiner Hand, einmal läßt er sich von der ersten Reihe auch nur ganz zart über den Kopf streichen, um kurze Zeit später mit weit geöffneten Armen in die Höhe zu springen – der Mann ist gebündelte Hochenergie, die reine Extase, ein Ereignis.
Natürlich wäre all das nur halb so unterhaltsam, wenn nicht auch die Songs der Future Islands die Qualität hätten, ein Publikum zu euphorisieren. Wie immer man den Sound nennen will, den Keyboader Gerrit Welmers, der stoische Bassist William Cashion und Drummer Michael Lowry an der Schnittstelle zwischen dem Wave der 80er und dem Orchestralpop der 90er da krieren, fest steht, dass viele ihrer Stücke live noch einmal ordentlich zulegen können. Das gilt für die aktuellen wie “Seasons”, “Spirit” oder “Light House” (vom Album "Singles") genauso wie für die älteren “Tin Man” und “Walking Through That Door”, letzteres hätte man sich so auch ohne weiteres auf einem New-Order-Konzert vorstellen können. Den Hardcore-Furor eines Henry Rollins gepaart mit hochmelodischen, druckvollen Synthklängen – mehr Gegensatz, ergo mehr Reiz läßt sich in einem Konzert kaum unterbringen. Man konnte also den jungen Mann, der sich gegen Ende kurz auf die Bühne wagte, gut verstehen – er wollte Herring, wie wahrscheinlich viele an diesem Abend, nur dankbar umarmen. Danach sprang er selig lächelnd in die johlende Menge, einfach so.
27.05. Krems, Somewhere
28.05. Wien, Flex
30.05. Mannheim, Maifeld Derby Festival
31.05. Neustrelitz, Immergut Festival
Montag, 26. Mai 2014
Sharon Van Etten: Das Unglück der anderen
Sharon Van Etten
„Are We There“
(Jagjaguwar)
Die Geschichte dieses Fotos wird man natürlich in nächster Zeit überall lesen können, wo es um das neue, vierte Album von Sharon Van Etten, der zierlichen Sängerin aus New Jersey, geht – sie ist aber auch zu schön und für das Verständnis derPlatte geradezu sinnbildlich. Van Etten hat den Schnappschuss ihrer Freundin Rebecca, die den Kopf während einer Autofahrt aus dem offenen Fenster streckt, in den frühen Tagen ihrer Jugendfreundschaft selbst gemacht – sie sind damals an jedem Feierabend, beide jeweils mit einer Flasche Diätcola und einer Schachtel Zigaretten ausgestattet, ziellos durch die Landschaft gefahren – man kennt Ähnliches aus eigenen Erinnerungen. Und man weiß, dass solches nie von Dauer sein kann, Rebecca ist in der Provinz als Mutter zweier Kinder glücklich geworden, Freundin Sharon zog es ins sagenhafte New York, um sich an einer Karriere als Musikerin zu versuchen.
“Taking Chances” – ein jeder geht seinen Weg, ohne zu wissen, wohin er wohl führen wird und ob am Ende wohl etwas Gutes dabei herauskommt. Wir wissen mittlerweile, dass auch Sharon Van Etten die richtige Wahl getroffen hat, sie hat es als Singer/Songwriterin zu einem mehr als respektablen Ruf gebracht und schafft es auch auf dem aktuellen Album, ihr Publikum auf unnachahmliche Weise in den Bann zu ziehen. ‘Unnachahmlich’ bedeutet bei ihr auch immer ‘schmerzhaft’: Es hat ja mit Lykke Li und Angel Olsen in diesem Jahr schon zwei Künstlerinnen gegeben, die Poesie als Leidensgeschichte verstanden und verinnerlicht haben – Van Etten allerdings ist diejenige, der das am unverstelltesten, am schonungslosesten gelingt. Und die, vermutet man, für solche “Entäußerungen” auch den meisten Tribut zu zahlen hat. Schon das Vorgängeralbum “Tramp”, produziert mit viel prominenter Hilfe (u.a. Aaron Dessner/The National), hielt meistenteils schwermütige, düstere Momente für den Zuhörer bereit, “Are We There” geht diesen Weg, der fast wie ein Kreuzweg anmutet, konsequent weiter.
Diesmal hat sie es ganz allein gestemmt, sie wollte einfach wissen, ob das zu schaffen ist, ohne dass sie selbst daran kaputt geht. Das Coverfoto entdeckte sie in einer Ramschkiste unterm Bett eines früheren Freundes, es war schnell klar, dass sich Passenderes nicht finden würde. Und so singt und klagt sie über einsame Entscheidungen, über die Irrungen und Wirrungen der Liebe, darüber, wohin sie einen treibt, was man sich um ihretwillen anzutun bereit ist (“Your Love Is Killing Me”) und dass sie einen letztendlich auch zerbrechen kann (“Break Me”). All das klingt so wenig hoffnungsvoll, so abgründig, wie sie da zwischen Sehnsucht und Selbstaufgabe schwankt: “Between the pain and cost, I hold myself alive, I love you but I’m lost…” – und dennoch bleibt man dabei, weil Van Etten so voller Leidenschaft von ihren Kämpfen und Verwundungen erzählt.
Die Musik zum traurigen Text ist dabei nicht weniger reizvoll geworden – zwar bleiben Piano und Akustikgitarre die bestimmenden, dramaturgischen Stilelemente ihrer Songs, die eine oder andere Überraschung gelingt ihr aber doch: Neben sanftem Feedback verirren sich auch einige programmierte Drums nach Art des modernen RnB in die Stücke, bei “Our Love” wandelt sich der elektronische Beat so allmählich zum analogen. Im fabelhaften “Tarifa” tönt dunkles Bläserblech aus dem Hintergrund, “You Know Me Well” wiederum kann mit grollenden Galeerentrommeln aufwarten, so wuchtig, dass alles mitzuzittern scheint. Man sagt ja nicht zu Unrecht, das Unglück der anderen sei für viele Menschen deshalb so anziehend, weil es vom eigenen abzulenken vermag. Bei Sharon Van Etten tröstet nicht einmal der tägliche Sonnenaufgang – “Are We There“ ist trotzdem oder gerade deshalb ein großes, ein faszinierendes Stück Musik. http://www.sharonvanetten.com/
01.06. Köln, Studio 672
02.06. Berlin, Privatclub
12.08. Wien, Arena Festival
„Are We There“
(Jagjaguwar)
Die Geschichte dieses Fotos wird man natürlich in nächster Zeit überall lesen können, wo es um das neue, vierte Album von Sharon Van Etten, der zierlichen Sängerin aus New Jersey, geht – sie ist aber auch zu schön und für das Verständnis derPlatte geradezu sinnbildlich. Van Etten hat den Schnappschuss ihrer Freundin Rebecca, die den Kopf während einer Autofahrt aus dem offenen Fenster streckt, in den frühen Tagen ihrer Jugendfreundschaft selbst gemacht – sie sind damals an jedem Feierabend, beide jeweils mit einer Flasche Diätcola und einer Schachtel Zigaretten ausgestattet, ziellos durch die Landschaft gefahren – man kennt Ähnliches aus eigenen Erinnerungen. Und man weiß, dass solches nie von Dauer sein kann, Rebecca ist in der Provinz als Mutter zweier Kinder glücklich geworden, Freundin Sharon zog es ins sagenhafte New York, um sich an einer Karriere als Musikerin zu versuchen.
“Taking Chances” – ein jeder geht seinen Weg, ohne zu wissen, wohin er wohl führen wird und ob am Ende wohl etwas Gutes dabei herauskommt. Wir wissen mittlerweile, dass auch Sharon Van Etten die richtige Wahl getroffen hat, sie hat es als Singer/Songwriterin zu einem mehr als respektablen Ruf gebracht und schafft es auch auf dem aktuellen Album, ihr Publikum auf unnachahmliche Weise in den Bann zu ziehen. ‘Unnachahmlich’ bedeutet bei ihr auch immer ‘schmerzhaft’: Es hat ja mit Lykke Li und Angel Olsen in diesem Jahr schon zwei Künstlerinnen gegeben, die Poesie als Leidensgeschichte verstanden und verinnerlicht haben – Van Etten allerdings ist diejenige, der das am unverstelltesten, am schonungslosesten gelingt. Und die, vermutet man, für solche “Entäußerungen” auch den meisten Tribut zu zahlen hat. Schon das Vorgängeralbum “Tramp”, produziert mit viel prominenter Hilfe (u.a. Aaron Dessner/The National), hielt meistenteils schwermütige, düstere Momente für den Zuhörer bereit, “Are We There” geht diesen Weg, der fast wie ein Kreuzweg anmutet, konsequent weiter.
Diesmal hat sie es ganz allein gestemmt, sie wollte einfach wissen, ob das zu schaffen ist, ohne dass sie selbst daran kaputt geht. Das Coverfoto entdeckte sie in einer Ramschkiste unterm Bett eines früheren Freundes, es war schnell klar, dass sich Passenderes nicht finden würde. Und so singt und klagt sie über einsame Entscheidungen, über die Irrungen und Wirrungen der Liebe, darüber, wohin sie einen treibt, was man sich um ihretwillen anzutun bereit ist (“Your Love Is Killing Me”) und dass sie einen letztendlich auch zerbrechen kann (“Break Me”). All das klingt so wenig hoffnungsvoll, so abgründig, wie sie da zwischen Sehnsucht und Selbstaufgabe schwankt: “Between the pain and cost, I hold myself alive, I love you but I’m lost…” – und dennoch bleibt man dabei, weil Van Etten so voller Leidenschaft von ihren Kämpfen und Verwundungen erzählt.
Die Musik zum traurigen Text ist dabei nicht weniger reizvoll geworden – zwar bleiben Piano und Akustikgitarre die bestimmenden, dramaturgischen Stilelemente ihrer Songs, die eine oder andere Überraschung gelingt ihr aber doch: Neben sanftem Feedback verirren sich auch einige programmierte Drums nach Art des modernen RnB in die Stücke, bei “Our Love” wandelt sich der elektronische Beat so allmählich zum analogen. Im fabelhaften “Tarifa” tönt dunkles Bläserblech aus dem Hintergrund, “You Know Me Well” wiederum kann mit grollenden Galeerentrommeln aufwarten, so wuchtig, dass alles mitzuzittern scheint. Man sagt ja nicht zu Unrecht, das Unglück der anderen sei für viele Menschen deshalb so anziehend, weil es vom eigenen abzulenken vermag. Bei Sharon Van Etten tröstet nicht einmal der tägliche Sonnenaufgang – “Are We There“ ist trotzdem oder gerade deshalb ein großes, ein faszinierendes Stück Musik. http://www.sharonvanetten.com/
01.06. Köln, Studio 672
02.06. Berlin, Privatclub
12.08. Wien, Arena Festival
Lana Del Rey: Bond Girl
Fast möchte man meinen, die Dame bewerbe sich um den nächsten 007-Song: Lana Del Rey hat den nächsten Song aus dem Album "Ultraviolence" (VÖ 13. Juni) ausgekoppelt und "Shades Of Cool" kommt mit einem Bond-Theme in Slow Motion daher - gar nicht so übel.
Freitag, 23. Mai 2014
Schlachthofbronx: Münchner Feinkost
24.05. Berlin, Gretchen Club
30.05. Frankfurt, Tanzhaus West
31.05. München, Kesselhaus
Yesway: Einstimmung
Das Lied kommt keinesfalls zur Unzeit, denn wer noch einen passenden Song zum Wochenendbeginn sucht, ist hier genau richtig: Yesway aus San Francisco haben für "Howlin' Face" ein paar folkig-luftige Gitarren mit sanften Drums kombiniert, das selbstbetitelte Album des Duos um Emily Ritz und Kacey Johansing soll im Juni folgen.
Donnerstag, 22. Mai 2014
AUTOBAHN: Folgerichtig
Schon klar, nach Vorbildern muss man bei dieser Band nicht lange suchen und ellenlange Aufzählungen erübrigen sich (dem Vernehmen nach mischen auch die Eagulls kräftig mit) - dennoch: Der Post-Punk von AUTOBAHN aus Leeds klingt für den ersten Moment gar nicht so übel und man darf gespannt sein, was der Nachfolger der Debüt-EP "1" so bereithält - heißen wird das gute Stück logischerweise "2" und "Ulcer" ist ein erster Vorgeschmack.
Miraculous Mule: Second chance
Was muss das muss: Wer die fabelhaften Miraculous Mule noch nicht live gesehen hat, bekommt jetzt noch einmal Gelegenheit dazu. Ihr Blues'n Roll macht im Herbst erneut Station in Deutschland.
17.09. Freiburg, Slow Club
18.09. Wiesbaden, Schlachthof
19.09. Arnstadt, Kulisse
20.09. Wetzlar, Kulturzentrum Franzis
17.09. Freiburg, Slow Club
18.09. Wiesbaden, Schlachthof
19.09. Arnstadt, Kulisse
20.09. Wetzlar, Kulturzentrum Franzis
Sondre Lerche: Mach dich zum Trottel
Soviel in einem Song: Der norwegische Singer/Songwriter Sondre Lerche hat für diesen Herbst sein bislang siebtes Studioalbum angekündigt - "Please" wird bei Mona Records erscheinen und zehn Stücke beinhalten. Gleich das erste streamt Lerche nun via Soundcloud, "Bad Law" ist eine wirklich erstaunliche Mischung aus funkigem Indiepop und krachertem Garagenrock, für keines von beiden will er sich wirklich entscheiden, nur der Hörer soll sich verdammt noch mal etwas locker machen: "‘Bad Law’ came charged with this urge to play a simple song that would
allow people (and myself, I suppose) to ventilate anger and
frustration,” so der Musiker im Waschzettel. “To get happy, dance like
idiots and ultimately feel a little better, despite everything going to
shit. I hope people lose it to this song.” Alles klar, wird gemacht.
Mittwoch, 21. Mai 2014
J Mascis: Sterndeuter
Da reicht vorerst auch nur ein Bild - zumal es sich um ein solches wie hier handelt: J Mascis, grauhaarige Eminenz, Gniedelgott und Bandvorsteher in einem, plant laut Stereogum die Veröffentlichung einer zweiten Soloplatte. "Tied To A Star" wird bei Sub Pop erscheinen und ist der Nachfolger des Erstlings "Several Shades Of Why" aus dem Jahr 2011. Mehr gibt's noch nicht, der Rest wird folgen.
Morrissey: Mit etwas Geduld
Wer wie David Byrne und Thom Yorke findet, dass Spotify des Teufels ist, muss sich zumindest für den ersten geleakten Song des neuen Albums von Morrissey nach einer anderen Quelle umsehen - und etwas länger suchen. Klappt aber, mit etwas Geduld findet man in diesem großen Ramschhaufen namens Internet einfach alles und jeden. Also nun - Vorhang auf für "Istanbul" und den Mozzer himself...
Hercules And Love Affair: Zuviel verschenkt
Hercules And Love Affair
„The Feast Of The Broken Heart“
(Pias/Moshi Moshi)
Eigentlich sollte man sich freuen, dass im Zuge der allgegenwärtigen Gender-Debatte auch das queere Musik-Kollektiv um Andy Butler, also Hercules And Love Affair, mehr und mehr aus der Nische treten und die Aufmerksamkeit bekommen, die sie seit Jahren verdienen. Als sie 2008 mit ihrem Debüt und den grandiosen Kollaborationen mit Antony Hegarty, namentlich “Blind” und “Raise Me Up”, in die Clubszene platzten, war die Begeisterung groß und selbst mit geschärftem Fokus konnte drei Jahre später auch das Nachfolgewerk “Blue Songs” mühelos überzeugen. Die Mischung auf beiden Platten war einfach zu faszinierend, als dass man sie hätte ernsthaft ignorieren können – House, Disco, Funk, Synthpop, an Abwechslung herrschte so wenig Mangel wie an honorigen Gaststars, war klug arrangiert und produziert und schrie förmlich nach dem Tanzboden.
Das Dumme ist nun, dass ihnen gerade jetzt, mit der Veröffentlichung des dritten Albums, diese Vielseitigkeit abhanden gekommen ist. “The Feast Of The Broken Heart” pumpt und vibriert natürlich noch immer gewaltig, klingt allerdings, als hätte man es in einem Stück aufgenommen und die Pausen zwischen den einzelnen Tracks erst nachträglich gesetzt. Das ist erfreulich für alle House-Puristen, ärgerlich für all jene, die abseits vom Feierbefehl nach Überraschungen suchen. Wo früher noch ein paar gezupfte Saiten oder das eine oder andere Bläserset den Unterschied machten, wo mit Soul- und RnB-Anleihen gespielt wurde, da wummert es jetzt im Gleichschritt und bei angezogenem Standardtempo über die komplette Spiellänge.
Das wäre vielleicht gar nicht so schlimm (solange die Puste für einen Durchlauf reicht), wenn man nicht im Zuge dieser Nivellierung auch das eigentliche Pfund der Hercules-Platten, die ansprechende Gästeliste, unter Wert herschenken würde. Krystle Warren, Rouge Mary, selbst Gustaph sind da vielleicht zu verschmerzen, aber einem John Grant kann man auf diese Weise wohl kaum gerecht werden. Der Mann hat ja eine Vita, die nach Memoiren verlangt, er hat mit Gott und der Welt musiziert und gilt weniger als schillernde denn als interessante Persönlichkeit. Nachdem aber sowohl Butler als auch Grant, wie man hört, vom Ergebnis, also “I Try To Talk To You” und “Liberty”, begeistert sind, liegt es wohl eher am reichlich eindimensionalen Umfeld der Stücke – für sich allein stehend sind sie möglicherweise deutlich reizvoller, im DJ-Set gehen sie unter. Fazit: Besser für die Beine als für den Kopf ...
Der Komplettstream des Albums steht gerade bei Pitchfork Advance.
„The Feast Of The Broken Heart“
(Pias/Moshi Moshi)
Eigentlich sollte man sich freuen, dass im Zuge der allgegenwärtigen Gender-Debatte auch das queere Musik-Kollektiv um Andy Butler, also Hercules And Love Affair, mehr und mehr aus der Nische treten und die Aufmerksamkeit bekommen, die sie seit Jahren verdienen. Als sie 2008 mit ihrem Debüt und den grandiosen Kollaborationen mit Antony Hegarty, namentlich “Blind” und “Raise Me Up”, in die Clubszene platzten, war die Begeisterung groß und selbst mit geschärftem Fokus konnte drei Jahre später auch das Nachfolgewerk “Blue Songs” mühelos überzeugen. Die Mischung auf beiden Platten war einfach zu faszinierend, als dass man sie hätte ernsthaft ignorieren können – House, Disco, Funk, Synthpop, an Abwechslung herrschte so wenig Mangel wie an honorigen Gaststars, war klug arrangiert und produziert und schrie förmlich nach dem Tanzboden.
Das Dumme ist nun, dass ihnen gerade jetzt, mit der Veröffentlichung des dritten Albums, diese Vielseitigkeit abhanden gekommen ist. “The Feast Of The Broken Heart” pumpt und vibriert natürlich noch immer gewaltig, klingt allerdings, als hätte man es in einem Stück aufgenommen und die Pausen zwischen den einzelnen Tracks erst nachträglich gesetzt. Das ist erfreulich für alle House-Puristen, ärgerlich für all jene, die abseits vom Feierbefehl nach Überraschungen suchen. Wo früher noch ein paar gezupfte Saiten oder das eine oder andere Bläserset den Unterschied machten, wo mit Soul- und RnB-Anleihen gespielt wurde, da wummert es jetzt im Gleichschritt und bei angezogenem Standardtempo über die komplette Spiellänge.
Das wäre vielleicht gar nicht so schlimm (solange die Puste für einen Durchlauf reicht), wenn man nicht im Zuge dieser Nivellierung auch das eigentliche Pfund der Hercules-Platten, die ansprechende Gästeliste, unter Wert herschenken würde. Krystle Warren, Rouge Mary, selbst Gustaph sind da vielleicht zu verschmerzen, aber einem John Grant kann man auf diese Weise wohl kaum gerecht werden. Der Mann hat ja eine Vita, die nach Memoiren verlangt, er hat mit Gott und der Welt musiziert und gilt weniger als schillernde denn als interessante Persönlichkeit. Nachdem aber sowohl Butler als auch Grant, wie man hört, vom Ergebnis, also “I Try To Talk To You” und “Liberty”, begeistert sind, liegt es wohl eher am reichlich eindimensionalen Umfeld der Stücke – für sich allein stehend sind sie möglicherweise deutlich reizvoller, im DJ-Set gehen sie unter. Fazit: Besser für die Beine als für den Kopf ...
Der Komplettstream des Albums steht gerade bei Pitchfork Advance.
The Knife: Kräftig geschüttelt
Manch einer, der auf einem der letzten Konzerte des schwedischen Synthpop-Duos The Knife war, wird - neben aller gebotenen Begeisterung - verwundert gewesen sein, wie anders doch manches der bekannten Stücke live daherkommt. Das Geschwisterpaar Karin Dreijer Andersson und Olof Dreijer hat seit jeher großen Gefallen daran, die Songs ihrer Alben auf der Bühne in ein neues Klangkostüm zu stecken - und weil viele Fans diese Variationen ebenfalls mögen, bringt die Band nun ein Mini-Album mit dem Titel "Shake Up Versions" in Anlehnung an ihre letzte Platte "Shaking The Habitual" heraus - das genaue Tracklisting findet sich u.a. beim Clash Magazine. Anbei ein wackeliger Tourmitschnitt des Tracks "Without You my Life Would Be Boring", auch dieser wird auf der 12" vertreten sein.
Cold Specks: Noch kälter
Dienstag, 20. Mai 2014
The Roots: Die Unnachgiebigen
The Roots
„… And Then You Shoot Your Cousin“
(Def Jam)
Ein jeder findet sein Heil auf andere Weise: Kanye West plant die eigene Himmelfahrt mit Drone und Doom, wo Tyler und Earl Sweatshirt radikal zusammenstreichen, Jay-Z wiederum favorisiert die Kunst-Performance, der Wu-Tang-Clan verkauft Einzelstücke an den Meistbietenden und De La Soul finden old school noch immer Klasse – Hip Hop hat sich nicht nur in den letzten Jahren zu einem äußerst vielschichtigen Genre gewandelt und ist noch lange nicht am Ende. The Roots übernahmen dabei stets die Rolle der Outlaws, mit ihrem klugen Mishmash aus Rap, Soul und Punk gehörten sie nie so richtig zum Establishment, sie waren immer einen Schritt neben der üblichen Spur, vorndran sowieso. Nach der gelungenen Kollaboration mit Elvis Costello folgt nun das elfte Studioalbum und für’s Schlagwortverzeichnis darf man notieren: noch dunkler, noch gewöhnungsbedürftiger, noch langsamer.
Die tighten Beats von Platten wie „The Tipping Point“ oder „Game Theory“ sucht man hier fast vergebens, die Band hat ihren düsteren, angejazzten und mit reichlich Effekten versetzten Sound nochmals veredelt und an den entsprechenden Stellen nunmehr mit klassischem Instrumentarium verbaut. Zu Samples von Nina Simone und Mary Lou Williams gesellen sich also nicht nur die alten Bekannten Dice Raw und Greg Porn, sondern auch manche disharmonische Streichergruppe („The Coming“) oder grelle, atonale Einschübe („Dies Irae“). Und auch wenn die Beats noch fett sind, wurden sie doch merklich abgebremst und tropfen zähflüssig aus dem bewölkten Stimmungsbild. An manchen Stellen, so zum Beispiel beim exemplarischen „Black Rock“, klingen The Roots wie eine schwarzhumorige Rapversion der Bad Seeds, später im wunderbaren „Understand“ packen sie eine schlierige Orgel zu bitterbösen Rhymes über enttäuschte Hoffnungen und Bigotterie.
Für die Interpretation ihrer eher bedrückenden Sicht der Dinge haben sich die Musiker aus Philadelphia wieder die passenden Gäste vor’s Mikro geholt – Patty Crash darf mit ihrem verfremdeten Heliumstimmchen den Kontrapunkt zu den finsteren Raps von Black Thought setzen, gleiches gilt für Modesty Lycan auf der ersten Single „When People Cheer“. Ebenso gut gelingt Mercedes Martinez das Intro zu „The Coming“, bevor um sie herum das Chaos ausbricht, Raheem DeVaughn dagegen leiht seine souligen Gesang sowohl den tonnenschweren Drums von „The Unraveling“ als auch dem erstaunlich versöhnlichen Schlußstück „Tomorrow“. Zum Fadeout gibt es trotzdem ein paar bedrohlich schwingende Töne aus dem sargkalten Inneren eines Konzertflügels – ganz so simpel sind die Jungs dann doch nicht gestrickt, als dass sie einen mit ‘nem platten „Wird schon wieder…“ verabschieden wollten. Dafür ist die Lage letzten Endes zu ernst und schließlich hat man ja auch noch einen Ruf zu verteidigen. Deshalb: Gut gemacht. http://www.theroots.com/
„… And Then You Shoot Your Cousin“
(Def Jam)
Ein jeder findet sein Heil auf andere Weise: Kanye West plant die eigene Himmelfahrt mit Drone und Doom, wo Tyler und Earl Sweatshirt radikal zusammenstreichen, Jay-Z wiederum favorisiert die Kunst-Performance, der Wu-Tang-Clan verkauft Einzelstücke an den Meistbietenden und De La Soul finden old school noch immer Klasse – Hip Hop hat sich nicht nur in den letzten Jahren zu einem äußerst vielschichtigen Genre gewandelt und ist noch lange nicht am Ende. The Roots übernahmen dabei stets die Rolle der Outlaws, mit ihrem klugen Mishmash aus Rap, Soul und Punk gehörten sie nie so richtig zum Establishment, sie waren immer einen Schritt neben der üblichen Spur, vorndran sowieso. Nach der gelungenen Kollaboration mit Elvis Costello folgt nun das elfte Studioalbum und für’s Schlagwortverzeichnis darf man notieren: noch dunkler, noch gewöhnungsbedürftiger, noch langsamer.
Die tighten Beats von Platten wie „The Tipping Point“ oder „Game Theory“ sucht man hier fast vergebens, die Band hat ihren düsteren, angejazzten und mit reichlich Effekten versetzten Sound nochmals veredelt und an den entsprechenden Stellen nunmehr mit klassischem Instrumentarium verbaut. Zu Samples von Nina Simone und Mary Lou Williams gesellen sich also nicht nur die alten Bekannten Dice Raw und Greg Porn, sondern auch manche disharmonische Streichergruppe („The Coming“) oder grelle, atonale Einschübe („Dies Irae“). Und auch wenn die Beats noch fett sind, wurden sie doch merklich abgebremst und tropfen zähflüssig aus dem bewölkten Stimmungsbild. An manchen Stellen, so zum Beispiel beim exemplarischen „Black Rock“, klingen The Roots wie eine schwarzhumorige Rapversion der Bad Seeds, später im wunderbaren „Understand“ packen sie eine schlierige Orgel zu bitterbösen Rhymes über enttäuschte Hoffnungen und Bigotterie.
Für die Interpretation ihrer eher bedrückenden Sicht der Dinge haben sich die Musiker aus Philadelphia wieder die passenden Gäste vor’s Mikro geholt – Patty Crash darf mit ihrem verfremdeten Heliumstimmchen den Kontrapunkt zu den finsteren Raps von Black Thought setzen, gleiches gilt für Modesty Lycan auf der ersten Single „When People Cheer“. Ebenso gut gelingt Mercedes Martinez das Intro zu „The Coming“, bevor um sie herum das Chaos ausbricht, Raheem DeVaughn dagegen leiht seine souligen Gesang sowohl den tonnenschweren Drums von „The Unraveling“ als auch dem erstaunlich versöhnlichen Schlußstück „Tomorrow“. Zum Fadeout gibt es trotzdem ein paar bedrohlich schwingende Töne aus dem sargkalten Inneren eines Konzertflügels – ganz so simpel sind die Jungs dann doch nicht gestrickt, als dass sie einen mit ‘nem platten „Wird schon wieder…“ verabschieden wollten. Dafür ist die Lage letzten Endes zu ernst und schließlich hat man ja auch noch einen Ruf zu verteidigen. Deshalb: Gut gemacht. http://www.theroots.com/
Die Antwoord: Bestens vorgesorgt
Ob die Nachricht ein Grund zur Freude ist, darüber gibt es sicher mehr als eine Meinung: Das südafrikanische Rave-Duo Die Antwoord wird Ende Mai ein neues Album mit dem Titel "Donker Mag" veröffentlichen. Die Band, der nichts Provokantes, nichts Gruseliges fremd ist, bringt auf diesem auch den Titel "Cookie Thumper" unter, der hier schon zu sehen war, weitere Tracks nennen sich "Dont Fuk Me", "Happy Go Sucky Fucky", "Girl I Want 2 Eat U" und "Do Not Fuk Wif Da Kid" - für Aufregung ist also gesorgt. Zum neuen Stück "Pitbull Terrier" steht im Übrigen ein ausreichend splattriger Videoclip bereit ...
Zach Braff: Taschentücher bereithalten
Okay, wir haben es immer noch nicht, das lang angekündigte Filmsong-Duett mit Chris Martin und lovely Chan Marshall, das für den Film "Wish I Was Here" von Zach Braff zur Aufführung kommen soll. Aber was wir nun, da wir diesen zweiten, etwas längeren Trailer sehen, wissen: Wir werden reichlich Taschentücher brauchen, denn an dramatischen, theatralischen, komischen Momenten wird kein Mangel sein. Der Song, der hier zu hören ist, soll im Übrigen von den Shins stammen und ein neuer sein.
Slowdive: Zum Tauchgang nach Leipzig
Dass die britischen Slowdive in nahezu originaler Besetzung erstmals seit 1995 wieder auf den Bühnen dieser Welt gastieren, das weiß natürlich der Fan schon seit längerem, die Open Airs sind schließlich schon fest gebucht diesen Sommer. Gestern traten die Shoegazing-Pioniere im Londoner Hoxton Square Bar And Kitchen Club auf und spielten ein dreizehnteiliges Set. Arm dran war einzig und allein der oder die Besucher/in, der/die den kompletten Auftritt mit dem Smartphone filmte und so leider nur auf das Display starren musste - uns bleiben so einige erstaunlich hochwertige Aufnahmen und die Erkenntnis, dass die Musik der Band kaum etwas von ihrem Zauber verloren hat - zum Anfüttern hier "40 Days", der Rest dann bei Stereogum.
Apropos Livetermine: Vorzumerken ist in jedem Falle das diesjährige Wave-Gothik-Treffen in Leipzig, dort werden Slowdive erstmals seit zwanzig Jahren auch in Deutschland spielen.
Apropos Livetermine: Vorzumerken ist in jedem Falle das diesjährige Wave-Gothik-Treffen in Leipzig, dort werden Slowdive erstmals seit zwanzig Jahren auch in Deutschland spielen.
BANKS: Noch eine Frage offen
Die Webadresse klingt schon mal spannend: http://fuckinwithagoddessandyougetalittlecolder.com/. Obwohl - eine Heldin hatten wir ja gerade erst und ob es zur Gottheit reichen wird, wissen wir erst Anfang September, wenn das Album gänzlich erschienen ist: BANKS hat jedenfalls einen weiteren Track von ihrem Debüt "Goddess" vernetzt, "Drowning" hat aber schon mal das Zeug zum heimlichen Hit.
Montag, 19. Mai 2014
Roses: Eine neue Liebe
Abe Vigoda standen, das ist noch gar nicht solange her, für reizvollen, kalifornischen Waverock, ihre letzte Platte "Crush" ließ sich wirklich gut hören und hielt einige Überraschungen bereit. Juan Velazquez, Gitarrist und Keyboarder der Band, hat nun mit Roses eine neue Lieblingsbeschäftigung gefunden und wird zusammen mit Marc Steinberg und Victor Herrera die erste EP "Dreamlover" bei Group Tightener veröffentlichen. Wer die New Yorker The Drums mag, dem wird auch dieser Sound gefallen - die erste Auskopplung nennt sich "Florence Girls" und steht bei Soundcloud in den Startlöchern.
Robyn vs. Röyksopp: Pump up the volume
In einer knappen Woche wird sie endlich erscheinen, die neue EP "Do It Again" der skandinavischen Allianz aus Robyn und Röyksopp. Vom Titel "Monument" gab es hier schon mal eine Hörprobe, nun ist bei einem schwedischen Textilfabrikanten das Video zu einem weitern Stück aufgetaucht - "Sayit" pumpt gewaltig und ein paar hübsche Tieraufnahmen gibt es auch noch dazu ...
Samstag, 17. Mai 2014
The Roots: Der Schrecken der Straße
Nicht ganz "Lucy und der Schrecken der Straße", aber die Richtung stimmt: The Roots haben sich von Joe Baughman ein quirliges Animationsvideo zum Song "Understand" drehen lassen, es werden reichlich Metaphern aufgefahren und die Kirchenorgel knödelt ihren Teil zu den knackigen Rhymes, anschauen kann man sich das Ganze bei Dailymotion, das Album "...And Then You Shoot Your Cousin" ist seit gestern im Handel.
Ed Schrader's Music Beat: Schöne Grüße an Nick Drake
Nicht mehr lang hin bis zum Erscheinen der neuen Platte, da trifft es sich ganz gut, dass es neues Material zum Anfüttern gibt und die beiden Jungs in Kürze in Deutschland landen: Ed Schrader's Music Beat werden bekanntermaßen die Future Islands auf ihrer Tour durch hiesige Clubs supporten, ihr Album "Party Jail", von dem es an gleicher Stelle schon das Stück "Televan" zu hören gab, wird am 27. Mai im Laden stehen. Hier nun "Pink Moons" und - mit den Worten der heißen Quelle Yours Truly - "Good luck dancing along."
Panes: Gut gerüstet
Wem die Gesichtszüge der jungen Dame auf dem Foto bekannt vorkommen, wen die Stimme eventuell vage an eine andere, etwas bekanntere erinnert, der liegt nicht falsch. Tyson McVey, der weibliche Part des Londoner Duos Panes, ist schließlich die Tochter von Neneh Cherry und hat als solche eine ganze Menge Talent mit auf den Weg bekommen. Zusammen mit Partner Shaun Savage hat sie nun eine erste EP veröffentlicht, vier Stücke enthält das selbstbetitelte Werk, alle leben von McVey's angenehm aufgerautem Timbre und klug verbastelter, trippiger Slow-Motion-Elektronik im Stile von Tricky.
Freitag, 16. Mai 2014
Bars Of Gold: Feinste Mischung
Wer hier zu genau hinschaut, dem kräuselt sich irgendwann das Hirn im Kasten: Bars Of Gold, Supergroup aus Detroit, haben aus ihrem aktuellen Album "Wheels" den Song "Blue Lightning" ausgekoppelt und mit einem Video versehen, das so einfach wie faszinierend ist. Die aus Mitgliedern von Bear vs. Shark und Wildcatting zusammengewürfelte Band unter Sänger Marc Paffi spielt einen sehr souligen Rock, der sehr an Fugazi oder auch Mother Tongue erinnert - feinste Mischung also.
Jack White: Ertränkte Gedanken
Schönes Bild, schöner Song: Jack White hat einen zweiten Song aus dem mit Spannung erwarteten Album "Lazaretto" vernetzt - "Just One Drink" ist ein wüster Spelunkenschunkler, White teilt ihn sich mit Lillie Mae Rische von den Peacocks, seiner Backingband. Anhören kann man sich den Klopper unter anderem bei Rolling Stone.
Arcade Fire: Vom Trauma zum Wunschtraum
Die Genderproblematik hat ja mittlerweile auch - am Wochenende hat man es erfahren dürfen - die europäischen Wohnzimmer erobert, die brutalstmögliche Gleichstellungspostille BILD "erklärt den Wurst-Körper" und alle, alle lachen mit. Europa wird herrlich tolerant - wer's glauben will... Dass man mit dem Thema auch anders umgehen kann und soll, zeigen Arcade Fire in ihrem Video zum Song "We Exist": Andrew Garfield, nebenbei noch als Spinnenmann im Geschäft, wechselt von der kaum erträglich Realität in einen Wunschtraum samt Konzertkulisse - zu sehen ist das Stück bei Vevo.
Donnerstag, 15. Mai 2014
Naomi Punk: Olympia alternativ
Das schnalzt ja ganz vortrefflich: Naomi Punk, Alternativ-Rock aus Olympia/Washington, haben den Nachfolger für ihr letztjähriges Debüt "The Feeling" im Kasten und Anfang August soll "Television Man" bei Captured Tracks erscheinen. Einen ersten Song der Band, die gerade mit Perfect Pussy und Parquet Courts unterwegs ist, darf man sich auch schon anhören und zwar das Titelstück der Platte.
Coldplay: Der Hoffnung ein paar Lieder
Coldplay
„Ghost Stories“
(Parlophone/Warner)
Es gab mal eine Zeit, da war es einfach, Coldplay zu mögen: An dem Debüt „Parachutes“, ihrem schwarzen Album, war nichts auszusetzen, kaum jemand, dem „Yellow“, „Sparks“ und „Spies“ nicht an’s Herz gingen. Auch weiß („A Rush Of Blood…“) und blau („X&Y“) konnten gefallen, und obwohl man glaubte zu ahnen, wo die Sache enden würde, erlag man der melancholischen Emphase, der großen Geste, mit der einen die vier jungen Männer ständig umarmen wollten. Es gab mal eine Zeit, da war es einfach, Coldplay nicht zu mögen. Die Umarmungen wurden zudringlicher, die überzuckerten Melodien dominierten in aller epischen Breite das Stadionrund, Pop war nur noch Pathos und wenn man dachte, das Leben zu feiern, war es doch nur eine verkitschte Version desselben. Spätestens, als Chris Martin alle Tränen der Welt zu einem Wasserfall zusammenreimte und Rihanna als chinesische Prinzessin an seine Seite lud – spätestens da kam man nicht mehr umhin, den Kopf zu schütteln, weil Coldplay neben den guten Ideen auch jegliches Maß verloren hatten. Einfach, wie gesagt.
Nun, so leicht wird‘s mit dem neuen Album nicht mehr laufen. „Ghost Stories“ taugt weder für die großen Elogen noch für billiges Bashing und das ist, nach allem, was zu befürchten stand, nicht die schlechteste Nachricht. Bevor jetzt wilde Hoffnungen Blüten treiben, Coldplay hätten ihre Vorliebe für traurig-schöne Klänge an der Studiotür abgegeben – das darf man getrost vergessen. Gefühliges und Rührendes nehmen auch auf dieser Platte noch den meisten Platz in Anspruch, Stücke wie „Always In My Head“, „Another’s Arms“ und „Oceans“ können entsprechende Erwartungen mühelos erfüllen und dürften auch zukünftig den einen oder anderen Serienplot verzieren. Was viel mehr erstaunt ist die Zurückhaltung, mit der die Musiker für diese und andere Songs zu Werke gehen. Da, wo sie früher schnurstracks in die Kleisterfalle getappt sind, genügen ihnen hier plötzlich ein paar Spuren weniger, vieles wirkt mit Bedacht und Vorsicht gewählt und klingt so auch gleich viel klarer und nuancierter.
Mit Sicherheit die beiden besten Beispiele für diese neue Spielart sind die Singles „Magic“ und „Midnight“ – reichlich Elektronik, sparsam perlende Gitarrenhooks, ein bisschen Autotune und das richtige Gespür für die passende Kombination der Einzelteile, man möchte sich verwundert die Ohren reiben. Auch die entspannten Töne von „Ink“ sind ungewöhnlich, man darf wohl vermuten, dass der Band die Platten von Vampire Weekend nicht ganz fremd sind. Und ja – selbst wenn, wie bei „True Love“, die Grenze überschritten scheint, es dann doch dicker kommt, schiebt sich kurz vor Schluss plötzlich dieses raumgreifende, verzerrte Riff ins Bild und rückt das Stück wieder etwas zurecht. Wie gefährlich das Terrain ist, auf dem sie sich bewegen, wird einem bei „A Sky Full Of Stars“ bewußt: Da tritt die Versuchung in Gestalt des Eurotrash-Teufels an sie heran, einmal nicht aufgepasst, eingeschlagen – schon verhauen sie den Titel ganz so, wie es das Coldplay-Klischee verlangt. Nicht ganz verständlich deshalb, warum sie den eigentlichen Titeltrack „Ghost Story“ auf die Deluxe-Version auswildern, statt ihn gegen diesen bösen Ausrutscher zu tauschen.
Unterm Strich bleibt es auch thematisch beim klassischen Liebeslied, Chris Martin hatte hier ja, wie man hört, jede Menge persönlicher Erfahrungen, die er für die textliche Unterfütterung seiner Songs nutzen konnte. Coldplay gehören seit jeher zu den Bands, die sich hauptsächlich um das Zwischenmenschliche kümmern und deren Songtitel schon die ganze Geschichte im Namen tragen – man muss also, um es vorsichtig zu formulieren, nicht allzu kompliziert strukturiert sein, um zu wissen, worum es ihnen geht. Was ja nicht immer von Nachteil ist. Für dieses Album jedenfalls gilt: Wer die Band noch nie mochte, wird seine Meinung auch jetzt nicht ändern, vielleicht jedoch fangen sie diejenigen wieder ein, die sie einst mochten und nun unter Vorbehalt ablehnen, in der vagen Hoffnung, sie würden sich irgendwann doch noch von allzuviel Seichtheit emanzipieren. Könnte klappen, vielleicht… http://www.coldplay.com/
„Ghost Stories“
(Parlophone/Warner)
Es gab mal eine Zeit, da war es einfach, Coldplay zu mögen: An dem Debüt „Parachutes“, ihrem schwarzen Album, war nichts auszusetzen, kaum jemand, dem „Yellow“, „Sparks“ und „Spies“ nicht an’s Herz gingen. Auch weiß („A Rush Of Blood…“) und blau („X&Y“) konnten gefallen, und obwohl man glaubte zu ahnen, wo die Sache enden würde, erlag man der melancholischen Emphase, der großen Geste, mit der einen die vier jungen Männer ständig umarmen wollten. Es gab mal eine Zeit, da war es einfach, Coldplay nicht zu mögen. Die Umarmungen wurden zudringlicher, die überzuckerten Melodien dominierten in aller epischen Breite das Stadionrund, Pop war nur noch Pathos und wenn man dachte, das Leben zu feiern, war es doch nur eine verkitschte Version desselben. Spätestens, als Chris Martin alle Tränen der Welt zu einem Wasserfall zusammenreimte und Rihanna als chinesische Prinzessin an seine Seite lud – spätestens da kam man nicht mehr umhin, den Kopf zu schütteln, weil Coldplay neben den guten Ideen auch jegliches Maß verloren hatten. Einfach, wie gesagt.
Nun, so leicht wird‘s mit dem neuen Album nicht mehr laufen. „Ghost Stories“ taugt weder für die großen Elogen noch für billiges Bashing und das ist, nach allem, was zu befürchten stand, nicht die schlechteste Nachricht. Bevor jetzt wilde Hoffnungen Blüten treiben, Coldplay hätten ihre Vorliebe für traurig-schöne Klänge an der Studiotür abgegeben – das darf man getrost vergessen. Gefühliges und Rührendes nehmen auch auf dieser Platte noch den meisten Platz in Anspruch, Stücke wie „Always In My Head“, „Another’s Arms“ und „Oceans“ können entsprechende Erwartungen mühelos erfüllen und dürften auch zukünftig den einen oder anderen Serienplot verzieren. Was viel mehr erstaunt ist die Zurückhaltung, mit der die Musiker für diese und andere Songs zu Werke gehen. Da, wo sie früher schnurstracks in die Kleisterfalle getappt sind, genügen ihnen hier plötzlich ein paar Spuren weniger, vieles wirkt mit Bedacht und Vorsicht gewählt und klingt so auch gleich viel klarer und nuancierter.
Mit Sicherheit die beiden besten Beispiele für diese neue Spielart sind die Singles „Magic“ und „Midnight“ – reichlich Elektronik, sparsam perlende Gitarrenhooks, ein bisschen Autotune und das richtige Gespür für die passende Kombination der Einzelteile, man möchte sich verwundert die Ohren reiben. Auch die entspannten Töne von „Ink“ sind ungewöhnlich, man darf wohl vermuten, dass der Band die Platten von Vampire Weekend nicht ganz fremd sind. Und ja – selbst wenn, wie bei „True Love“, die Grenze überschritten scheint, es dann doch dicker kommt, schiebt sich kurz vor Schluss plötzlich dieses raumgreifende, verzerrte Riff ins Bild und rückt das Stück wieder etwas zurecht. Wie gefährlich das Terrain ist, auf dem sie sich bewegen, wird einem bei „A Sky Full Of Stars“ bewußt: Da tritt die Versuchung in Gestalt des Eurotrash-Teufels an sie heran, einmal nicht aufgepasst, eingeschlagen – schon verhauen sie den Titel ganz so, wie es das Coldplay-Klischee verlangt. Nicht ganz verständlich deshalb, warum sie den eigentlichen Titeltrack „Ghost Story“ auf die Deluxe-Version auswildern, statt ihn gegen diesen bösen Ausrutscher zu tauschen.
Unterm Strich bleibt es auch thematisch beim klassischen Liebeslied, Chris Martin hatte hier ja, wie man hört, jede Menge persönlicher Erfahrungen, die er für die textliche Unterfütterung seiner Songs nutzen konnte. Coldplay gehören seit jeher zu den Bands, die sich hauptsächlich um das Zwischenmenschliche kümmern und deren Songtitel schon die ganze Geschichte im Namen tragen – man muss also, um es vorsichtig zu formulieren, nicht allzu kompliziert strukturiert sein, um zu wissen, worum es ihnen geht. Was ja nicht immer von Nachteil ist. Für dieses Album jedenfalls gilt: Wer die Band noch nie mochte, wird seine Meinung auch jetzt nicht ändern, vielleicht jedoch fangen sie diejenigen wieder ein, die sie einst mochten und nun unter Vorbehalt ablehnen, in der vagen Hoffnung, sie würden sich irgendwann doch noch von allzuviel Seichtheit emanzipieren. Könnte klappen, vielleicht… http://www.coldplay.com/
Mittwoch, 14. Mai 2014
Hockeysmith: Klare Kante
Von den Geschwistern Annabel und Georgia Hockey-Smith, unterwegs mit einer Art scharfkantigem Noisepop unter dem Namen Hockeysmith, war hier schon die Rede, wir haben den Titeltrack ihrer in diesen Tagen erscheinenden EP "But Blood" samt Video gestreamt. Nun gibt es mit "Hesitate" einen weiteren Track von der 12" zu hören und auch zu sehen, Regie führte Laura Coulson.
Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen: Grundversorgung
Die Liga der Gewöhnlichen Gentlemen
„Alle Ampeln auf Gelb!“
(Tapete Records)
Sollte es nicht genau so sein? Sollte man in dem Moment, wenn sich die Nadel zum zweiten Mal von der schwarzen Scheibe löst, nicht ein besserer, ein glücklicherer Mensch sein? Sollte einen Musik im günstigsten Falle nicht mindestens mit einer Tagesration Lebenslust, Widerständigkeit, Trost und/oder kleinkrimineller Energie ausstatten? Es gab mal eine Hamburger Band, die ganz genau diese Wünsche Album für Album zu erfüllen wusste, Superpunk hießen sie und mit ihrer ungemein lässigen Mischung aus Northern Soul, Punk und Garagenpop schafften sie es tatsächlich, dass man den Tonträger mit seligem Grinsen und der Gewissheit zurückstellte, für die nächsten Stunden könne einem nichts und niemand die Stimmung versauen. Nun hat sich die Kapelle vor zwei Jahren zwar unter Sturzbächen von Tränen aufgelöst, Sänger Carsten Friedrichs und Tim Jürgens waren sich aber ihrer großen Verantwortung bewusst und füllten die entstandene Leerstelle umgehend mit der Liga der gewöhnlichen Gentlemen.
Und was soll man sagen – sofort bei Erscheinen des ersten Albums mit dem anbetungswürdigen Titel „Jeder auf Erden ist wunderschön (sogar du)“ war klar, dass einem so viel nicht fehlen würde in Zukunft, smarter Twang, Schnoddrigkeit, alles noch da, dazu mit Frauen, Fußball, Fernsehfilme (Reihenfolge frei wählbar) drei der wichtigsten Komponenten für ein angenehmes Dasein. Es überrascht deshalb nicht, dass auch die aktuelle Scheibe allerlei Erbauliches bereithält, irgendwie fühlen sich die Lieder der Liga an wie eine aus der Zeit gefallene Fernsehshow in leicht verblassten Farben, man lernt auf sehr charmante Art auch immer was dazu. Den Filmemacher Werner Enke? Klar, kennt man nun auch – gerade hier in München. Peter-Ernst Eiffe? Stand Pate für den Titelsong und ist spätestens damit ab sofort eine feste Nummer. Planten un Blomen, Peter Sellers, das spornt nicht nur den Tänzer an, sondern sorgt auch dafür, dass man beim nächsten Trivial-Pursuit-Abend ein paar Tortenstücke mehr abfasst.
Erstaunlich – obwohl fast die Hälfte der Stücke auf der Schattenseite des Lebens zu Hause sind, will keine Miesepetrigkeit aufkommen: „Begrabt mich bei Planten un Blomen“, es geht abwärts, aber am passenden Sehnsuchtsort, „Das Unglück bin ich“ zeugt von gesunder Selbsteinschätzung, „Allein auf Partys“ erlebt man ohnehin viel spannendere Sachen und wenn mal wieder jemand über die dröge deutsche, gern auch deutschtümelnde Formatmucke schimpfen möchte, dann gilt „Rock-Pop national“ ab sofort als Maßstab. Der Rest wippt ebenso locker zu Zwischenmenschlichem, wobei „Amateur“ als klarer Favorit gelten darf – irgendeine andere Formation aus Hamburg hat mal dafür plädiert, „Im Zweifel für den Zweifel“ zu stimmen, die Liga tut Ähnliches auf ihre Weise und lässt den Dilettanten dreimal hochleben. Die Platte macht es einem wahrlich nicht schwer, ihre Schöpfer zu mögen und wer sie noch nicht live gesehen hat, der sollte das schleunigst nachholen, ein gelungener Abend ist für die Jungs einfach ein Klacks. http://diegentlemen.de/
14.05. Hannover, Faust
15.05. Stuttgart, Club Schocken Stuttgart
16.05. München, The Atomic Café
17.05. Frankfurt, Zoom
28.05. Bremen, Dete
29.05. Berlin, Lido Berlin
30.05. Lüneburg, Salon Hansen
31.05. Hamburg, Hafenklang
10.09. Bielefeld, Bunker Ulmenwall
11.09. Düsseldorf, Tube
12.09. Mainz, Schon schön
13.09. Aachen, Raststätte, Aachen
30.09. Bamberg, Morphclub
01.10. Zürich, Hafenkneipe
02.10. Ravensburg, Zehntscheuer
03.10. Nürnberg, club stereo
04.10. Leipzig, Tanzcafé Ilses Erika
„Alle Ampeln auf Gelb!“
(Tapete Records)
Sollte es nicht genau so sein? Sollte man in dem Moment, wenn sich die Nadel zum zweiten Mal von der schwarzen Scheibe löst, nicht ein besserer, ein glücklicherer Mensch sein? Sollte einen Musik im günstigsten Falle nicht mindestens mit einer Tagesration Lebenslust, Widerständigkeit, Trost und/oder kleinkrimineller Energie ausstatten? Es gab mal eine Hamburger Band, die ganz genau diese Wünsche Album für Album zu erfüllen wusste, Superpunk hießen sie und mit ihrer ungemein lässigen Mischung aus Northern Soul, Punk und Garagenpop schafften sie es tatsächlich, dass man den Tonträger mit seligem Grinsen und der Gewissheit zurückstellte, für die nächsten Stunden könne einem nichts und niemand die Stimmung versauen. Nun hat sich die Kapelle vor zwei Jahren zwar unter Sturzbächen von Tränen aufgelöst, Sänger Carsten Friedrichs und Tim Jürgens waren sich aber ihrer großen Verantwortung bewusst und füllten die entstandene Leerstelle umgehend mit der Liga der gewöhnlichen Gentlemen.
Und was soll man sagen – sofort bei Erscheinen des ersten Albums mit dem anbetungswürdigen Titel „Jeder auf Erden ist wunderschön (sogar du)“ war klar, dass einem so viel nicht fehlen würde in Zukunft, smarter Twang, Schnoddrigkeit, alles noch da, dazu mit Frauen, Fußball, Fernsehfilme (Reihenfolge frei wählbar) drei der wichtigsten Komponenten für ein angenehmes Dasein. Es überrascht deshalb nicht, dass auch die aktuelle Scheibe allerlei Erbauliches bereithält, irgendwie fühlen sich die Lieder der Liga an wie eine aus der Zeit gefallene Fernsehshow in leicht verblassten Farben, man lernt auf sehr charmante Art auch immer was dazu. Den Filmemacher Werner Enke? Klar, kennt man nun auch – gerade hier in München. Peter-Ernst Eiffe? Stand Pate für den Titelsong und ist spätestens damit ab sofort eine feste Nummer. Planten un Blomen, Peter Sellers, das spornt nicht nur den Tänzer an, sondern sorgt auch dafür, dass man beim nächsten Trivial-Pursuit-Abend ein paar Tortenstücke mehr abfasst.
Erstaunlich – obwohl fast die Hälfte der Stücke auf der Schattenseite des Lebens zu Hause sind, will keine Miesepetrigkeit aufkommen: „Begrabt mich bei Planten un Blomen“, es geht abwärts, aber am passenden Sehnsuchtsort, „Das Unglück bin ich“ zeugt von gesunder Selbsteinschätzung, „Allein auf Partys“ erlebt man ohnehin viel spannendere Sachen und wenn mal wieder jemand über die dröge deutsche, gern auch deutschtümelnde Formatmucke schimpfen möchte, dann gilt „Rock-Pop national“ ab sofort als Maßstab. Der Rest wippt ebenso locker zu Zwischenmenschlichem, wobei „Amateur“ als klarer Favorit gelten darf – irgendeine andere Formation aus Hamburg hat mal dafür plädiert, „Im Zweifel für den Zweifel“ zu stimmen, die Liga tut Ähnliches auf ihre Weise und lässt den Dilettanten dreimal hochleben. Die Platte macht es einem wahrlich nicht schwer, ihre Schöpfer zu mögen und wer sie noch nicht live gesehen hat, der sollte das schleunigst nachholen, ein gelungener Abend ist für die Jungs einfach ein Klacks. http://diegentlemen.de/
14.05. Hannover, Faust
15.05. Stuttgart, Club Schocken Stuttgart
16.05. München, The Atomic Café
17.05. Frankfurt, Zoom
28.05. Bremen, Dete
29.05. Berlin, Lido Berlin
30.05. Lüneburg, Salon Hansen
31.05. Hamburg, Hafenklang
10.09. Bielefeld, Bunker Ulmenwall
11.09. Düsseldorf, Tube
12.09. Mainz, Schon schön
13.09. Aachen, Raststätte, Aachen
30.09. Bamberg, Morphclub
01.10. Zürich, Hafenkneipe
02.10. Ravensburg, Zehntscheuer
03.10. Nürnberg, club stereo
04.10. Leipzig, Tanzcafé Ilses Erika
Poliça: Grobschnitt
Es dauert ja nur noch einen knappen Monat, dann kommen Poliça endlich wieder für ein paar Termine nach Deutschland. Channy Leaneagh hat zusammen mit ihren Kollegen nun Pläne für eine neue EP in der Nachfolge des Albums "Shulamith" bekanntgegeben - "Raw Edit" soll sie heißen, bei Memphis Industries erscheinen und den Titeltrack gibt's gleich anbei.
24.06. München, Freiheizhalle
25.06. Düsseldorf, Zakk
04.08. Leipzig, Täubchenthal
12.08. Frankfurt, Palmengarten
24.06. München, Freiheizhalle
25.06. Düsseldorf, Zakk
04.08. Leipzig, Täubchenthal
12.08. Frankfurt, Palmengarten
Blumfeld: Einst und jetzt
Viel heißere Meldungen als diese kann es für das deutsche Musikfeuilleton kaum geben: Blumfeld werden laut SPEX zum Jubiläum ihres Zweitwerks "L'Etat Et Moi" in Originalbesetzung wieder auf Tour gehen! Jochen Distelmeyer, Andre Rattay und Eike Bohlken haben sich dafür extra eine Facebookseite zugelegt, auf der man obiges Bild aus Gründertagen mit dem aktuellen Outfit vergleichen kann. Von neuem Material war bis jetzt allerdings noch nichts zu erfahren...
27.08. Köln, Live Music Hall
28.08. Frankfurt, Batschkapp
29.08. München, Theaterfabrik
30.08. Wien, Arena
11.09. Münster, Skaters Palace
12.09. Hamburg, Markthalle
13.09. Berlin, Astra
27.08. Köln, Live Music Hall
28.08. Frankfurt, Batschkapp
29.08. München, Theaterfabrik
30.08. Wien, Arena
11.09. Münster, Skaters Palace
12.09. Hamburg, Markthalle
13.09. Berlin, Astra
Dienstag, 13. Mai 2014
Bob Dylan: Nachtschattengewächs
Da wo andere vom Ruhestand träumen, sitzt dieser Mann schon mit dem nächsten Album ungeduldig im Wartezimmer: Bob Dylan, zweiundsiebzig - in Zahlen 72, hat seinen nächsten Longplayer angekündigt. Man darf vermuten, dass der Titel "Shadows In The Night" heißt, der erste Song, den His Bobness davon preisgibt, stammt allerdings von den Herren Buddy Kaye und Ted Mossman, heißt "Full Moon And Empty Arms", wurde 1945 geschrieben und kurze Zeit später durch Frank Sinatra populär. Das Cover kann man sich auf der Website von Dylan anhören.
Damon Albarn: Bei bester Laune
Das sollte sie dann also sein, die Kirche, die Damon Albarn aus seinen Jugenderinnerungen kennt. Und das ist dann auch der Pentecostal-City-Mission-Church-Choir, den man auch auf dem Album "Everyday Robots" zu hören bekommt. Und da endlich ist auch "Mr. Tembo" selbst, der kleine Elefant aus Tansania, über dessen Befinden sich Albarn heute noch per Mail informieren lässt. Der Song ist der bestgelaunteste der Platte, der Videoclip steht ihm in nichts nach.
Damaged Bug: Ausgleichstreffer
Damaged Bug
„Hubba Bubba“
(Castle Face Records)
Man sagt Männern ja gern nach, dass sie jede Art von extremer beruflicher Konzentration mit dem größtmöglichen Gegensatz auszugleichen versuchen, um Körper und Geist aus der drohenden Schieflage wieder zu gesunder Balance zu verhelfen. Deshalb spielt der leidenschaftliche Molekularbiologe nach Feierabend im stickigen Probenkeller ebenso leidenschaftlichen Death-Metal, der Grundschullehrer schreibt sich einmal jährlich auf die Rekrutierungsliste für ein nordkoreanisches Militarycamp und der promovierte Chefchirurg landet nicht selten zusammen mit Johnny Walker in den Armen einer in die Jahre gekommenen Edelhure. Jedem wie’s gefällt. Von John Dwyer sind Ausfälle dieser Art nicht bekannt, man weiß nur, dass er hauptamtlich bei seiner Band Thee Oh Sees den brettharten Bluespunk gibt, der nicht nur ihm, sondern auch dem Zuhörer einiges abverlangt. Unter dem Pseudonym Damaged Bug hat Dwyer nun ein Album ganz ohne jede Gitarre, dafür mit reichlich Perkussion und feinster Elektronik verfertigt und diesem Solodebüt den hübschen Namen „Hubba Bubba“ gegeben, das Cover ziert ein illuminiertes Flugzeugcockpit mit Aufstellrähmchen und neckischer Hanfduftpflanze. Von Albernheit dennoch keine Spur, die Synthesizer spotzen und bratzen zum mehrheitlich trockenen Analogbeat, mal ohne und mal mit der leicht angenervten, nöligen Stimme des Kaliforniers. Die Stücke stehen in bester Postpunk-Tradition nahe bei Devo und Gang Of Four – hier scheinen sie mit dunklem Gewummer direkt im Maschinenraum eines rostigen Öltankers aufgenommen („Rope Burn“), dort zirpen sie leicht und fast gutgelaunt („Eggs At Night“). Der Anteil an Psychedelia ist kein kleiner, dafür sprechen schon Titelnamen wie „SS Cassidinea” und “Catastrophobia”, eine Platte, die ungemein Spaß macht und wer will, darf auch ein bisschen tanzen.
Der Komplettstream des Albums ist bei Youtube zu hören.
„Hubba Bubba“
(Castle Face Records)
Man sagt Männern ja gern nach, dass sie jede Art von extremer beruflicher Konzentration mit dem größtmöglichen Gegensatz auszugleichen versuchen, um Körper und Geist aus der drohenden Schieflage wieder zu gesunder Balance zu verhelfen. Deshalb spielt der leidenschaftliche Molekularbiologe nach Feierabend im stickigen Probenkeller ebenso leidenschaftlichen Death-Metal, der Grundschullehrer schreibt sich einmal jährlich auf die Rekrutierungsliste für ein nordkoreanisches Militarycamp und der promovierte Chefchirurg landet nicht selten zusammen mit Johnny Walker in den Armen einer in die Jahre gekommenen Edelhure. Jedem wie’s gefällt. Von John Dwyer sind Ausfälle dieser Art nicht bekannt, man weiß nur, dass er hauptamtlich bei seiner Band Thee Oh Sees den brettharten Bluespunk gibt, der nicht nur ihm, sondern auch dem Zuhörer einiges abverlangt. Unter dem Pseudonym Damaged Bug hat Dwyer nun ein Album ganz ohne jede Gitarre, dafür mit reichlich Perkussion und feinster Elektronik verfertigt und diesem Solodebüt den hübschen Namen „Hubba Bubba“ gegeben, das Cover ziert ein illuminiertes Flugzeugcockpit mit Aufstellrähmchen und neckischer Hanfduftpflanze. Von Albernheit dennoch keine Spur, die Synthesizer spotzen und bratzen zum mehrheitlich trockenen Analogbeat, mal ohne und mal mit der leicht angenervten, nöligen Stimme des Kaliforniers. Die Stücke stehen in bester Postpunk-Tradition nahe bei Devo und Gang Of Four – hier scheinen sie mit dunklem Gewummer direkt im Maschinenraum eines rostigen Öltankers aufgenommen („Rope Burn“), dort zirpen sie leicht und fast gutgelaunt („Eggs At Night“). Der Anteil an Psychedelia ist kein kleiner, dafür sprechen schon Titelnamen wie „SS Cassidinea” und “Catastrophobia”, eine Platte, die ungemein Spaß macht und wer will, darf auch ein bisschen tanzen.
Der Komplettstream des Albums ist bei Youtube zu hören.
Morrissey: Vielbeschäftigt
Montag, 12. Mai 2014
Lykke Li: Kein besserer Ort
Lohnender Nachtrag noch zur Verfilmung des Bestsellers "Das Schicksal ist ein mieser Verräter": Vom Soundtrack war ja hier schon die Rede, den Beitrag von Lykke Li, die dorthin passt wie kaum jemand anderes, darf man hier schon mal vorhören - "No One Ever Loved". Im Übrigen immer noch hörenswert ist ihr aktuelles Album "I Never Learn".
Einstürzende Neubauten: Tiefschürfend
Zeitgleiche Vermeldung einer nicht ganz unwichtigen Angelegenheit: Die Einstürzenden Neubauten werden im Herbst diesen Jahres ihr Album "Lament" auf einer Europa-Tournee präsentieren. Das neue Werk umfasst laut SPEX und Quietus Klagelieder, die ihre Wurzeln im Ersten Weltkrieg haben, Tonaufnahmen aus Museen, Gedenkstätten und historischen Archiven, klassischer Neubauten-Sound plus Streicherensemble - das alles wird es an folgenden Orten zu hören geben:
09.11. Aachen-Stolberg, Zinkhütter Hof
11.11. Berlin, Tempodrom
16.11. München, Muffathalle
Quasi auch aus dem Archiv - "Stella Maris" mit Meret Becker.
09.11. Aachen-Stolberg, Zinkhütter Hof
11.11. Berlin, Tempodrom
16.11. München, Muffathalle
Quasi auch aus dem Archiv - "Stella Maris" mit Meret Becker.
La Roux: Vom Lieblingskind zum Vorbild
Selten passte der Satz so gut wie hier: Das wurde ja auch langsam Zeit. La Roux, englisches Synthpopduo, Lieblingskinder des britischen Wavepops, zählen ja selbst zu den Vorreitern einer Szene, die sich in den letzten Jahren unter dem Begriff EDM gesammelt und diversifiziert hat, ohne Eleanor Jackson und Ben Langmaid keine Chvrches, keine Wild Beasts, Lorde, AlunaGeorge, Sky Fereirra und so weiter. Nun gibt es bald ein neues Album der beiden - erst das zweite, man mag es kaum glauben - "Trouble In Paradise" wird Anfang Juli erscheinen, die erste Auskopplung "Let Me Down Gently" hier schon mal vorab.
Samstag, 10. Mai 2014
Kwabs: Der nächste Hoffnungsträger
An aktuellen Maßstäben gemessen kann man Kwabena Adjepong, kurz Kwabs, aus London durchaus als neue Hoffnung des RnB bezeichnen, obwohl 'weitere' vielleicht passender wäre, denn an jungen Talenten, die sich um die erfolgreiche Neuausrichtung des Genres verdient machen, mangelt es zu Zeit wirklich nicht. SOHN, The Weeknd, Twin Shadow, Sam Smith, How To Dress Well, BANKS, Arthur Beatrice, die Liste könnte noch länger sein. Kwabs hat im letzten Jahre eine Reihe von Songs geschrieben, die aufhorchen ließen, nun kommt am 20. Mai die EP "Pray For Love" heraus und von dieser sind bereits das Titelstück und "Something Right" bekannt - jetzt kommt noch "Brother" hinzu.
Freitag, 9. Mai 2014
2 Many DJs: Nachträgliche Bebilderung
Die Brüder Stephen und David Devaele haben ihre größten Erfolge, das muss man leider sagen, mit Musik errungen, die sie nicht selbst komponiert, arrangiert und schon gar nicht eingespielt haben. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich haben sie unter dem Projektnamen 2 Many DJs dafür gesorgt, das MashUp als populäre Kunstform zu etablieren und so unendlich vielen bekannten und weniger bekannten Stücken der Musikgeschichte zu neuem Glanz zu verhelfen. Ihr erster großer Wurf war das 2002 veröffentlichte, gut einstündige "As You Heard On Radio Soulwax Pt.2", danach folgten 23 ähnlich lange Mixturen zu verschiedensten Themen und Ideen. Der letzte, der finale Mix ist nun wieder der erste, jetzt bereichert um eine (für sie mittlerweile typische) Visualisierung mittels animierter Plattencover. Das ist vor allem unglaublich witzig gemacht und stellenweise schon sehr skurril, etwa wenn bei Peaches' "Teaches Of Peaches" eine singende Pussy ihren Auftritt hat, zu der sich gleich darauf Warhols unbekleidete Banane (Peel slowly and see...) zum Song "I'm Wainting For The Man" der Velvets gesellt. Also, ruhig mal eine Stunde frei nehmen und anschauen - lohnt sich.
Dos Hermanos: Großformat!
Neues auch aus der Erfindergarage des Münchner Feinkostlabels Gutfeeling: Dort haben sich vor geraumer Zeit Senor G.Rag und José The Black Rider, zusammen noch immer die Dos Hermanos, für eine weitere Langspielplatte zusammengetan - der Nachfolger zu "1-2-3" heißt "Boogalize!", wird am 30. Mai erscheinen und zwar ganz oberprotzig als "Vinyl-only-release" - Ha! Den Titeltrack gibt es als Stream und Download hier unten, wer möchte, darf sich bei Youtube auch gern noch ein Teaserfilmchen zur VÖ anschauen.
Achtung: Für schnell entschlossene Münchner im Übrigen noch ein eiliger Hinweis: An diesem Wochenende herrscht in der Milla Ausnahmezustand, alldieweil diese komplett von G.Rag und den Hermanos Patchekos gekapert wird - ebenfalls dabei auch Fred Raspail und Delany Davidson - also, hinnemachen!
Achtung: Für schnell entschlossene Münchner im Übrigen noch ein eiliger Hinweis: An diesem Wochenende herrscht in der Milla Ausnahmezustand, alldieweil diese komplett von G.Rag und den Hermanos Patchekos gekapert wird - ebenfalls dabei auch Fred Raspail und Delany Davidson - also, hinnemachen!
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