Dilly Dally
„Heaven“
(Partisan Records)
Ganz klar, mit einem Begriff wie USP muß man Katie Monks nun nicht kommen. Die Sängerin hat mit marktwirtschaftlichem Kauderwelsch vermutlich weniger als nichts am Hut. Und doch brauchen wir für die neue, zweite Platte ihrer Band Dilly Dally aus dem kanadischen Toronto eine solche Beschreibung, wenn wir begründen wollen, warum gerade diese Formation so erfolgreich ist. Nutzen wir der Verständlichkeit halber also besser das Wort „Erkennungsmerkmal“ – und meinen damit natürlich nichts anderes als Monks markante Stimme. Schon auf „Sore“, dem Debüt der vier, mit dem sie vor drei Jahren erste Erfolge feierten, war diese beeindruckend, unvergesslich. Und ist es noch immer. Wie eine offene Wunde klingt dieser Gesang zumeist. Eröffnet weich, zart verführerisch und wird dann zu einem Schreien und Krächzen, das man so eher dem Metal zuordnet als dem Grungepop. Zusammen mit Gitarristin Liz Ball, Bassist Jimmy Tony und Benjamin Reinhartz an den Drums spielen Dilly Dally noch immer einen herrlich rohen und dennoch hochmelodischen Sound, mehrheitlich schwer und ausufernd. Unter den neun aktuellen Songs sind so wunderbare wie „Doom“, „Pretty Cold“, „Marijuana“ oder auch „Bad Biology“, es geht wild und ungezügelt zur Sache und kracht gar mächtig im Gebälk. Die Themen sind vielleicht das konventionellste an der Platte – sexuelle Orientierung, kaputte Beziehungen, Liebeswirren, Lebenslust. Höchst gelungen, viel mehr gibt’s nicht zu sagen – man muss „Heaven“ besser fühlen! http://www.dillydallyband.com/
03.10. Berlin, Maze Club
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen