Chemical Brothers „Further“ (Virgin)
Den Sound der Chemical Brothers nach handelsüblichen Songmustern zu bewerten, hieße nicht nur Äpfel mit Birnen, sondern eher mit Hohlblocksteinen zu vergleichen, wäre also kurzgesagt glatter Blödsinn. Man muß aber im Auge behalten, dass sich Tom Rowlands und Ed Simons zumindest zu Beginn ihrer Karriere mit ihrem Erstling „Exit Planet Dust“ bis hin zum kommerziellen Peak „Push The Button“ immer in einer Art Grauzone zwischen klar strukturiertem Big Beat, Dancefloor, Disko und (seltener) puristischem Techno gearbeitet haben, sehr gern wurde da des öfteren mit dem Indiepop geflirtet und so fanden sich Leute wie Kele Okereke, Tim Burgess, Noel Gallagher, Richard Ashcroft oder auch Midlake auf der Gästeliste. Dafür, das kann man recht schnell hören, ist auf der neuen Platte deutlich weniger Platz geblieben. Die endlosen zwölf Minuten „Escape Velocity“ sind als Wegweiser allerdings eher ungeeignet und für eine Verallgemeinerung sicher untauglich, auch wenn sie teilweise wie eine kompromisslose und agressive Ansage klingen: Klotzen statt Kleckern, hier wird bedingungslos auf Tempo getrimmt – also: Love it or leave it! Dass es auch differenzierter geht, beweisen sie bei den folgenden Stücken durchaus, „Another World“ kommt mit Vocalparts und leichtem Trance daher, „Dissolve“ hat neben riesigen Synthieloops auch Gitarren und ordinäre Drums zu bieten. „Swoon“ kann sich im Gegensatz zu „Horsepower“, welches seine Vorbilder Prodigy und Underworld in Riesenlettern auf der Fahne vor sich herträgt, nicht so recht entscheiden, wohin es will. Gut gelungen hingegen das perkussiv angelegte „KDB“ und auch das fette „Wonders Of The Deep“ geht mit seinen sphärischen Klangflächen Marke The Orb sehr wohl in Ordnung. Die Konsequenz, mit der die Chemical Brothers dieses Album angelegt haben, den Verzicht auf die frühere Verspieltheit und auf den geliebten genreübergreifenden Crossover wird manch einer bedauern, ihre Anhängerschaft, die sich gewöhnlich einer lauteren, härteren Gangart erfreut, wird diese Platte eher wohlwollend begrüßen.
http://www.thechemicalbrothers.com/
Den Sound der Chemical Brothers nach handelsüblichen Songmustern zu bewerten, hieße nicht nur Äpfel mit Birnen, sondern eher mit Hohlblocksteinen zu vergleichen, wäre also kurzgesagt glatter Blödsinn. Man muß aber im Auge behalten, dass sich Tom Rowlands und Ed Simons zumindest zu Beginn ihrer Karriere mit ihrem Erstling „Exit Planet Dust“ bis hin zum kommerziellen Peak „Push The Button“ immer in einer Art Grauzone zwischen klar strukturiertem Big Beat, Dancefloor, Disko und (seltener) puristischem Techno gearbeitet haben, sehr gern wurde da des öfteren mit dem Indiepop geflirtet und so fanden sich Leute wie Kele Okereke, Tim Burgess, Noel Gallagher, Richard Ashcroft oder auch Midlake auf der Gästeliste. Dafür, das kann man recht schnell hören, ist auf der neuen Platte deutlich weniger Platz geblieben. Die endlosen zwölf Minuten „Escape Velocity“ sind als Wegweiser allerdings eher ungeeignet und für eine Verallgemeinerung sicher untauglich, auch wenn sie teilweise wie eine kompromisslose und agressive Ansage klingen: Klotzen statt Kleckern, hier wird bedingungslos auf Tempo getrimmt – also: Love it or leave it! Dass es auch differenzierter geht, beweisen sie bei den folgenden Stücken durchaus, „Another World“ kommt mit Vocalparts und leichtem Trance daher, „Dissolve“ hat neben riesigen Synthieloops auch Gitarren und ordinäre Drums zu bieten. „Swoon“ kann sich im Gegensatz zu „Horsepower“, welches seine Vorbilder Prodigy und Underworld in Riesenlettern auf der Fahne vor sich herträgt, nicht so recht entscheiden, wohin es will. Gut gelungen hingegen das perkussiv angelegte „KDB“ und auch das fette „Wonders Of The Deep“ geht mit seinen sphärischen Klangflächen Marke The Orb sehr wohl in Ordnung. Die Konsequenz, mit der die Chemical Brothers dieses Album angelegt haben, den Verzicht auf die frühere Verspieltheit und auf den geliebten genreübergreifenden Crossover wird manch einer bedauern, ihre Anhängerschaft, die sich gewöhnlich einer lauteren, härteren Gangart erfreut, wird diese Platte eher wohlwollend begrüßen.
http://www.thechemicalbrothers.com/
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