Minor Victories
"Minor Victories"
(Play It Again Sam)
Eine Band als größtmögliches Versprechen - nichts anderes ging einem durch den Kopf, als man das erste Mal von den Minor Victories Notiz nahm. Supergroups als Modeerscheinung zu bezeichnen greift natürlich deutlich zu kurz, es gab und gibt sie immer wieder und auch diese hier ist auf den ersten Blick nur eine von vielen. Aber: Slowdive, Mogwai, Editors, da sollte doch etwas mehr gehen als üblich. Also genauer Rachel Goswell für den Gesang, Stuart Braithwaite mit Justin Lockey an den Saiten und nicht zu vergessen dessen Bruder James für die kongeniale visuelle Umsetzung der Musik in beeindruckende Bilderwelten. Eigentlich war das Ganze, so liest man, nur als kurzes Zusammenspiel für eine 12" gedacht, nun ist es doch ein ausgewachsenes Album mit zehn Songs geworden. Und wie könnte es bei den benannten Einflüssen anders sein - der Sound oszilliert zwischen wuchtigem Postrock und hochmelodischem Dreampop, umrahmt von meterhoch geschichteten Noisewänden und verführerischen Gitarrenriffs. Goswells zarte Stimme setzt den passenden Kontrapunkt zu dichten, elektrifizierten Klangkaskaden, zweimal unterstützt von nicht minder bekannten Partnern wie Mark Kozelek (Sun Kil Moon/"For You Always") und James Graham (The Twilight Sad/"Scattered Ashes"). Zweifellos am gelungensten sind die verfilmten Songs der Platte - das zunächst zögerliche, behutsame "Folk Arp", das sich später doch in lautem Getöse auflöst, und natürlich "A Hundred Ropes" und "Breaking The Light", letzteres weckt nicht nur Erinnerungen an Slowdive, sondern auch an die sagenhaften Cocteau Twins und deren sprichwörtlich traumwandlerische Brillanz. Ein ums andere Mal mischen die Minor Victories verschiedenste Stile und Instrumente zum großen Drama und bleiben so am Ende keine Antwort schuldig. http://minor-victories.com/
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