Mittwoch, 9. September 2009

Gehört_53



The Jaguar Club “And We Wake Up Slowly” (The Jaguar Club)
Sie hätten es nicht sagen müssen („We’re children of the eighties...“/Corks Pop), man wäre wohl auch von allein drauf gekommen. The Jaguar Club kommen, wie sollte anders sein, natürlich aus New York und wie bei den meisten Bands mit diesem Hintergrund gibt’s auch hier einiges an Referenzen abzuarbeiten. Angefangen beim etwas befremdlichen Namen des Trios: Dank Wiki weiß ich jetzt auch, dass es einstmals im westdeutschen Herford einen recht bekannten – ja: Jaguar Club gegeben hat, in welchem sich Jimi Hendrix, The Who und die Small Faces die Klinke in die Hand gegeben haben sollen. Der letzte Walzer ist dort schon lange gedreht und beim Anhören von „And We Wake Up Slowly“ will sich auch der musikalische Bezug bei mir nicht so recht einstellen, aber eine schöne Geschichte wär’s trotzdem. The Jaguar Club rocken jedenfalls mit sehr viel Emphase und mit einiger Phantasie mag der eine oder andere auch ein paar Anklänge aus den 70ern heraushören. Weitaus deutlicher drängt sich allerdings ein anderer Name auf: The Gun Club. Irgendwie erinnert Will Popadics leicht überdrehte Intonation an das brüchige Organ eines Jeffrey Lee Pierce, was natürlich mal eine satte Hypothek ist. Aber auch Verweise auf Echo And The Bunnymen (früher) und die Walkmen (heute) schlagen nicht völlig fehl, The Jaguar Club spielen eine recht breite Palette von Garage bis New Wave und dies auf durchweg sehr unterhaltsame Art. Das eingangs erwähnte „Corks Pop“ kann man sicher als einen Höhepunkt verbuchen, auch „Sleepwalking“ und „Blood Pressure“ haben eine zwingende Präsenz und Wucht. Ruhig können sie auch (Perfect Timing), wenn’s sein muß auch mal ohne Vocals (In The Leaves). Nach der letzten EP „Sirens“ (2007) klingt also auch das aktuelle Material recht überzeugend und – den Gimmick kann ich mir leider nicht schenken – sehr ausgeschlafen.

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