... daß der Empfang des schweizerischen Fernsehen hierzulande doch sehr stark eingeschränkt ist. Das war früher mal anders. So passiert es denn leider auch, daß eine Veranstaltung wie der kreuzblöde Wiener Opernball auf wirklich allen Kanälen hofiert und seziert, die Verleihung des Swiss Music Awards aber nahezu spurlos am deutschen Wohnzimmer vorbeigesendet wird. Schade aber auch, denn die Dankesrede von Julian Pollina aka. Faber zum Gewinn des selbigen ist so sehens- wie hörenswert (auch wenn man sich wegen des landesüblichen Schwyzerdütschs an mancher Stelle der staatstragenden Rede aus dem Lausitzer Exil etwas schwer tut). Eine schöne Geste haben sich in diese Zusammenhang übrigens die Macher des Münchner Tollwood-Festivals erlaubt - alle diejenigen, die bislang ein Konzert der ziemlich coolen Rap-Kapelle Käptn Peng und die Tentakel von Delphi bebucht hatten, bekommen nun - einfach so - mit Faber einen zweiten Hauptact für den Abend zugelost. Man könnte es wirklich schlechter treffen.
Was sicher wieder mal alle anderen wußten, dem Blogger aber in der Alltagshektik entging, ist die Tatsache, daß nun endlich am 21. Februar das Musicals "Wahnsinn!" mit den Hammerhits von Wolfgang "Wolle" Petry in Duisburg Premiere feiert und dann, wir wollen schon mal vorwarnen, auch in Berlin und München gastiert. Jetzt werden manche fragen: "Petry, das ist doch der zugewachsene Typ mit den verschimmelten Freundschaftsbändchen und den unendlich peinlichen Sauf- und Engtanzliedern?" Stimmt. Der 2007 eigentlich Ruhe geben wollte, aber dann doch von einer Firma namens Semmel (!) Concerts samt seines kompletten Repertoires aus der Versenkung gezerrt worden ist. Nun, an die nachträgliche Verbühnifizierung der beiden Udos (also der niemals in New York und der hinter dem Horizont) hatte man sich ja soweit gewöhnt, aber daß jetzt jeder Klampfenmucker oder Schunkelonkel seine eigene Theatershow bekommt, finden wir schon ein wenig befremdlich. Und warten zähneklappernd auf die Ankündigungen zu DJ Bobo-Ötzi, Matthias Reim und natürlich Gunter Gabriel.
Noch mal schnell zum Peng da oben. Dort spielt, die Auskenner wissen das natürlich, Schauspieler Robert Gwisdek, Sohn des Schauspielerehepaares Michael Gwisdek und Corinna Harfouch, eine tragende Rolle am Mikrophon. Und gibt ein seltenes Beispiel dafür ab, wie Grenzüberschreitung im Beruf für beide Seiten gewinnbringend funktionieren kann. Meisterteils ist es ja so, daß singende Darsteller oder darstellende Sänger (gilt auch im Femininum, Gleichberechtigung rules) eher mit Vorsicht zu genießen sind, leider sind die unrühmlichen Exemplare der einen wie der anderen Zunft alszu vorschnell der Meinung, sie könnten eben das eine gerade so gut wie das andere. Was zur Folge hat, daß man wiederum vom einen und auch vom anderen recht bald genug hat. Die Wiener Band Kreisky, bald mit einem neuen und (wir spoilern schon mal) wirklich guten Album unterwegs, haben vor langer Zeit dazu ein schönes Lied gemacht, das wir an dieser Stelle gern präsentieren wollen. Es gilt noch immer.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen