Foto: Tanja Kernweiss |
Da aber die Auseinandersetzung, das Gegensätzliche der Humus schlechthin für relevante Kunst sind, erschließt sich einem die Wahl auf den zweiten Blick natürlich schnell. Ihr Statement tut dazu ein Übriges: "Es gibt viele Aspekte, die an dem Song spannend sind. Klar, die Art und Weise, wie er sein Baby anspricht, ist verhandlungsbedürftig, so wie er Grenzen beschreibt, ist kalt, aggressiv, aber auch suchend, wehmütig, sensibel. Den Aspekt von Arbeit, Unterordnung im System der Lohnarbeit und Schuld finde ich gerade jetzt extrem spannend - und das alles mit Blick auf diesen utopischen Traumort Atlantic City". Natürlich unterscheiden sich auch die Herangehensweisen an den Song fundamental - hier Mann's kühler Sprechgesang, unterstützt von fast schon dröhnender, elektronischer Textur, dort Springsteens gewohnt leidenschaftlicher, balladesker Akustikrock. Dass Mann gerade ein Stück von "Nebraska", einem von Springsteens ungewöhnlichsten Alben aus den frühen Achtzigern, zur Neubearbeitung wählte, macht die Sache zusätzlich erfreulich, man muss schließlich kein großer Freund seines Hauptwerks sein, um gerade diese sehr puristische Platte unbedingt zu feiern. Das ebenso sparsame Video zum Track hat übrigens Autorin und Filmemacherin Jovana Reisinger gedreht, die mit den Arbeiten "Beauty Is Life", "Die klaffende Wunde" und "Men In Trouble" und ihrem aktuellen Buch "Spitzenreiterinnen" (Verbrecher Verlag) länger schon über München hinaus bekannt geworden ist.
08.07. München, Import Export
18.07. München, Monacensia/Hildebrandhaus
07.08. Jena, Glashaus am Paradies
20.08. Köln, Galerie Gemeinde Köln (Lesung)
21.08. München, Cucurucu
28.08. Berlin, Pop-Kultur Festival
10./11.09. Wien, Waves Vienna
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