Die Antwort auf die wichtigste Frage bleiben sie dann leider vorerst schuldig: Warum der Titel?! Die Rede ist von der Hamburger Stilistenkombo Die Liga der Gewöhnlichen Gentlemen (kurz: DLDGG) um Ex-Superpunk Carsten Friedrichs und der Ankündigung, am 23. August bei Tapete Records ein neues Album vorzulegen und dieses soll denn "Fuck Dance, Let's Art!" heißen. Äh - ja und? Gibt es nicht gleich um die Ecke bei Audiolith eine Band ähnlichen Namens? Nun gut, kommt Zeit, kommt Rat, kommt Fusselbart (sagte schon der weise Sven Regener), vielleicht werden wir es ja noch erfahren, Friedrichs und Kollegen begreifen den Slogan lesen den Slogan eher wie eine "mild-upliftende Partydroge als auch eine libertäre Splittergruppe aus dem Pariser Mai", auch gut. Auf dem neuen Werk soll es, wie man liest, um Robert Mitchum im Matratzenmarkt (oder so) gehen, es soll sich anhören, als hätte man die Modern Lovers zusammen mit The Style Council in den Übungsraum der Kunsthauptschule eingeschlossen. Kein Scheiß! Bis es die ersten Tunes davon gibt, hier noch ein paar Livetermine und einen Song vom letzten Meilenstein "It'S OK to love DLDGG".
09.06. Linz am Rhein, Modweekender
22.08. Berlin, Radiokonzert Flux Fm
23.08. Hamburg, Hafenklang
24.08. Berlin, Schokoladen
02.10. Mainz, Schon Scho?n
03.10. München, Milla
04.10. Ulm, Hudson Bar
05.10. Stuttgart, Goldmarks
10.10. Dortmund, Subrosa
11.10. Hannover, LUX
12.10. Wolfsburg, Sauna-Klub
30.10. Potsdam, Waschhaus
31.10. Leipzig, Naumanns
01.11. Köln, Gebäude 9
02.11. Osnabrück, Kleine Freiheit
27.12. Bremen, Lagerhaus
28.12. Hamburg, Knust
29.12. Berlin, Lido
Freitag, 31. Mai 2019
Fatoni: King of Queens [Update]
Deutscher Humor? Uhh, schreib ein Buch, Alter! Will man irgendwie nicht hören und sehen schon gleich dreimal nicht. Ausnahmen selten. Der Anton Schneider alias Fatoni aus München vielleicht. Hat gerade zusammen mit dem Dexter sein neues Album "Andorra" angekündigt und vor ein paar Wochen die erste Single "Die Anderen" an den Start geschickt - Kulisse, Kleinkunst meets Staatsschauspiel, nicht so schlecht. Und jetzt? Kommt der King Of Queens. Kennt jeder, den dicken UPS-Boten mit der neunmalgscheiten Frau und dem nervigen Dad aus dem Vorabendporgramm von RTL zwo. Macht der Fatoni einen feinen Clip draus (Gästeliste krass lang), mischt den Gran Torino vom "Clint Eastwood" noch mit rein - wirklich sehr spaßig. Album kann also kommen.
Update: Nur nicht so sein wie die anderen - hier die neue Single "Alles zieht vorbei", mit an Bord Dirk von Lowtzow.
16.10. Erlangen, E-Werk
17.10. Wien, Grelle Forelle
18.10. Jena, Kassablanca
19.10. Dresden, Beatpol
31.10. Göttingen, Musa
01.11. Bochum, Bahnhof Langendreer
02.11. Münster, Sputnikhalle
20.11. Düsseldorf, ZAKK
21.11. Bremen, Lagerhaus
22.11. Kiel, Pumpe
23.11. Osnabrück, Kleine Freiheit
03.12. Rostock, Helgas Stadtpalast
04.12. Hamburg, Gründspan
06.12. Leipzig, Conne Island
07.12. Marburg, KFZ
09.12. Konstanz, Kulturladen
10.12. Freiburg, Jazzhaus
12.12. Zürich, Exil
13.12. Bern, ISC
14.12. Stuttgart, JUHA Hallschlag
16.12. Würzburg, Maschinenhaus
17.12. Wiesbaden, Schlachthof
19.12. Köln, Gloria
21.12. Magdeburg, Alte Feuerwache
22.12. Berlin, SO36
27.12. München, Technikum
13.03. Hannover, Musikzentrum
Update: Nur nicht so sein wie die anderen - hier die neue Single "Alles zieht vorbei", mit an Bord Dirk von Lowtzow.
16.10. Erlangen, E-Werk
17.10. Wien, Grelle Forelle
18.10. Jena, Kassablanca
19.10. Dresden, Beatpol
31.10. Göttingen, Musa
01.11. Bochum, Bahnhof Langendreer
02.11. Münster, Sputnikhalle
20.11. Düsseldorf, ZAKK
21.11. Bremen, Lagerhaus
22.11. Kiel, Pumpe
23.11. Osnabrück, Kleine Freiheit
03.12. Rostock, Helgas Stadtpalast
04.12. Hamburg, Gründspan
06.12. Leipzig, Conne Island
07.12. Marburg, KFZ
09.12. Konstanz, Kulturladen
10.12. Freiburg, Jazzhaus
12.12. Zürich, Exil
13.12. Bern, ISC
14.12. Stuttgart, JUHA Hallschlag
16.12. Würzburg, Maschinenhaus
17.12. Wiesbaden, Schlachthof
19.12. Köln, Gloria
21.12. Magdeburg, Alte Feuerwache
22.12. Berlin, SO36
27.12. München, Technikum
13.03. Hannover, Musikzentrum
Donnerstag, 30. Mai 2019
Beak>: Viva la Mexico! [Update]
Sie sind vernarrt in Mexiko, das lässt sich wohl nicht verleugnen: Beak, englisches Prog-Pop-Trio um Geoff Barrow, Billy Fuller und und Will Young, haben ihrer letztjährigen (ganz und gar großartigen) Platte ">>>" eine neue Single namens "Life Goes On" folgen lassen. Das Stück eröffnet für eine EP, die am 21. Juni bei Invada Records erscheinen soll, die Stimmsequenz am Anfang des Tracks stammt mutmaßlich von einer ihrer vielen Konzert-Reisen an den Golf - wir warten mit Spannung auf den Rest.
Update: "The most normal song we've ever written" - das soll also "We Can Go" sein, das zweite bekannte Stück von vieren auf der neuen EP.
Update: "The most normal song we've ever written" - das soll also "We Can Go" sein, das zweite bekannte Stück von vieren auf der neuen EP.
Rosalía: Die perfekte Maniküre
Mittlerweile, so hört man, zählt Rosalía Villa Tobella zu den Hauptexportgütern ihres Landes. Was wohl zu Teilen an ihrer Begabung liegt, Traditionelles und Modernes in ihrer Musik so gekonnt miteinander zu verbinden, ohne das Spanische zu sehr außen vor zu lassen. Und ein wenig auch daran, dass ihr Heimatland seit geraumer Zeit in den Niederungen politischer Grabenkämpfe inklusive aufreibender Separationsbemühungen seitens der Katalanen angekommen ist und nicht mehr alles so freudvoll, amüsant und bewundernswert stolz ist. Nun, Rosalía kann das offenkundig ganz gut verkraften, nach dem weltweit erfolgreichen Album "El Mal Querer", der Kollaboration mit James Blake und der erst letztens erschienenen Auskopplung "Con Altura" kann sie nun schon wieder mit Neuem aufwarten - gerade ist der Song "Aute Cuture" samt Video erschienen - ein Lehrbeispiel in Sachen Nagelpflege und nebenbei noch mit beachtlicher Choreografie, entstanden in Zusammenarbeit mit El Guincho und der Autorin Leticia Sala.
Kate Tempest: Ein Album als Lehrbuch [Update]
Nicht dass wir sie vergessen hätten. Aber die Erde dreht sich immer schneller weiter, auch in England, auch wenn man manchmal angesichts der Debatten im Unterhaus den Eindruck hat, die Zeit sei vor mehreren hundert Jahren stehen geblieben oder drehe sich zumindest um Jahre zurück. Ähnliches muss sich auch damals schon Kate Tempest gedacht haben, am 23. Juni 2016, dem Tag also, als sich eine stolze Nation endgültig und sprichwörtlich zu Insel machte, zur Insel innerhalb Europas. Tempest hatte unter dem Eindruck dieser schmerzhaften Entscheidung mit "Let Them Eat Chaos" die erste Post-Brexit-Platte veröffentlicht - sie war so kunstvoll konzeptionell angelegt und wurde grandios und zu recht gefeiert, der Track "Europe is lost" wurde zur traurigen Hymne der Enttäuschten. Nun, mit einigen Jahren Abstand, kündigt die Britin ihre nächste Platte mit dem Titel "The Book Of Traps And Lessons" für den 14. Juni an, erscheinen wird sie bei Rick Rubins Label American Recordings, der Mann hat sie auch produziert. Die erste Single, "Firesmoke", ist ein Lied für ihre Partnerin.
Update: Mit "Holy Elixir" gibt es seit heute einen zweiten Titel vom neuen Album.
Update: Mit "Holy Elixir" gibt es seit heute einen zweiten Titel vom neuen Album.
Crumb: Gerne hintergründig [Update]
Lustigerweise können wir gleich bei David Lynch und Twin Peaks bleiben. Denn nun kommen wir zu einer Formation namens Crumb aus Brooklyn, New York. Zu dem Quartett gehören neben Sängerin und Gitarristin Lila Ramani noch Brian Aronow (Keyboards), Jesse Brotter (Bass) und Jonathan Gilad und alle zusammen bringen eine musikalische Mischung, die sofort Assoziationen an hintergründiges Kino weckt. Es brodelt zwischen Jazz, Trip Hop und Soul, den Verweis haben sich die vier allerdings mit dem Video zu ihrer aktuellen Single "Nina" verdient, in welcher niemand anderes als David Patrick Kelly mitspielt (hier wiederum Jerry Horne, Staffel 1 bis 3). Das tolle Stück stammt vom Debütalbum "Jinx", das am 14. Juni erscheinen wird. Hier gilt - unbedingt im Auge behalten!
Update: Nach "Nina" teilen Crumb mit "Ghostride" und "Fall Down" zwei weitere Songs vom Debüt.
19.08. Köln, Acephale
20.08. Düdingen, Bad Bonn
23.08. Storkow, Alinae Lumr Festival
28.08. Hamburg, Hafenklang
Update: Nach "Nina" teilen Crumb mit "Ghostride" und "Fall Down" zwei weitere Songs vom Debüt.
19.08. Köln, Acephale
20.08. Düdingen, Bad Bonn
23.08. Storkow, Alinae Lumr Festival
28.08. Hamburg, Hafenklang
Mittwoch, 29. Mai 2019
Amyl And The Sniffers: Vor den Latz
Amyl And The Sniffers
„Amyl And The Sniffers“
(Rough Trade)
Dann wenn es ungemütlich wird, dranzubleiben, das ist hier nicht ganz unwichtig. Und ungemütlich im Sinne von irritierend wird es mit Amy Taylor schnell. Die schlagfertige Frontfrau der australischen Punkband mit der blondierten Vokuhila-Frise auf der Bühne zu sehen, ist ein derart explosives Erlebnis, dass man es wohl nicht so schnell vergisst. Und es gibt wohl keinen Ort, wo sie lieber ist als genau dort. Was sie dort an roher Energie auspackt, an Lautstärke, Schweiß, ist archaisch, ist Rock’n Roll. Joan Jett, Patti Smith, die frühe Debbie Harry vielleicht, das sind die Koordinaten, in denen sich Taylor bewegt. „I’m an angry person“, hat sie dem Magazin Loud And Quiet gesagt, „I’m not going to apologize for that, that’s just who I am. It’s bit like being a champagne bottle; if you don’t pop the lid off every now and then, the whole thing will eventually explode.”
Das tut es natürlich trotzdem, aber die Schäden sind überschaubar. An gleicher Stelle sagt sie wenig später noch: „I could fucking choke a guy out and people would love it!“ Soviel zum Spannungsverhältnis zwischen ihr und dem Publikum – auf der einen Seite ist es für Kerle grundsätzlich befremdlich, Frauen zu erleben, die kein Problem damit haben, nicht nur selbstbewußt, sondern auch ordinär, sexistisch und brutal zu sein, schließlich ist das doch gewohnheitsmäßig eher die männliche Domäne. Andererseits ist es durchaus faszinierend, diese Explosionen und Eruptionen aus einem Abstand von ein, zwei Metern mitzuerleben, sollte man unbedingt tun. Doch auch die vorliegende Platte gibt schon einen ordentlichen Eindruck davon, was diese Band ausmacht und später live zu erwarten ist. Groß rumgeeiert wird hier nicht, es geht mit dem ersten Takt (und gleich einem feinen Instrumental-Intro) mächtig zur Sache – dreckige Pup-Punk-Riffs für die dunklen, versifften, vollgestopften Provinzclubs (obwohl sie ja jetzt auf den großen Festivals spielen), Feuer frei.
Großgeworden ist sie in einer Art Hippie-Eldorado namens Mullumbimby, Vater Kranführer, einfachste Verhältnisse, ziemlich früh ziemlich frech, oft allein unterwegs und bereit, den großen Jungs bei Problemen eine vor den Latz zu geben. Das Leben von der Hand im Mund ist ihr also nicht fremd, nicht nur bei „Gacked On Anger“ macht sie ihrem Ärger Luft: “I'm working off my ass, every single day, for the minimum wage and I don't get paid. I don't have a house, I can't pay the rent, I'm sleepin' on the floor, in a car, in a tent - I just don't think I'm stressed about money, 'cause I'm gacked on anger.” Elf wunderbar wütende Brachialknaller von einer Frau also, die weiß, wie man sich wehrt und ebenso, wie man sich unmißverständlich ausdrücken muß, damit es auch der letzte Trottel kapiert. Bleibt, ganz in diesem Sinne, nur noch ein herzliches „GFY“.
30.05. Dudingen, Bad Bonn Kilbi
12.06. Hannover, Café Glocksee
13.06. Leipzig, Ilses Erika
16.06. Mannheim, Maifeld Derby
18.06. Dresden, Groove Station
20.06. Berlin, Kantine Berghain
„Amyl And The Sniffers“
(Rough Trade)
Dann wenn es ungemütlich wird, dranzubleiben, das ist hier nicht ganz unwichtig. Und ungemütlich im Sinne von irritierend wird es mit Amy Taylor schnell. Die schlagfertige Frontfrau der australischen Punkband mit der blondierten Vokuhila-Frise auf der Bühne zu sehen, ist ein derart explosives Erlebnis, dass man es wohl nicht so schnell vergisst. Und es gibt wohl keinen Ort, wo sie lieber ist als genau dort. Was sie dort an roher Energie auspackt, an Lautstärke, Schweiß, ist archaisch, ist Rock’n Roll. Joan Jett, Patti Smith, die frühe Debbie Harry vielleicht, das sind die Koordinaten, in denen sich Taylor bewegt. „I’m an angry person“, hat sie dem Magazin Loud And Quiet gesagt, „I’m not going to apologize for that, that’s just who I am. It’s bit like being a champagne bottle; if you don’t pop the lid off every now and then, the whole thing will eventually explode.”
Das tut es natürlich trotzdem, aber die Schäden sind überschaubar. An gleicher Stelle sagt sie wenig später noch: „I could fucking choke a guy out and people would love it!“ Soviel zum Spannungsverhältnis zwischen ihr und dem Publikum – auf der einen Seite ist es für Kerle grundsätzlich befremdlich, Frauen zu erleben, die kein Problem damit haben, nicht nur selbstbewußt, sondern auch ordinär, sexistisch und brutal zu sein, schließlich ist das doch gewohnheitsmäßig eher die männliche Domäne. Andererseits ist es durchaus faszinierend, diese Explosionen und Eruptionen aus einem Abstand von ein, zwei Metern mitzuerleben, sollte man unbedingt tun. Doch auch die vorliegende Platte gibt schon einen ordentlichen Eindruck davon, was diese Band ausmacht und später live zu erwarten ist. Groß rumgeeiert wird hier nicht, es geht mit dem ersten Takt (und gleich einem feinen Instrumental-Intro) mächtig zur Sache – dreckige Pup-Punk-Riffs für die dunklen, versifften, vollgestopften Provinzclubs (obwohl sie ja jetzt auf den großen Festivals spielen), Feuer frei.
Großgeworden ist sie in einer Art Hippie-Eldorado namens Mullumbimby, Vater Kranführer, einfachste Verhältnisse, ziemlich früh ziemlich frech, oft allein unterwegs und bereit, den großen Jungs bei Problemen eine vor den Latz zu geben. Das Leben von der Hand im Mund ist ihr also nicht fremd, nicht nur bei „Gacked On Anger“ macht sie ihrem Ärger Luft: “I'm working off my ass, every single day, for the minimum wage and I don't get paid. I don't have a house, I can't pay the rent, I'm sleepin' on the floor, in a car, in a tent - I just don't think I'm stressed about money, 'cause I'm gacked on anger.” Elf wunderbar wütende Brachialknaller von einer Frau also, die weiß, wie man sich wehrt und ebenso, wie man sich unmißverständlich ausdrücken muß, damit es auch der letzte Trottel kapiert. Bleibt, ganz in diesem Sinne, nur noch ein herzliches „GFY“.
30.05. Dudingen, Bad Bonn Kilbi
12.06. Hannover, Café Glocksee
13.06. Leipzig, Ilses Erika
16.06. Mannheim, Maifeld Derby
18.06. Dresden, Groove Station
20.06. Berlin, Kantine Berghain
Rammstein: Der schwarze Kanal [Update]
Rammstein
„Rammstein“
(Sony)
Fast so viel Spaß wie die Platte selbst macht dieser Tage die Presseschau. Denn zu lesen, wie manche/r sich windet, ziert und sträubt, das hat schon eine sehr amüsante Note. Normalerweise möchten die Feuilletons, etablierten Netzportale und Trendblogger hierzulande eine Band wie Rammstein ja nicht mal mit der Kneifzange anfassen, besser kümmert man sich um angesagte Hipstermucke, damit die junge Leserschaft nicht ganz so schnell flötengeht. Doch so zu tun, als sei dieses Album nicht erschienen, geht nun auch wieder nicht, schließlich war die mutmaßlich letzte Tour in Nullkommanix ausverkauft, versammelten sich des Nachts Tausende von Wegebiertrinkern, um auf Häuserwände projizierte Videoclips anzuschauen – man ging ihnen also wieder auf den Leim, man mußte. Entsprechend liest sich der Streifzug durch die Kritiken – wobei nicht jede davon so angenehm differenziert und pointiert formuliert ist wie des des Autors eines Vice-Eintrages mit dem Titel: „Warum die Volltrottel-Band Rammstein dringend untergehen muß“.
Die ehrwürdige FAZ beispielsweise grummelt sich recht unentschieden durch die Zeilen auf der Suche nach dem kleinsten, gemeinsamen Nenner und verweist schließlich auf den Keyboarder Flake als einzig zumutbaren Sympathieträger (schreibt ja schließlich Bücher, wirkt reflektiert und sieht sogar halbwegs sympathisch aus). Beim Lesen der SZ kann man den Würgereiz der Autorin (Subtext: Ich muß das hier machen) sogar körperlich nachempfinden, es wird an teutonischen R’s aneinandergereiht, was die Tastatur so hergibt. Richtig schlau wird man daraus trotzdem nicht, denn die gutgemeinte, sonst aber ziemlich überstrapazierte Frage – Wie verhält sich die Band im Kontext zu wiedererstarkendem Populismus und Nationalismus? – verfolgt sie dann doch nicht weiter. Noch hübscher Die Zeit, wo der Schreiber sich einen beachtlichen Spagat erlaubt, hangelt er sich doch einerseits über Prokrastination, Oxymoron, Hendiadyoin, Anakoluth und Paronomasie durch schwindelerregende Dialektik, bleibt aber am Ende doch beim weißen, deutschen Mann als „ungefickte Mangelexistenz“ kleben. An welcher Stelle da wohl der Studienrat ausgestiegen ist?
Am besten macht es da noch der Spiegel und konzentriert sich auf den karnevalistischen Ansatz der Band, Rammstein sind also weltreisende Zirkustour, mobiles Kunstblutbad und Horrorshow, die sich selbst nicht sonderlich ernst nehmen und als „sympathische Selbstkarikaturen“ ihr Unwesen treiben. Und eben da kommt man dann auch zu der Frage, wer eigentlich befohlen hat, diese sechs Männer so unglaublich ernst und wichtig zu nehmen? Nur weil es einem der brachiale Sound und die bisweilen schwer verdaulichen Bilder eingeben? Ach Gottchen. Gut vorstellbar, dass sich das gesamte Berliner Rammelkommando einen Riesenspaß daraus macht, die Reaktionen der Redaktionen, die Beissreflexe der offiziellen Pressestellen nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern diese auch herauszufordern. Ebenso gut möglich, dass manche/r, die/der mit der Meinung blitzschnell hervorgeprescht ist, diese in Kenntnis des kompletten Bildes besser für sich behalten hätte. Wir sind „Deutschland“, nun gut.
Zu erwarten, dass sich nach fast zehn Jahren Sendepause an Form und Inhalt bei Rammstein Umwälzendes tut, ist eine ebenso trügerische Hoffnung – für wen, bitteschön, sollten sie das denn tun? Die einen stellen die neue Platte ohnehin angewidert in den Giftschrank mit der Aufschrift „Stumpf und böse“, andere (und nicht wenige) sind damit zufrieden, wenn ihnen in der knappen Stunde der Schädel weichgeprügelt wird. Dabei gäbe es tatsächlich Erfreuliches zu berichten: Dass nämlich besagtes „Deutschland“ als Bastard aus „Our Darkness“ und „Thunderstruck“ zum Einstand bestens funktioniert und „Radio“ gleich danach neben den üblichem Riffgehämmer meets Billigsynthies auch wegen der feinen Querverweise auf Kraftwerk durchaus überraschen kann. Neben viel Durchschnitt – und machen wir uns nichts vor, den gab es auch auf „Rosenrot“ und „LIFAD“ schon reichlich – bleiben eben die kleineren Ideen besser im Gedächtnis, die schlierigen Loops und die mordsmäßig überdrehten, sakralen Chöre beispielsweise.
Richtig freuen darf man sich auf die beiden Stücke „Puppe“ und „Weit weg“. Bei ersterem bricht sich die Wut über das Schicksal der Schwester auf derart krachende Weise Bahn, dass selbst sturmerprobte Lindemann-Fans kurz zusammenzucken werden. Im zweiten Titel muß man unweigerlich an eine ältere Doku über das ostdeutsche Plattenlabel AMIGA denken, in welchem sich Flake zu einer unverholenen Respektbekundung an die Musik der frühen Puhdys hinreisen ließ – für den Urpunk eigentlich ein Sakrileg. Doch genau daran, an den herrlich verschwurbelten, oftmals recht naiven Psychrock der DDR, erinnert dieser Song – und gefällt. Alles in allem ein lohnenswertes Schauspiel – wenn man es nicht mit allzuviel Bedeutung auflädt. Vielleicht lassen sich Rammstein ja am besten mit der Sendung „Der Schwarze Kanal“ im DDR-Fernsehen vergleichen: Niemand, der über klaren Verstand und die richtige Antenne verfügte, nahm das grimmige Gehechel von Moderator Schnitzler zu den kurzen Bildsequenzen damals für voll – und dennoch starrten alle mit einer Mischung aus Faszination, leichtem Grusel und diebischer Freude weiter auf die Mattscheibe. https://www.rammstein.de/de/
Update: Einen schönen Text zum Tourauftakt in Gelsenkirchen gibt es übrigens von Peter Richter in der Süddeutschen Zeitung zu lesen.
Neue Termine für 2020:
25.05. Klagenfurt, Wörtherseestadion
29.05. Leipzig, Red Bull Arena
02.06. Stuttgart, Mercedes Benz Arena
06.06. Zürich, Letzigrund
07.06. Zürich, Letzigrund
27.06. Düsseldorf, Merkur-Spiel Arena
01.07. Hamburg, Volksparkstadion
04.07. Berlin, Olympiastadion
„Rammstein“
(Sony)
Fast so viel Spaß wie die Platte selbst macht dieser Tage die Presseschau. Denn zu lesen, wie manche/r sich windet, ziert und sträubt, das hat schon eine sehr amüsante Note. Normalerweise möchten die Feuilletons, etablierten Netzportale und Trendblogger hierzulande eine Band wie Rammstein ja nicht mal mit der Kneifzange anfassen, besser kümmert man sich um angesagte Hipstermucke, damit die junge Leserschaft nicht ganz so schnell flötengeht. Doch so zu tun, als sei dieses Album nicht erschienen, geht nun auch wieder nicht, schließlich war die mutmaßlich letzte Tour in Nullkommanix ausverkauft, versammelten sich des Nachts Tausende von Wegebiertrinkern, um auf Häuserwände projizierte Videoclips anzuschauen – man ging ihnen also wieder auf den Leim, man mußte. Entsprechend liest sich der Streifzug durch die Kritiken – wobei nicht jede davon so angenehm differenziert und pointiert formuliert ist wie des des Autors eines Vice-Eintrages mit dem Titel: „Warum die Volltrottel-Band Rammstein dringend untergehen muß“.
Die ehrwürdige FAZ beispielsweise grummelt sich recht unentschieden durch die Zeilen auf der Suche nach dem kleinsten, gemeinsamen Nenner und verweist schließlich auf den Keyboarder Flake als einzig zumutbaren Sympathieträger (schreibt ja schließlich Bücher, wirkt reflektiert und sieht sogar halbwegs sympathisch aus). Beim Lesen der SZ kann man den Würgereiz der Autorin (Subtext: Ich muß das hier machen) sogar körperlich nachempfinden, es wird an teutonischen R’s aneinandergereiht, was die Tastatur so hergibt. Richtig schlau wird man daraus trotzdem nicht, denn die gutgemeinte, sonst aber ziemlich überstrapazierte Frage – Wie verhält sich die Band im Kontext zu wiedererstarkendem Populismus und Nationalismus? – verfolgt sie dann doch nicht weiter. Noch hübscher Die Zeit, wo der Schreiber sich einen beachtlichen Spagat erlaubt, hangelt er sich doch einerseits über Prokrastination, Oxymoron, Hendiadyoin, Anakoluth und Paronomasie durch schwindelerregende Dialektik, bleibt aber am Ende doch beim weißen, deutschen Mann als „ungefickte Mangelexistenz“ kleben. An welcher Stelle da wohl der Studienrat ausgestiegen ist?
Am besten macht es da noch der Spiegel und konzentriert sich auf den karnevalistischen Ansatz der Band, Rammstein sind also weltreisende Zirkustour, mobiles Kunstblutbad und Horrorshow, die sich selbst nicht sonderlich ernst nehmen und als „sympathische Selbstkarikaturen“ ihr Unwesen treiben. Und eben da kommt man dann auch zu der Frage, wer eigentlich befohlen hat, diese sechs Männer so unglaublich ernst und wichtig zu nehmen? Nur weil es einem der brachiale Sound und die bisweilen schwer verdaulichen Bilder eingeben? Ach Gottchen. Gut vorstellbar, dass sich das gesamte Berliner Rammelkommando einen Riesenspaß daraus macht, die Reaktionen der Redaktionen, die Beissreflexe der offiziellen Pressestellen nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern diese auch herauszufordern. Ebenso gut möglich, dass manche/r, die/der mit der Meinung blitzschnell hervorgeprescht ist, diese in Kenntnis des kompletten Bildes besser für sich behalten hätte. Wir sind „Deutschland“, nun gut.
Zu erwarten, dass sich nach fast zehn Jahren Sendepause an Form und Inhalt bei Rammstein Umwälzendes tut, ist eine ebenso trügerische Hoffnung – für wen, bitteschön, sollten sie das denn tun? Die einen stellen die neue Platte ohnehin angewidert in den Giftschrank mit der Aufschrift „Stumpf und böse“, andere (und nicht wenige) sind damit zufrieden, wenn ihnen in der knappen Stunde der Schädel weichgeprügelt wird. Dabei gäbe es tatsächlich Erfreuliches zu berichten: Dass nämlich besagtes „Deutschland“ als Bastard aus „Our Darkness“ und „Thunderstruck“ zum Einstand bestens funktioniert und „Radio“ gleich danach neben den üblichem Riffgehämmer meets Billigsynthies auch wegen der feinen Querverweise auf Kraftwerk durchaus überraschen kann. Neben viel Durchschnitt – und machen wir uns nichts vor, den gab es auch auf „Rosenrot“ und „LIFAD“ schon reichlich – bleiben eben die kleineren Ideen besser im Gedächtnis, die schlierigen Loops und die mordsmäßig überdrehten, sakralen Chöre beispielsweise.
Richtig freuen darf man sich auf die beiden Stücke „Puppe“ und „Weit weg“. Bei ersterem bricht sich die Wut über das Schicksal der Schwester auf derart krachende Weise Bahn, dass selbst sturmerprobte Lindemann-Fans kurz zusammenzucken werden. Im zweiten Titel muß man unweigerlich an eine ältere Doku über das ostdeutsche Plattenlabel AMIGA denken, in welchem sich Flake zu einer unverholenen Respektbekundung an die Musik der frühen Puhdys hinreisen ließ – für den Urpunk eigentlich ein Sakrileg. Doch genau daran, an den herrlich verschwurbelten, oftmals recht naiven Psychrock der DDR, erinnert dieser Song – und gefällt. Alles in allem ein lohnenswertes Schauspiel – wenn man es nicht mit allzuviel Bedeutung auflädt. Vielleicht lassen sich Rammstein ja am besten mit der Sendung „Der Schwarze Kanal“ im DDR-Fernsehen vergleichen: Niemand, der über klaren Verstand und die richtige Antenne verfügte, nahm das grimmige Gehechel von Moderator Schnitzler zu den kurzen Bildsequenzen damals für voll – und dennoch starrten alle mit einer Mischung aus Faszination, leichtem Grusel und diebischer Freude weiter auf die Mattscheibe. https://www.rammstein.de/de/
Update: Einen schönen Text zum Tourauftakt in Gelsenkirchen gibt es übrigens von Peter Richter in der Süddeutschen Zeitung zu lesen.
Neue Termine für 2020:
25.05. Klagenfurt, Wörtherseestadion
29.05. Leipzig, Red Bull Arena
02.06. Stuttgart, Mercedes Benz Arena
06.06. Zürich, Letzigrund
07.06. Zürich, Letzigrund
27.06. Düsseldorf, Merkur-Spiel Arena
01.07. Hamburg, Volksparkstadion
04.07. Berlin, Olympiastadion
Dienstag, 28. Mai 2019
Skepta: Hinhören gegen Wegsehen
Dass Hip-Hop, insbesondere Grime, der Sound der Stunde ist, wissen wir nicht erst seit Sibylle Berg. Soweit zu gehen wie Jon Savage, der bekannte britische Autor, der gerade in der FAS vom Wochenende neben seiner Bewunderung für dieses Genre dem Indierock einmal mehr die Sterbeurkunde ausstellte ("Popmusik muss neu sein. Deswegen kann ich Rock nicht ausstehen: Er hat seine Formeln durchgespielt und wiederholt sich nur mehr"), ist sicher nicht jedermanns Sache. Unbestritten sind aber Künstler wie Little Simz, Dave Santan, Slowthai, Stormzy oder eben Skepta die mit den guten, zeitgemäßen, spannenden Ideen, Gitarren werden da nicht mehr gebraucht. Letzterer hat ja vor einiger Zeit sein neues Album "Ignorance Is Bliss" für den 28. Juni via Boy Better Know angekündigt, nun ist davon die Single "Bullet From A Gun" mit einem Video erschienen. Unter diesem steht zur Erläuterung "Skepta waiting for a train with a baby buggy" und recht viel mehr tut sich auch nicht - die Reime tun natürlich ein Übriges und im Kontext mit dem bissigen Plattentitel ist hier weniger mehr. Obendrauf gibt's bei dieser Gelegenheit noch den Song "Greaze Mode (fest. Nafe Smallz).
21.07. Gräfenhainichen, Melt Festival
21.07. Gräfenhainichen, Melt Festival
Montag, 27. Mai 2019
The Black Fever: Aus dem Gleichgewicht [Update]
Dann hätten wir das Post-Punk-Trio The Black Fever aus Toronto. Shoe, Pat Bramm und Dan Purpura gehören, das hört man schnell, eher zu der Sorte junger Männer, die keine Angst vor großen Melodien und glitzernden Gitarren-Hooks haben - drei Alben haben sie seit 2010 in Eigenregie veröffentlicht, der große Erfolg ist ihnen aber bislang verwehrt geblieben. Das könnte sich mit der neuen Single "Marketing" ändern. "I'll by the first thing I come across; but what good is it when you're long gone?", fragen sie sich und spinnen in ihrem Song den Gedanken über die Vermischung von Kunst und Kommerz im Alltag noch eine Spur weiter: "Manchmal begegnet uns Kunst nur noch als Bestandteil von Werbung, die zum Kauf aller möglichen Dinge animieren möchte. Auch in Toronto spürt man bei einem Rundgang durch die Straßen die Reizüberflutung und Übersättigung mit solchen Dingen. Es ist nichts falsch daran, Dinge verkaufen zu wollen und doch kann es dich erdrücken. Wir sollten wieder ein besseres Gleichgewicht zwischen Werbung und öffentlicher Kunst finden - um der Kunst willen." Sie machen mal den Anfang, ihre EP kommt im Frühjahr.
Update: Wovon der neue Song "No Work" handelt, ist unschwer zu erraten, hier schlägt die New Economy voll durch. Für den 14. Juni ist die neue Platte "Unarticulated Wants" angekündigt.
Update: Wovon der neue Song "No Work" handelt, ist unschwer zu erraten, hier schlägt die New Economy voll durch. Für den 14. Juni ist die neue Platte "Unarticulated Wants" angekündigt.
Sonntag, 26. Mai 2019
EUT: Versprechen eingelöst
Unsere Rubrik Sunday Spotlights, die ja auch den Namen erst mal finden mußte und mit diesem eigentlich nur via Twitter existiert, war schon immer mindestens europäisch, wenn nicht sogar gesamtkosmisch angelegt, denn so platt es auch klingen mag - Musik kennt nun mal keine Grenzen. Klar, dass auch an diesem so wichtigen Wahlsonntag der Kontinent abgegrast wird und die Empfehlungen deshalb aus England, den Niederlanden, Österreich und Deutschland kommen.
Beginnen wir mit der holländischen Band EUT. Am Freitag haben die fünf Freunde aus Amsterdam ihr wunderbar leichtfüßiges Debütalbum "Fool For The Vibes" bei V2 Records veröffentlicht, die ersten Singleauskopplungen erreichten uns schon im vergangenen Jahr und weckten große Hoffnung. Sie habe diese nicht enttäuscht, deshalb gibt es hier zum kleinen Video-RoundUp auch noch ein paar Konzerttermine für den Herbst, damit sich jeder von den bestechenden Qualitäten der Band selbst überzeugen kann.
28.10. Köln, Tsunami Club
29.10. München, Zehner
31.10. Berlin, Auster-Club
01.11. Hamburg, Markthalle
02.11. Mannheim, Peer23
28.10. Köln, Tsunami Club
29.10. München, Zehner
31.10. Berlin, Auster-Club
01.11. Hamburg, Markthalle
02.11. Mannheim, Peer23
The Night Café: Langer Atem mit Happy End
Noch gehört England mit zur EU und ginge es nach den vielen jungen Menschen auf beiden Seiten des Kanals, dann bliebe das wohl auch so. Doch leider sitzen gerade im britischen Parlament jede Menge trübsinniger Stinkstiefel, die meinen, man könne heutzutage als isolierte Nation erfolgreiche Politik betreiben - und leider hören ihnen dabei viele zu und vergessen darüber, ihr Hirn einzuschalten. Zu den jungen Menschen gehören zweifellos auch The Night Café, die Band aus Liverpool ist hier beileibe keine unbekannte mehr, nach einer Reihe feiner Songs und 12" haben sie nun endlich ihren ersten Longplayer angekündigt - "0151" wird am 23. August bei AWAL Recordings erscheinen. Und auch hier gibt es noch mal ein kleines Refreshment zu sehen und zu hören - neben den früheren Singles "Please" und "Endless Lovers" auch das Video zur aktuellen Auskopplung "Turn".
Swimming Tapes: Gesagt, getan
Auch die Swimming Tapes aus London sind dem aufmerksamen Leser hier schon eine bekannte Größe, als im Februar ihre letzte Single "Pyrenees" erschien, wurde diese schon von der Nachricht flankiert, dass bald auch das Debüt ins Haus stände. Am Freitag nun war es dann soweit, Hand In Hive Records veröffentlichten mit "Morningside" eine Ansammlung allerbesten Gitarrenpops, stellvertretend wollen wir daraus hier den Song "Keep Her Closer" vorstellen. Den Rest darf sich dann gern jede/r selbst erschließen.
SCHMAFU: Dreamteam
19.09. Wien, Fluc
28.09. Krems, Jazzkeller
Noseholes: Eigenständig
Freitag, 24. Mai 2019
Die Höchste Eisenbahn: Kein Happy End
Schön anzusehen sind nur drei Viertel davon, denn dass es kein gutes Ende mit den beiden nehmen wird, soll heißen nicht mal einen guten Anfang, das ahnt man recht schnell: Die erste Single vom neuen, dritten Album von Die Höchste Eisenbahn ist also draußen, heißt "Job" und kommt mit einer Kurzgeschichte vom Rummelplatz (mit Katharina Schüttler und Anton Spieker) daher, die so alltäglich, verheißungsvoll und traurig ist wie das Leben eben manchmal sein muß. "Ich glaub dir alles", diese Platte also, haben die vier Berliner erstmals mit einem Produzenten, hier Moses Schneider, aufgenommen, was ja, denkt man an dessen andere Pflegekinder wie AnnenMayKantereit, Tocotronic und Dendemann, nicht das Schlechteste bedeuten muss. Am 16. August ist es bei Tapete Records soweit, getourt wird vorher, nachher, mittendrin.
21.06. Scheeßel, Hurricane Festival
22.06. Rees-Haldern, Haldern Pop Bar
23.06. Neuhausen ob Eck, Southside Festival
07.07. Rudolstadt, Rudolstadt Festival
23.07. Lörrach, Stimmen Festival
04.08. Luhmühlen, A Summer´s Tale
31.08. Homberg/Efze, Musikschutzgebiet Festival
01.09. Darmstadt, Golden Leaves Festival
18.10. Magdeburg, Moritzhof
19.10. Leipzig, Täubchenthal
20.10. Rostock, Helgas Stadtpalast
21.10. Köln, Gloria
24.10. Hannover, Musikzentrum
25.10. Erlangen, E-Werk
26.10. Wien, Flex
27.10. München, Technikum
29.10. Stuttgart, Im Wizemann
30.10. Zürich, Papiersaal
21.11. Berlin, Festsaal Kreuzberg
22.11. Berlin, Festsaal Kreuzberg
23.11. Kiel, Die Pumpe
25.11. Bochum, Bahnhof Langendreer
27.11. Dresden, Tante Ju
28.11. Salzburg, Rockhouse
29.11. Graz, Autumn Leaves Festival
01.12. Regensburg, Alte Mälzerei
02.12. Mannheim, Alte Feuerwache
05.12. Münster, Sputnikhalle
06.12. Trier, Mergener Hof
07.12. Erfurt, HSD
21.06. Scheeßel, Hurricane Festival
22.06. Rees-Haldern, Haldern Pop Bar
23.06. Neuhausen ob Eck, Southside Festival
07.07. Rudolstadt, Rudolstadt Festival
23.07. Lörrach, Stimmen Festival
04.08. Luhmühlen, A Summer´s Tale
31.08. Homberg/Efze, Musikschutzgebiet Festival
01.09. Darmstadt, Golden Leaves Festival
18.10. Magdeburg, Moritzhof
19.10. Leipzig, Täubchenthal
20.10. Rostock, Helgas Stadtpalast
21.10. Köln, Gloria
24.10. Hannover, Musikzentrum
25.10. Erlangen, E-Werk
26.10. Wien, Flex
27.10. München, Technikum
29.10. Stuttgart, Im Wizemann
30.10. Zürich, Papiersaal
21.11. Berlin, Festsaal Kreuzberg
22.11. Berlin, Festsaal Kreuzberg
23.11. Kiel, Die Pumpe
25.11. Bochum, Bahnhof Langendreer
27.11. Dresden, Tante Ju
28.11. Salzburg, Rockhouse
29.11. Graz, Autumn Leaves Festival
01.12. Regensburg, Alte Mälzerei
02.12. Mannheim, Alte Feuerwache
05.12. Münster, Sputnikhalle
06.12. Trier, Mergener Hof
07.12. Erfurt, HSD
Donnerstag, 23. Mai 2019
Slowthai: Der Junge von draußen
Slowthai
„Nothing Great About Britain“
(Universal)
Manchmal denkt man ja, das alles wäre ein einziger großer Slapstick, den die Briten da mit ihrem Brexit und dem ganzen Drumherum so veranstalten und der Running Gag, wann die nächste Folge davon wohl auf Netflix gesendet wird, kommt nicht von ungefähr. Doch auch wenn das Ganze zuweilen nicht einer gewissen Komik entbehrt, ja die Sitzungen des britischen Parlaments für unsere Augen recht bizarr wirken, sind die Vorgänge im Königreich alles andere als lustig. Das staatliche Gesundheitssystem kollabiert, der gesellschaftliche Frieden und die zwischenmenschliche Solidarität sind mehr als brüchig, Nationalismus, Revisionismus und Populismus wieder auf dem Vormarsch und im ganzen Land machen sich Hoffnungslosigkeit und Fatalismus breit – „Nothing great about Britain“, fürwahr. Tyron Kaymone Frampton, der Junge also, der sich hinter dem Pseudonym Slowthai verbirgt, ist kein Sprücheklopfer, kein Schauspieler, er weiß, wovon er redet, wenn es um schwierige Verhältnisse geht: Die alleinerziehende Mutter war bei seiner Geburt in Northampton noch minderjährig, sein kleinerer Bruder verstarb frühzeitig an einer Muskelerkrankung – es gibt wahrlich günstigere Umstände für einen Heranwachsenden.
Dennoch wird man von Frampton kein schlechtes Wort über seine Kindheit und Jugend hören, dem Splash-Magazin erzählte er gerade, dass seine Familie (er hat noch eine Schwester) ihm in schwierigen Zeiten Zuflucht und Trost war, sie gab ihm die Identität, welche ihm die Gesellschaft auch aufgrund der gemischten Ethnien (Barbados/Irland) bis heute verweigerte. Frampton sagt ihn trotzdem, den Satz, vor dem sich deutsche Jugendliche stets in Acht nehmen sollten: „Hand on my heart, I swear, I’m proud to be English“ proklamiert er im Titelsong, läßt dem stolzen Geständnis aber gleich die Einschränkung folgen: „You respect me a little bit Elizabeth, you cunt.“ Ein wütender Aufschrei, voller bitterem Spott auf der einen Seite und popkulturellen Bezügen auf der anderen. Ohne The Prodigy und Mike Skinner aka. The Streets hätte es den Grime-Rapper Slowthai, so sagt er selbst, wohl kaum gegeben, das Erbe stammt also aus den Jahren zuvor, nur der Frust, der Zorn sind seine eigenen.
Anders als beispielsweise bei Dave Santan („Psychodrama“) kommen seine Rhymes nicht trocken und kantig, sondern taumeln, irren oft zwischen den dunklen Beats umher, die Sprache als wildes Kauderwelsch aus verkürztem Slang, rüden Attacken und höhnischen Kommentaren. Bei „Doorman“ poltert er gegen soziale Schranken als einer, der von unten kommt und öfters draußen bleiben muß, gemeinsam mit Buddy Jaykae formuliert er sein Selbstverständnis, geformt aus Herkunft, Familie und gewachsenen Freundschaften: „Don't get old, be bold, don't get told, be bold.“ Dass er einen Track danach („Inglorious“) gemeinsam mit seinem Idol Skepta performen darf, wird dem Ego auch nicht geschadet haben. Der Sound auf dem Album, das sei noch gesagt, ist ein überaus reichhaltiger – hier haben Leute wie Mura Masa, Anish Bhatt und vor allem Kwesi Darko ganze Arbeit geleistet. Und auch wenn die Lyrics der drei abschließenden Stücke „Peace Of Mind“, „Missing“ und „Northampton’s Child“ dann doch, weil autobiografisch gefärbt, ziemlich deprimierend rüberkommen – der Junge hat’s drauf, hat’s geschafft und mit der Platte sicher auch schon etwas bewirken können. https://www.slowthai.com/
31.05. Düdingen, Bad Bonn Kilbi
„Nothing Great About Britain“
(Universal)
Manchmal denkt man ja, das alles wäre ein einziger großer Slapstick, den die Briten da mit ihrem Brexit und dem ganzen Drumherum so veranstalten und der Running Gag, wann die nächste Folge davon wohl auf Netflix gesendet wird, kommt nicht von ungefähr. Doch auch wenn das Ganze zuweilen nicht einer gewissen Komik entbehrt, ja die Sitzungen des britischen Parlaments für unsere Augen recht bizarr wirken, sind die Vorgänge im Königreich alles andere als lustig. Das staatliche Gesundheitssystem kollabiert, der gesellschaftliche Frieden und die zwischenmenschliche Solidarität sind mehr als brüchig, Nationalismus, Revisionismus und Populismus wieder auf dem Vormarsch und im ganzen Land machen sich Hoffnungslosigkeit und Fatalismus breit – „Nothing great about Britain“, fürwahr. Tyron Kaymone Frampton, der Junge also, der sich hinter dem Pseudonym Slowthai verbirgt, ist kein Sprücheklopfer, kein Schauspieler, er weiß, wovon er redet, wenn es um schwierige Verhältnisse geht: Die alleinerziehende Mutter war bei seiner Geburt in Northampton noch minderjährig, sein kleinerer Bruder verstarb frühzeitig an einer Muskelerkrankung – es gibt wahrlich günstigere Umstände für einen Heranwachsenden.
Dennoch wird man von Frampton kein schlechtes Wort über seine Kindheit und Jugend hören, dem Splash-Magazin erzählte er gerade, dass seine Familie (er hat noch eine Schwester) ihm in schwierigen Zeiten Zuflucht und Trost war, sie gab ihm die Identität, welche ihm die Gesellschaft auch aufgrund der gemischten Ethnien (Barbados/Irland) bis heute verweigerte. Frampton sagt ihn trotzdem, den Satz, vor dem sich deutsche Jugendliche stets in Acht nehmen sollten: „Hand on my heart, I swear, I’m proud to be English“ proklamiert er im Titelsong, läßt dem stolzen Geständnis aber gleich die Einschränkung folgen: „You respect me a little bit Elizabeth, you cunt.“ Ein wütender Aufschrei, voller bitterem Spott auf der einen Seite und popkulturellen Bezügen auf der anderen. Ohne The Prodigy und Mike Skinner aka. The Streets hätte es den Grime-Rapper Slowthai, so sagt er selbst, wohl kaum gegeben, das Erbe stammt also aus den Jahren zuvor, nur der Frust, der Zorn sind seine eigenen.
Anders als beispielsweise bei Dave Santan („Psychodrama“) kommen seine Rhymes nicht trocken und kantig, sondern taumeln, irren oft zwischen den dunklen Beats umher, die Sprache als wildes Kauderwelsch aus verkürztem Slang, rüden Attacken und höhnischen Kommentaren. Bei „Doorman“ poltert er gegen soziale Schranken als einer, der von unten kommt und öfters draußen bleiben muß, gemeinsam mit Buddy Jaykae formuliert er sein Selbstverständnis, geformt aus Herkunft, Familie und gewachsenen Freundschaften: „Don't get old, be bold, don't get told, be bold.“ Dass er einen Track danach („Inglorious“) gemeinsam mit seinem Idol Skepta performen darf, wird dem Ego auch nicht geschadet haben. Der Sound auf dem Album, das sei noch gesagt, ist ein überaus reichhaltiger – hier haben Leute wie Mura Masa, Anish Bhatt und vor allem Kwesi Darko ganze Arbeit geleistet. Und auch wenn die Lyrics der drei abschließenden Stücke „Peace Of Mind“, „Missing“ und „Northampton’s Child“ dann doch, weil autobiografisch gefärbt, ziemlich deprimierend rüberkommen – der Junge hat’s drauf, hat’s geschafft und mit der Platte sicher auch schon etwas bewirken können. https://www.slowthai.com/
31.05. Düdingen, Bad Bonn Kilbi
Girl Friday: Unterschriftsreif
Im Fußball ist die Unterschrift ja eine ganz, ganz große Sache. Irgendwann hat mal wer das sogenannte Transferfenster erfunden, das dann in der Folge irgendwer anders immer wieder mal offen läßt und dann drehen alle gemeinschaftlich durch - Vereine, Fans, Balltreter, Medien, alle. Dieses Phänomen darf man aber guten Gewissens mit der Spezifizierung "Männer-" überschreiben, denn wenn mal eine Fußballerin den Klub wechselt, wird bei Weitem nicht so ein Gewese gemacht. Komisch? Typisch. Denken sich sicher auch Vera Ellen, Libby Hsieh, Virginia Pettis und Sierra Scott. Diese vier Damen machen zusammen unter dem Namen Girl Friday in Los Angeles Musik und betrachten sich explizit als feministisches Projekt. Und haben gerade, deshalb der Umweg, einen Vertrag beim Indielabel Hardly Art unterschrieben. Und die einzigen Geräusche, die sie dabei gemacht haben, finden sich in Form von vier Songs auf der EP "Fashion Conman", die am 28. Juni erscheinen soll. Erster Ausblick ist die Single "Decoration/Currency".
Mittwoch, 22. Mai 2019
Lungbutter: Nur nicht täuschen lassen
Die sehen also nett aus? Schon klar. Täuschen lassen sollte man sich dennoch nicht, denn Ky Brooks, Kaity Zozula und Joni Sadler können einem mit ihrer Musik durchaus kräftig den Arsch versohlen. Das Trio nennt sich Lungbutter und stammt aus dem kanadischen Montreal. Dort haben die Damen bislang in diversen anderen Bands musiziert und in dieser Zusammensetzung 2014 ein Tape namens "extractor" veröffentlicht, nun geht es am 31. Mai via Constellation Records an das Debütalbum "Honey". Von diesem waren bislang die Vorabsingles "Flat White" und "Intrinsic" bekannt, heute nun kommt mit "Bravo" ein neuer Brecher hinzu.
Famous: Nicht zu fassen [Update]
Wir bleiben in London und kümmern uns jetzt um sechs Herren, die unter dem Namen Famous ihrem Namen, glaubt man der Musikpresse, bald alle Ehre machen dürften. Der flirrende Gitarrenrock, gern auch von hektischen Synths unterstützt, könnte tatsächlich viele Freunde finden, denn einordnen läßt sich die Truppe um Sänger Jack Merrett zunächst nicht so recht und das ist in der Regel ein Zeichen für verlangsamte Abnutzung - man sollte halt ein zweite Ohr riskieren. Die Vorbilder der Jungs reichen von Springsteen über Elvis bis hin zu den Talking Heads und decken also einen nicht eben kleinen Bereich spannender Musikgeschichte ab, gerade ist bei Untitled Records ihre Debüt-EP "Jack's House" erschienen, von der wir hier den Titelsong und das Stück "Surf's Up!" präsentieren.
Update: Mit "Forever" gibt es hier den dritten Song der Londoner Kapelle zu hören und zu sehen.
Update: Mit "Forever" gibt es hier den dritten Song der Londoner Kapelle zu hören und zu sehen.
Dumb: Durch die Nacht [Update]
Weiter mit unserem Kontinental-Hopping, next Stopp Vancouver, Kanada. Von dort stammt die Formation Dumb. Drei Kerle, eine Frau - im Einzelnen wären das Franky Rossino, Hully Muctab, Pistol P und Shavonne Ronnie. Nach zwei Alben unterschrieben sie im vergangenen Jahr beim Label Mint Records und veröffentlichten dort im Juni die Platte "Seeing Green". An gleicher Stelle soll am 7. Juni auch ihre nächste LP "Club Nites" erscheinen, vollgestopft mit hibbeligen Post-Punk-Songs samt allseits beliebten Sax-Passagen und in ansprechender Härte. Wir haben schon mal das Titelstück und die neue Single "Beef Hits" als Stream im Programm.
Update: Und Single Nummer drei heißt dann "Content Jungle" - auch schön.
Update: Und Single Nummer drei heißt dann "Content Jungle" - auch schön.
Montag, 20. Mai 2019
B Boys: Lautschrift
Jetzt wird es mal wieder etwas lauter: Die B Boys, Garage-Punk-Trio aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn, haben nämlich gerade ihr zweites Album angekündigt. Der Nachfolger des Debüts "Dada" aus dem Jahr 2017 wird - jetzt aufgepasst - "Dudu" heißen. Okay, das ist jetzt so witzig wie platt, aber der Sound, der dahintersteckt, kann sich hören lassen. Das Label Captured Tracks präsentiert die erste Single "I Want", aufgenommen gemeinsam mit Veronica Torres von den Pills, wer mehr will, muss dann bis zum 26. Juli warten.
Vampire Weekend: Überschwang mit Haltung
Vampire Weekend
„Father Of The Bride“
(Smi Col/Sony)
Das sollte man wirklich mal versuchen – spaßeshalber. Denn um den Spaß geht es ja. Ganz so einfach wird es aber nicht werden, denn schließlich sind die instrumentalen Masterbänder nur schwer zu bekommen und eine Karaokeversion des Albums existiert wahrscheinlich noch nicht. Vielleicht ist das Ganze ja auch nur ein dumme Idee, aber stellen wir uns mal vor, wie es wäre, wenn man die Texte von Ezra Koenig nicht dabeihätte oder wenn diese zumindest in einer halbwegs unbekannten Sprache gesungen wären, also beispielsweise auf Kreolisch. Würde man die Musik von Vampire Weekend dann nicht als rundum seligmachende Kompositionen empfinden, wie gemacht dafür, den Einklang von Körper und Geist zu vollenden, das allerletzte Endorphin herauszukitzeln und das Glück perfekt zu machen? Wäre das nicht wunderbar? Ja, wäre es – und ein wenig langweilig wäre es auch. Denn genau darin liegt ja der Reiz dieser Songs begründet, dass sie nämlich bei allem beschwingten Wohlklang Koenigs hintersinnig kluge, nicht selten sarkastische Verse mit sich tragen und somit eben Körper und Geist zugleich auf eine oft widersprüchliche, aber sehr spannende Weise beanspruchen.
Denn auch wenn man es nicht glauben will, auf diesem neuen, vierten Album der New Yorker Indie-Rocker geht es auch um Polizeigewalt, Umweltzerstörung, um die Verrohung unserer Umgangsformen durch Digitalisierung, Anonymisierung und Vereinsamung. Es ist nicht nur Melancholie, die in Koenigs Texten ja immer mitschwingt, es steckt auch viel Wehmut und Ratlosigkeit darin und das will auf’s erste so gar nicht zu den luftig leichten Tönen passen. Allein der Satz „I don’t wanna live like this, but I don’t wanna die“ aus „Harmony Hall“, diesem bittersüßen Rückblick auf die eigene, privilegierte Unizeit, läßt den Zwiespalt ahnen, in dem sich Vampire Weekend zwischen Erwartung und eigenem Anspruch, zwischen drinnen und draußen bewegen. Denn wer klaren Gedankens ist, der kann bei allem, was die Welt, das eigene Land, die künftigen Generationen gerade umtreibt, nicht nur über Herz und Schmerz texten, der kommt nicht umhin, Haltung zu zeigen und Stellung zu beziehen.
Nur damit wir’s erwähnt haben: Spaß macht „Father Of The Bride“ natürlich trotzdem. Denn die Songs sind, auch nach dem Weggang von Rostam Batmanglij, immer noch blitzsaubere Dreiminuten-Killer mit der Linzenz zum melodischen Überschwang. Und Herzschmerz gibt’s (dennoch) reichlich: Wie schon der Vorgänger, so wurde auch diese Platte von Ariel Rechtshaid produziert und weil dieser vor einiger Zeit erfolgreich Danielle Haim gedatet hat, darf Ezra Koenig nun mit ihr drei hübsche Duette singen. Und im ersten tritt dann auch tatsächlich der Choir Of All Saints From Honiara auf und jubiliert auf – Kreolisch. Achtzehn Stücke zum Schwelgen und Tanzen, vollgepackt mit feinsten Gitarren, Percussions und Pianotakten, die einem das Herz öffnen, wieder mal. Und achtzehn Stücke, die uns nachdenklich stimmen, sinnieren lassen über das tägliche Tun, die uns die Träume vor Augen führen und auch das, was von ihnen übriggeblieben ist. Ganz am Ende singt Koenig von seiner jüdischen Identität und was er zu sagen hat, könnte nicht trauriger sein: „Our tongues will fall so still, our teeth will all decay, a minute feels much longer without nothing left to say. So let them win the battle, but don’t let them restart, that genocidal feeling, that beats in every heart“. Eine Bitte, die an uns alle geht. https://www.vampireweekend.com/
„Father Of The Bride“
(Smi Col/Sony)
Das sollte man wirklich mal versuchen – spaßeshalber. Denn um den Spaß geht es ja. Ganz so einfach wird es aber nicht werden, denn schließlich sind die instrumentalen Masterbänder nur schwer zu bekommen und eine Karaokeversion des Albums existiert wahrscheinlich noch nicht. Vielleicht ist das Ganze ja auch nur ein dumme Idee, aber stellen wir uns mal vor, wie es wäre, wenn man die Texte von Ezra Koenig nicht dabeihätte oder wenn diese zumindest in einer halbwegs unbekannten Sprache gesungen wären, also beispielsweise auf Kreolisch. Würde man die Musik von Vampire Weekend dann nicht als rundum seligmachende Kompositionen empfinden, wie gemacht dafür, den Einklang von Körper und Geist zu vollenden, das allerletzte Endorphin herauszukitzeln und das Glück perfekt zu machen? Wäre das nicht wunderbar? Ja, wäre es – und ein wenig langweilig wäre es auch. Denn genau darin liegt ja der Reiz dieser Songs begründet, dass sie nämlich bei allem beschwingten Wohlklang Koenigs hintersinnig kluge, nicht selten sarkastische Verse mit sich tragen und somit eben Körper und Geist zugleich auf eine oft widersprüchliche, aber sehr spannende Weise beanspruchen.
Denn auch wenn man es nicht glauben will, auf diesem neuen, vierten Album der New Yorker Indie-Rocker geht es auch um Polizeigewalt, Umweltzerstörung, um die Verrohung unserer Umgangsformen durch Digitalisierung, Anonymisierung und Vereinsamung. Es ist nicht nur Melancholie, die in Koenigs Texten ja immer mitschwingt, es steckt auch viel Wehmut und Ratlosigkeit darin und das will auf’s erste so gar nicht zu den luftig leichten Tönen passen. Allein der Satz „I don’t wanna live like this, but I don’t wanna die“ aus „Harmony Hall“, diesem bittersüßen Rückblick auf die eigene, privilegierte Unizeit, läßt den Zwiespalt ahnen, in dem sich Vampire Weekend zwischen Erwartung und eigenem Anspruch, zwischen drinnen und draußen bewegen. Denn wer klaren Gedankens ist, der kann bei allem, was die Welt, das eigene Land, die künftigen Generationen gerade umtreibt, nicht nur über Herz und Schmerz texten, der kommt nicht umhin, Haltung zu zeigen und Stellung zu beziehen.
Nur damit wir’s erwähnt haben: Spaß macht „Father Of The Bride“ natürlich trotzdem. Denn die Songs sind, auch nach dem Weggang von Rostam Batmanglij, immer noch blitzsaubere Dreiminuten-Killer mit der Linzenz zum melodischen Überschwang. Und Herzschmerz gibt’s (dennoch) reichlich: Wie schon der Vorgänger, so wurde auch diese Platte von Ariel Rechtshaid produziert und weil dieser vor einiger Zeit erfolgreich Danielle Haim gedatet hat, darf Ezra Koenig nun mit ihr drei hübsche Duette singen. Und im ersten tritt dann auch tatsächlich der Choir Of All Saints From Honiara auf und jubiliert auf – Kreolisch. Achtzehn Stücke zum Schwelgen und Tanzen, vollgepackt mit feinsten Gitarren, Percussions und Pianotakten, die einem das Herz öffnen, wieder mal. Und achtzehn Stücke, die uns nachdenklich stimmen, sinnieren lassen über das tägliche Tun, die uns die Träume vor Augen führen und auch das, was von ihnen übriggeblieben ist. Ganz am Ende singt Koenig von seiner jüdischen Identität und was er zu sagen hat, könnte nicht trauriger sein: „Our tongues will fall so still, our teeth will all decay, a minute feels much longer without nothing left to say. So let them win the battle, but don’t let them restart, that genocidal feeling, that beats in every heart“. Eine Bitte, die an uns alle geht. https://www.vampireweekend.com/
Amyl And The Sniffers: Pures Adrenalin [Update]
11.04. Hamburg, Molotow
15.04. Berlin, Zukunft am Ostkreuz
16.04. München, Strom
17.04. Köln, Bumann und Sohn
Update: Die dritte Vorabsingle der kracherten Amy Taylor heißt "Gacked On Anger" - und klingt genau so.
Sonntag, 19. Mai 2019
Billy Nomates: Don't Do Shit
Die erste Empfehlung für diesen Sonntag stammt, wie sollte es anders sein, von der Insel: Billy Nomates kommt aus den britischen Midlands und hat offenbar ein Faible für Sprechgesang, Basslines und reduzierte Klänge aus dem Computer. Auf ihrer Bandcamp-Seite ist leider auch nicht viel mehr über sie zu erfahren, dafür gibt es dort fünf Tracks als Stream, die wir hier gern präsentieren. Ach ja - sie sucht noch Auftrittsmöglichkeiten als Support, wenn also wer was hört, einfach bei ihr melden, es könnte sich lohnen. Die Überschrift stammt im Übrigen aus ihrem Stück "Modern Art Exhibition" und lautet vollständig: "Anyone can do it, but they don't do shit".
Haiku Hands: Herausforderung
Um wirklich gute Tanzmucke zu hören und zu sehen, muß man sich dieser Tage nicht unbedingt durch die zehnstündige Bombast-Show des ESC aus Tel Aviv kämpfen, manchmal reicht auch ein Blick auf ein einiges Video. Wie zum Beispiel das des australischen Trios Haiku Hands. Die drei Mädels aus Sydney machen seit 2017 gemeinsam Musik, ihre letzte Single "Dare You Not To Dance" ist zu Beginn dieses Jahres erschienen und hat jetzt einen Clip von Nathan Lewis dazubekommen. Und wer der Herausforderung gewachsen ist, der schaut einfach mal rein.
10.08. Rees, Haldern Pop Festival
10.08. Rees, Haldern Pop Festival
Samstag, 18. Mai 2019
IDER: Langer Anlauf
Auf diese Nachricht haben wir lang genug gewartet: Das Londoner Duo IDER hat nach einer Reihe vorzüglicher Singles endlich sein Debütalbum angekündigt. Megan Marwick und Lily Somerville werden also am 19. Juli via Glassnote "Emotional Education" veröffentlichen, neben den beiden zuletzt vorgestellten Stücken "Mirror" und "You've Got The Whole Life Ahead Of You Baby" und der älteren Single "Body Love" wird darauf auch der aktuelle Track "Wu Baby" zu finden sein - außerdem stehen nach einigen Festivalbesuchen auch Clubbesuche hierzulande an.
31.10. Berlin, Frannz Club
01.11. Hamburg, Molotow
10.11. München, Milla
31.10. Berlin, Frannz Club
01.11. Hamburg, Molotow
10.11. München, Milla
Diamond Thug: Völlig losgelöst [Update]
Natürlich kommt der Song nicht grundlos genau um diese Zeit: Die südafrikanische Band Diamond Thug hat vor genau einem Jahr ihr wundervolles Album "Apastron" veröffentlicht und dieses war voll von Bezügen zum kosmischen Sein und Werden, zu gesamtheitlichem Denken und Achtsamkeit. Mit einem alljährlichen Wiederbeginn hat natürlich auch die Tradition des japanischen Kirschblütenfestes zu tun (Hanami), denn die Blüten (Sakura) versinnbildlichen den neuerlichen Anfang eines jeden. Und diese Zeit ist jetzt - kein Wunder also, dass mit "Sakura" eine der letzten Singles der Platte genau in diesen Frühling fällt. Das verträumte Video zum Song haben Abigael und Calvin Thompson gedreht, die dazugehörige Performance liefert Sängerin Chantel Van T gleich selbst - und zwar ziemlich schwerlos.
12.05. München, Strom
13.05. Köln, Studio 672
14.05. Hamburg, Hebebühne
15.05. Berlin, Urban Spree
Update: Und gleich noch ein neuer Song - hier kommt das ebenso feine "Tell Me". Ein Song, so Chantel Van T, "der sich mit dem Umstand befasst, dass Leid zu unser aller Leben dazugehört, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Durch dieses Leiden können wir Heilung erfahren und diese wiederum mit anderen Menschen teilen." Das Schöne daran - eine EP folgt bald, "Gaiafy" erscheint am 24. Mai.
12.05. München, Strom
13.05. Köln, Studio 672
14.05. Hamburg, Hebebühne
15.05. Berlin, Urban Spree
Update: Und gleich noch ein neuer Song - hier kommt das ebenso feine "Tell Me". Ein Song, so Chantel Van T, "der sich mit dem Umstand befasst, dass Leid zu unser aller Leben dazugehört, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Durch dieses Leiden können wir Heilung erfahren und diese wiederum mit anderen Menschen teilen." Das Schöne daran - eine EP folgt bald, "Gaiafy" erscheint am 24. Mai.
Freitag, 17. Mai 2019
LIINES: Auf zum Moshen
Das sind für einen kleinen, aber durchaus ambitionierten Blog ja immer die schlimmsten Momente, wenn man etwas verpaßt hat. Es geht dabei nicht um die hippen Sachen, von denen man denkt, man hätte sie bringen müssen, um gelesen zu werden - geschenkt. Sondern um Song und Platten, für die man sich in gewisser Weise zuständig fühlt, die ins Portfolio passen wie so selten etwas. Und von denen hat man jedes Jahr ein paar dabei, weil es einfach nicht anders geht - ärgerlich ist es trotzdem. Denken wir an The Screenshots, an Beak und denken wir an die Kapelle LIINES aus Manchester. Viel kraftvoller läßt sich Post-Punk kaum spielen, die drei Damen haben so viel Power, dass es einen jedes Mal umhaut, legt man ihr wunderbares (und hier wie gesagt sträflich unerwähntes) Album "Stop - Start" wieder auf. Live schon erlebt und bewundert - Zoe McVeigh, Tamsin Middleton und Leila O'Sullivan haben hoch und heilig versprochen, nach Deutschland zu kommen, sobald es der Kalender zuläßt. Heute morgen jedenfalls ist auf BBC6 eine neue Single mit dem Namen "On And On" gelaufen, unter diesem Link kann man sich das Ganze ab 1:41:38 in Ruhe anhören. Aber weißt heißt hier Ruhe - natürlich geht das Ding ab wie nix und im Handumdrehen will man in die Mosh. am 24. Mai geht der Track via Reckless Yes Records in den regulären Handel.
16.11. Siegen, Beautiful Noise Festival
Update: Und nun auch auf bequemerem Wege...
16.11. Siegen, Beautiful Noise Festival
Update: Und nun auch auf bequemerem Wege...
Dienstag, 14. Mai 2019
The S.L.P.: Traumpaarung
Großmaul trifft vorlaute Göre? Ist wohl etwas zu überspitzt formuliert. Sergio Lorenzo Pizzorno, bekannt als die unrasiertere Hälfte von Kasabian, hat gerade unter dem Moniker The S.L.P. sein erstes Solo angekündigt und für die erste Kostprobe, die mit Killertune nicht unpassend umschrieben ist, hat er sich die Londoner Grime-Rapperin Little Simz ins Studio geholt. Gute Wahl das, der Track hämmert bigbeatartig aus den Boxen - hier kommt "Favourites".
Lauran Hibberd: Neben der Spur [Update]
Ein Liebeslied mit eigenwilligem Humorverständnis präsentiert uns Lauran Hibberd. Die junge Britin macht sich so ihre Gedanken über Beziehungen und die dürften sich nicht mit den Durchschnittsvorstellungen Gleichaltriger decken - ganz so ernst muss man sie aber wahrscheinlich auch nicht nehmen: "There’s a million love songs, but my dream is to live in a world where there’s a million songs about stuff like wanting a sugar daddy. I guess it’s a joke, it’s like wrapping bubblegum around depression. The idea stemmed from life being life, I have sort of a twisted humour so at some point my brain came to this as a comical solution. Don’t be alarmed”. Haben wir verstanden, kickt trotzdem - bald auch live bei uns.
27.02. Köln, Luxor
03.03. Berlin, Lido
04.03. Hamburg, Molotow
Update: Und dann dürfen wir ganz schnell noch diesen Song vorstellen - "Hoochie" ist schon vor ein paar Tagen reingeschneit, hat aber jetzt noch ein Video dazubekommen. Rockt schön.
27.02. Köln, Luxor
03.03. Berlin, Lido
04.03. Hamburg, Molotow
Update: Und dann dürfen wir ganz schnell noch diesen Song vorstellen - "Hoochie" ist schon vor ein paar Tagen reingeschneit, hat aber jetzt noch ein Video dazubekommen. Rockt schön.
404: Alles in Ordnung? [Update]
Ganz und gar anders und ziemlich ironiefrei ticken wiederum 404 aus London: Das Quintett aus London mischt Punk, Electro und Hip Hop auf ziemlich apokalyptische Weise und klingt damit natürlich recht zeitgemäß. "Fearful" heißt denn auch ihre aktuelle Single, für welche sie einfach den Slogan der britischen Transportpolizei "See it. Say It. Sorted" kaperten und gerade via DIY bei ihrem neuen Label Dirty Hit präsentieren. Viel düsterer geht es heute nicht, Anfang März soll eine erste EP geplant sein.
Update: Die besagte EP "Guild One" ist draußen, da kommt mit "Gauntlet" schon ein weiterer Track daher - nicht weniger düster, genauso packend.
Update: Die besagte EP "Guild One" ist draußen, da kommt mit "Gauntlet" schon ein weiterer Track daher - nicht weniger düster, genauso packend.
Sonntag, 12. Mai 2019
BENE: Nächster Schritt
09.06. Berlin, Kantine Berghain
Flikka: Kühle Kämpferin
Kein Pop ohne Schweden, ist ja klar. Deshalb möchten wir jetzt gleich auf Flikka aus Stockholm verweisen. Anfang des Jahres kam ihre erste Single "Someone To Lose" heraus, eigenwillig kühler, trippiger Sound mit taumelnder Stimme und viel Potential. Das dachten sich wahrscheinlich auch die Leute des Londoner Indielabels Blue Flowers, als sie die junge Dame das erste Mal hörten. Nun, zum Portfolio neben Nilüfer Yanya und Westerman paßte sie perfekt, das Signing war Formsache und so kommt nun ihre zweite Single "Radar" und klingt nicht weniger reizvoll. Dass Flikka in ihrer Jugend viel Spaß am Kampfsport hatte, hört und sieht man dem neuen Stück leicht an, trotzdem würde man ihr beim nächsten Mal gern einen Sommer-Dreh wünschen.
LUNAS: Nachtfahrt
Dieser talentierte Mann hier heißt Marvin Mauelshagen und stammt aus der Rheinstadt Köln. Gemeinsam mit dem Berliner Label Guesstimate hat er gerade seine neue Single "feels" unter dem Projektnamen LUNAS veröffentlicht, elektronischer Garage House, versetzt mit feinen Breakbeats und weicher Stimme. Ein Anfänger ist der Junge deshalb nicht, 2015 erschien seine erste EP "Dive", zwei Jahre später die Single "Night Out". Das stimmungsvolle Video der Nachtfahrt durch die Stadt stammt im Übrigen von Lukas Voigt.
Zugezogen Maskulin: Nackt durch die Stadt
Diese beiden Herren hier muß man nicht mehr groß vorstellen: Grim104 und Testo haben es sich seit einigen Jahren unter dem hübschen Namen Zugezogen Maskulin zur Aufgabe gemacht, den etablierten Vorstellungen von deutschem Hip Hop kräftig in den Arsch zu treten, ihre beiden letzten Alben "Alles brennt" und "Alle gegen Alle" waren kreischende, durchgeknallte Monster voll mit trockenen Punchlines und Pain in the Ass für Wegducker und denkfaule Wohlstandsbewahrer. Und genau von den beiden gibt es nun - gemeinsam mit Szenegrößen wie Carsten Chemnitz (Felix Brummer/Kraftklub) und Nura030 (SXTN) - einen ersten Sommerhit zu hören?! Aber klar doch, funktioniert wunderbar, fehlt eigentlich bloß noch der Sommer selbst.
Ilgen-Nur: Weit gereist
Okay, als Sonntagspop geht das nun nicht mehr durch, aber dringende Erwähnung braucht es trotzdem: Ilgen-Nur, nicht nur Konzertbesuchern von AnnenMayKantereit und Tocotronic bestens aus dem Vorprogramm bekannt, hat nach einer völlig zu Recht heftig gelobten EP "Emotions" (2017) ihr Albumdebüt "Power Nap" für den 30. August angekündigt. Die in der Nähe von Stuttgart geborene Künstlerin, mittlerweile wohnhaft in Hamburg, ist für die Aufnahmen zum Video der ersten Single "In My Head" zusammen mit Constantin Timm extra nach New York gereist, um in der Megacity die geeignete Fernweh-Stimmung einzufangen. Eine umfangreiche Clubtour hat sie auch schon auf der Agenda, wer also den Sound von Nilüfer Yanya und Courtney Barnett mag, wird hier ums Frühbuchen nicht herumkommen.
27.09. Worms, Pop Up Festival
28.09. Wolfsburg, Sauna Klub
12.10. Nürnberg Pop Festival
15.10. München, Import Export
29.10. Essen, Weststadthalle
30.10. Dresden, Groovestation
04.11. Erfurt, Engelsburg
05.11. Wiesbaden, Schlachthof
06.11. Köln, Bumann & Sohn
07.11. Bielefeld, Movie
08.11. Braunschweig, Eule
09.11. Paderborn, Wohlsein
14.11. Heidelberg, Karlstorbahnhof
15.11. Augsburg, Soho Stage
16.11. Schorndorf, Club Manufaktur
23.11. Münster, Gleis 22
27.11. Bremen, Lagerhaus
30.11. Hamburg, Molotow
06.12. Chemnitz, Atomino
07.12. Berlin, Berghain Kantine
27.09. Worms, Pop Up Festival
28.09. Wolfsburg, Sauna Klub
12.10. Nürnberg Pop Festival
15.10. München, Import Export
29.10. Essen, Weststadthalle
30.10. Dresden, Groovestation
04.11. Erfurt, Engelsburg
05.11. Wiesbaden, Schlachthof
06.11. Köln, Bumann & Sohn
07.11. Bielefeld, Movie
08.11. Braunschweig, Eule
09.11. Paderborn, Wohlsein
14.11. Heidelberg, Karlstorbahnhof
15.11. Augsburg, Soho Stage
16.11. Schorndorf, Club Manufaktur
23.11. Münster, Gleis 22
27.11. Bremen, Lagerhaus
30.11. Hamburg, Molotow
06.12. Chemnitz, Atomino
07.12. Berlin, Berghain Kantine
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