Montag, 22. März 2021

Thom Yorke: So fucking special

Radiohead sind beileibe nicht die ersten und einzigen Musiker, die keinen Bock darauf haben, Songs aus ihren früheren Alben live aufzuführen - in der Regel sind das genau jene Stücke, mit denen der kommerzielle Durchbruch gelang (was ja für manchen Künstler nicht ausschließlich Grund zur Freude ist), die aber vom Publikum gerade deshalb verehrt werden. Ein verzwicktes Problem. "Creep" jedenfalls hasst Thom Yorke ebenso sehr wie einst Kurt Cobain "Smells Like Teen Spirit", die Beastie Boys "Fight For Your Right", die Gallagher-Brüder ihre "Wonderwall", Led Zeppelin den "Stairway To Heaven" und selbst John Lennon wird ein höchst zwiespältiges Verhältnis zu "Let It Be" nachgesagt. Es kommt also einer klitzekleinen Sensation gleich, wenn Yorke jetzt für den japanischen Modedesigner Jun Takahashi einen neunminütigen, wunderbar schrägen Akustikmix des Songs für eine aktuelle Modenschau spendiert. Unter dem Namen "Creep Very" gelangt das Stück während der zweiten Hälfte der Show (ca. ab 08:30) zur Aufführung, Teil eins wird von MARS98 bespielt. Im Übrigen war das nicht das erste Mal, dass Yorke sich für solche Zwecke umstimmen ließ - 2017 gab er zusammen mit Gitarrist Jonny Greenwood auf der Pariser Fashion Week (ebenfalls für Takahashi) eine Art Radiohead-Megamix zum Besten.





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