DJ Shadow
„The Mountain Will Fall“
(Mass Appeal)
Wer sagt eigentlich, dass alles immer schlechter wird? Nehmen wir doch als Beispiel mal Joshua Paul Davis aka. DJ Shadow. Der Mann hatte das Problem, dass er gleich auf dem Gipfel seines Schaffens auf den Karrierezug aufgesprungen ist – sein Debüt “Endtroducing…” war (zulässige Vereinfachung) einfach der Hammer und setzte einen Standard, den er selbst im Folgenden, von anderen Kollegen ganz zu schweigen, nicht mehr erreichen konnte. Auch sein letztes Album “The Less You Know, The Better” war weit davon entfernt, ein Kritikerliebling und Verkaufsschlager zu werden und die Ausflüge in Sachen Mathmetal und Indiepop gerieten eher bemüht als gelungen. Doch der Mann ist offenbar noch nicht in einem Alter, wo der Starrsinn eine Einsicht unmöglich macht und so präsentiert er sich auf der neuen Platte bestens in Form und nutzt hierfür clevererweise seinen unbestrittenen Heimvorteil. Soll heißen, neben den erwartbar wild spotzenden Beats, Beeps und Loops ist Davis wieder konsequenter zum Kerngeschäft Hip Hop zurückgekehrt. El-P und Killer Mike assistieren famos für “Nobody Speak”, Ernie Fresh gibt sich bei “The Sideshow” angenehm oldschooly und G Jones feiert zusammen mit Bleep Bloop Trip Hop und Big Beat. Dazu noch die schroffen Böllertöne von Nils Frahm (“Bergschrund”), Hornissenschwärme und Wasserbomben, man merkt deutlich, dass Davis über den Spaß zum Spiel gekommen ist und hört ihm gespannt dabei zu. Einmal mehr, wenn auch wie bei “Ashes To Oceans” dem aktuellen Lieblingstrend Jazz gehuldigt wird – DJ-Kollege und Trompeter Matthew Halsall schiebt sich mit seinem Instrument für das letzte Drittel des Stückes ganz behutsam ins Bild und verpasst ihm dadurch eine sehr smoothe, coole Note. Das wie alles hier: Wunderbar.
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