Broken Bells „Broken Bells“ (Columbia)
Irgendwo war kürzlich zu lesen, dass der Shins-Sänger James Mercer gar nicht so erbaut über Zach Braffs damalige Drehbuchidee beim Regiedebüt "Garden State" gewesen sein soll, in welcher ihm eine fürsorgliche Natalie Portman ihren Kopfhörer mit den Worten überstülpt: „Das wird dein Leben verändern!“ – zu hören gab es natürlich die Shins. Solche Grüße mit dem Zaunspfahl können, das wahrscheinlich seine Angst, zwar sehr wohl Karrieren befeuern, sich aber schnell auch als zu schwere Last oder falsch verstandene Schubladenzuweisung entpuppen. Sollte er von diesem Groll noch etwas konserviert haben, so ist davon jedenfalls auf der Veröffentlichung seines Seitensprungs Broken Bells so gar nichts zu spüren. Zusammen mit Brian Burton, besser bekannt unter dem beruflichen Pseudonym Danger Mouse, als solcher wiederum mit dem MashUp aus Beatles und Rapper Jay-Z (The Grey Album), als Produzent der Gorillaz und The Good, The Bad And The Queen und nicht zuletzt als eine Hälfte der Charttopper Gnarls Barkley quasi im Dauergespräch, mit ihm jedenfalls hat Mercer gerade eine wunderbar leicht anmutende Arbeit abgeliefert, vollgepackt mit Songs, die auf so manchem Beziehungstape (gibt es noch sowas noch: Kassettenmädchen/-jungs?) einen Stammplatz einnehmen dürften. Es ist dem offenbar guten Miteinander und dem klugen Musikverständnis der beiden geschuldet, dass sich hier nichts in den Vordergrund schieben will, alles trotz der elektronischen Spielereien und Effekte sehr ausgewogen daherkommt. Mit „The High Road“ gelingt schon mal ein perfektes WarmUp, auch die folgenden „Vaporize“ und „Your Head Is On Fire“ haben in ihrer Einfachheit verblüffende Sogwirkung. „The Ghost Inside“ und „Trapp Doors“ sind federleichte Popsongs allererster Güte, verführerische Gehörgangsschmeichler, die nicht mehr so schnell loslassen wollen. Wie diese beiden ist auch „Mongrel Heart“ eine Spur elektronischer gearbeitet als der Rest, wird dann zur Mitte hin sogar noch mit schönem Trompetenchorus versehen (der Wiedergänger zu „Vaporize“), dahinter wiederum stecken die beiden am Ende mit „The Mall & Mistery“ noch eine recht raffinierte Tanznummer, so als wollten sie zeigen, dass sie auch dieses Stilmittel mühelos beherrschen. Und wenn einem dabei dann die urbritischen ABC und Heaven 17 einfallen, so eher zur wohlwollenden Abrundung eines nahezu perfekten Gesamteindrucks.
Schöne Spielerei: http://www.brokenbells.com/home.html
Irgendwo war kürzlich zu lesen, dass der Shins-Sänger James Mercer gar nicht so erbaut über Zach Braffs damalige Drehbuchidee beim Regiedebüt "Garden State" gewesen sein soll, in welcher ihm eine fürsorgliche Natalie Portman ihren Kopfhörer mit den Worten überstülpt: „Das wird dein Leben verändern!“ – zu hören gab es natürlich die Shins. Solche Grüße mit dem Zaunspfahl können, das wahrscheinlich seine Angst, zwar sehr wohl Karrieren befeuern, sich aber schnell auch als zu schwere Last oder falsch verstandene Schubladenzuweisung entpuppen. Sollte er von diesem Groll noch etwas konserviert haben, so ist davon jedenfalls auf der Veröffentlichung seines Seitensprungs Broken Bells so gar nichts zu spüren. Zusammen mit Brian Burton, besser bekannt unter dem beruflichen Pseudonym Danger Mouse, als solcher wiederum mit dem MashUp aus Beatles und Rapper Jay-Z (The Grey Album), als Produzent der Gorillaz und The Good, The Bad And The Queen und nicht zuletzt als eine Hälfte der Charttopper Gnarls Barkley quasi im Dauergespräch, mit ihm jedenfalls hat Mercer gerade eine wunderbar leicht anmutende Arbeit abgeliefert, vollgepackt mit Songs, die auf so manchem Beziehungstape (gibt es noch sowas noch: Kassettenmädchen/-jungs?) einen Stammplatz einnehmen dürften. Es ist dem offenbar guten Miteinander und dem klugen Musikverständnis der beiden geschuldet, dass sich hier nichts in den Vordergrund schieben will, alles trotz der elektronischen Spielereien und Effekte sehr ausgewogen daherkommt. Mit „The High Road“ gelingt schon mal ein perfektes WarmUp, auch die folgenden „Vaporize“ und „Your Head Is On Fire“ haben in ihrer Einfachheit verblüffende Sogwirkung. „The Ghost Inside“ und „Trapp Doors“ sind federleichte Popsongs allererster Güte, verführerische Gehörgangsschmeichler, die nicht mehr so schnell loslassen wollen. Wie diese beiden ist auch „Mongrel Heart“ eine Spur elektronischer gearbeitet als der Rest, wird dann zur Mitte hin sogar noch mit schönem Trompetenchorus versehen (der Wiedergänger zu „Vaporize“), dahinter wiederum stecken die beiden am Ende mit „The Mall & Mistery“ noch eine recht raffinierte Tanznummer, so als wollten sie zeigen, dass sie auch dieses Stilmittel mühelos beherrschen. Und wenn einem dabei dann die urbritischen ABC und Heaven 17 einfallen, so eher zur wohlwollenden Abrundung eines nahezu perfekten Gesamteindrucks.
Schöne Spielerei: http://www.brokenbells.com/home.html
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