Promopost ist nicht selten eine üble, weil öde Angelegenheit - seitenweise Lobgehudel auf die hausgemachten Rohrkrepierer und Ladenhüter, in blumiges Elogenpapier verpackt - Kopfschütteln ist da noch die harmloseste Reaktion. Doch wenn ein Werbebriefchen von Lars Lewerenz, dem Gründer des Hamburger Indielabels Audiolith im Postfach landet, ist Freude angesagt. Denn dessen halsbrecherische Proklamationen über die eigene Produktpalette und die Helden vom Holstenkamp sind zwar noch voreingenommener, übertriebener, größenwahnsinniger als der verschmähte Rest, sie sind dies aber, weil Lewerenz für Audiolith brennt und er (also Audiolith) sich für seine Zöglinge wohl eher ein Bein abhacken würde als mit lautem Marktgeschrei zu geizen - denn es gilt, und das nun schon seit genau zehn Jahren: Den Besten das Beste! Und: Du musst laut sein, um gehört zu werden! Rein stilistisch sind diese Zeilen eher bei Goetz und Zaimoglu als bei Schirrmacher und Hahne zu Hause, machen also mächtig Spaß und deshalb darf gratuliert werden: Vorwärts Elektropunk, vorwärts Audiolith und Forza St. Pauli!
25. Mai 2013 Zehn Jahre Audiolith, 19:00 Uhr
Jugendclub Graal-Müritz: Captain Capa, Fuck Art, Let's Dance und Faxe System, mehr bei Audiolith's (knirsch) Zuckerberg
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