Sonntag, 15. März 2020

Moaning: In Bewegung bleiben

Moaning
"Uneasy Laughter"
(Sub Pop)

Schon als sie im Frühjahr 2018 mit ihrem selbstbetitelten Major-Debüt aufmachten, zählten Moaning aus Los Angeles zu den erfrischendsten, weil wandlungsfähigen Vertretern des Post-Punk. Daran hat sich zum Glück auch mit dieser Platte nichts geändert. Denn erneut bleiben Sänger, Gitarrist und Songschreiber Sean Solomon, Pascal Stevenson an Bass und Keyboard und Drummer Andrew MacKelvie nicht bei Bewährtem stehen, sondern wagen sich an Neues. So ersetzen sie den zuvor bestimmenden Gitarrensound in Teilen durch wackelige, flächige Synth-Texturen, mal angelegt an die düstere Ästhetik der frühen 80er wie im Opener "Ego", dann wieder als nervöser Taktgeber wie beim wunderbaren Stück "Running". Natürlich spielen sie weiterhin die analogen, klassischen Instrumente, nur eben nicht mehr so bestimmend und nicht mehr so hart, zentrale Elemente des Moaning-Sounds waren und sind ohnehin die geschmeidigen Melodien und vor allem Solomons trauriger Gesang, der ihn als einen mutmaßlich so wachen wie sensiblen Künstler ausweist.



„Ich habe auf den Konzertreisen viel gelesen - Autoren wie Bell Hooks, Mark Fisher und Alain de Botton haben mich wirklich inspiriert. Ich möchte niemand sein, der junge Menschen dazu bringt, hoch hinauszukommen und als tragische Klischeekünstler zu enden “, sagt er beispielsweise in den Linernotes zum Album. "Was ich den Zuhörern lieber vermitteln möchte, ist, dass sie nicht allein sind mit dem, was sie denken und wie sie sich fühlen. 'Ego' und das gesamte Album handeln von diesen Themen - sich von unwichtigen Dingen zu trennen, damit man anderen Menschen helfen und präsent sein kann." Neben den erwähnten Tracks erweisen sich vor allem "Fall In Love" mit seinen dunkel wummernden Beats und das an Interpol erinnernde "Keep Out" als bestechende Kompositionen. Moaning haben, das wird schnell klar, einen weiteren, wichtigen Schritt vorwärts gemacht.

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