Sonntag, 28. März 2010

Gehört_123



Lars And The Hands Of Light „The Looking Glass“ (Crunchy Frog)
Eigentlich rät einem die innere Stimme eindringlich, Platten zu ignorieren, auf deren Covern sich gar lustige Menschen mit Ringelpullis und Häschenkostümen tummeln. Hörte man immer auf diese Einflüsterungen, es würden einige Schätze weniger gehoben werden und so mancher kleine Geheimtip bliebe wohl zum ewige Schattendasein verdammt. Was wiederum bei einem so sonnigen Album wie dem der Dänen Lars And The Hands Of Light mehr als schade wäre. Und was soll ich sagen – der Frühling hat seine erste musikalische Entsprechung gefunden, so bestechend gutgelaunt und ansteckend entspannt lassen die Musiker um Frontmann Lars Vognstrup auf ihrem Debüt ein wundervolles Stück nach dem anderen aus den Boxen perlen – „Me Me Me“, „Stranger To The Sea“, „Three To The Floor“ – keine Filler, alles erstklassiger, leichtgängiger Sixties-Gitarrenpop, mal „very british“ angenölt, dann wieder luftig-blumig untermalt, immer mehr Dur als Moll und lieber einmal mehr gewippt als öde herumgestanden – Frühling, Baby! Die helle Stimme von Co-Sängerin und Vognstrups Schwester Jeppe Ostergaard gibt dem Ganzen noch eine zusätzlich einschmeichelnde Note (Multicolored, Hey My Love), der Titelsong selbst könnte auch einem verträumten Roadmovie entsprungen sein. Alles wirkt sehr abgeklärt, Instrumentierung und Songwriting beschränken sich auf klassisches Handwerk und man hat das sichere Gefühl, dass die vier wirklich mit viel Spaß bei der Sache sind. Kurz – wer noch einen geeigneten Anschub braucht, um sein bequemes Hinterteil aus dem warmgesessenen Wintersessel zu heben, der sollte es mal mit dieser CD versuchen. Und wer dann nach „Christmas Comatose“ automatisch die Repeat-Taste drückt, den hat’s schon erwischt …
http://www.myspace.com/larsandthehandsoflight

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