Was auch immer einem dazu einfällt, hängt natürlich in erster Linie vom Alter der Hörerin/des Hörers ab. Wo für die einen Amanda Palmer und Juliette Lewis auf der Tafel erscheinen, erinnern sich andere (noch etwas weiter zurück) an Deborah Anne Dyer aka. Skin oder Sinead O'Connor: Angela Burns, 21, jetzt in Los Angeles, geboren in Austin/Texas, sollte jedenfalls keine Schwierigkeiten haben, mit ihrer Art von dunklem, souligen Alternativ-Rock in kurzer Zeit für Furore zu sorgen. Ihr Mixtape "So That You Can Feel Better" ist gerade via Soundcloud im Netz aufgetaucht und die acht Stücke können sich durchaus hören lassen.
Donnerstag, 31. Dezember 2015
Dienstag, 29. Dezember 2015
The Pains Of Being Pure At Heart: Vorliebe [Update]
Ob The Pains Of Being Pure At Heart gern Bananen essen, ist noch nicht abschließend geklärt, sicher dagegen ist ihre Verehrung für den hymnischen Popsound der 90er, hier im Besonderen den der Kapelle James aus Manchester. Die Jungs um Sänger Tim Booth haben 1993 ihr Album "Laid" veröffentlicht und auf dessen Cover genußvoll gelbes, gebogenes Baumobst verspeist - den Titelsong nun haben TPOBPAH zusammen mit Jen Goma (A Sunny Day In Glasgow) für ihre 3-Track-EP "Hell" gecovert - neben "The Ballad Of The Band" von Felt und einem weiteren, eigenen Stück, Releasedate ist der 13. November.
Update: Und heute ergänzen wir an dieser Stelle noch den Titelsong "Hell".
Update: Und heute ergänzen wir an dieser Stelle noch den Titelsong "Hell".
Lemmy Kilmister: Verpufft
In einem fast schon legendären Interview mit Alexander Gorkow von der Süddeutschen Zeitung (jetzt wieder online) meinte Lemmy Kilmister, Sänger der Hardrock-Kapelle Motörhead, vor Jahren, er würde nicht sterben, sondern vermutlich einfach verpuffen. Nun, gerade siebzig geworden, hat er gestern Nachmittag den Worten Taten folgen lassen und sich auf den Weg nach unten gemacht, um dort über die Feiertage und darüberhinaus für ordentlich Stimmung zu sorgen - deshalb: Fahr zur Hölle, Lemmy!
Freitag, 25. Dezember 2015
Radiohead: Ohne Auftrag ihrer Majestät
LCD Soundsystem vs. Future Islands: For God's Sake
Also gut, diese beiden. Quasi Ausnahme. Denn sonnst wird es auch weiterhin bei MPMBL keine Weihnachtslieder geben. Aber wenn James Murphy zusammen mit LCD Soundsystem davon singt, dass einem der ganze Rummel und die Gemütlichkeit auch gnadenlos das Herz brechen können (er hat das wohl laut Pitchfork seit acht Jahren auf dem Schirm, aber jetzt erst aufgenommen), dann gehört das natürlich hier ebenso hin wie die Neuaufnahme von "Last Christmas" durch die Future Islands.
Donnerstag, 24. Dezember 2015
Diamond Thug: Vorschau
Gegen Ende des Jahres setzt dann allerorten, so auch hier, rege Betriebsamkeit ein, doch ja nichts aus dem alten zu vergessen: Unverzeihlich wäre es in der Tat, die südafrikanischen Diamond Thug zu unterschlagen, das Quartett aus Kapstadt hat gerade erst seine neue Single "Long Way" samt Video vernetzt und wer nicht gleich hektisch nach ein paar Sekunden weiterskippt, wird in der Stimme von Sängerin Chantel Van T eine nicht nur anmutige, sondern auch reizvolle soulige Komponente heraushören - die vier haben in jedem Falle das Zeug für mehr (einiges haben sie ja schon abgeliefert, zu finden bei Bandcamp), insofern ist dieser Post keine Nachlese, sondern eher eine Vorschau.
Mittwoch, 23. Dezember 2015
jj: Keine frohe Botschaft
Obwohl die Weihnachtszeit eigentlich für gute Nachrichten reserviert ist, kann auch eine betrübliche nicht schaden: Gesungen wird sie von Elin Kastlander, Sängerin des schwedischen Duos jj - erst vor einigen Tagen gab es von der Band das Stück "I Wish" zu hören, jetzt also "Paranoid" und das geht textlich, wie man unschwer hören kann, ans Eingemachte. Und klingt dennoch ungemein betörend...
Montag, 21. Dezember 2015
Dancing Pigeons: Kein bisschen leise
Neue Töne von den Hamburger Electroclashern Dancing Pigeons: Seit 2009 im Rennen, haben sie gerade mit "This Is It" nicht nur einen neuen Song, sondern dazu auch ein komplettes Album via Voz Alta Records vorgelegt - die Bilder zur Single von Philipp Gozdzik, Johannes Weber, Georg Krause und Nicolas Sheikholeslami wurden von Johan Bring gedreht.
Jochen Distelmeyer: Vertraute Pfade
Es wird wohl ein akustisches Album bleiben - auch nicht schlimm: Jochen Distelmeyer hat ja bekanntlich ein Dutzend seiner Lieblingssongs gesammelt, um sie für das Album "Songs From The Bottom Vol. 1" neu einzuspielen. "Toxic" von Britney Spears war von allen wohl die größte Überraschung - den haben wir schon gehört, hier nun mit Kris Kristofferson's "This Old Road" eher ein Standard. Und damit's nicht zu schnell vorbei ist, gibt es noch ein paar Livetermine obendrauf. Ach übrigens: Der Clip stammt von Kim Frank und warten lohnt sich - es passiert tatsächlich was...
22.01. Stuttgart, Merlin
04.03. Chemnitz, Atomino
05.03. Dessau, Kurt Weill Fest
06.04. Dresden, Groove Station
07.04. Bremen, Lagerhaus
08.04. Magdeburg, Moritzhof
09.04. Hamburg, Knust
12.04. Essen, Zeche Karl
13.04. Bielefeld, Forum
14.04. Frankfurt, Brotfabrik
15.04. München, Volkstheater
16.04. Augsburg, Kantine
18.04. Düsseldorf, Zakk
19.04. Heidelberg, Karlstorbahnhof
20.04. Köln, Gebäude 9
21.04. Hannover, Lux
23.04. Stade, Hanse Song Festival
22.01. Stuttgart, Merlin
04.03. Chemnitz, Atomino
05.03. Dessau, Kurt Weill Fest
06.04. Dresden, Groove Station
07.04. Bremen, Lagerhaus
08.04. Magdeburg, Moritzhof
09.04. Hamburg, Knust
12.04. Essen, Zeche Karl
13.04. Bielefeld, Forum
14.04. Frankfurt, Brotfabrik
15.04. München, Volkstheater
16.04. Augsburg, Kantine
18.04. Düsseldorf, Zakk
19.04. Heidelberg, Karlstorbahnhof
20.04. Köln, Gebäude 9
21.04. Hannover, Lux
23.04. Stade, Hanse Song Festival
Freitag, 18. Dezember 2015
Joseph Sant: Vorauseilend
Das wäre dann was für die Alter Stages des kommenden Festival-Sommers: Joseph Sant stammt aus New York und wird Mitte Januar 2016 seine Debüt-EP "Sea White Salt" veröffentlichen. Zusammen mit seinen Mitmusikern Stirling Krusing, Gabriel Galvin und Tyler Graham spielt der Junge einen äußert eingängigen Gitarrenpop, die erste Single "Nor'easter" gibt's hier via Soundcloud im Stream.
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Seafret: Beifang [Update]
Vielleicht hätten wir besser 'Leichte Beute' schreiben sollen, denn den beiden Jungs von Seafret, also Sänger Jack Sedman und Gitarrist Harry Draper, werden all jene schnell ins Netz gehen, die gefühligen und akustischen Elektrofolk mögen. Den nämlich geben die zwei auf ihrem Debütalbum "Tell Me It's Real" Ende Januar 2016 zum Besten. Und wenn man sich die erste Single "Wildfire" so anhört, dann kann man auch verstehen, warum es genau dieser Bandname sein sollte - mit Seafret ist nämlich der Nebel gemeint, der von der See landeinwärts treibt. Und der, wenn er sich auflöst, manch verborgene Schönheit freigeben kann. Besucher des Films "Kein Ort ohne Dich" (Original: The Longest Ride) nach einem Roman von Nicholas Sparks kennen das Stück im Übrigen schon von dazugehörigen Soundtrack.
Update: Die Jungs wissen, wie sie's anpacken müssen. Der Psychologe Arthur Aron beispielsweise wollte wissen, ob sich fremde Menschen in einander verlieben können, wenn sie sich nur gegenübersitzen, ein jeder dem anderen 36 Fragen beantwortet und sich beide danach vier Minuten in die Augen schauen - verkürzt dargestellt. Seafret haben sich dieses Versuchs von 1997 erinnert und ein Video draus gemacht.
Update: Die Jungs wissen, wie sie's anpacken müssen. Der Psychologe Arthur Aron beispielsweise wollte wissen, ob sich fremde Menschen in einander verlieben können, wenn sie sich nur gegenübersitzen, ein jeder dem anderen 36 Fragen beantwortet und sich beide danach vier Minuten in die Augen schauen - verkürzt dargestellt. Seafret haben sich dieses Versuchs von 1997 erinnert und ein Video draus gemacht.
Gloria: Unter die Haut
Nun, den Weltmeistertitel hat der Herr Heufer-Umlauf zwar kürzlich an den langen Dünnen mit der dicken Brille verloren, in Sachen melancholischer Rockmucke macht ihm sein Halli-Galli-Buddy aber ganz gewiß nichts vor: Gloria, die Band also, die der umtriebige Oldenburger zusammen mit Mark Tavassol von Wir sind Helden bekanntlich vor einiger Zeit gegründet hat, waren ja in diesem Jahr mit ihrem zweiten Album "Geister" unterwegs, zu einem dieser Auftritte hat das Duo nun noch ein paar besinnliche Schwarz-Weiß-Bilder über die Takte des Songs "Haut" gemischt, fertig ist das Kaminfeuer für's heimische Notebook. Wer auf live partu nicht verzichten möchte, für den gibt's hier noch ein paar Empfehlungen.
20.04. Nürnberg, Hirsch
21.04. Gera, Comma/Songtage
22.04. Dresden, Alter Schlachthof
05.05. Düsseldorf, Zakk
06.05. Saarbrücken, Garage
07.05. Heidelberg, Halle02
08.05. Potsdam, Waschhaus
20.04. Nürnberg, Hirsch
21.04. Gera, Comma/Songtage
22.04. Dresden, Alter Schlachthof
05.05. Düsseldorf, Zakk
06.05. Saarbrücken, Garage
07.05. Heidelberg, Halle02
08.05. Potsdam, Waschhaus
GZYGUSK: Analoge Vorstellung
Das ist schon einen Post wert: Auf ganz und gar analogem Wege erreichte uns gerade eine Postkarte des Düsseldorfer Labels GZYGUSK mit weihnachtlichen Grüßen und dem Hinweis auf den ersten offiziellen Sampler. Betrieben wird der ambitionierte Laden seit einem halben Jahr von Lennart Thiem und Colin Sobtzick und im Programm finden sich Künstler verschiedenster Couleur zwischen Techno, Krautrock und klassischem Indie wie Ium Ium, Cassiel, TWISK und ¡Son Turistas! - von letzteren war hier schon im Sommer ausführlicher die Rede. Die Compilation kann man im Übrigen bei Bandcamp kostenlos erwerben.
Young Fathers: Nehmt das!
Rock'n Roll, der alte Gaul, wird an vielen Orten und bei vielen Gelegenheiten zu Schanden geritten und nicht jeder hat rechte Lust dazu. Andersherum: Manchmal ist er die einzige Möglichkeit. Die Young Fathers, in diesem Jahr mit ihrem zweiten Album "White Men Are Black Men Too" einmal mehr beachtlich, haben sich für ihren Song "Old Rock'n Roll", dem im Übrigen auch der Titel der Platte entnommen wurde, ein paar wütende Zeilen zusammengereimt:
"We living life like a bubble wrapped ape
She came to mind when I treble that bass
I’m tired of playing the good black
I said I’m tired of playing the good black
I’m tired of having to hold back
I’m tired of wearing this hallmark for some evils that happened way back
I’m tired of blaming the white man
His indiscretion don’t betray him
A black man can play him
Some white men are black men too
Niggah to them
A gentleman to you
Some white men are black men too..."
Die Band aus Edinburgh, deren Mitglieder aus Schottland, Liberia und Nigeria stammen, hat während eines Festivalauftritts in Mangochi/Malawi ein Video zum Song drehen lassen, dem Guardian haben sie dazu noch ein paar Zeilen mit auf den Weg gegeben: “In the midst of this UK tour, while Britain First are trying to spawn all over the internet, while politicians and press fight to expectorate the most poisonous, anti-immigrant ignorance, we give you Old Rock’n’Roll, a journey across centuries, bringing it back to Africa, to Malawi, bringing the faces and sounds of humans, migrating, because they are captured or scared or hungry, as they always have done. And we’re saying, it’s alright. In the heart of the Congo, it’s alright. In the heart of Essex, it’s alright. Don’t be afraid. This country can afford it. If we can afford bombs we can afford blankets and a welcome. Old Rock’n’Roll. Not what you’ve been told.”
"We living life like a bubble wrapped ape
She came to mind when I treble that bass
I’m tired of playing the good black
I said I’m tired of playing the good black
I’m tired of having to hold back
I’m tired of wearing this hallmark for some evils that happened way back
I’m tired of blaming the white man
His indiscretion don’t betray him
A black man can play him
Some white men are black men too
Niggah to them
A gentleman to you
Some white men are black men too..."
Die Band aus Edinburgh, deren Mitglieder aus Schottland, Liberia und Nigeria stammen, hat während eines Festivalauftritts in Mangochi/Malawi ein Video zum Song drehen lassen, dem Guardian haben sie dazu noch ein paar Zeilen mit auf den Weg gegeben: “In the midst of this UK tour, while Britain First are trying to spawn all over the internet, while politicians and press fight to expectorate the most poisonous, anti-immigrant ignorance, we give you Old Rock’n’Roll, a journey across centuries, bringing it back to Africa, to Malawi, bringing the faces and sounds of humans, migrating, because they are captured or scared or hungry, as they always have done. And we’re saying, it’s alright. In the heart of the Congo, it’s alright. In the heart of Essex, it’s alright. Don’t be afraid. This country can afford it. If we can afford bombs we can afford blankets and a welcome. Old Rock’n’Roll. Not what you’ve been told.”
Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen: Loblied
So, wir spoilern jetzt schon mal für 2016 (und wer das nicht abkann, muss halt hier die Lektüre stoppen) - eine der feinsten Platten des noch gar nicht mal begonnenen Jahres kommt via Tapete Records von Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen. "Rüttel mal am Käfig, die Affen sollen was machen" wird nicht nur in der Kategorie 'Witzigster Albumtitel' ganz weit vorn liegen, sondern auch in Sachen Coolness, Lässigkeit und Allgemeinbildung garantiert groß punkten - wartet's nur ab! In "Arbeit ist ein Sechsbuchstabenwort" durften wir ja schon mal reinhören, nun gibt es zur Lobeshymne "Der beste Zechpreller der Welt" ein Video und zur Erinnerung noch mal ein paar Termine.
28.12. Hamburg, Knust
29.12. Bremen, Lagerhaus
30.12. Berlin, Bi Nuu
03.02. Kiel, Schaubude
04.02. Höxter, Tonenburg
05.02. Essen, Grend
06.02. Aachen, Raststätte
10.02. Bielefeld, Bunker
11.02. Stuttgart, Schocken
12.02. Mainz, Schon schön
13.02. Düsseldorf, Tube
30.03. Leipzig, Ilses Erika
31.03. München, Milla
01.04. Nürnberg, Stereo
02.04. Dresden, Ostpol
07.04. Ravensburg, Zehntscheuer
28.12. Hamburg, Knust
29.12. Bremen, Lagerhaus
30.12. Berlin, Bi Nuu
03.02. Kiel, Schaubude
04.02. Höxter, Tonenburg
05.02. Essen, Grend
06.02. Aachen, Raststätte
10.02. Bielefeld, Bunker
11.02. Stuttgart, Schocken
12.02. Mainz, Schon schön
13.02. Düsseldorf, Tube
30.03. Leipzig, Ilses Erika
31.03. München, Milla
01.04. Nürnberg, Stereo
02.04. Dresden, Ostpol
07.04. Ravensburg, Zehntscheuer
David Bowie: Nicht von dieser Welt
Jedes Lied eine Offenbarung? Fast hat es den Anschein, dass David Bowie, anders als Kanye West, doch schon unter dem Status Messias unterwegs ist - schon die Ankündigung seines neuen Albums "Blackstar" wurde ähnlich begeistert aufgenommen wie die Meldung, dass sich in den Tonkrügen von Kana statt Wasser Wein befand. Und das wird mutmaßlich so bleiben, denn nach dem großartigen Titeltrack geht nun mit "Lazarus" die nächste Hörprobe in die Runde - biblisch, betörend, eben bowiesk.
Donnerstag, 17. Dezember 2015
James: Noch nicht am Ende
Naja, die ganz großen Melodien sind es noch nicht, für die waren James in den Achtzigern ja bekannt, dafür wurden sie geliebt. Im letzten Jahr erschien ihr Album "Le Petit Mort", nun ist für den 18. März 2016 ein weiteres angekündigt - "Girl At The End Of The World" soll es heißen und "To My Surprise" ist die erste Auskopplung, garniert mit einem animierten Zeichentrickclip und entstanden unter der Regie von Kris Merc.
Mittwoch, 16. Dezember 2015
Eagles Of Death Metal: Immer weiter
Vorbehalte beiseite geräumt, alles geklärt - die Eagles Of Death Metal gehen wieder auf Nos-Amis-Tour, nachdem sie diese ja aus bekannten Gründen leider unterbrechen mussten. Auch Paris ist wieder dabei - wenn auch nicht das Bataclan, aber selbst da haben sie ja, wie man hört, vor, irgendwann den Eröffnungsabend zu spielen. Here we go:
18.02. München, Tonhalle
22.02. Wien, Arena
23.02. Zürich, Komplex
15.08. Bremen, Aladin
16.08. Köln, Live Music Hall
18.02. München, Tonhalle
22.02. Wien, Arena
23.02. Zürich, Komplex
15.08. Bremen, Aladin
16.08. Köln, Live Music Hall
Emmecosta: Gourmetmusik [Update]
Filed unter Electro-Soul, sagt jedenfalls das Label ICEA - in jedem Falle ist das, was das schwedisch-italienische Trio Emmecosta (Claudio Pallone, Alfonso Fusco, Aldo Axha) da an Beats und Emotion zu bieten hat, ganz und gar nicht ohne. Drei Stücke ihrer aktuellen EP "Untied" sind bislang im Netz zu finden, wir präsentieren sie zusammen noch einmal in aller Pracht. Merke: Geheimtipp für Feinschmecker.
Update: Der australische Kurzfilm-Regisseur Edward John Drake hat für "Thousands Of Me" einen 8mm-Videoclip gedreht - spirituell, verstörend, speziell...
Update: Der australische Kurzfilm-Regisseur Edward John Drake hat für "Thousands Of Me" einen 8mm-Videoclip gedreht - spirituell, verstörend, speziell...
Dienstag, 15. Dezember 2015
Damien Jurado: Reise ins Ich
Gar nicht so lang her, seit Damien Jurado sein letztes Opus "Brothers And Sisters Of The Eternal Sun" veröffentlicht hat, gleich zu Beginn des vergangenen Jahres erschien der Longplayer und begeisterte mit mehrfach verschichtetem Spacefolk und natürlich der markanten Stimme. Nun kommt mit "Visions Of Us On The Land" via Secretly Canadian das nächste Album, geplant als eine Art Selbstbespiegelung, ein Roadtrip ins Innerste, Unterbewußte. Konzeptalbum hört man da munkeln, Abschluß einer Triologie - sei's drum, der erste Song der Platte "Exit 353" klingt schon mal gewohnt verheißungsvoll.
20.04. Berlin, Columbia Theater
21.04. Hamburg, Uebel und Gefährlich
28.04. Köln, Stadtgarten
20.04. Berlin, Columbia Theater
21.04. Hamburg, Uebel und Gefährlich
28.04. Köln, Stadtgarten
Dave Gahan And Soulsavers: Familiensache
Es war jetzt kein so richtiges Depeche-Mode-Jahr, wohl aber eines der Solisten: Martin Gore und Dave Gahan unterstrichen mit den Alben "MG" und "Angels And Ghosts" ihre unterschiedlichen Ansätze und Vorlieben - wo der eine ohne Worte auskam, ließ der andere der bewährten Pose freien Lauf. "Shine" war die Startnummer auf Gahans zweiter Platte zusammen mit den Soulsavers, nun hat sein Adoptivsohn James Rogers-Gahan dazu ein Video gedreht.
Montag, 14. Dezember 2015
Bilderbuch: Sexy Boys
Bilderbuch
Support: Koenig
München, Muffathalle, 13. Dezember 2015
Der Unterschied war dann doch gravierender als gedacht: Bilderbuch aus Österreich haben in diesem Jahr einen Karrieresprung hingelegt, der dem Bandnamen alle Ehre macht – Smash-Album, Smash-Hits, ausverkaufte Hallentour, der Sound von einer exaltierten Sexyness, die den Schweiß in Sturzbächen perlen läßt und in diesem noch jungen Jahrtausend ihresgleichen sucht. Leicht in Vergessenheit gerät bei aller Hysterie, dass Sänger Maurice Ernst schon seit zehn Jahren im Geschäft ist, die Band vor dem sagenhaften „Schick Schock“ schon zwei Alben veröffentlicht hat. Was sich also, weil vorher quasi Sendepause, jetzt wie ein Senkrechtstart ausnimmt, ist bei genauerem Hinhören die Folge einer Summe von richtigen Entscheidungen. Wenn sie nämlich, wie an diesem Abend geschehen, auch ein paar von ihren früheren Songs ins Programm packen, dann weiß man im gleichen Moment, warum die neuen so unglaublich frisch und die alten vergleichsweise träge und altbacken unterwegs sind. Denn die Schärfe, die überzeichnete Ästhetik, die Lässigkeit, dieser ganze arty Rockstyle wurden so erst auf der dritten Platte auf die Spitze getrieben und zu etwas wirklich Unverwechselbarem – gegen diese irisierenden, melodieverliebten Funkmonster kommen die Lieder von damals beim besten Willen nicht an.
Und so fällt das Stimmungsbarometer ein jedes Mal, wenn Bilderbuch zu längst Vergangenem wechseln, um einige Grade tiefer, kühlt, was vorher heißer Scheiß war, für kurze Zeit auf Normaltemperatur ab und läßt die Jungs plötzlich zu einer zwar smarten, aber doch durchschnittlich talentierten Krawallkapelle schrumpfen. Zum Glück passiert das an diesem Abend nur sehr selten, denn was zählt ist jetzt und also die aktuelle Scheibe. Und die ist nun wirklich so verdammt gut gelungen, dass nur noch Superlative weiterhelfen. Da wird gejohlt, gestöhnt und geschunkelt, wird angemacht und mitgelacht, komplimentiert und maßlos übertrieben. Die Lichtshow ist eine Schau, der Sound klar, dabei (na bitte, geht doch!) nicht übertrieben laut und die da oben schaffen für die unten mit erkennbarem Spaß ohne Pause und Ermüdung. Man spricht ja in diesem Zusammenhang platterdings immer gern von einem Feuerwerk – das hier ist wirklich eines, das den Namen verdient hat: „Willkommen im Dschungel“,„Spliff“, „Feinste Seide“, „Gigolo“, und da waren die richtigen Kracher noch nicht mal dabei.
Beim fulminanten „Maschin“ gibt’s für Ernst eine paar Lederhandschuhe extra, „Softdrink“ natürlich in quietschbunten Bonbonfarben und mit der erhofften Rapeinlage, zwei, drei Schickmicki-Pools zum „Plansch“ und als Rausschmeißer das tiefenentspannt federnde „OM“ – für jedes dieser Stücke muss man die Band einfach lieben. Auch wenn sie ihr Flirt mit dem großen Verbrechen (wie bei „Spliff“) immer noch wie alberne Teenager aussehen lässt, sie können sich durchaus mit den Arrivierten messen. Bilderbuch gehören ganz sicher nicht zu der Sorte Band, die man sich besser in kleinen Clubs anschauen möchte – sie füllen eine Halle nicht nur, sie rocken sie. Und zwar komplett. Dass Maurice Ernst gerade am letzten Tourabend in München seinen Geburtstag feiert (und dafür fast zwangsläufig vom Publikum ein passendes Ständchen gesungen bekommt), gibt auch noch die passende Schlußpointe ab. 27 ist er geworden – „das kann das Ende sein oder aber der Beginn von etwas ganz Großem“. Also, wenn die sympathischen Herren keine gravierenden Fehler machen, sollte es über das Reiseziel keine zwei Meinungen gaben.
Support: Koenig
München, Muffathalle, 13. Dezember 2015
Der Unterschied war dann doch gravierender als gedacht: Bilderbuch aus Österreich haben in diesem Jahr einen Karrieresprung hingelegt, der dem Bandnamen alle Ehre macht – Smash-Album, Smash-Hits, ausverkaufte Hallentour, der Sound von einer exaltierten Sexyness, die den Schweiß in Sturzbächen perlen läßt und in diesem noch jungen Jahrtausend ihresgleichen sucht. Leicht in Vergessenheit gerät bei aller Hysterie, dass Sänger Maurice Ernst schon seit zehn Jahren im Geschäft ist, die Band vor dem sagenhaften „Schick Schock“ schon zwei Alben veröffentlicht hat. Was sich also, weil vorher quasi Sendepause, jetzt wie ein Senkrechtstart ausnimmt, ist bei genauerem Hinhören die Folge einer Summe von richtigen Entscheidungen. Wenn sie nämlich, wie an diesem Abend geschehen, auch ein paar von ihren früheren Songs ins Programm packen, dann weiß man im gleichen Moment, warum die neuen so unglaublich frisch und die alten vergleichsweise träge und altbacken unterwegs sind. Denn die Schärfe, die überzeichnete Ästhetik, die Lässigkeit, dieser ganze arty Rockstyle wurden so erst auf der dritten Platte auf die Spitze getrieben und zu etwas wirklich Unverwechselbarem – gegen diese irisierenden, melodieverliebten Funkmonster kommen die Lieder von damals beim besten Willen nicht an.
Und so fällt das Stimmungsbarometer ein jedes Mal, wenn Bilderbuch zu längst Vergangenem wechseln, um einige Grade tiefer, kühlt, was vorher heißer Scheiß war, für kurze Zeit auf Normaltemperatur ab und läßt die Jungs plötzlich zu einer zwar smarten, aber doch durchschnittlich talentierten Krawallkapelle schrumpfen. Zum Glück passiert das an diesem Abend nur sehr selten, denn was zählt ist jetzt und also die aktuelle Scheibe. Und die ist nun wirklich so verdammt gut gelungen, dass nur noch Superlative weiterhelfen. Da wird gejohlt, gestöhnt und geschunkelt, wird angemacht und mitgelacht, komplimentiert und maßlos übertrieben. Die Lichtshow ist eine Schau, der Sound klar, dabei (na bitte, geht doch!) nicht übertrieben laut und die da oben schaffen für die unten mit erkennbarem Spaß ohne Pause und Ermüdung. Man spricht ja in diesem Zusammenhang platterdings immer gern von einem Feuerwerk – das hier ist wirklich eines, das den Namen verdient hat: „Willkommen im Dschungel“,„Spliff“, „Feinste Seide“, „Gigolo“, und da waren die richtigen Kracher noch nicht mal dabei.
Beim fulminanten „Maschin“ gibt’s für Ernst eine paar Lederhandschuhe extra, „Softdrink“ natürlich in quietschbunten Bonbonfarben und mit der erhofften Rapeinlage, zwei, drei Schickmicki-Pools zum „Plansch“ und als Rausschmeißer das tiefenentspannt federnde „OM“ – für jedes dieser Stücke muss man die Band einfach lieben. Auch wenn sie ihr Flirt mit dem großen Verbrechen (wie bei „Spliff“) immer noch wie alberne Teenager aussehen lässt, sie können sich durchaus mit den Arrivierten messen. Bilderbuch gehören ganz sicher nicht zu der Sorte Band, die man sich besser in kleinen Clubs anschauen möchte – sie füllen eine Halle nicht nur, sie rocken sie. Und zwar komplett. Dass Maurice Ernst gerade am letzten Tourabend in München seinen Geburtstag feiert (und dafür fast zwangsläufig vom Publikum ein passendes Ständchen gesungen bekommt), gibt auch noch die passende Schlußpointe ab. 27 ist er geworden – „das kann das Ende sein oder aber der Beginn von etwas ganz Großem“. Also, wenn die sympathischen Herren keine gravierenden Fehler machen, sollte es über das Reiseziel keine zwei Meinungen gaben.
Sonntag, 13. Dezember 2015
Walter Martin: Stadtrundfahrt
Sehr schöne Profilstudie, in der Tat. Gehören tut sie zu Walter Martin, ehemals Keyboarder der New Yorker Indiekapelle The Walkmen. Die Band hat sich bekanntlich vor gut zwei Jahren aufgelöst, Sänger und Kopf Hamilton Leithauser ging daraufhin im vergangenen Jahr auf Solopfaden und veröffentlichte sein Debüt "Black Hours". Auch Martin war nicht untätig, nach seinem Album "We're All Young Together" mit Kinderliedern für Erwachsene, die er u.a. mit Leithauser, Karen O von den Yeah Yeah Yeahs und Matt Berninger von The National einspielte, kündigte er für den 29. Januar den Longplayer "Arts And Leisure" an. Auf der ersten Single erzählte er von seinem beruflichen Werdegang - Martin war schon als Pizzabote, Blumenhändler und Rasenmäher unterwegs - jetzt schwärmt er in "Amsterdam" augenzwinkernd von der niederländischen Metropole, im dazugehörigen Lyric-Video führt er den Zuschauer mit dem Fahrrad durch die Stadt. Sehr unterhaltsam.
Samstag, 12. Dezember 2015
You Are Number Six: Lippenbekenntnis
Neue Töne von MPMBL-Dauergast Théo Lefebvre aka. You Are Number Six: Der junge Mann aus Montpellier, der erst kürzlich das Ende des Sommers ausgerufen hatte (und Recht behielt), wird bald seine neue EP "Don't You Like My New Lipstick" veröffentlichen. Und auch wenn der Titel der 12" etwas gewöhnungsbedürftig ist, der Sound bleibt verlässlich dunkel, elektronisch und geht - wie auf der Anspielprobe "From The North To The South" zu hören - sogar einen Schritt in Richtung orchestraler Opulenz. Cold Wave eben.
Freitag, 11. Dezember 2015
EMA: Killing me spooky
Nimmt man das letzte Video von Erika M. Anderson aka. EMA ("Ego Shooter") als Bezugspunkt, dann war es bis zu dieser Nachricht nur ein kleiner Schritt: Zu "'#Horror", dem neuen Film von Tara Subkoff ("The Last Days Of Disco", "The Cell") hat die streitbare Amerikanerin nämlich zusammen mit Severiano Martinez den kompletten Soundtrack eingespielt. Der Film handelt von einer Gruppe von Teenagern, deren ausgelassene Partynacht sich zu einem üblen und ziemlich blutigen Albtraum entwickelt - mit dabei unter anderem Chloë Sevigny, Timothy Hutton, Natasha Lyonne und Balthazar Getty. Mit "Amnesia Haze" koppelt EMA via Fader einen ersten Song aus dem Streifen aus, der so ganz anders klingt als die Sachen, die man von der Künstlerin sonst zu hören bekommt - Gruselpop sozusagen.
Isolation Berlin: Nachtarbeiten
23.01. Wien, FM4 Fest
28.01. Berlin, Autorenclub Schaubühne
19.02. Berlin, Releaseparty Feierhalle
30.03. Leipzig, Moritzbastei
31.03. Rostock, Peter-Weiss-Haus
01.04. Hamburg, Molotow
02.04. Münster, Gleis 22
03.04. Hannover, Faust
04.04. Haldern, Haldern Pop Bar
05.04. Wiesbaden, Schlachthof
06.04. Nürnberg, MUZclub
07.04. Coburg, Sonderbar
08.04. Karlsruhe, KOHI
09.04. Stuttgart, Goldmark's
10.04. München, Feierwerk
11.04. Gießen, MuK
12.04. Bremen, Lagerhaus
13.04. Oldenburg, umBAUbar
14.04. Bielefeld, Nr. z. P.
15.04. Düsseldorf, Zakk
16.04. Essen, Hotel Shanghai
23.04. Berlin, Bi Nuu
28.04. Dresden, Ostpol
29.04. Chemnitz, Nikola Tesla
26.05. Flensburg, Kühlhaus
28.05. Potsdam, Waschhaus
23.06. Aachen, Musikbunker
24.06. Saarbrücken, TBA
25.06. Reutlingen, Vitamin
Illegale Farben: Nichts für Hellseher
Wie, die kommen nicht aus Berlin? Die Frage huscht einem kurz durch den Kopf, wenn man sich ein paar Takte von Illegale Farben vornimmt - NDW, Retro, Post-Punk, you name it. Aber nee: Köln. Im Mai gab es mit "Staub" die erste Single, nun kommt mit "Schwarz" (samt Clip) die zweite und es sollte mit dem Teufel zugehen, wenn die fünf Jungs nicht in kürzester Zeit eine stattliche Fangemeinde zusammeltrommeln können, die Zeit ist wie gemacht für diese Mucke. Das Album kommt dann recht bald im nächsten Jahr via Rookie Records.
12.12. Hamburg, Molotow
13.12. Köln, Arttheater (Brot + Salz)
12.12. Hamburg, Molotow
13.12. Köln, Arttheater (Brot + Salz)
Donnerstag, 10. Dezember 2015
Anderson .Paak: Still hot
Es geht also weiter mit der brenzligen Mischung aus Soul und Hip-Hop des Kaliforniers Anderson .Paak. Nachdem an gleicher Stelle ja schon zwei Tracks seines für den 15. Januar via Steel Wool angekündigten Albums "Malibu" vorgestellt wurden, folgt hier nun mit "Room In Here" Track Nummer drei, entstanden in Zusammenarbeit mit The Game und Sonyae Elise. Und was soll man sagen - still hot!
Mittwoch, 9. Dezember 2015
Azealia Banks: Gute Masche
Das Rezept bleibt einfach, musikalisch und auch visuell: Von Azealia Banks war außer ein paar Konzertabsagen lange nichts mehr zu hören, nun hat die streitbare Lady einen Clip zu "Count Contessa" veröffentlicht - nackte Haut, satte, straffe Beats, der Track stammt von "Fantasea II", der Fortsetzung ihres Mixtapes "Fantasea" aus dem Jahr 2012 und wurde von Rony Alwin bebildert.
Jennylee: Unverzichtbar
Jennylee
„Right On!“
(Rough Trade)
Es kommt wohl nicht von ungefähr, dass Jenny Lee Lindberg als einzige der vier Damen der Indierock-Kapelle Warpaint noch nicht mit dem Leadgesang betraut wurde (und das liegt, anders als man vielleicht vermuten möchte, keinesfalls an ihrer Stimme). Es ist wohl eher so, dass der Sound des Quartetts aus L.A. mehr als der manch anderer Band besonders von der Wirkmächtigkeit ihres Bassgitarrenspiels abhängt, hier wird das Gerüst gebaut, die Richtung vorgegeben und der Groove der Stücke geboren, hier entscheidet sich, ob ein Song einfach nur so dahinplätschert oder ob er in Form bleiben und Fahrt aufnehmen kann. Hört man sich unter diesem Aspekt die beiden großartigen Alben von Warpaint an, wird man keinen Track finden, der nicht maßgeblich von der Kunstfertigkeit der Bassistin profitiert. Wenn sie also in ihrer Band aus nachvollziehbaren Gründen zu voller Konzentration angehalten wird – was liegt dann näher, etwaige weitere Begabungen in einem Soloprojekt auszutesten. Wie Jenny Lee Lindberg der Internetplattform DIY kürzlich verriet, beschäftigt sie sich schon seit mehreren Jahren mit eigenen Kompositionen, was sie bislang vor einer Veröffentlichung abhielt war die Angst, ihr Gesang könnte dem eigenen Anspruch und dem der Arrangements nicht genügen. Nun, diese Sorge scheint nach den ersten Durchgängen der Debütplatte unbegründet – Lindberg ist ja nach eigener Aussage eine Freundin des ersten Takes, mag also nicht allzu lang an einmal aufgenommenem Material herumdoktern, diesem bewusst unbehauenen, manchmal fast skizzenhaften Charakter der Stücke kommt ihr dunkles, etwas ruppig-brüchiges Timbre gut zupasse. Dass der Bass, ob nun in der düsteren und wavigen Spielart („Never“, „Offerings“) oder eher funky („Boom Boom“) den Hauptpart übernimmt, ist keine allzugroße Überraschung. Angenehm, dass Lindberg darüberhinaus auch die anderen Instrumente nicht einem Computerprogramm überlässt, sondern analog und durchaus prominent besetzt: So wurde das Schlagzeug größtenteils von Bandkollegin Stella Mozgawa eingespielt, ebenfalls an Bord war mit Dan Elkan der Live-Gitarrist der Broken Bells. Ein interessantes, inspiriertes Album, auf dem sich Zartes (“Long Lonely Winter”) neben Schroffem (“Riot”) findet. Und auch wenn für das kommende Jahr Warpaint Nummer drei angekündigt ist: Diese Platte ist weit mehr als ein Pausenfüller. http://www.jennyleelindberg.com/
„Right On!“
(Rough Trade)
Es kommt wohl nicht von ungefähr, dass Jenny Lee Lindberg als einzige der vier Damen der Indierock-Kapelle Warpaint noch nicht mit dem Leadgesang betraut wurde (und das liegt, anders als man vielleicht vermuten möchte, keinesfalls an ihrer Stimme). Es ist wohl eher so, dass der Sound des Quartetts aus L.A. mehr als der manch anderer Band besonders von der Wirkmächtigkeit ihres Bassgitarrenspiels abhängt, hier wird das Gerüst gebaut, die Richtung vorgegeben und der Groove der Stücke geboren, hier entscheidet sich, ob ein Song einfach nur so dahinplätschert oder ob er in Form bleiben und Fahrt aufnehmen kann. Hört man sich unter diesem Aspekt die beiden großartigen Alben von Warpaint an, wird man keinen Track finden, der nicht maßgeblich von der Kunstfertigkeit der Bassistin profitiert. Wenn sie also in ihrer Band aus nachvollziehbaren Gründen zu voller Konzentration angehalten wird – was liegt dann näher, etwaige weitere Begabungen in einem Soloprojekt auszutesten. Wie Jenny Lee Lindberg der Internetplattform DIY kürzlich verriet, beschäftigt sie sich schon seit mehreren Jahren mit eigenen Kompositionen, was sie bislang vor einer Veröffentlichung abhielt war die Angst, ihr Gesang könnte dem eigenen Anspruch und dem der Arrangements nicht genügen. Nun, diese Sorge scheint nach den ersten Durchgängen der Debütplatte unbegründet – Lindberg ist ja nach eigener Aussage eine Freundin des ersten Takes, mag also nicht allzu lang an einmal aufgenommenem Material herumdoktern, diesem bewusst unbehauenen, manchmal fast skizzenhaften Charakter der Stücke kommt ihr dunkles, etwas ruppig-brüchiges Timbre gut zupasse. Dass der Bass, ob nun in der düsteren und wavigen Spielart („Never“, „Offerings“) oder eher funky („Boom Boom“) den Hauptpart übernimmt, ist keine allzugroße Überraschung. Angenehm, dass Lindberg darüberhinaus auch die anderen Instrumente nicht einem Computerprogramm überlässt, sondern analog und durchaus prominent besetzt: So wurde das Schlagzeug größtenteils von Bandkollegin Stella Mozgawa eingespielt, ebenfalls an Bord war mit Dan Elkan der Live-Gitarrist der Broken Bells. Ein interessantes, inspiriertes Album, auf dem sich Zartes (“Long Lonely Winter”) neben Schroffem (“Riot”) findet. Und auch wenn für das kommende Jahr Warpaint Nummer drei angekündigt ist: Diese Platte ist weit mehr als ein Pausenfüller. http://www.jennyleelindberg.com/
Florian Schneider: Nachhaltig engagiert
Nicht nur Thom Yorke, Massive Attack und die Young Fathers machen sich also anlässlich des Klimagipfels in Paris für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz stark, auch Kraftwerk-Mitbegründer Florian Schneider sorgt sich offenbar um unseren Planeten und veröffentlichte aus diesem Grund im Zuge der Kampagne Parley For The Oceans den neuen Titel "Stop Plastic Pollution".
An dieser Stelle auch noch einmal der Kurzfilm "La Fête (Est Finie)" von Regisseur Mark Donne zusammen mit den Schauspielern Fiona O’Shaughnessy und Natasha O’Keefee, dessen Soundtrack sowohl von Massive Attack und den Young Fathers als auch von Forest Swords entstanden ist.
An dieser Stelle auch noch einmal der Kurzfilm "La Fête (Est Finie)" von Regisseur Mark Donne zusammen mit den Schauspielern Fiona O’Shaughnessy und Natasha O’Keefee, dessen Soundtrack sowohl von Massive Attack und den Young Fathers als auch von Forest Swords entstanden ist.
Dienstag, 8. Dezember 2015
Protomartyr: Nachhilfe
So langsam füllt er sich also, der Kalender für das kommende Jahr: Savages, Massive Attack, gerade noch Animal Collective, wer mag auch noch The Cure, Adele und Coldplay - viel zu tun. Und damit's in Sachen Post-Punk nicht langweilig wird, reichen Protomartyr ein paar Termine für den April nach, das Album "The Agent Intellect" ist ja auch hier so hinlänglich gut besprochen worden, dass für Ausreden kaum Platz bleiben dürfte.
11.04. Düsseldorf, ZAKK
12.04. Stuttgart, Schocken
13.04. München, Orangehouse
14.04. St. Gallen, Palace
20.04. Wien, Chelsea
11.04. Düsseldorf, ZAKK
12.04. Stuttgart, Schocken
13.04. München, Orangehouse
14.04. St. Gallen, Palace
20.04. Wien, Chelsea
Montag, 7. Dezember 2015
Primal Scream: Kopfsache
Naja, die Mütze kennt der fernsehgewandte Ossi noch von Trapper Daniel Boone - war der Hit neben "Das Mädchen Maika" und "Zur See" mit Horst Drinda. Hier wird das Pelzungetüm allerdings von Bobby Gillespie getragen, seines Zeichens Indie-Urgestein und Gründer der Ravepioniere Primal Scream. Die hatten vor zweieinhalb Jahren mit "More Light" ihr letztes Album am Start, jetzt soll ein neues kommen. Für den 16. März ist also via First International "Chaosmosis" (Tatsache!?) angekündigt, Hörproben bislang Fehlanzeige, deshalb hier noch mal ein Video ("River Of Pain") vom Vorgänger.
Stereo Total: Frühlings Erwachen
Auch wenn's keiner glauben mag: Das ist jetzt noch nicht der Frühling da draußen! Der kommt erst Ende Februar mit Schneeglöckchen, Alpenföhn und den passenden Gefühlen, also der ganzen Hormonkacke und so. Und wer könnte darüber besser nachsinnieren und selbiges vertonen als Stereo Total, dieses zeitlose und multilinguale Pärchenwunder aus Brezel Göring und Francoise Cactus?! "Les Hormones" heißt ihr neues Album, am 26. Februar wird es via Staatsakt erscheinen und mit "Je M'en Fous" gibt es schon mal einen Vorausblick samt Cover und Tourterminen.
30.03. Dresden, Scheune
31.03. Leipzig, Nato
01.04. Nürnberg, K4
02.04. Innsbruck, P.M.K.
04.04. Wien, Fluc
05.04. Linz, Stadtwerkstatt
06.04. München, Strom
07.04. Zürich, Exil
08.04. Bern, ISC
09.04. Basel, Kaserne Rossstall
10.04. Freiburg, Jazzhaus
12.04. Stuttgart, Schocken
16.04. Köln, Gebäude 9
17.04. Frankfurt, Mousonturm
19.04. Hamburg, Uebel & Gefährlich
20.04. Berlin, Lido
30.03. Dresden, Scheune
31.03. Leipzig, Nato
01.04. Nürnberg, K4
02.04. Innsbruck, P.M.K.
04.04. Wien, Fluc
05.04. Linz, Stadtwerkstatt
06.04. München, Strom
07.04. Zürich, Exil
08.04. Bern, ISC
09.04. Basel, Kaserne Rossstall
10.04. Freiburg, Jazzhaus
12.04. Stuttgart, Schocken
16.04. Köln, Gebäude 9
17.04. Frankfurt, Mousonturm
19.04. Hamburg, Uebel & Gefährlich
20.04. Berlin, Lido
Samstag, 5. Dezember 2015
MPMBL Oberpollinger 2015
Das Jahr rennt wieder einmal dem Ende entgegen und wie immer gerät zum Schluß meist in Vergessenheit, was schon am Anfang spannend war - nicht so bei MPMBL. Dass die Berliner von Zugezogen Maskulin auch in der Jahresabrechnung ganz oben stehen würden, war fast schon bei Erscheinen von "Alles brennt" klar. Auch die beiden Folgeplatzierungen für Nottingham standen schon früh fest. Danach ist das Bild ein buntes: Exaltiertes, Wütendes, Kunstfertiges und Künstliches, ein Hoch auf die Veränderung und genauso auf die Beharrlichkeit - gut ist nicht nur, was gefällt, sondern auch was weh tut.
1 Zugezogen Maskulin "Alles brennt" (Buback Tonträger)
2 Sleaford Mods "Key Markets" (Harbinger Sound)
3 Kagoule "Urth" (Earache Records)
4 Young Fathers "White Men Are Black Men Too" (Big Dada)
5 Bilderbuch "Schick Schock" (Maschin Records)
6 Kendrick Lamar "To Pimp A Butterfly" (Top Dawg/Interscope)
7 Sleater Kinney "No Cities To Love" (Sub Pop)
8 Alabama Shakes "Sound And Color" (Beggars Group)
9 Ryan Adams "1989" (Pax Am)
10 Tocotronic "Das rote Album" (Vertigo)
11 Ceremony "The L-Shaped Man" (Matador)
12 Pelzig "Medium Cool World" (Cargo Records)
13 Grimes "Art Angels" (4AD)
14 Dr. Dre "Compton" (Interscope)
15 Le Butcherettes "A Raw Youth" (Ipecac Recordings)
1 Zugezogen Maskulin "Alles brennt" (Buback Tonträger)
2 Sleaford Mods "Key Markets" (Harbinger Sound)
3 Kagoule "Urth" (Earache Records)
4 Young Fathers "White Men Are Black Men Too" (Big Dada)
5 Bilderbuch "Schick Schock" (Maschin Records)
6 Kendrick Lamar "To Pimp A Butterfly" (Top Dawg/Interscope)
7 Sleater Kinney "No Cities To Love" (Sub Pop)
8 Alabama Shakes "Sound And Color" (Beggars Group)
9 Ryan Adams "1989" (Pax Am)
10 Tocotronic "Das rote Album" (Vertigo)
11 Ceremony "The L-Shaped Man" (Matador)
12 Pelzig "Medium Cool World" (Cargo Records)
13 Grimes "Art Angels" (4AD)
14 Dr. Dre "Compton" (Interscope)
15 Le Butcherettes "A Raw Youth" (Ipecac Recordings)
Björk: Inside out
Billige Pointe, schon klar. Aber vielleicht sollte man doch besser schon gefrühstückt haben, bevor man sich das neue Video von Björk zu "Mouth Mantra" anschaut, der Clip von Jesse Kanda (auch Arca und FKA twigs) führt uns nämlich ins Innere der isländischen Künstlerin - näher wird man ihr kaum mehr kommen. Der Song stammt natürlich aus dem diesjährigen Album "Vulnicura".
Freitag, 4. Dezember 2015
Coldplay: Schön und bunt
Coldplay
„A Head Full Of Dreams“
(Parlophone)
Die Frage wird kommen und sie wird vielstimmig sein: Warum um alles in der Welt müsst ihr Nörgler eigentlich an allem herumkritteln und die Haare in der Suppe mit einer Akribie suchen, die man fast schon als böswilligen Vorsatz deuten könnte? Haben sich Coldplay nicht wieder mal mächtig ins Zeug gelegt und ihr Bestes gegeben? Antwort: Nein, das haben sie leider nicht. Wer alt genug ist, der weiß, wie ihr Bestes klingt. Früher nämlich war es richtig schwer, Coldplay nicht zu mögen – man konnte sich mit Vorbehalten wappnen so gut es eben ging, sie bekamen einen doch immer wieder an den Haken mit all dem verträumten Gitarrengeglitzer, den hübsch verschlungenen Melodien und der schmachtenden Stimme. Je mehr sich die vier Briten allerdings für den amerikanischen Markt herausputzten, desto geringer schien das Bemühen, dem hymnischen Bombast auch ein paar zwingende, gern auch einfache Ideen mitzugeben. “Mylo Xyloto” stand und steht als trauriger Beweis dafür, um wievieles wichtiger prominente Features, die Zahl der Buddies und die Stadiongröße gehandelt wurden und wie routiniert sich Chris Martin und Kollegen nun auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten zu bewegen wussten – nur noch eine Frage der Zeit, so meinte man, bis auch Mark Zuckerberg mal eine Zeile mitträllern durfte.
Nun, ganz so verunglückt ist die aktuelle, siebte Platte bei weitem nicht, sie hat sogar, schraubt man die Ansprüche etwas herunter, einige richtig gute Popmomente zu bieten. Dazu zählen neben dem Titelsong mit Sicherheit die Stücke “Birds” und “Adventure Of A Lifetime”, selbst wenn das Strickmuster hier sattsam bekannt und die Wolle etwas dünn ist. Wenn man unterstellt, dass Zeit und Erfolg auch im Charismatiker Chris Martin einen kleinen Egomanen haben reifen lassen, dann scheint Beyoncé die einzige zu sein, die sich auf der Platte neben ihm behaupten will und kann – “Hymn For The Weekend” aus der Feder von Produzentendarling Avicii darf als soulig-kraftvolle Tanznummer durchaus überzeugen. Bei Tove Lo und Ex-Gattin Gwyneth Paltrow dagegen muss man schon sehr genau hinhören, um sie hinter dem recht dominanten Leadgesang auszumachen, eine Mühe, die kaum lohnt, da die Songs ohnehin nicht lange haften bleiben. Was Martin dazu bewogen hat, auch noch Barack Obama in die Gästeliste hineinzusampeln, bleibt so rätselhaft wie fragwürdig, einen großen Gefallen wird er sich damit auf längere Sicht nicht getan haben.
Viel wichtiger allerdings, dass „A Head Full Of Dreams“ ab und an sogar auf hohem Niveau überzeugen kann: Wenn sich Martin beispielsweise als Einmann-Armee mit seinem Herzen bewaffnet (“Army Of One”), dann hat das tatsächlich etwas Rührendes und klingt zudem so herzzerreißend wie zu Gründerzeiten. Den musikalisch spannendsten Track haben Coldplay gut versteckt – “X Marks The Spot” schließt mit seinen sanften Beats und der brüchigen, ungewohnt dunklen Stimme an den verheißungsvollen, minimaleren Sound des Vorgängers “Ghost Stories” an. Und dass zu guter Letzt gerade der Krawallbruder und frühere Erzfeind Noel Gallagher dem allzu sehr vernachlässigten Indierock bei “Up And Up” mit ein paar Riffs auf die Sprünge helfen darf, hat sogar noch eine gewisse Komik. Ein Kaleidoskop, um die Einladung des Covers aufzunehmen, kombiniert das zu betrachtende Bild zu neuen Farben und Mustern, am Gehalt des Objektes ändert es allerdings nichts. Coldplay haben ein Album abgeliefert, das schön und bunt ist – sie müssen nur aufpassen, dass es irgendwann nicht nur mehr schön bunt ist. http://coldplay.com/
11.06. Zürich, Stadion Letzigrund
29.06. Berlin, Olympiastadion
01.07. Hamburg, Volksparkstadion
„A Head Full Of Dreams“
(Parlophone)
Die Frage wird kommen und sie wird vielstimmig sein: Warum um alles in der Welt müsst ihr Nörgler eigentlich an allem herumkritteln und die Haare in der Suppe mit einer Akribie suchen, die man fast schon als böswilligen Vorsatz deuten könnte? Haben sich Coldplay nicht wieder mal mächtig ins Zeug gelegt und ihr Bestes gegeben? Antwort: Nein, das haben sie leider nicht. Wer alt genug ist, der weiß, wie ihr Bestes klingt. Früher nämlich war es richtig schwer, Coldplay nicht zu mögen – man konnte sich mit Vorbehalten wappnen so gut es eben ging, sie bekamen einen doch immer wieder an den Haken mit all dem verträumten Gitarrengeglitzer, den hübsch verschlungenen Melodien und der schmachtenden Stimme. Je mehr sich die vier Briten allerdings für den amerikanischen Markt herausputzten, desto geringer schien das Bemühen, dem hymnischen Bombast auch ein paar zwingende, gern auch einfache Ideen mitzugeben. “Mylo Xyloto” stand und steht als trauriger Beweis dafür, um wievieles wichtiger prominente Features, die Zahl der Buddies und die Stadiongröße gehandelt wurden und wie routiniert sich Chris Martin und Kollegen nun auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten zu bewegen wussten – nur noch eine Frage der Zeit, so meinte man, bis auch Mark Zuckerberg mal eine Zeile mitträllern durfte.
Nun, ganz so verunglückt ist die aktuelle, siebte Platte bei weitem nicht, sie hat sogar, schraubt man die Ansprüche etwas herunter, einige richtig gute Popmomente zu bieten. Dazu zählen neben dem Titelsong mit Sicherheit die Stücke “Birds” und “Adventure Of A Lifetime”, selbst wenn das Strickmuster hier sattsam bekannt und die Wolle etwas dünn ist. Wenn man unterstellt, dass Zeit und Erfolg auch im Charismatiker Chris Martin einen kleinen Egomanen haben reifen lassen, dann scheint Beyoncé die einzige zu sein, die sich auf der Platte neben ihm behaupten will und kann – “Hymn For The Weekend” aus der Feder von Produzentendarling Avicii darf als soulig-kraftvolle Tanznummer durchaus überzeugen. Bei Tove Lo und Ex-Gattin Gwyneth Paltrow dagegen muss man schon sehr genau hinhören, um sie hinter dem recht dominanten Leadgesang auszumachen, eine Mühe, die kaum lohnt, da die Songs ohnehin nicht lange haften bleiben. Was Martin dazu bewogen hat, auch noch Barack Obama in die Gästeliste hineinzusampeln, bleibt so rätselhaft wie fragwürdig, einen großen Gefallen wird er sich damit auf längere Sicht nicht getan haben.
Viel wichtiger allerdings, dass „A Head Full Of Dreams“ ab und an sogar auf hohem Niveau überzeugen kann: Wenn sich Martin beispielsweise als Einmann-Armee mit seinem Herzen bewaffnet (“Army Of One”), dann hat das tatsächlich etwas Rührendes und klingt zudem so herzzerreißend wie zu Gründerzeiten. Den musikalisch spannendsten Track haben Coldplay gut versteckt – “X Marks The Spot” schließt mit seinen sanften Beats und der brüchigen, ungewohnt dunklen Stimme an den verheißungsvollen, minimaleren Sound des Vorgängers “Ghost Stories” an. Und dass zu guter Letzt gerade der Krawallbruder und frühere Erzfeind Noel Gallagher dem allzu sehr vernachlässigten Indierock bei “Up And Up” mit ein paar Riffs auf die Sprünge helfen darf, hat sogar noch eine gewisse Komik. Ein Kaleidoskop, um die Einladung des Covers aufzunehmen, kombiniert das zu betrachtende Bild zu neuen Farben und Mustern, am Gehalt des Objektes ändert es allerdings nichts. Coldplay haben ein Album abgeliefert, das schön und bunt ist – sie müssen nur aufpassen, dass es irgendwann nicht nur mehr schön bunt ist. http://coldplay.com/
11.06. Zürich, Stadion Letzigrund
29.06. Berlin, Olympiastadion
01.07. Hamburg, Volksparkstadion
Donnerstag, 3. Dezember 2015
The Velvet Underground vs. Kim Gordon/Kurt Vile: Right time, right place
Covern ist immer eine Frage von Dürfen und Können. Also: Dürfen die denn das? Und: Können sie's dann auch? Aus Anlaß des Jubiläums einer Booking-Agentur trafen sich gestern in der Webster Hall von NYC einige doch recht bekannte Künstler und gaben sich auf mehreren Bühnen die Instrumente in die Hand - mit dabei u.a. Kim Gordon (Body/Heat), Kurt Vile, Steve Gunn (The Violators) und Jarvis Taveniere (Woods), die gemeinsam mit dem Velvet-Underground-Klassiker "Sister Ray" auftraten. Fazit: Sie dürfen und sie können das - fraglos.
Clemens Meyer vs. MCE: Böse, große Stadt
Nachtrag zum Klappentext unten rechts: Wer Leipzig spüren will, liest dringend Clemens Meyer, wer die Stadt hören will, versucht's vielleicht mal mit MCE und seiner noch immer aktuellen EP "Southside Flavour" - von dieser stammt auch der Track "Schattengestalten". Die komplette 12" steht bei Bandcamp zum Anhören bereit, weitere Infos hier.
Savages: Zweite Runde
Gleich zwei erfreuliche Meldungen in einem Post: Die Savages haben sich die Aufforderung der Eagles Of Death Metal, deren Song "I Love You All The Time" im Gedenken an die Anschläge von Paris doch bitte ausgiebig zu covern, zu Herzen genommen und ihre Version vorgestern Abend beim Auftritt im Pariser Club La Maroquinierie vorgestellt. Noch wichtiger: Die Band hat ihre Livetermine für das kommende Jahr um ein paar Besuche in Deutschland aufgestockt - hier die entsprechenden Stationen:
03.03. Köln, Luxor
09.03. Hamburg, Knust
10.03. Berlin, Berghain
11.03. München, Strom
03.03. Köln, Luxor
09.03. Hamburg, Knust
10.03. Berlin, Berghain
11.03. München, Strom
Pop.1280: Weltende continues
Angekündigt war sie schon seit längerem, nun hat die neue Platte auch ein Datum bekommen: Die Noiserocker von Pop.1280 haben ihr drittes Album "Paradise" via Sacred Bones für den 22. Januar 2016 angekündigt, genug Zeit also, sich für den abgrundtief schwarzen Sound des Quartetts aus New York zu wappnen - zur Einstimmung hier schon mal die erste Single "Pyramids On Mars".
Mittwoch, 2. Dezember 2015
Nada Surf: Unablässig
Sie können es einfach nicht lassen: Nada Surf werden also ein weiteres Mal ihre wohlig wärmenden Seelenstreichler an die Bedürftigen dieser Welt bringen, im März nächsten Jahres soll mit "You Know Who You Are" ein neues Album der Amerikaner erscheinen, das siebte nach "The Stars Are Different To Astronomy" von 2012. Die erste Single "Believe You're Mine" gibt schon mal den erwarteten Vorgeschmack eine Tour folgt im Frühling - wie passend.
03.04. Hamburg, Mojo
04.04. Köln, Live Music Hall
05.04. Dortmund, FZW
17.04. Stuttgart, LKA
18.04. Berlin, Huxley's Neue Welt
19.04. Nürnberg, Hirsch
20.04. Wien, WUK
21.04. München, Muffathalle
03.04. Hamburg, Mojo
04.04. Köln, Live Music Hall
05.04. Dortmund, FZW
17.04. Stuttgart, LKA
18.04. Berlin, Huxley's Neue Welt
19.04. Nürnberg, Hirsch
20.04. Wien, WUK
21.04. München, Muffathalle
Glassjaw: Leider geiler
Und bei euch so? Glasperlenspiel? Geiles Leben? Na wow und gute Nacht! Hier: Glassjaw. Post-Hardcore made in NYC, letztes Album "Worship And Tribute" vor dreizehn Jahren - jetzt die Rückmeldung mit dem neuen Track "New White Extremity", Punkrock pur, leider geiler.
The Missendens: Frisch nach vorn
Bloc Party: Analog geht auch
Sind das echte Gitarren? Tatsächlich. Bloc Party haben der analogen Welt also doch noch nicht komplett den Rücken gekehrt, auch wenn von der alten Band nur noch Kele Okereke und Russell Lissack übrig sind und die letzten Stücke nicht wirklich nach Proberaum und Rockerattitüde klangen. "The Good News" aber, der aktuelle Cut vom demnächst erscheinenden Album "Hymns" kommt zwar etwas unspektakulär, dafür aber mit etwas mehr Handarbeit daher - naja, zumindest zum Teil...
Dienstag, 1. Dezember 2015
ANOHNI: Mit Wucht
Ein wahre Freude - endlich die ersten Töne von der lange angekündigten Platte "Hopelessness" zu hören, die Antony Hegarty zusammen mit Hudson Mohawke und Oneohtrix Point Never unter dem Moniker ANOHNI aufgenommen hat. "4 Degrees" ist ein wuchtiges, perkussives Stück geworden, bläserschwer, überhaupt nicht unterkühlt, sondern mit viel Herzblut gesungen. Endlich wieder alles beim Alten also.
Passend dazu im Übrigen eine aktuelle Arbeit von Hudson Mohawke von dessen fabelhaftem Album "Lantern", zusammen mit Antony hatte er ja dort den Song "Indian Steps" eingespielt, für den es nun ein berührendes Video von Daniel Sannwald gibt. Dieser stellt für den Clip in durchaus gewagter Ästhetik Rodins Skulptur "Der Kuss" mit einem nackten, greisen Liebespaar nach.
Passend dazu im Übrigen eine aktuelle Arbeit von Hudson Mohawke von dessen fabelhaftem Album "Lantern", zusammen mit Antony hatte er ja dort den Song "Indian Steps" eingespielt, für den es nun ein berührendes Video von Daniel Sannwald gibt. Dieser stellt für den Clip in durchaus gewagter Ästhetik Rodins Skulptur "Der Kuss" mit einem nackten, greisen Liebespaar nach.
A.S. Fanning: Irischer Tiefstapler
The Litsos: Erbgut
Ganz ehrlich, das sind so die Dinge, die man lesen will an einem tristen und grauen Nachmittag wie heute: "It's the soundtrack for a coming apocalyptic nuclear disaster." So beschreibt der Waschzettel der Promoagentur den Stil der schwedischen Post-Punk-Kapelle The Litsos, die gerade mit "Vultures" eine neue Single online gestellt haben. Das Quartett, bestehend aus Sängerin Tove Sandström, Fredrik Jansson am Bass, Gitarrist
Tomas Victorsson und Elektriker Sebastian Olsson wohnt seit 2012 in Göteburg, war bisher nur auf einer mageren Kompilation zu hören - der dunkle, kraftvolle Retro-Sound würde sich aber zweifellos auf einer eigenen LP gut ausnehmen. Nur zu also!
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