Kein Zweifel - die Pandemie hat uns fest im Griff, die Muskeln schlaff, das Hirn weich, keine Gegenwehr möglich. Gerade erst hat Fritzi Ernst davon gesungen, dass jede Sekunde ein Genuss sei, in der sie nichts machen müsse, nun hat's auch Bilderbuch erwischt. Und zwar gleich im Doppelpack. Die Wiener Kapelle um Maurice Ernst hatte ja Ende '18/Anfang '19 in kurzer Folge mit "Mea Culpa" und "Vernissage My Heart" zwei allzu feine Alben abgeliefert, dann war lange Zeit Ruhe im Karton. Nun also ein Lebenszeichen, und zwar ein vom Lockdown gezeichnetes: Tagträume haben offenbar Besitz von ihnen ergriffen, anders ist es kaum zu erklären, dass Ernst sich nackt am "Nahuel Huapi" wähnt und dem "Daydrinking" das Wort singt. Beides nicht so ohne, schließlich liegt der besagte See in einem Nationalpark im argentinischen Patagonien und ist demzufolge at the moment nur mit dem Finger auf der Landkarte oder aber eben per Traumreise erreichbar. Diese wiederum ist bekanntermaßen mit einem gewissen Quantum an alkoholischen Substanzen einfacher zu bewerkstelligen (was abhängig von Tageszeit und Häufigkeit nicht ganz ungefährlich ist). Und da haben wir sie auch schon, unsere Krisenlieder. Zum Glück klingen die bei Bilderbuch weit weniger bedrohlich, ja sogar einladend, der Zeitpunkt hier und heute sollte also passen.
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