Dienstag, 27. September 2011

Entgegnung


Lieber Herr Ahlig,
tolle Sache, so eine Journalistenschule – gleich so ein fetter Zweispalter auf der 3 der Welt Kompakt und keine Schlußredaktion, die einem in die Suppe spuckt. Wie sonst wäre es zu erklären, dass Sie unkorrigiert Sachen schreiben können wie solch groben Unfug, Nirvanas „Nevermind“ hätte für den Einzug des HipHop in die Gitarrenwelt gesorgt? Sagen Ihnen eigentlich Namen wie Run D.M.C. und Aerosmith etwas, sind ihnen die Red Hot Chili Peppers mit ihrem Frühwerk geläufig oder war das alles vor Ihrer Zeit? Ebenso gewagt der Vorwurf, Nirvana wären für die Verirrungen des NuMetal und eines nicht näher benannten Post-Grunge (?) verantwortlich. Und wo sagten Sie, schreiben Sie? Metal Hammer? Und weiß man da nicht, dass Metallica seit ihrem ach so „legendären schwarzen Album“ in der Metalszene eher mitleidig belächelt werden? Dass alle Grungebands und –jünger sich durch die Bank damit hervortaten, in „dreckigen Klamotten herumzulaufen, sich von der Politik abzuwenden und ihr eigenes Nichtstun zu glorifizieren“ klingt zwar als Pointe ganz nett, geht an der Realität aber um mehr als eine Haaresbreite vorbei und hinterfragt in keinster Weise die Gründe für die Frustration einer Generation, die den Wechsel von Reagan zu Bush nicht gerade als neue Heilsverkündung wahrnahm. Da stehen Sie natürlich drüber, lieber noch ein lockerer Depressionswitz zum Abschluß. Ich denke, an diesem Thema haben Sie sich ein klein wenig verhoben und ohne ihrer Zeitschrift zu nahe treten zu wollen: Sie wären mal besser dort geblieben. Herzliche Grüße, Martin Lorenz.

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