Einer der wenigen positiven Aspekte der doofen Pandemie ist der Umstand, dass selbst das nächste Jahr schon reichlich vollgepackt ist mit geplanten, wenn auch wenig planbaren Terminen - das zumindest gilt für die Tourneen und Konzertreisen vieler Künstler*innen. Absehbarer die Veröffentlichungen, hier schiebt sich vieles auf 2022, weil es aus vielerlei Gründen in der auslaufenden Saison nicht klappte. Dazu gehört im Übrigen auch das Debüt "Imperfect Constellations" der Londonerin Jessica Carmody, die unter ihrem Familiennamen bislang einige EP und Kollaborationen verlegt hat, nun aber für den 6. Juli via Young Poet das lang erwartete Solo ankündigte. Es erwartet uns nicht nur ein Album mit mutmaßlich wunderbarem Jazzpop der ersten Güteklasse, sondern ein sehr spezielles Arrangement: Die Platte wird in vier verschiedene Teile, hier also Konstellationen, gegliedert sein, "Constellation A" ist mittlerweile komplett zu hören, denn nach den Songs "Replace" und "Still" ist gerade auch der dritte mit Namen "Memory" erschienen, aufgenommen gemeinsam mit dem ebenfalls in London wohnhaften Musiker und Produzenten Alfa Mist und der Saxophonistin Laura Misch. Carmody verknüpft für den ersten Part u.a. persönliche Erfahrungen mit der viele Menschen bewegenden Problematik der Demenz und unseren Umgang mit derselben. In den Linernotes meinte sie dazu: "'Constellation A' explores the multi-faceted concept of 'memory', as I examine how to remember, and keep sacred the things and people that are lost, without feeling a bitterness for what I no longer have. When my grandfather was diagnosed with dementia 5 years ago I watched his stories and his sense of self slowly disappear. It was surreal to me that I still had the past we shared together, but he had no recollection of it. In 'Still' I wanted to write about how his sense of self could be found through me and my memories of us together. Although these 3 songs are some of the oldest on the record, they orbit the world I currently inhabit, and as each constellation is released I'll move further into the centre of things and where it all began." Spannend, bewegend und schön anzuhören zugleich, ein Grund mehr, sich auf das kommende Jahr zu freuen.
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