Man tut einem Künstler, einer Künstlerin sicher sehr unrecht, wenn man ihn/sie nur auf den Augenblick, auf eine Stimmung, gern auch eine Jahreszeit reduziert. Diese Entschuldigung vorangestellt, müssen wir es dennoch kurz tun, denn für die sonntägliche Trägheit, kombiniert mit der allgemeinen, pandemiebedingten Lustlosigkeit (die mal Wut war und sich an zu viel Unbelehrbarkeit ihre Spitzen abgeschliffen hat) gibt es kaum bessere Lieder als die von Rupert Falsch. Der Berliner, laut Selbstbezichtigung "Bedroom Producer, der es eigentlich genau so peinlich wie du findet, leise deutsche Texte über elektronische Beats mit ein bisschen The Cure-Gitarre zu singen", mischt minimale Maschinenmusik, poetische Zeilen und visuelle Puzzleteile zu feinen Songs, zu denen man wahlweise sowohl wunderbar entspannen, sinnieren oder auch mal mehr oder weniger heimlich tanzen kann. Er tut dies wahrscheinlich alles auch gern selbst und zwar seit 2004, da nämlich ist seine erste EP "Nebelschwungflug" erschienen, es folgten "Fehlerengel" (2005) und "Links auf der Fahrbahn ein totes Tier" (2009). Dass Rupert Falsch ein großes Faible für altes Filmmaterial hat, lässt sich unschwer erkennen, für die Single "Idar Oberstein" kamen Bilder aus einem Streifen von Alfonso Brescia aus dem Jahr 1977 zum Einsatz und auch für den aktuellen Track "Moose und Farne" flüchtet/rettet sich (?) der Mann in die monochrome Szenerie vergangener Jahrzehnte. Da kommen wir gern mal mit...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen