Freitag, 5. März 2010

Ach, Marius ...



... alte Röhre, vorbei die Zeiten, wo „Sexähhh“ noch als Schlachtruf aus den Arenen der Republik erscholl, wo man sich die Finger am Feuerzeug verbrannt hat, weil „Freiheit“ wieder mal nicht zu Ende gehen wollte, wo man bei „Dicke“ spätpubertär in sich hineinkichern konnte – vorbei also die Zeit, wo Du noch etwas von Relevanz zur deutschen Popmusik beisteuern konntest. Jetzt hast Du ne neue Platte draußen, „Williamsburg“ heißt sie, und kein Schwein bekommt was mit davon. Und dann stellst Du Dich bei den Echos 2010 auf die Bühne, erzählst recht zusammenhangslos eine Menge Metaphernkram (Musik=Nahrungsmittel) und machst einen auf Gralshüter des Musikbusiness. Stammelst fast tränenumflort irgendwas von Echtheit, von Frauen, denen ihr Outfit nicht über die Musik geht, von der ganzen Castingmisere (bist Du nicht neulich selbst als Juror bei Raab aufgetreten?) und „auch wenn ihr dahinten jetzt redet“ von allerlei Verpflichtungen - und mußt im gleichen Atemzug atemberaubende Nominierungen wie Eisblume, Anett Louisan, Cassandra Steen, Ina Müller und – ja, doch – Nena ansagen. Hätte es nicht gebraucht, Alter. Kann man auch würdevoller hinkriegen, seinen Abgang ...

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