Da kommen einem schon ein paar ganz alte Begebenheiten und Zeiten in den Sinn und plötzlich scheint selbst das Jahr 2012 schon ewig her zu sein: Die britische Indieband I Like Trains hatte ja in den Tagen ihrer Gründung im Jahr 2004 für einige Freudenmomente gesorgt, gelangte sie doch im Fahrwasser der Waverock-Formationen Interpol und Editors in unsere Timeline und bot sich als lohnende Alternative an, wenn es darum ging, trüben Gedanken Nachdruck zu verleihen und der inneren Melancholie mehr Platz einzuräumen. Das erste Minialbum "Progress In Reform" fiel entsprechend düster und dramatisch aus, nicht weniger dann der Nachfolger "Elegies To Lessons Learnt", auf der sich auch der gut neunminütige Track "Spencer Perceval" befand, quasi ihr "Leif Erikson" mit anderen Mitteln. 2012 dann "The Shallows" als vorerst letzter Longlayer, danach Pause. Bis jetzt, denn mit "KOMPROMAT" ist für den 21. August ein neues Werk angekündigt und hört man die erste Single "The Truth", dann hat sich ihr Stil wohl wesentlich gewandelt. Das Video als Collage politischer und alltäglicher TV-Momente, auf ihre Bandcamp-Seite haben sie als einzigen Kommentar ein Zitat des schottischen Journalisten und Schriftstellers Charles Mackay gestellt, der 1877 in einem seiner Werke erstmals den Begriff der Vereinigten Staaten von Europa geprägt hat - der Wortlaut: "Wir stellen fest, dass ganze Gemeinschaften sich plötzlich auf ein Objekt fixieren und bei seiner Verfolgung verrückt werden; dass Millionen von Menschen gleichzeitig von einer Wahnvorstellung beeindruckt sind und ihr nachlaufen, bis ihre Aufmerksamkeit von einer neuen Torheit gefesselt wird, die fesselnder ist als die erste." Passt gut in die heutige Zeit, sie haben es wohl nicht ohne Grund platziert.
Update: Schon die erste Single war eine ordentliche Überraschung und auch der zweite Song von der neuen Platte unterscheidet sich deutlich vom früheren Oevre der Band - hier also "Dig In" mit Video.
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