Donnerstag, 8. März 2018

Manwomanchild: Pop vs. Platine

Künstliche Programme in einen menschlichen Kontext zu stellen, ist eine schwierige Sache, wenn es gelingt, bleibt es lange in Erinnerung. Man denke nur an Steven Lisbergers Disney-Streifen "TRON" mit Jeff Bridges und Bruce Boxleitner oder etwa Kubricks "2001: A Space Odyssee" mit dem maximal unangenehmen HAL 9000 - unvergessliche Pionierwerke. Musik über Computersysteme ist eher weniger verbreitet, sieht man mal von den zahlreichen Hardware-Songs (Kraftwerk, Radiohead, Flaming Lips, etc.) ab, Lieder werden also eher mit Programmen, weniger über sie gemacht. Eine kleine Ausnahme kommt heute von David Child aka. Manwomanchild, einem Ein-Mann-Projekt aus Philadelphia. In seiner aktuellen Single "Memory Leak" beschäftigt er sich mit einem Terminus, der das selbstständige Löschen von temporär genutzten Daten durch den Rechner selbst beschreibt und überträgt dies auf das menschliche Gedächtnis. Reizvoller Ansatz, das. Child ist seit 2008 im Geschäft, startete mit einer EP namens "Machines With Magnets", der er die Alben "Manwomanchild" (2010) und "Awkward Island" (2016) folgen ließ, zwischendrin komponierte er noch an zahlreichen Soundtracks für Computergames mit.

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