Band Of Horses „Infinite Arms“ (Columbia)
Auf der Suche nach Gründen, warum diese Band seit einigen Jahren mit so traumwandlerischer Sicherheit eine derart bezaubernde, anrührende Musik zustande bekommt, gelangt man zwangsläufig über das allgegenwärtige Wikipedia zu den Vorzügen ihrer Heimatstadt Seattle. Nach eingehender Lektüre läßt sich nun klugscheißen, es dürfte wohl zu gleichen Teilen am milden Klima und reichlich vorhandenen Wasser liegen, dass viele Bewohner dieser Stadt so zufrieden und gelassen wirken – angeblich ist Seattle ja auch schon mehrfach zur „most livable city“ dieses an lebenswerten Städten nicht gerade armen Landes gewählt worden. „Infinite Arms“ könnte glatt über die ortsansässige Touristikinfo vertrieben werden, so sehr hat diese Platte „ohrenscheinlich“ Zufriedenheit und entspannte Sanftheit verinnerlicht. Waren die beiden Vorgänger „The Funeral“ und „Cease To Begin“ noch deutlich dunkler gefärbt, ist diese Düsternis auf dem neuen Album gänzlich verschwunden und endgültig einer eher versöhnlichen Melancholie und Verträumtheit gewichen. Heller und fast beschwingt kommen manche Stücke daher, keine Rede mehr von „No One’s Gonna Love You“, kaum noch Spuren solcher fast entrückt klingenden Oden wie „Detlef Schrempf“ oder „Cigarettes, Wedding Bands“. Jetzt heißen die Songs „Older“, „Evening Kitchen“ und „On My Way Back Home“ und klingen auch so. Manchmal gerät das etwas zu gemütlich, wird zu nah am traditionellen Countryfolk musiziert – die Breitwandepen „Factory“ und „Laredo“ werden deshalb nicht nur auf Gegenliebe stoßen. Anderes wiederum ist dann wieder angenehm flott arrangiert – das großartige „Compliments“ mit jubilierender Gitarre, das luftige „Dilly“ und auch „North-West Appartment“ gegen Ende zeigen, dass Ben Bridwell und Kollegen die Pedals nicht ganz weggepackt haben. Im Grunde ihres Herzens bleiben Band Of Horses aber hoffnungslose Romantiker, die herzzerreißende Liebeslieder in den besternten Abendhimmel singen. In diesen Momenten (Infinite Arms, For Anabelle) sind sie ganz bei sich und man möchte sich dazusetzen und so bald nicht mehr aufstehen.
http://stream.bandofhorses.com/
Auf der Suche nach Gründen, warum diese Band seit einigen Jahren mit so traumwandlerischer Sicherheit eine derart bezaubernde, anrührende Musik zustande bekommt, gelangt man zwangsläufig über das allgegenwärtige Wikipedia zu den Vorzügen ihrer Heimatstadt Seattle. Nach eingehender Lektüre läßt sich nun klugscheißen, es dürfte wohl zu gleichen Teilen am milden Klima und reichlich vorhandenen Wasser liegen, dass viele Bewohner dieser Stadt so zufrieden und gelassen wirken – angeblich ist Seattle ja auch schon mehrfach zur „most livable city“ dieses an lebenswerten Städten nicht gerade armen Landes gewählt worden. „Infinite Arms“ könnte glatt über die ortsansässige Touristikinfo vertrieben werden, so sehr hat diese Platte „ohrenscheinlich“ Zufriedenheit und entspannte Sanftheit verinnerlicht. Waren die beiden Vorgänger „The Funeral“ und „Cease To Begin“ noch deutlich dunkler gefärbt, ist diese Düsternis auf dem neuen Album gänzlich verschwunden und endgültig einer eher versöhnlichen Melancholie und Verträumtheit gewichen. Heller und fast beschwingt kommen manche Stücke daher, keine Rede mehr von „No One’s Gonna Love You“, kaum noch Spuren solcher fast entrückt klingenden Oden wie „Detlef Schrempf“ oder „Cigarettes, Wedding Bands“. Jetzt heißen die Songs „Older“, „Evening Kitchen“ und „On My Way Back Home“ und klingen auch so. Manchmal gerät das etwas zu gemütlich, wird zu nah am traditionellen Countryfolk musiziert – die Breitwandepen „Factory“ und „Laredo“ werden deshalb nicht nur auf Gegenliebe stoßen. Anderes wiederum ist dann wieder angenehm flott arrangiert – das großartige „Compliments“ mit jubilierender Gitarre, das luftige „Dilly“ und auch „North-West Appartment“ gegen Ende zeigen, dass Ben Bridwell und Kollegen die Pedals nicht ganz weggepackt haben. Im Grunde ihres Herzens bleiben Band Of Horses aber hoffnungslose Romantiker, die herzzerreißende Liebeslieder in den besternten Abendhimmel singen. In diesen Momenten (Infinite Arms, For Anabelle) sind sie ganz bei sich und man möchte sich dazusetzen und so bald nicht mehr aufstehen.
http://stream.bandofhorses.com/
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