I Like
Trains „The Shallows“ (ILR/Cargo)
Da wo es angebracht ist, darf man auch mal kräftig loben. Am
letzten Album der Postrock-Kapelle aus Leeds schieden sich ja die Geister – den
einen war gerade der Anfang deutlich zu hell geraten, die anderen störte, dass
die vier gegen Ende wohl der Mut verlassen hatte und die Songs in der zweiten
Hälfte wieder an schwermütigem Gewicht zulegten, ausuferten, versanken. Nun, es
sind wohl die Fans der ersten Stunde, die – sofern sie keine Veränderung mögen
und zugestehen – von der aktuellen Platte etwas enttäuscht sein werden. Denn I
Like Trains machen unbeirrt da weiter, wo sie bei „He Who Saw The Deep“ scheinbar
unterbrochen worden sind. Und diesmal, das kann man vorwegnehmen, halten sie
auch durch.
Richard Formby, der Mann, der sie an den Reglern betreute, hat sie wohl im Glauben bestärkt, dass der eingeschlagene Weg der einzig richtige ist – mehr Tempo, die Gitarren leichter, die synthies gefälliger, alles wirkt wie aus einem Guß. „Beacons“ zu Beginn, danach die Singleauskopplung „Mnemosyne“ und der Titeltrack, alles federt und schwingt ganz zauberhaft, dunkel zwar noch und immer noch mit dem nötigen Grundrauschen an Trübsinn versehen, aber eben diesmal: lebendig. Das samtige „The Hive“, das einen wohlig schaudern läßt, ist nur noch einen Schritt entfernt von den Göttern der großen Gegrummels The National und den Tindersticks, und wenn bei „The Turning Of The Bones“ nach wummerndem Beginn langsam das Harmonium seine Kreise dreht und der Beat nach vorn drängt, dann haben sie einen an der Angel.
Natürlich ist wieder viel Maritimes im Spiel, geben Leuchtfeuer, Wind, Sand und Untiefen noch immer die Blaupausen für die rästelhaften Texte ab, die David Martin mit seiner seltsam gedrückten und manchmal etwas gestelzten Stimme beisteuert. Doch anders als zuvor läßt er die Songs diesmal wachsen, zieht sie nicht zu Boden. Sie wippen erfreulich unbehelligt in stetem Takt, begleitet von glockenhellem Gitarrenpicking („We Used To Talk“) oder dem behutsamen Crescendo am Schluß („In Tongues“). Eine rundum gelungene Platte, der in ihrer Gänze auf dem diesjährigen Leipziger Wave-Gothik-Treffen (28. Mai) eine Art Feuertaufe bevorsteht – es wird interessant sein zu beobachten, wie die bisherige „Stammkundschaft“ mit den Veränderungen ihrer noch jungen Helden umgehen.
Mehr unter www.iliketrains.co.uk/ und Komplettstream bei theqietus.com
Richard Formby, der Mann, der sie an den Reglern betreute, hat sie wohl im Glauben bestärkt, dass der eingeschlagene Weg der einzig richtige ist – mehr Tempo, die Gitarren leichter, die synthies gefälliger, alles wirkt wie aus einem Guß. „Beacons“ zu Beginn, danach die Singleauskopplung „Mnemosyne“ und der Titeltrack, alles federt und schwingt ganz zauberhaft, dunkel zwar noch und immer noch mit dem nötigen Grundrauschen an Trübsinn versehen, aber eben diesmal: lebendig. Das samtige „The Hive“, das einen wohlig schaudern läßt, ist nur noch einen Schritt entfernt von den Göttern der großen Gegrummels The National und den Tindersticks, und wenn bei „The Turning Of The Bones“ nach wummerndem Beginn langsam das Harmonium seine Kreise dreht und der Beat nach vorn drängt, dann haben sie einen an der Angel.
Natürlich ist wieder viel Maritimes im Spiel, geben Leuchtfeuer, Wind, Sand und Untiefen noch immer die Blaupausen für die rästelhaften Texte ab, die David Martin mit seiner seltsam gedrückten und manchmal etwas gestelzten Stimme beisteuert. Doch anders als zuvor läßt er die Songs diesmal wachsen, zieht sie nicht zu Boden. Sie wippen erfreulich unbehelligt in stetem Takt, begleitet von glockenhellem Gitarrenpicking („We Used To Talk“) oder dem behutsamen Crescendo am Schluß („In Tongues“). Eine rundum gelungene Platte, der in ihrer Gänze auf dem diesjährigen Leipziger Wave-Gothik-Treffen (28. Mai) eine Art Feuertaufe bevorsteht – es wird interessant sein zu beobachten, wie die bisherige „Stammkundschaft“ mit den Veränderungen ihrer noch jungen Helden umgehen.
Mehr unter www.iliketrains.co.uk/ und Komplettstream bei theqietus.com
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