Spoon “Transference” (Anti)
„Er aber stieß ihn immer wieder zurück, sich anspannend, und es rann der Schweiß ihm von den Gliedern, und der Staub erhob sich über sein Haupt hinaus.“ Es ist nicht überliefert, ob die alltägliche Arbeit der Band um Sänger Britt Daniel ähnliche Folgen zeigt wie beim griechischen Heldenmythos Sisyphos. Der Verweis in die Sagenwelt liegt allerdings nahe, versuchen Spoon doch seit nunmehr fast sechszehn Jahren mehr oder weniger erfolglos, endlich den großen, den perfekten Wurf zu schaffen. Leicht zu verschmerzen, wären die Resultate qualitätsarme Ramschware – so jedoch mischt sich eine gehobene Portion Mitleid in die Klage, denn spätestens die drei letzten Alben „Kill The Moonlight“, „Gimme Fiction“ und zuletzt „Ga Ga Ga ...“ waren, man kann es nicht anders sagen, kleine Meisterwerke des Gitarrenpop. Nun also ein neuer Versuch. „Transference“ beginnt verhalten mit dem fast akkustischen „Before Destruction“, leichter Blues, ein Warmmacher. Beim ersten Takt des zweiten Songs „Is Love Forever?“ wird einem sofort wieder klar, was die Songs von Spoon so liebenswert macht: kantige, kurzgehackte Riffs, dazu die raue, leicht belegte Stimme von Daniel und Drumparts, die über alle Songs, in jeder Variation die Spannung zu halten vermögen. Für „Mystery Zone“ borgt man sich ein paar Streicher, bevor mit „Who Makes Your Money“ der erste große Moment kommt – dunkel pluckernde Technotunes eröffnen für den versetzten, lässigen Gitarrenpart, bewußt sparsam arrangiert, klug gesetzte Brüche. Damit hat sich die Kreativität allerdings keineswegs erschöpft, Lied um Lied heben sie neue Schätze, schon „I Saw The Light“ ist wieder so ein fugenartig aufgebautes Glanzstück, die fünfeinhalb Minuten, hofft man, mögen niemals enden, tun es aber dann doch abrupt. Jedoch nur um dem dreckigen „Trouble Comes Running“ Platz zu machen, welches durchaus auch auf eines der besseren Strokes-Alben gepaßt hätte. Für „Goodnight Laura“ wird’s mal kurz etwas besinnlich. „Out Go The Lights“ holt noch mal Luft, bevor dann kurz vor Schluß noch die grandiose Single „Got Nuffin“ aus den Boxen scheppert. Zurück bei Zeus möchte man rufen: „Hab’ ein Einsehen mit ihnen – gib ihnen reichlich Zaster, ausverkaufte Touren und was sie sonst noch wollen! Sie haben es, verdammt noch eins, endlich verdient!“
„Er aber stieß ihn immer wieder zurück, sich anspannend, und es rann der Schweiß ihm von den Gliedern, und der Staub erhob sich über sein Haupt hinaus.“ Es ist nicht überliefert, ob die alltägliche Arbeit der Band um Sänger Britt Daniel ähnliche Folgen zeigt wie beim griechischen Heldenmythos Sisyphos. Der Verweis in die Sagenwelt liegt allerdings nahe, versuchen Spoon doch seit nunmehr fast sechszehn Jahren mehr oder weniger erfolglos, endlich den großen, den perfekten Wurf zu schaffen. Leicht zu verschmerzen, wären die Resultate qualitätsarme Ramschware – so jedoch mischt sich eine gehobene Portion Mitleid in die Klage, denn spätestens die drei letzten Alben „Kill The Moonlight“, „Gimme Fiction“ und zuletzt „Ga Ga Ga ...“ waren, man kann es nicht anders sagen, kleine Meisterwerke des Gitarrenpop. Nun also ein neuer Versuch. „Transference“ beginnt verhalten mit dem fast akkustischen „Before Destruction“, leichter Blues, ein Warmmacher. Beim ersten Takt des zweiten Songs „Is Love Forever?“ wird einem sofort wieder klar, was die Songs von Spoon so liebenswert macht: kantige, kurzgehackte Riffs, dazu die raue, leicht belegte Stimme von Daniel und Drumparts, die über alle Songs, in jeder Variation die Spannung zu halten vermögen. Für „Mystery Zone“ borgt man sich ein paar Streicher, bevor mit „Who Makes Your Money“ der erste große Moment kommt – dunkel pluckernde Technotunes eröffnen für den versetzten, lässigen Gitarrenpart, bewußt sparsam arrangiert, klug gesetzte Brüche. Damit hat sich die Kreativität allerdings keineswegs erschöpft, Lied um Lied heben sie neue Schätze, schon „I Saw The Light“ ist wieder so ein fugenartig aufgebautes Glanzstück, die fünfeinhalb Minuten, hofft man, mögen niemals enden, tun es aber dann doch abrupt. Jedoch nur um dem dreckigen „Trouble Comes Running“ Platz zu machen, welches durchaus auch auf eines der besseren Strokes-Alben gepaßt hätte. Für „Goodnight Laura“ wird’s mal kurz etwas besinnlich. „Out Go The Lights“ holt noch mal Luft, bevor dann kurz vor Schluß noch die grandiose Single „Got Nuffin“ aus den Boxen scheppert. Zurück bei Zeus möchte man rufen: „Hab’ ein Einsehen mit ihnen – gib ihnen reichlich Zaster, ausverkaufte Touren und was sie sonst noch wollen! Sie haben es, verdammt noch eins, endlich verdient!“
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