Wie nah Freude und Leid beieinander liegen, erfahren wir dieser Tage häufiger: Da gibt es viele Menschen, die an der verordneten/gebotenen Einsamkeit und Einschränkung regelrecht verzweifeln, andere empfinden das als willkommene Ruhe und genießen es. Die einen schließen nach langer Zeit endlich wieder ihre alten Eltern in die Arme, andere dürfen nicht einmal deren letzte Stunden begleiten oder auf der Beerdigung angemessen trauern - es sind verrückte Zeiten. Als Symbol dafür taugt ein Felsen wie Beachy Head in der südenglischen Grafschaft Sussex (leider) nur allzu gut, dient er doch vielen Besuchern als beliebter Aussichtspunkt über die Weite des Meeres, Menschen, die die Lust am Leben verloren haben, nutzen ihn allerdings auch als Ort, um sich von dort in die Tiefe und somit in den Tod zu stürzen. Dieser Widerspruch wird den Mitgliedern der gleichnamigen Band präsent gewesen sein, als sie einen Namen für ihre Supergroup suchten - Slowdives Rachel Goswell und Christian Savill, der Drummer der Flaming Lips Matt Duckworth, Ryan Graveface (Casket Girls,
Dreamend) und Steve Clarke von The Soft Cavalry haben sich also zusammengefunden und ein gemeinsames Album aufgenommen. Dieses soll am 30. April erscheinen, mit "Destroy Us" liegt bislang einer von acht Tracks zur Begutachtung vor. Nicht ganz auszuschließen, dass auch ein anderes Stück Inspirationsquelle für die Formation war, denn auch die Industrialpioniere von Throbbing Gristle haben für ihr wegweisendes Album "20 Jazz Funk Greats" einen Track namens "Beachy Head" einespielt, das Cover ist vor Ort aufgenommen und auch The Cure drehten das Video zur Single "Just Like Heaven" an den berühmt berüchtigten Klippen. Weiterer Funfact (naja): Auf dem Debüt von Beachy Head wird sich außerdem ein Song namens "Hiddensee" befinden - der ostdeutsche Kreidefelsen als Pendant zum britischen befindet sich allerdings ein paar Kilometer weiter auf Rügen - auf die Auflösung darf man also schon mal gespannt sein.
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