Black Francis „Nonstoperotik“ (Cooking Vinyl)
Hat jemand mitgezählt? Schwer, den Überblick zu behalten bei dem Ausstoß, den Frank Black dem Publikum alljährlich um die Ohren haut. Vierzehn bis sechszehn reguläre Alben mit wechselnden Pseudonymen und Begleitbands sollten mittlerweile zusammengekommen sein, also ganze drei Mal soviel wie er mit den so schmerzlich vermißten Pixies aufgenommen hat. Man kann davon ausgehen, dass ihm das herzlich egal sein wird – der Mann ist bekannt für sein gigantisches Ego und seine, trotz aller nicht verstummenden Wiedervereinigungsgerüchte, liebevoll gepflegte Abneigung gegenüber seiner früheren Kultkombo – „Death To The Pixies“, you name it! Man könnte allerdings auch mutig behaupten, die Qualität seiner Songs im Zuge dieser Schaffenswut habe sich nicht hörbar gebessert. Wohl eher zwangsläufig finden sich unter diesen „tonns of songs“ ettliche weniger gut gelungene, durchschnittliche – im Umkehrschluß fallen mir dann auch nicht so viele ein, die sich quasi als Widerhaken im Gedächtnis festgebissen hätten. Und auch auf dem neuen Album, dem zumindest schon mal ein vorderer Platz in der Jahresendwertung für den dümmsten Titel sicher ist, knapp hinter den Foals (Total Life Forever), findet sich das komplette Spektrum zwischen halbgaren Langweilern und interessanten und ansprechenden Songs. Dabei hat hier Qualität nicht unbedingt etwas mit der Nähe zum Sound der Pixies zu tun, gerade das Eröffnungsstück „Lake Of Sin“ als lärmender Rockfetzen mit Neil-Young-Feedback und blackschem Gejaule hätte es so nie auf eine frühere Platte geschafft und ist doch ein erste Highlight von „Nonstoperotik“. Bis zu den beiden Pixies-Lookalikes „Corinna“ und dem herrlich überdrehten „Six Legged Man“ passiert dann aber erst mal nicht viel, gut abgehangener Bluesrock, harmlos, spannungsarm und irgendwie unnötig. Der „Wild Son“ ist auch nicht so „wild“ und versucht den Spagat zwischen kratziger Gitarre und Pianogeklimper – naja, mutig vielleicht, reichlich psychedelisch dazu. Für „When I Go Down On You“ hätte er durchaus auch in Nick Cave einen passenden Abnehmer gefunden, zur Not hätte’s wohl auch Bono getan, ein schöner Song zweifellos, aber von/mit Frank Black? Das Titelstück ist dann noch mehr Ballade und in dieser Konsequenz doch wieder irgendwie anrührend. Zum Glück ist Black keiner, der ein Album „ausklingen“ läßt, schon aus diesem Grunde ist das elektrische „Cinema Star“ beruhigende Nachricht und willkommener Schluß zugleich. Trotz aller Brüche und Überraschungen für mich jedoch kein so überzeugendes Album, aber wer weiß, das Jahr ist noch jung, vielleicht hat der dicke Mann ja noch was im Sack?
http://www.blackfrancis.net/
Hat jemand mitgezählt? Schwer, den Überblick zu behalten bei dem Ausstoß, den Frank Black dem Publikum alljährlich um die Ohren haut. Vierzehn bis sechszehn reguläre Alben mit wechselnden Pseudonymen und Begleitbands sollten mittlerweile zusammengekommen sein, also ganze drei Mal soviel wie er mit den so schmerzlich vermißten Pixies aufgenommen hat. Man kann davon ausgehen, dass ihm das herzlich egal sein wird – der Mann ist bekannt für sein gigantisches Ego und seine, trotz aller nicht verstummenden Wiedervereinigungsgerüchte, liebevoll gepflegte Abneigung gegenüber seiner früheren Kultkombo – „Death To The Pixies“, you name it! Man könnte allerdings auch mutig behaupten, die Qualität seiner Songs im Zuge dieser Schaffenswut habe sich nicht hörbar gebessert. Wohl eher zwangsläufig finden sich unter diesen „tonns of songs“ ettliche weniger gut gelungene, durchschnittliche – im Umkehrschluß fallen mir dann auch nicht so viele ein, die sich quasi als Widerhaken im Gedächtnis festgebissen hätten. Und auch auf dem neuen Album, dem zumindest schon mal ein vorderer Platz in der Jahresendwertung für den dümmsten Titel sicher ist, knapp hinter den Foals (Total Life Forever), findet sich das komplette Spektrum zwischen halbgaren Langweilern und interessanten und ansprechenden Songs. Dabei hat hier Qualität nicht unbedingt etwas mit der Nähe zum Sound der Pixies zu tun, gerade das Eröffnungsstück „Lake Of Sin“ als lärmender Rockfetzen mit Neil-Young-Feedback und blackschem Gejaule hätte es so nie auf eine frühere Platte geschafft und ist doch ein erste Highlight von „Nonstoperotik“. Bis zu den beiden Pixies-Lookalikes „Corinna“ und dem herrlich überdrehten „Six Legged Man“ passiert dann aber erst mal nicht viel, gut abgehangener Bluesrock, harmlos, spannungsarm und irgendwie unnötig. Der „Wild Son“ ist auch nicht so „wild“ und versucht den Spagat zwischen kratziger Gitarre und Pianogeklimper – naja, mutig vielleicht, reichlich psychedelisch dazu. Für „When I Go Down On You“ hätte er durchaus auch in Nick Cave einen passenden Abnehmer gefunden, zur Not hätte’s wohl auch Bono getan, ein schöner Song zweifellos, aber von/mit Frank Black? Das Titelstück ist dann noch mehr Ballade und in dieser Konsequenz doch wieder irgendwie anrührend. Zum Glück ist Black keiner, der ein Album „ausklingen“ läßt, schon aus diesem Grunde ist das elektrische „Cinema Star“ beruhigende Nachricht und willkommener Schluß zugleich. Trotz aller Brüche und Überraschungen für mich jedoch kein so überzeugendes Album, aber wer weiß, das Jahr ist noch jung, vielleicht hat der dicke Mann ja noch was im Sack?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen