Die stark verkürzte Variante lautet: Nun hat also auch Deutschland seinen Faber. Unserer heißt nicht Julian Pollina, sondern Florian Paul, stammt aus München statt Zürich und seine Band nennt sich nicht Vocalist Orkestar, sondern ganz schnöde Die Kapelle der letzten Hoffnung. Soweit die wichtigsten Unterschiede. Was die Musik betrifft, sind sich beide Herren erstaunlich ähnlich, auch Paul spielt genreübergreifend mit den verschiedensten Stilen - Chanson, Pop, Punkrock, intoniert von Alexander Maschke (Keyboard), Nils Wrasse (Saxophon), Flurin Mück (Drums) und Robin Jermer am Bass. Dass das alles mit einer Extraportion Melancholie versehen ist, liegt natürlich an den Themen und auch hier kommen sich Paul und Pollina erstaunlich nahe, singen beide doch zuvorderst von Einsamkeit, tröstlichen Erinnerungen, beißender Eifersucht und der ganz großen Liebe. Wie schön das klingen kann, darf man sich schon mal auf der ersten Single des Quintetts anhören, "Alles wie immer" wird zudem mit einem sehr stimmigen Zusammenschnitt von mutmaßlichen Sehnsuchtsorten und provinzieller Tristesse (gederht wurde im Ruhrpott), man blickt in leere Gesichter und lauscht der Bitternis und Traurigkeit aus Pauls Worten. Im März wird er beim Label Millaphon, wo auch schon seine EP "Die Blaue Katze" erschienen ist, sein erstes Album veröffentlichen, etwas Zeit also noch, um das eigene Profil zu schärfen.
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