Donnerstag, 1. April 2010

Gehört_125



Dum Dum Girls „I Will Be (Sub Pop)
Natürlich war es nur eine Frage der Zeit, bis die umtriebige und heißhungrige Szene die Dum Dum Girls zum neuesten “heißen Scheiß” aus den Staaten ausrufen würde, bringen sie doch alle nötigen Attribute für diese Kategorie mit: Vier Mädels aus dem sonnigen Kalifornien spielen blechernen, auf billig produzierten Garagepunk, Surfgitarren satt, schnell, kurz und auf den Punkt. Dazu die passende Attitüde, lustige Songtitel (von denen es das frühere „Catholicked“ leider nicht aufs Album geschafft hat), ein paar gelungene Liveauftritte und fertig ist der Hype. Es läßt sich allerdings auch recht wenig dagegen sagen – die Songs klingen frisch hingerotzt und gerade die schnelleren (Jail La La, Yours Alone, I Will Be) sind kleine Energiebündel. Sängerin Dee Dee verortet ihre Band laut eigenen Angaben zwischen den Shangri-Las und den Ramones und kann auch ihre Vorliebe für die Noisegewitter von Jesus And Mary Chain schlecht leugnen (Rest Of Our Lives). Als nette Überraschung gibt’s obendrauf noch einen deutschen Titel, „O Mein M“ gibt die herrlich schräge Reminiszenz an die allgegenwärtigen 60er – Kirstin Gundred alias Dee Dee hat ein Jahr in Deutschland studiert und sich offensichtlich in Sachen Kulturtransfer einiges vorgenommen. Bewußte optische Parallelen in puncto Cover zu Vampire Weekend werden dagegen rundweg abgelehnt, was dort gestyltes Yuppietum persiflieren sollte ist hier nur ein liebgewonnenes Porträt der Mutter der Sängerin aus deren Jugendzeit. Ein kurzweiliges Album also in der Tat, es kann sogar noch mit einer träumerischen Surfballade (Baby Don’t Go) glänzen. Aber um ehrlich zu sein: Ich glaube nicht, dass wir im nächsten Jahr von den Dum Dum Girls noch viel hören werden – deshalb gibt’s an dieser Stelle schon mal vorausschauend und bestens gelaunt die volle Punktzahl.
http://www.myspace.com/dumdumgirls

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