Kelis „Fleshtone“ (Interscope)
Wer bisher dachte, Apps wären eine lustige Spielerei, mit denen man eine Menge nichtsnutziger Dinge anstellen kann, der weiß nun, dass man zum Beispiel ein Gadget wie Shazam durchaus auch sinnvoll einsetzen kann. Beim neuen Album von Kelis zum Beispiel ist es geradezu unabdingbar, diesen sog. Musikidentifikationsdienst zu aktivieren, denn Mrs. Rogers aka Kelis hat mit ihrem neuen Album einen so saftigen U-Turn hingelegt, dass der Wiedererkennungseffekt, überspitzt formuliert, nahezu gegen Null geht. Alle, die jetzt verstört „Scha(n)de!“ oder gar „Ketzerei!“ schreien, sollte man allerdings daran erinnern, das Kelis seit ihren frühen Anfangstagen im ausgehenden letzten Jahrtausend nie lupenreinen Rap oder R’n’B gemacht hat, sie war immer schon nah am Tanzboden verortet und obendrein noch jemand, der nur zu gern irritiert und provoziert (siehe Gegensatz von „Caught Out There“ und „Good Stuff“). Den Schritt hin zu klassischem Dancefloor, die Kollaboration mit David Guetta also muß deshalb nicht gleich jeder frenetisch beklatschen, das Ergebnis – losgelöst von geschmacklichen Vorlieben und Aversionen – kann sich aber dennoch hören lassen und zeigt, dass ein solches Mixtape wie „Confessions ...“ von Madonna beileibe kein Einzelfall und ergo auch kein „white thing“ bleiben muß. Sicher, Kelis begibt sich mit der neuen Ausrichtung ein Stück weit hinein in eine unabdingbare Verwechselbarkeit (und der Tanzboden ist nun auch mal ein Haifischbecken) und auch bei dem neuen Album gibt es natürlich Tracks, die einen nicht gerade vom Hocker hauen. Mit dem nach wie vor verführerisch brüchigen und warmen Timbre ihrer Stimme und dem sicheren Gespür für einen zwingenden Beat gelingt ihr aber auch erstklassiges Material – „4th Of July“, „Acapella“ und „Scream“, um nur die Créme zu nennen. Also: Noch eine „Kelis Was Here“ und man hätte sie geprügelt – „Fleshtone“ ist gewagt und entspricht so ganz ihrem titelgewordenen Motto „Emancipate (Yourself)“, was der Hörer, der Fan damit macht oder halt auch nicht, wird sich bald zeigen.
http://www.myspace.com/kelis
Wer bisher dachte, Apps wären eine lustige Spielerei, mit denen man eine Menge nichtsnutziger Dinge anstellen kann, der weiß nun, dass man zum Beispiel ein Gadget wie Shazam durchaus auch sinnvoll einsetzen kann. Beim neuen Album von Kelis zum Beispiel ist es geradezu unabdingbar, diesen sog. Musikidentifikationsdienst zu aktivieren, denn Mrs. Rogers aka Kelis hat mit ihrem neuen Album einen so saftigen U-Turn hingelegt, dass der Wiedererkennungseffekt, überspitzt formuliert, nahezu gegen Null geht. Alle, die jetzt verstört „Scha(n)de!“ oder gar „Ketzerei!“ schreien, sollte man allerdings daran erinnern, das Kelis seit ihren frühen Anfangstagen im ausgehenden letzten Jahrtausend nie lupenreinen Rap oder R’n’B gemacht hat, sie war immer schon nah am Tanzboden verortet und obendrein noch jemand, der nur zu gern irritiert und provoziert (siehe Gegensatz von „Caught Out There“ und „Good Stuff“). Den Schritt hin zu klassischem Dancefloor, die Kollaboration mit David Guetta also muß deshalb nicht gleich jeder frenetisch beklatschen, das Ergebnis – losgelöst von geschmacklichen Vorlieben und Aversionen – kann sich aber dennoch hören lassen und zeigt, dass ein solches Mixtape wie „Confessions ...“ von Madonna beileibe kein Einzelfall und ergo auch kein „white thing“ bleiben muß. Sicher, Kelis begibt sich mit der neuen Ausrichtung ein Stück weit hinein in eine unabdingbare Verwechselbarkeit (und der Tanzboden ist nun auch mal ein Haifischbecken) und auch bei dem neuen Album gibt es natürlich Tracks, die einen nicht gerade vom Hocker hauen. Mit dem nach wie vor verführerisch brüchigen und warmen Timbre ihrer Stimme und dem sicheren Gespür für einen zwingenden Beat gelingt ihr aber auch erstklassiges Material – „4th Of July“, „Acapella“ und „Scream“, um nur die Créme zu nennen. Also: Noch eine „Kelis Was Here“ und man hätte sie geprügelt – „Fleshtone“ ist gewagt und entspricht so ganz ihrem titelgewordenen Motto „Emancipate (Yourself)“, was der Hörer, der Fan damit macht oder halt auch nicht, wird sich bald zeigen.
http://www.myspace.com/kelis
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