Dienstag, 31. Januar 2012
Bang, bang!
Dem Ende entgegen
Pop.1280 „The Horror“ (Sacred Bones)
Wann, wenn nicht in diesem Jahr – dem Jahr der (nun aber endgültigen) Apokalypse, zumindest, wenn man den oberschlauen Maya glauben will – wann also, wenn nicht jetzt ist mit einer auffälligen Häufung endzeitlicher Unterhaltung zu rechnen? Als erstes steigen deshalb Pop.1280 in den Ring, ein Cyberpunk-Quartett aus New York City, benannt nach einem derben Kurzkrimi des Ende der Siebziger verstorbenen Amerikaners Jim Thompson. Genaugenommen werkeln Chris Bug, Ivan Lip, John Scultrane und Andrew S. schon geraume Zeit an diversen kleinformatigen Singles und E.P.’s herum, “The Horror” ist nun ihr erstes reguläres Album und zweifellos eines, das die akustische Wahrnehmung in gewöhnungsbedürftige Grenzbereiche führt. Wer zur Mitte der Achtziger noch nicht der Taubheit anheim gefallen ist, dem dürfte das vorliegende Amalgam aus Birthday Party, Pussy Galore, den frühen Sonic Youth und den Swans reichlich bekannt vorkommen, allen anderen bleibt die unvoreingenommene Freude auf infernalischen Sound: dumpfes Schlagwerk, fetter Flatterbass, kreischende Gitarren und verstörende Synthies. Wenn die vier zu Melodien fähig sind, so können sie das ganz gut kaschieren, Bugs Stimme hallt dazu drohend und schwer verständlich aus dem Geräuschgewitter hervor, ein wahrhaft teuflisches Vergnügen. Stupider Gleichklang allerdings Fehlanzeige, es wird sehr wohl in Tempo und Besetzung variiert – nach heftigem Beginn (“Burn The Worm”/”New Electronix”) gelingt mit “Nature Boy” schon die erste, wenn auch recht krude Tanznummer, “Hips to the right and hips to the left, right, left, right, left“, da linst der „Mussolini“ um die Ecke. Auch die Vorauskopplung „Bodies In The Dunes“ pumpt recht schön, für „Beg Like A Human“ wiederum wurden, wohl schweren Herzens, einige Instrumente ausgestöpselt – keineswegs zum Schaden des Songs. Alles dabei also, Industrial, Metal, Punk, Electro, für Menschen mit guten Ohren auch mal eine kleine Joy-Division-Hookline (“Crime Time”), so läßt sich selbst dem nahenden Untergang noch etwas Gutes abgewinnen. http://www.myspace.com/population1280
Ganz bei sich
Montag, 30. Januar 2012
Verschönerung
Immerhin
Retro? Afro!
Sonntag, 29. Januar 2012
Lieber Lothar!
Da hast Du uns ja einen mächtigen Schrecken eingejagt, als heute Mittag die Nachricht über den Ticker kam, der Sender VOX drehe gerade mit Dir eine Dokusoap. Noch dazu die drohenden Worte: "Ich [also ein Lothar Matthäus] möchte den Menschen zeigen, wie ich wirklich bin" - ja meinst Du denn, die Leute wollen das wissen? Klar, die Fernsehnation hat die Effenbergs, Sarah "Brüh im Glanze" Connor, die grenzdebile Katzenberger und so manchen Unsinn mehr überstanden, da sollte sie denn auch den Lodda noch schaffen, meinst Du. So recht weiß man zwar nicht, was nach der ohnehin schon legendären Homestory mit Frauke Ludowig und dem inzwischen historischen Satz "Die Schuhe müssen zum Gürtel passen" noch kommen kann, aber Deine Ausführungen, was so alles auf uns zukommt, lassen Großes, wenn nicht Magisches erahnen: "Die Kamera wird mich aber bei allem begleiten, was mein Leben ausmacht: meine Freundin Joanna, meine Kinder, meine Reisen, meine Arbeit, meine Freizeit ...", holla! Sag mal - Joanna, ist das dieses affenscharfe, minderjährige slowenische Dessousmodel oder war das diese unglaublich tolle, ebenfalls minderjährige Münchnerin, die immer im knallengen Lederoutfit..., Du siehst, Aufklärung tut Not, wir können es kaum noch erwarten! Einen Zahn hast Du uns Zuschauern aber dennoch gezogen mit Deiner strikten Ansage: "Dusche und Schlafzimmer sind tabu, Sex-Szenen wird es mit Sicherheit nicht geben.", Mist, das hätte uns nun aber brennend interessiert - ein knapp 52jähriger Exfussballer im Badezimmer, alter Spielverderber. Na egal - wir freuen uns auf die "ganzheitliche Begleitung", wie das Dein Sender so blumig umschreibt und wünschen Dir schon mal eine Riesenquote - niemand hat die so sehr verdient wie Du, ehrlich!
Freitag, 27. Januar 2012
Filed under: Atrocity Exhibition
Daneben
Donnerstag, 26. Januar 2012
Tweedy vs. Popeye
Ohne Worte, Teil 2
Alles, nur kein Durchschnitt
Die Türen hoch, die Tore weit, Fanfaren auf Anschlag – die Branche japst im Dauerdelirium, bereit für den nächsten Hype, die malade Musikindustrie lechzt auf dem Krankenbett nach Linderung der Phantomschmerzen und doch landet am Ende alles im Rachen von Dotcomkim. Diesmal unter der Zirkuskuppel: Die bleichgesichtige Verwandlungskünstlerin Lana Del Rey, 25, in der Sedcard ein Album unter anderem Namen, für das sich ehrlicherweise niemand so recht interessiert hat, nun aber, gepusht von Guy Chambers, mit “Born To Die” der Sprung aus dem Stand zur Popikone. Natürlich wird kein Mensch gezwungen, die mediale Hysterie mitzugehen, im Unterschied zum Phänomen Lady Gaga, wo der Inhalt der reizvollen Verpackung, also die Musik, von erschreckender Durchschnittlichkeit ist, erwartet den Hörer bei Lana Del Rey jedoch ein deutliches Plus an Substanz.
Keine Ahnung, ob die SPEX das Copyright auf die Charakterisierung besitzt, “Hollywood Sadcore” trifft jedoch in jeglicher Hinsicht punktgenau das, was für die einen das Faszinierende, für andere das Abstoßende an der Amerikanerin ausmacht. Hollywood steht für die kalkulierte Inszenierung, für die Provokation, die Irritation, die sexuellen Anspielungen. Sie hat die porzellanpüppchenhafte Verletzlichkeit ebenso im Repertoire wie den psychotischen Vamp, sie gibt bereitwillig die Projektionsfläche, um gleich danach jegliche Doppeldeutigkeit von sich zu weisen. Die Beschaffenheit ihrer Lippen wird mit der gleichen Ernsthaftigkeit diskutiert wie der Kontoauszug von Mitt Romney, segensreiches Ballyhoo, Gesprächsfutter – soweit bekannt, Allgemeinplatzfestival.
Die Traurigkeit ist es wohl, die das Album als Grundrauschen, als Subtext begleitet und die einen dabeibleiben läßt – für einen Song sicher kein Alleinstellungsmerkmal, in der Gesamtheit der zwölf Stücke allerdings nicht so häufig zu finden. Sie deshalb gleich zur einzig legitimen Erbin von Christa Päffgen alias Nico auszuloben, geht dennoch zu weit – ganz so trostlos und bleischwer sind ihre Lieder doch nicht geraten. Sie orientieren sich eher an der leidenschaftlich überdrehten und surealen Kulisse von Lynchs “Wild At Heart” (Chris Isaaks “Wicked Game” meint man mehrmals wiederzuerkennen) und entfalten, versehen mit den passenden Requisiten, einen dauerhaften Reiz. Das gilt für das betörende Titelstück ebenso wie für die geschickt gesampelten Downtempostücke “Video Games” und “Blue Jeans”.
Aber neben diesen Stücken, die frühzeitig im Netz kursierten, fällt auch der weniger bekannte Rest kaum ab: “Off The Races” mit seinem mädchenhaft albernen Kieksen (“I’m sorry that I’m misbehavin “) auf pochendem Beat, ihre frivole Interpretation der Landeshymne (“Money is the anthem of success, so put on mascara, and your party dress,..., I sing the National Anthem, while I'm standing over your body, hold you like a python and you can't keep your hands off me“). Schwachstellen einzig das arg verkitschte „Dark Paradise“ (obwohl der Kitsch dieses Album irgendwie ja auch groß macht) und das dahinplätschernde „This Is What makes ...“, dafür gelingen der dunkle Schwof vom „Million Dollar Man“ und die schnulzige Fototapete „Summertime Sadness“ grandios. Man kann es am Ende drehen wie man will, für „Born To Die“ gibt‘s im Grunde nur zwei Möglichkeiten: Finger weg! oder bedingungslose Hingabe. Alles andere ist F.D.P.
Talk That Talk
Mittwoch, 25. Januar 2012
Schulte sein Schreibtisch - Vorgriff
Dienstag, 24. Januar 2012
Nazi Sci-Fi on Tour
The Return of the Ladies' Man
Der Konsens ist bekanntlich im Leben schwer zu finden, im eitlen Musikbusiness ist er nahezu unmöglich. Ob die Gallaghers einfach dumm, Scooter zu prollig, U2 von vorgestern oder die Stones nur noch peinlich sind – eine übereinstimmende Meinung wird man dazu kaum ausmachen. Es gibt allerdings Sachen, da sollte man sich auf keinerlei Diskussion einlassen, der Kanadier Leonard Cohen ist eine davon. Seine Verdienste um die hohe Kunst des Songwritings sind unbestritten und wer da draußen klarkommen und vom Leben ernstgenommen werden will, hat, wenn schon kein Buch, so doch mindestens eine seiner Platten im Regal stehen, egal ob’s nun die “Songs Of Love And Hate”, “Songs From A Room” oder das 75’er Best-Of mit dem legendären Spiegelcover ist. Und wer sich jetzt ertappt fühlt, dem sei gesagt, er darf auch mit dem aktuellen Album anfangen – ein größeres Kompliment kann man “Old Ideas” wohl kaum machen.
Wenn Jungspund Jarvis Cocker seinem Idol unterstellt, er schreibe seit Jahren “penitential hymns with jocular humility”, sinngemäß also hymnische Bußpredigten in humorvoller Demut, dann ist es das und vieles mehr, was auch dieses, sein zwölftes Werk ausmacht. Es geht um menschliche Katastrophen und Irrwege, um Vergebung und Heilung, um Einsichten, Auswege, Verrücktheit und Starrsinn, um das Schicksal und seinen Schöpfer, um die Sinnsuche, die immer gleichen Fragen, die alten Ideen also, die auch Cohen wie Sisyphus den Felsbrocken den Berg hinauf wälzt („Show me the place, help me roll away the stone, show me the place, I can't move this thing alone, show me the place where the word became a man, show me the place where the suffering began”). Wie er diese Plackerei all die Jahrzehnte mit einem Lächeln auf den Lippen bewältigt, bleibt sein Geheimnis und sein Markenzeichen zugleich.
Was einen erwartet? Schwergewichtige Kostbarkeiten in Text und Ton, begleitet von einem begnadet temperierten Backroundchor, geführt von der Stimme eines 77jährigen, die, wenn das überhaupt geht, noch tiefer, noch gegerbter klingt als zuvor. Einzigartig, wie der sich selbst („...a lazy bastard, living in a suit...“) in „Going Home“ über die Schulter schaut und auch gleich in die Pfanne haut: “He wants to write a love song, an anthem of forgiving, a manual for living with defeat, a cry above the suffering, a sacrifice recovering, but that isn't what I want him to complete.“ Anrührend, wie er mit bildhafter Sprache sein Bittgebet (“Amen”) zum Besten gibt: „Tell me again when the day has been ransomed and the night has no right to begin, try me again when the angels are panting and scratching at the door to come in... tell me that you love me then“ – eine Trompete, ein paar Streicher, nicht mehr. Zusammen mit dem tiefschwarzen Barpianostomp von “Darkness” sind das schon drei Songs, die mehr Gehalt haben das Gesamtwerk der Strokes (etc., Name beliebig wählbar).
Montag, 23. Januar 2012
Geht's noch, Disney? [Update]
Es gibt Dinge, die so unfassbar dumm sind, dass sie einem beim besten Willen nicht einfallen würden. Hofft man jedenfalls. Beim Chefredakteur der BILD eine mordsmäßige Drohung auf der Mailbox zu hinterlassen - ein Beispiel. Einen Transrapid von München ins Erdinger Moos zu betonieren, schon älter, aber auch nicht ohne. Ganz neu: Disney verkauft seit kurzem über seine Netstores und im Disneyland ein T-Shirt, auf welchem Mickey Mouse und das Logo des Joy-Division-Covers von "Unknown Pleasures" miteinander verhackstückt worden sind. Man möchte meinen, dass dem Konzern die Bedeutung des Bandnamens geläufig sein sollte, dass sie auch wissen, welches Ende es mit Bandleader Ian Curtis genommen hat. Nö? Na eben - dumm. Mehr - pitchfork.
Update: Aus die Maus - Disney hat das Shirt mittlerweile aus dem Verkauf genommen.
Klingt nach mehr
Sonntag, 22. Januar 2012
Neues Geschäftsmodell
Das Geschäftsmodell "Bekannte Band spielt ihr bekanntestes Album in kompletter Länge" ist mittlerweile ja fast ein alter Hut, Sonic Youth, die Pixies, The Cure und andere haben sich daran versucht. Was Amanda Palmer, Frontfrau der Dresden Dolls auf dem Festival of Music And Art des Museum of Old And New Art, kurz: MONA FOMA, kürzer: MOFO, in Hobart/Australien spontan auf die Beine stellte, gab der Sache dann einen neuen Dreh. Nachdem dem Kurator des Festivals, Violent-Femmes-Drummer Brian Richtie, ein Programmpunkt in die Binsen gegangen war, entschied sich Palmer, nicht ein zweites Mal mit ihrer Band auf die Bühne zu steigen, sondern mit einer auf die Schnelle zusammengestöpselten Supergroup (John Parish, Mick Harvey, Brian Viglione und Ritchie selbst) das erste und wohl auch stilprägendste Album der Violent Femmes in Gänze zu performen. "The Violent Femmes' first record is in the blood of every musician I know," so Palmer vor dem Gig "It would probably help to rehearse, but everybody knows these songs, and even if we fuck up, it's fine. The whole point of this is to get onstage and freak out. It's a lot easier to freak out over three-chord folk-punk songs than 'Bohemian Rhapsody'". Nun, sie haben es nicht versägt, das kann man den Kommentaren im Netz zweifelsfrei entnehmen - hier zum Anfüttern "Blister In The Sun" inklusive Nummerngirl, den Rest - selber suchen.
Freitag, 20. Januar 2012
Ungerecht
(City Slang)
Die Welt ist nicht gerecht. Wäre sie es, müßten katholische Priester in Frauenhäusern ein soziales Pflichtjahr absolvieren, wäre das Dschungelbuch beliebter als das Dschungelcamp, Steve Jobs noch am Leben und Harald Schmidt Bundespräsident. Wäre die Welt gerecht, Nada Surf würden schon jetzt für ihr Lebenswerk ausgezeichnet werden, für ihre Fähigkeit also, in schöner Regelmäßigkeit Liedsammlungen zu veräußern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das Leben mit Gutgläubigkeit und ostentativem Frohsinn etwas erträglicher zu gestalten. Da die Welt aber ist wie sie ist, werden sie auch für dieses (wie für das vorangegangene, in der Tat schwächere Cover)-Album nicht nur Lob zu hören bekommen. ‘Zu harmlos, zu wenig Biss, kaum Brüche’ wird es heißen, dabei gehen sie doch dieses Mal für ihre Verhältnisse recht forsch zu Werke. Schon der Opener “Clear Eye, Clouded Mind” will ein Wachmacher sein und schrammelt gar munter drauflos, selbst eine so bandtypisch melancholische Rückblende wie “When I Was Young” (“What was that world I was dreaming of?”) entwickelt mit zunehmender Länge einigen Drive und für “Teenage Dreams” („Sometimes I asked the wrong questions but get the right answers, ... it‘s never too late for teenage dreams“) gestattet sich Matthew Caws sogar den einen oder anderen schiefen Akkord. Sie packen also wieder etwas fester zu – man hatte es auf “The Weight Is A Gift” und “Lucky” schon schmerzlich vermißt – dieser Umstand, gepaart mit ihrem unbeugsamen Willen zur süßen Harmonie (die Bläser im wunderbaren “Let The Fight Do The Fighting”, die Hooks bei “No Snow On The Mountain”, ach!) machen aus “The Stars …” eine ordentliche, ja eine gelungene Platte. Wenn es ihnen doch nur jemand danken würde … http://www.nadasurf.com/
25.02. München/Backstage
26.02. Berlin/Huxley's Neue Welt
27.02. Hamburg/Markthalle
28.02. Köln/Life Music Hall
Nahrungs- vs. Handelskette
Spiegel Online, 20. Januar 2012
"Die Drogerie war bis in die 1990er-Jahre hinein eine Art protestantischer Beichtstuhl. Nirgendwo sonst kam das Wesen eines Dorfes – die soziale Kontrolle – besser zum Ausdruck als dort. Die Leute kauften beim Drogisten die intimsten Dinge und gaben so nebenbei viel von ihrem Privatleben preis. Der Drogist wusste nicht nur, was die Bewohner im Urlaub gemacht hatten – schließlich entwickelte er ihre Fotos –, sondern auch, wer Sex hatte – wenn sie bei ihm Kondome kauften – und wer schwanger war – Folsäure, Kräuterblut, etc. Deshalb handelt "Gegen die Welt" auch von der Drogisten-Familie Kuper, von ihrem Aufstieg und Fall und ihrem verzweifelten Kampf gegen die Invasion von Schlecker. Was in Ostdeutschland in wenigen Monaten geschah, vollzog sich im Westen über einen sehr viel längeren Zeitraum: der Wandel von einer Bedarfsgemeinschaft zur Konsumgesellschaft; die vollständige Durchdringung durch den Kapitalismus."
Jan Brandt im Fluter über sein Buch "Gegen die Welt"
Donnerstag, 19. Januar 2012
Neue Wege
Sie hatten einen gehörig verwöhnt, zwei blitzsaubere Alben, an “Wall Of Arms”, dem letzten, war nur noch das alberen Cover zu bemängeln – ansonsten: quicklebendiger, vor Ideen sprudelnder Indiepop, fiebrig, nervös, sympathisch. Klar, dass man etwas mißtrauisch wurde, als die Band Ende letzten Jahres der englischen SUN anvertraute, sie hätten nun alles etwas breiter, vielschichtiger anlegen wollen. Worte wie “cinematic” und “film score” fielen und am Ende hieß es dann recht selbstbewußt: “As we've got better, we've also got bigger.” Nun, sie haben Wort gehalten. “Given To The Wild” ist ein Schwergewicht geworden, epischer, ausufernder und variantenreicher als seine Vorgänger, das Weniger an Leichtigkeit versuchen die fünf aus London durch üppige Arrangements zu kompensieren. Und hätten sie sich nicht ein so gutes Gespür für den Spannungsaufbau, für die Melodien der Songs bewahrt – die Sache wäre kräftig in die Hose gegangen. So jedoch gehen sie guten Gewissens den Weg, den auch ihre Nachbarn Foals schon mit Erfolg eingeschlagen haben, auch deren letztes Album “Total Life Forever” hatte nur noch recht wenig mit dem hektischen Erstling “Antidotes” gemein. Hier also: wuchtige Klanggebirge von Beginn an – “Feel To Follow” und “Ayla” arbeiten sich langsam in Hörerhirn, Bläsersätze und bildhafte Emotion („The wait is over under halcyon skies, the wait is over for an innocent life...“), alles kein Kleinkram mehr. Bei „Forever I’ve Known“ heulen Instrumente und Orlando Weeks klare, hohe Stimme im Gleichklang, anrührend, steinerweichend: „And I know, know that nothing stays forever, forever I've known, nothing stays forever … can you just try?” Mit “Pelican” gibt’s zur Mitte hin einen kleinen und wohldosierten Rückgriff auf die letzte Platte, nicht ohne ein Augenzwinkern (“And we go back to where we came from, like those before and those to come, and know its the ever and the more, and again and again and again, in the end nothing comes easy”). Ein Einschub, nicht mehr, danach: Chöre, Leidenschaft, wieder Chöre, dazu jede Menge elektronischer Verzierungen – die Maccabees geben sich richtig Mühe. Der Vergleich mit den frühen Arcade Fire ist sicher nicht von der Hand zu weisen, auch deren Credo hieß damals “Opulenz mit Sachverstand”. Für diesen Fall jedenfalls lautet das Fazit: The bigger, the better. http://www.themaccabees.co.uk/
Mittwoch, 18. Januar 2012
Ende einer Irrfahrt
Wenn alles vorbei ist, man sich eine Pause und etwas Besinnung gönnt, glaubt man zu verstehen, wie sich Odysseus gefühlt haben muss, als er, gerade der Schattenwelt entronnen, an der Sireneninsel vorbeischipperte. Wann hat es das in letzter Zeit schon gegeben, dass man mit entrücktem Blick und in versunkener Andacht Stimmen wie denen der schwedischen Geschwister Johanna und Klara Söderberg lauschen durfte – kindlich und kräftig zugleich, einschmeichelnd, voller Widerhaken? Von irgendwoher schreit jemand noch fix „Amy MacDonald“, doch für solche Warnungen ist es jetzt zu spät, kein Mastbaum weit und breit, an den man sich ketten könnte, und so geht es hinab, betört, betäubt, verfallen ... „And I'm a goddamn coward, but then again so are you, and the lion's roar, the lion's roar, has me evading and hollering for you, and I never really knew what to do“, natürlich könnte man hier, nach dem Titelsong, noch von der Fahne gehen, aber man will’s ja gar nicht, will diesen flauschigen Countrypop so schnell gar nicht fliehen. Nicht bei „Emmylou“ und auch nicht nach dem bezaubernden „In The Hearts Of Men“. Schon klar, dass man hier keine tiefschürfenden Erkenntnisse erwarten kann, sondern den Alltagsweisheiten und Tagträumereien zweier knapp zwanzigjähriger Mädchen lauscht. Und wenn sich diese beim Königsjodler von „To A Poet“ ohne jede Angst emporschwingen – „And so I ask where are you now, just when I needed you, I won’t ask again because I know there’s nothing we can do“ – dann ist man danach trotzdem noch dabei, weil man sich dem Charme und der Simplizität der Songs einfach nicht entziehen kann. Und will. Und wenn’s nur für die Dauer dieser Dreiviertelstunde ist, die einen glauben macht, diese wohltuende Wärme, die Klarheit wäre das Leben. http://thisisfirstaidkit.com/
Hai weg
Dienstag, 17. Januar 2012
Mehr Licht
Kaum zu glauben, aber der Welt smartester Techno-DJ Matthew Dear hat sich, zumindest für die Dauer einer EP und vier kleinen Liedchen, entschlossen, etwas mehr ins Tageslicht zu rücken. Soll heißen, von der düsteren Stimmung seines letzten Studioalbums „Black City“ ist auf „Headcage“ nicht mehr viel zu hören. Pluckernde Beats und luftige Loops, alles etwas organischer, so scheint es, Dear wird doch wohl nicht zum Sunnyboy werden? Entstanden ist „Headcage“ in Zusammenarbeit mit den schwedischen Fever-Ray-Produzenten Van Rivers & The Subliminal Kid, am schönsten und bestechendsten geraten sind dabei die flirrende Kollaboration „In The Middle (I Met You There)“ mit Drums-Frontmann Jonathan Pierce und das Schlußstück „Around The Fountain“, das fast schon Tribal-Qualitäten hat und ein wenig an TV On The Radio erinnert. Für Lust auf mehr soll Dear ja in diesem Jahr noch das Album „Beams“ im Köcher haben – dieser Kurztrip jedenfalls ist schon mal gelungen.
Stilsicher
Montag, 16. Januar 2012
Keine Zeitverschwendung
Eine Spur von Understatement klingt da schon durch: „I need time to start moving“ schmirgelt Dylan Baldi, als Garage-Punk-Band Cloud Nothings quasi eine Ich-AG, in der ersten Single „Stay Useless“ zu irre schrammelnden Gitarren ins Mikro – dabei legt der Mann aus Cleveland/Ohio nur knapp ein Jahr nach seiner letzten Platte mit „Attack On Memory“ zu Jahresbeginn sein nunmehr drittes Album vor. Arrangiert und gemischt hat dieses Steve Albini, wer das weiß, verknüpft leicht Nirvanas „In Utero“, lange nicht so glatt und gefällig wie deren supertolle Jahrmillionenplatte, und „Surfer Rosa“ der Pixies mit Baldis LoFi-Sound. Stücke wie „No Future/No Past“ oder „No Sentiment“ stehen deutlich in der Tradition des grobkörnigen Slackerkrachs, für „Wasted Days“ nimmt man sich ganze neun Minuten Zeit für kreischendes Gitarrengetöse. Möglich, dass Baldi mit seinem näheren oder auch weiteren Umfeld nicht ganz so zufrieden ist – die wütend gebellten Texte legen diesen Schluss zumindest nahe – wie so oft verleitet ihm das aber keineswegs den Spaß am leidenschaftlichen Musizieren. „Attack On Memory“ ist ein mit acht Songs zwar knapp gefülltes Werk, aber in puncto Hingabe und Energie eines, das durchaus ein größeres Publikum verdient hat. www.myspace.com/cloudnothings/music
Schulte sein Schreibtisch - Philipp für Philipp
Freitag, 13. Januar 2012
Hybridmodell
Donnerstag, 12. Januar 2012
Schlecht beraten
Ihr Album war nach denen von Fever Ray, Planningtorock und Zola Jesus schon ein arger Spätzünder, wenn nicht sogar Aufkocher, und trotzdem kein wirklich schlechtes - was Katie Stelmanis und ihre kanadische Wavekombo Austra sich allerdings mit dem Video zum Song "Spellwork" gedacht haben - man weiß es nicht so recht. "Spooky" soll es sein - doch gruselig ist allein das sackähnliche Vintagekleid, mit welchem sie durch das Ensemble aus lauter Rotkäppchen, Spitzenhäubchen und sonstigen neugothischen Klischeefiguren hüpft. Sich derart unvorteilhaft in Szene setzen zu lassen, das braucht schon einigen Mut. Das der Clip ansonsten wie der Abspann zu Shyamalans "The Village" daherkommt, ist dann fast schon egal. Nun gut, der Song ist okay - Augen zu und durch, hier.
Mittwoch, 11. Januar 2012
Gut gemeint
Das spotzt und scheppert gleich mördermäßig los. Robbie Furze und Milo Cordell, seit 2009 als Geheimtipp des alternativen Elektrorocks unterwegs, lieben das Viel und das Mehr, schon auf ihrem ersten gemeinsamen Album “A Brief History Of Love” schichteten sie mit Ausdauer Klangspur auf Klangspur aufeinander, “Future This” nimmt hier nichts zurück. Was anderen als Opulenz ausgelegt wird, gerät dem Duo jedoch mehrheitlich eine Spur zu aufdringlich, sie klingen in ihren schwächsten Momenten wie die Retrovariante von Starship, deren unsägliches “We Built This City” man eigentlich schon erfolgreich verdrängt hatte. Der Bezug auf Laurie Anderson erscheint einem in Kenntnis des Ergebnisses “Hit The Ground (Superman)” mindestens fragwürdig, wenn nicht sogar rufschädigend – Cordells Aussage “We had to clear the song with her, but I don't know if she's heard it” möchte man deshalb ein “besser nicht” hinzufügen. Alles schlecht also? Nicht ganz, “13” sticht mit feinem Gitarrenkrach und einem lupenreinen Schlagzeugsolo aus der durchschnittlichen Masse, mit “Jump Music” haben sie ihren Prodigy-Moment und der Titeltrack entfacht sogar so etwas wie gefühligen Glanz. Für einen großen Wurf reicht’s, trotz aller Mühe, am Ende aber nicht. http://musicfromthebigpink.com/
iDaumenkino
No Future
It was drinking from your cup
I caught the darkness
from your little cup
I said, Is this contagious?
You said, Just drink it up.
I’ve got no future
I know my days are few
Ah, the present’s not that pleasant
just a lot of things to do
I thought the past would last me
but the darkness got that too
It was right behind your eyes
You were young and it was summer
I just had to take a dive
Winning you was easy, baby,
but the darkness was the prize
I don’t smoke no cigarettes
I don’t use the alcohol
I ain’t had much lovin’ yet
but that’s always been your call.
Hey, I don’t miss it baby
I got no taste for anything at all
I used to love the rainbow
and I used to love the view
I loved the early morning
and I pretended it was new
But I caught the darkness, baby,
And I got it worse than you
it was drinking from your cup
I caught the darkness
from your little cup
I said, Is this contagious?
You said, just drink it up.
Dienstag, 10. Januar 2012
Nächster sein
With their heads bowed
Wieder im Geschäft
Montag, 9. Januar 2012
I see dead people
Erste Hilfe
Sonntag, 8. Januar 2012
Sanfte Magie - Nachtrag
Es gilt noch etwas nachzuholen, was gleichzeitig als Vorgriff auf Kommendes gelten soll: Wo dieser Tage der King Krule Remix des neuen Songs von Big Pink "Hit The Ground (Superman)" gefeiert wird, darf man auch gern noch einmal auf seine im November letzten Jahres erschienene EP hinweisen - in Gänze zu hören bei Grooveshark, für 5,49 Euro bei iTunes zu laden. Herrlich samtiger, voluminöser Elektrosoul, verbunden mit der Frage, woher um alles in der Welt dieser Knirps solch eine Stimme zu holen vermag. Bei pitchfork.tv gibt's zudem "Portrait In Black And Blue" als Live-Mitschnitt aus dem Brooklyn Shea Stadium, dafür und für das obige Bild von Helene Peruzzaro das sicher etwas plumpe, aber zutreffende Prädikat: magisch.
Donnerstag, 5. Januar 2012
7 von 12
Hyper, hyper, superhyper, die Branche hyperventiliert quasi und es vergeht kein Tag, an dem nicht ein neuer Track vom Ende Januar erscheinenden Lana Del Rey-Album "Born To Die" geleakt wird. Nach aktueller Zählung: sieben von zwölf. Alles nicht so superlegal, aber wen kümmert das schon, wenn ohnehin schon jeder am Durchdrehen ist. Für Traditionalisten: Das tatsächlich wahnsinnstolle "Born To Die" mit offiziellem Video auf tape.tv, für Schnappatmer der Zwischenstand auf Oh My Rock.
Meet me at the dark side
Das klingt nicht nur verheißungsvoll, das paßt auch gut zusammen: Nika Roza Danilova, besser bekannt als Zola Jesus und David Lynch, besser bekannt als der Bürgermeister von Twin Peaks, haben für einen Song gemeinsame Sache gemacht. Nachdem beide im vergangenen Jahr mit hochgelobten Alben glänzen konnten - Zola Jesus mit "Conatus" und Lynch mit "Crazy Clown Time" - trafen sie sich nun auf der dunklen Seite und versuchten sich gemeinsam an Danilovas "In Your Nature". Gute Idee, das - hier.
Einsehen
Man geht nicht ohne ein Abschiedsgeschenk - das haben auch die Grinderman begriffen. Mitte März werden sie deshalb ihren Fans das schnelle Ende der Band etwas versüßen und eine Remix-LP von "Grinderman 2" veröffentlichen. Bis auf zwei Titel sind alle diese Nachbearbeitungen allerdings schon einmal auf diversen 12-Inches erschienen - neu dafür SixToes "When My Baby Comes" und ein Remix von Yeah-Yeah-Yeahs' Nick Zinner, letzterer hier zu hören.
RMX track by track:
01 Grinderman / Fripp: "Super Heathen Child"
02 A Place to Bury Strangers: "Worm Tamer"
03 Nick Zinner: "Bellringer Blues"
04 UNKLE: "Hyper Worm Tamer"
05 Joshua Homme: "Mickey Bloody Mouse"
06 Cat's Eyes with Luke Tristram: "When My Baby Comes"
07 Barry Adamson: "Palaces of Montezuma"
08 Silver Alert: "Evil" [ft. Matt Berninger]
09 SixToes: "When My Baby Comes"
10 Andy Weatherall: "Heathen Child"
11 Factory Floor: "Evil"
12 Grinderman: "First Evil"
Zwielichtiges
Offizieller Sprachgebrauch: 59+1
Mittwoch, 4. Januar 2012
Entkerntes Pathos
Milagres „Glowing Mouth“ (Kill Rock Stars)
Im Grunde braucht es nur die ersten zehn Takte von “Halfway” um zu wissen, wohin bei Milagres (portug. zu dt.: das Wunder) der Hase läuft – schaden kann es natürlich nicht, sich das komplette Album der fünfköpfigen Band aus Brooklyn anzuhören, mehr noch, man kann es geradezu empfehlen. Zehn Takte also, bis die Stimme von Kyle Wilson wie warmer Regen aus den Boxen tropft, zehn Takte bis zur Erkenntnis, die Paul Lester vom Guardian so treffend formuliert: “A band that sounds like Coldplay yet doesn't suck … It's a Milagres!“
Coldplay also. Bevor jetzt mancher angewidert zurückspringt – gemeint sind hier natürlich nicht die überproduzierten, grenzenlos pathetischen Zuckerpuppen von heute, die einem nicht selten die Fremdschamesröte ins Gesicht treiben. Nein, auch Coldplay hatten einst mit „Parachutes“ ein durchaus ernstzunehmendes Album im Programm, und genau aus dieser Zeit, aus „Spies“, „Yellow“ oder „Sparks“ beziehen die Milagres einen Großteil ihrer Inspiration. Angereichert mit einigem elektrischen Gerät und diesem tatsächlich portugiesisch anmutenden Gitarrenfado, gelingen der Band einige wirklich schöne Momente.
Das ganze Konzept wirkt im Vergleich zu ihren mutmaßlichen Vorbildern deutlich entschlackt, entkernt und bleibt trotzdem gefühlsbetonter Breitwandpop. Wenn sich Wilson im Titelstück in höchste Höhen falsettiert, in “Gentle Beast” verlorenen Zeiten nachtrauert (“Loved a girl, when I was twelve, … but I never feel the way that I felt”) - allen Songs haftet eine gewisse Grundtraurigkeit an (“Lost In the Dark”/“Gone”, etc.), die sie, vom Midtempo getragen, im schlechtesten Fall etwas vorhersehbar, im besten herzerwärmend machen.
Wie oft bei gleichgelagerten Alben wünscht man sich ab und an den einen, den schrägen, den verqueren Ton in die alles umhüllende Schwermut, Elbow haben das früher gut verstanden (heute gelingt das Guy Garvey auch nicht mehr), vielleicht ist das der Vorwurf, den man den Milagres und “Glowing Mouth” machen kann, daß sie dieser selbst befohlenen Traurigkeit allzu streng die Treue halten. Abschließend noch einmal Paul Lester: “They're not quite worth breaking your back or climbing a mountain for, but they do have a certain charm.” In der Tat. http://milagresmusic.com/
Maritimes
Dienstag, 3. Januar 2012
Heimarbeit
WYS is not WYG
Aufgemerkt – Karl Bruckmaier, hoch geachteter und nahezu unfehlbarer Außendienstler im Musikfeuilleton und Schirmherr des „Dreckigen Dutzends“, kommentierte die neuste Platte des Trios aus Sheffield für seine Verhältnisse geradezu überschwänglich mit der Notiz „NEW New Wave mit klugen Texten“, da sollte man schon mal ein Ohr riskieren. Und auch wenn der Mann, der sich neben Dylan und den Stones hauptsächlich der chinesischen Volksweise und uraltem Bluegrass verschrieben hat, bei der Kategorisierung etwas danebengreift, so liegt er mit seiner wohlwollenden Bewertung durchaus richtig.
Natürlich beackern Emma Kupa, Danny How und Andy Beswick nicht die neueste Neue Welle, sondern fabrizieren kraftvollen Indiepop, irgendwo zwischen den Cardigans, Beautiful South und Belle And Sebastian. Nach ihrem Debüt „Noyelle Beat“ aus dem Jahr 2010 und diversem Kleinklein ist „Out Of Sight, ...“ die zweite offizielle Studioplatte. “We’re now in our mid-twenties – not young and not old, not yet with kids but starting to earn money, starting to see how we fit into the wider world and how we feel about this”, lebenskluges Textwerk also von Leuten, die aus der Provinz in die weite Welt aufgebrochen sind, das Ganze verpackt in frische und gefällige Gitarrenmucke.
Ganz so beschaulich, wie das Cover vermuten läßt, geht es hier allerdings zu, Standard Fare verstecken zwischen den Akkorden durchaus Tiefsinnigeres. Neben dem anrührenden „Darth Vader“, bekannt durch das lustige Videoscribble, fällt hier besonders die frühere Single „Suitcase“ auf: Den Schmuck im Brot verbacken, die gepackten Koffer unterm Bett, mit wachem Geist jederzeit zum Aufbruch bereit – Kupa thematisiert zur süßen Melodie das ernste und zeitlose Drama des Flüchtlingsschicksals : „My only fear is how am I gonna save my family, I can get away, I can only take what I can carry.“ Der entspannte Swing von „Half Sister“ wenig später fällt ganz wunderbar aus dem Schrammelrahmen, am Ende springt Kupa, historisch völlig inkorrekt, aber quietschvergnügt, mit einer Latte Macchiato durch den Crystal Palace zu Zeiten der ersten Weltausstellung. Das Fazit: Ein ebenso nachdenkliches wie vergnügliches Album.
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