Wombs „Unitopians“ (Ratio Records)
Dank der findigen Maulwürfe der alten Tante Spex, denen zumindest mein Finderlohn zusteht, gibt es einen Neuzugang in der Sparte „Musik die komisch klingt, aber trotzdem Spaß macht“ zu vermelden. Bislang konnten sich in diesem Jahr dort so seltene Pfänzchen wie Tu Fawning, die Grooms, Dirty Beaches und der fabelhafte John Maus eines ungestörten Wachstums erfreuen, nun also auch noch Wombs aus Ohio, deren Album „Unitopians“ knapp ein Jahr nach der Veröffentlichung in Übersee nun auch hier zu haben ist. John Ryan Manning, Songwriter des Quartetts, verriet in einem Interview, dass es für ihn keinen Sinn ergäbe, „Musik zu machen, die sich wie etwas anhört, das man schon mal gehört hat“ – Ziel erreicht, denkt, wer sich auf die Mixtur aus berückender Kammermusik und chaotischem Gezeter einläßt, so etwas hört man zumindest nicht allzu oft.
Kaum ein Song der Platte gleicht in Struktur und Charakter dem anderen: Mit dem Instrumental „Topiary Living“ wird die Platte dunkel wummernd eingezählt, im darauf folgenden „God’s My Co-Pilot“ schon brechen sich zarter Falsettgesang mit kreischendem Durcheinander. „Heart And Lungs“ wiederum beginnt wie ein uralter Wedding-Present-Punkskiffle, um mit der Anmutung afrikanischer Stammesgesänge zu enden, „Purple People Bridge“ ist ein Heuler mit Billigsynthies und einer Stimme, die zwischen dem rauchigen Timbre von Suedes Brett Anderson und dem Gequengel eines Axl Rose pendelt. Nichts wurde vergessen, jeder noch so winzige Gimmick eingebaut, Bläsersätze natürlich („Ghost Road“), wilde Drums, die „Cone Bearing Trees“ wie einen Ameisenhaufen wirken lassen – die Wombs sind Meister überaus unterhaltsamer Wundertütenmusik.
Aber auch in visueller Hinsicht wissen sie zu überraschen – das Cover ihres Albums sieht aus, als wäre es aus derselben Fotosammlung gefischt worden wie das gerade erschienene „Portamento“ der Drums: grobkörnig, befremdlich, irgendwie furchteinflößend. Der Junge, eine Mischung aus dem jungen Anakin Skywalker und Macaulay „Kevin allein zu Haus“ Culkin, die Frau eher ein Mann – verwirrend eben. Die Spex urteilt im Übrigen ungewohnt kurz: „Diese Platte ist toll.“ Dem ist dann auch nichts hinzuzufügen.
http://wombs.bandcamp.com/album/unitopians
Dank der findigen Maulwürfe der alten Tante Spex, denen zumindest mein Finderlohn zusteht, gibt es einen Neuzugang in der Sparte „Musik die komisch klingt, aber trotzdem Spaß macht“ zu vermelden. Bislang konnten sich in diesem Jahr dort so seltene Pfänzchen wie Tu Fawning, die Grooms, Dirty Beaches und der fabelhafte John Maus eines ungestörten Wachstums erfreuen, nun also auch noch Wombs aus Ohio, deren Album „Unitopians“ knapp ein Jahr nach der Veröffentlichung in Übersee nun auch hier zu haben ist. John Ryan Manning, Songwriter des Quartetts, verriet in einem Interview, dass es für ihn keinen Sinn ergäbe, „Musik zu machen, die sich wie etwas anhört, das man schon mal gehört hat“ – Ziel erreicht, denkt, wer sich auf die Mixtur aus berückender Kammermusik und chaotischem Gezeter einläßt, so etwas hört man zumindest nicht allzu oft.
Kaum ein Song der Platte gleicht in Struktur und Charakter dem anderen: Mit dem Instrumental „Topiary Living“ wird die Platte dunkel wummernd eingezählt, im darauf folgenden „God’s My Co-Pilot“ schon brechen sich zarter Falsettgesang mit kreischendem Durcheinander. „Heart And Lungs“ wiederum beginnt wie ein uralter Wedding-Present-Punkskiffle, um mit der Anmutung afrikanischer Stammesgesänge zu enden, „Purple People Bridge“ ist ein Heuler mit Billigsynthies und einer Stimme, die zwischen dem rauchigen Timbre von Suedes Brett Anderson und dem Gequengel eines Axl Rose pendelt. Nichts wurde vergessen, jeder noch so winzige Gimmick eingebaut, Bläsersätze natürlich („Ghost Road“), wilde Drums, die „Cone Bearing Trees“ wie einen Ameisenhaufen wirken lassen – die Wombs sind Meister überaus unterhaltsamer Wundertütenmusik.
Aber auch in visueller Hinsicht wissen sie zu überraschen – das Cover ihres Albums sieht aus, als wäre es aus derselben Fotosammlung gefischt worden wie das gerade erschienene „Portamento“ der Drums: grobkörnig, befremdlich, irgendwie furchteinflößend. Der Junge, eine Mischung aus dem jungen Anakin Skywalker und Macaulay „Kevin allein zu Haus“ Culkin, die Frau eher ein Mann – verwirrend eben. Die Spex urteilt im Übrigen ungewohnt kurz: „Diese Platte ist toll.“ Dem ist dann auch nichts hinzuzufügen.
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