„Thr!!!er“
(Warp/Rough Trade)
Wie, bitteschön, soll das denn gehen – ein objektiver, kritischer Blick auf diese Platte? Schon mal angeschaut? Schon mal gelesen? Und überhaupt – schon mal reingehört? Hey, draußen haut der Sommer gerade alle seine Säfte auf einmal raus, oben blau, unten grün, Sonne satt. Und dann dieses Cover, wo man sich gern als viertes Ausrufezeichen einreihen möchte. Und dieser Titel, der an Coolness kaum zu überbieten ist und sich auf der Jahresbestenliste ganz knapp hinter “The Chronicles Of Marnia” und “Fool Metal Jack” einordnen darf. Und –natürlich Hauptsache – die Musik: Man hatte ja gemeint, nach “Strange Weather, Isn’t It?” würde Nick Offer und Kollegen ganz sicher die Luft ausgehen und sie müßten alsbald wieder in gelangweilten Griesgrimm verfallen. Weit gefehlt, “Thr!!!er” setzt dem Vorgänger noch einen obendrauf – wenn der funky war, dann ist das hier Superfunkyness. Alles hier, wirklich jeder der neun Songs, hüpft und wippt und flippt. Das geht beim Opener “Even When The Water’s Cold” mit feinem Gitarrentwang und beschwingtem Damenchor los und endet bei bratzigem Fuzzrock auf treibenden Beats im Schlussakkord “Station (Meet Me At)”. Dazwischen wird gnadenlos auf gute Laune getrimmt, Handclaps, Italodisco und Saxsolo (“Get The Rhythm Right”), südamerikanisches Wohlgefühl (“Slyd”), Kopfstimmen – keine Chance für schlechte Laune. Anders als die anderen vielleicht “Fine Fine Fine”, etwas mehr Wave, etwas Heaven 17, und “Carefull” mit seinen sechseinhalb Minuten Sythiegeorgel – hat man letztens bei The Rapture gehört. Will ja nicht behaupten, dass einem so viel Glücksgefühl auch mal auf den Keks gehen kann – aber eingedenk des zurückliegenden Winters: Ein dreifaches Californiyeah! http://www.chkchkchk.net/
03.05. Wien, Donau Festival
04.05. Berlin, Gretchen
1 Kommentar:
Starker text. M
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