Sonntag, 7. Februar 2021

Waves Of Dread: Die Kunst der richtigen Balance

Unter den ältesten Bekannten dieses Blogs zählen die britischen Waves Of Dread zu den an Jahren jüngsten - das Trio begleitet uns mit seinen zahlreichen Songs und EP schon über längere Zeit und es ist schön zu hören, dass sie noch zu überraschen wissen. Nachdem im vergangenen Jahr ihre 12" mit dem simplen Titel "II" erschienen ist, schieben sie an diesem Wochenende "Endless" mit sechs neuen Stücken nach. Und geben in den Songs den Blick frei auf eine weitere Reihe mutmaßlicher Vorbildern. Gleich zu Beginn das siebeneinhalbminütige "The Make-Believe" überrascht zu den geloopten Gitarrensequenzen mit ungewohnt lockerem Beach-Boys-Singalong - dass der sich so gut in den ätherischen Sound der Band einfügt, war so nicht zu erwarten. Nächste besondere Note ist der soulige Charakter von "Blind", auch hier wirken Musik und Gesang als Kontrast und sorgen für ein Aufmerken. Bei "Way It Is" standen dann wohl The Cure und deren dunkle, gothy Klangfärbung Pate, im abschließenden "Twilight" endlich geht's ums Kerngeschäft, sind also die Cocteau Twins und My Bloody Valentine nicht weit weg. Für ihre Bereitschaft, weniger Erwartbares, sondern Ungewohntes zu präsentieren, kann man Nick Hodgson und Kollegen also nur loben, Pandemie und Lockdown haben ihnen im ostenglischen Hafenstädtchen Newcastle Upon Tyne offenbar weder Laune noch Risikobereitschaft verhagelt.

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