Nicht eben eine furchtbar neue Erkenntnis, aber unsere Teenager hätten es sicher schlechter erwischen können. Wer in den 80ern oder 90ern großgeworden ist, weiß noch, wie die Tapeten in den sog. Jugendzimmern ausgesehen haben - das plakatierte Grauen aus Milli Vanilli, Take That, Tic Tac Toe oder Bon Jovi war nicht eben für das Wohlbefinden der Erziehungsberechtigten gemacht, aber eben nachgerade harmlos, bieder und brav. Politische Meinungsbildung, aktive gesellschaftliche Teilhabe Fehlanzeige, spielte keine Rolle, gab's kaum. Heute dagegen: Billie Eilish, ausreichend emanzipiert, höchst sympathisch und aus (räusper, räusper) pädagogischer Sicht ein veritabler Glücksfall. Gegen Bodyshaming, gegen Rassismus und Ausgrenzung, für Diversität, Feminismus und ökologische Nachhaltigkeit. So what? Musik auch, mit eben diesen Nebengeräuschen. Und da ist es vollkommen okay, wenn sich manche/r den Wecker stellt, weil nach Mitternacht ein Song online geht, der so ziemlich okay ist. "My Future" - Mischung aus zart gehauchter Ballade und schönem, jazzigen Swing. Wie immer textlich was zum Nachdenken und Sinnieren (wie ja die eigenwillige Künstlerin selbst uns Alten auch immer ein paar Knobelaufgaben mit auf den Weg gibt). Alles wie immer also, alles gut.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen