The Rifles „The Great Escape“ (Warner)
Die Rifles haben, da muß man nicht lange herumeiern, mit ihrem zweiten Album ein wirklich grundsolides Stück Indierock abgeliefert – elf unprätentiöse, schnurgerade und dabei sehr gefällige Songs, keiner zu lang, keine überflüssigen Verzettelungen, keine riskanten Experimente. Letzteres mag ihnen mancher vorwerfen, dem kann man dann entgegnen, dass es doch manches Mal auch ganz charmant ist, die 14,99 über den Ladentisch zu schieben und dafür genau das zu bekommen, was man erwartet hat. Denn in der hart umkämpften Disziplin „Zweites Album“ hat man schon viele kommen und um so schneller wieder verschwinden sehen, einen gelungenen Nachfolger, mag er dem Debüt (wie hier „No Love Lost“) auch noch so sehr ähneln, bekommt eben nicht ein jeder hin. Den Rifles ist dies perfekt gelungen, in der durchweg hohen Qualität ihrer Stücke sticht weniges heraus, da mag sich jeder selbst seinen Favoriten suchen. Bei mir ist’s letzten Endes das sehr entspannte „Toe Rag“ geworden, gefolgt vom ebenfalls bezaubernden Titelstück. Nur Nuancen also, die hier den Unterschied zum Rest machen – in diesem Punkt sind sie ihren Londoner Stadtrivalen, den Rakes sehr nahe. Die haben übrigens schon das dritte Album von gleicher Güte geschafft, das sollte den Rifles dann doch auch noch gelingen ...
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