The Walkmen “Heaven” (Bella Union)
Eine der meistgebrauchten Redewendungen, auch im hiesigen Rezensionsarchiv, für talentierte, aber sträflich vernachlässigte Künstler oder Bands lautet: “Hoffentlich schaffen sie ja mit diesem Album ihren verdienten Durchbruch!” An dieser Stelle darf man sich gern auch mal selbst hinterfragen – was ist denn um Himmels Willen so erstrebenswert am “großen Durchbruch”? Was bringt dieser denn außer überlaufenden Twitter-Accounts, eine große Menge wenig anspruchsvoller, formatgeschulter Gewohnheitskonsumenten und einen sorgloseren Blick auf den eigenen Kontostand? Die Liste derer, die Qualität mehr oder minder schnell durch Massenkompatibilität ersetzt haben und somit vieles von ihrem Reiz verloren, ist endlos – Coldplay, Snow Patrol, Kings Of Leon, es sind die altbekannten Namen, die jeder für sich selbst ergänzen kann.
The Walkmen aus New York haben sich diesem traurigen Trend bisher standhaft verweigert, “Heaven” ist ihre mittlerweile sechste Platte und auch diese ist nicht die “Nummer sicher”, sondern ein wirklich kurzweiliges, raffiniert arragiertes Stück Indierock. Natürlich ist hier nichts neu erfunden, aber im Vergleich zum jeweiligen Vorgängeralbum schaffen es die fünf immer wieder, um eine Ecke weiter zu gehen, neue Klangfarben zusammenzumischen und so sich und dem Hörer eine abermalige Herausforderung zu bieten.
Hamilton Leithausers Stimme hat noch immer die herrlich versoffene Patina des jungen Rod Stewart und die kippligen Vibrationen von Feargal Sharkey, und jetzt, so scheint es, versucht er sich an seinem Rock’n Roll. Schon die Titel swingen – “Love Is Luck”, “Heartbreaker”, “The Love You Love” – allesamt wunderbar eingängige Schunkler, die gern ein wenig kratzen dürfen. Dazu Zeilen wie “Oh golden dreams, golden dreams, all lose their glow, I don't need perfection, I love the whole”, das liest man vielleicht nicht zum ersten Mal, aber warum den Jungs nicht ein Stück Altersweisheit und rückblickende Gesetztheit gönnen. „Line By Line“ klingt, als wäre es bei den Crazy Horse in die Lehr gegangen, auch die ruhigeren Parts wie „Southern Heart“ oder „Nightingales“ können gefallen. Jeder Song, das ist das erstaunlich, entfacht seinen eigenen Zauber und keiner wirkt überflüssigt oder wie bloßes Füllmaterial. Nach dem betördenen „Lisbon“ ist das also schon wieder eine nahezu perfekte Platte – hoffentlich merkt‘s keiner. http://www.thewalkmen.com/
The Walkmen aus New York haben sich diesem traurigen Trend bisher standhaft verweigert, “Heaven” ist ihre mittlerweile sechste Platte und auch diese ist nicht die “Nummer sicher”, sondern ein wirklich kurzweiliges, raffiniert arragiertes Stück Indierock. Natürlich ist hier nichts neu erfunden, aber im Vergleich zum jeweiligen Vorgängeralbum schaffen es die fünf immer wieder, um eine Ecke weiter zu gehen, neue Klangfarben zusammenzumischen und so sich und dem Hörer eine abermalige Herausforderung zu bieten.
Hamilton Leithausers Stimme hat noch immer die herrlich versoffene Patina des jungen Rod Stewart und die kippligen Vibrationen von Feargal Sharkey, und jetzt, so scheint es, versucht er sich an seinem Rock’n Roll. Schon die Titel swingen – “Love Is Luck”, “Heartbreaker”, “The Love You Love” – allesamt wunderbar eingängige Schunkler, die gern ein wenig kratzen dürfen. Dazu Zeilen wie “Oh golden dreams, golden dreams, all lose their glow, I don't need perfection, I love the whole”, das liest man vielleicht nicht zum ersten Mal, aber warum den Jungs nicht ein Stück Altersweisheit und rückblickende Gesetztheit gönnen. „Line By Line“ klingt, als wäre es bei den Crazy Horse in die Lehr gegangen, auch die ruhigeren Parts wie „Southern Heart“ oder „Nightingales“ können gefallen. Jeder Song, das ist das erstaunlich, entfacht seinen eigenen Zauber und keiner wirkt überflüssigt oder wie bloßes Füllmaterial. Nach dem betördenen „Lisbon“ ist das also schon wieder eine nahezu perfekte Platte – hoffentlich merkt‘s keiner. http://www.thewalkmen.com/
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