Mittwoch, 7. April 2010

Gehört_127



Lali Puna „Our Inventions“ (Morr Music)
Keine rechte Ahnung, warum es so still war in letzter Zeit um Valerie Trebeljahr und Lali Puna, ihr letztes reguläres Album „Faking The Books“ datiert mittlerweile auch schon von 2004 und selbst danach gab es nur sparsame Wortmeldungen wie zuletzt auf dem letzten B.Fleischmann-Album „Angst Is Not A Weltanschauung“. Möglicherweise liegt es daran, dass seit geraumer Zeit Folk das neue Leise ist und sich die verspielte und verträumte Elektronik aus dem Hause Acher ein wenig schwer tut mit der Akzeptanz beim Hörer. Kann aber auch sein, dass sich Lali Puna in puncto Veröffentlichungszyklus einiges bei ihren Labelmates Notwist abgeschaut haben, die ja bekanntermaßen die Zeitspanne zwischen zwei Alben stetig erweitern, unabhängig davon was Markt und Anhängerschaft so alles hergeben bzw. wünschen. Geschadet hat die lange Verschnaufpause auch dem aktuellen „Our Inventions“ nicht, es ist wieder eine sehr runde, gelungene Arbeit geworden. Der Sound gewohnt feingliedrig, verwoben und bedächtig, die Stücke sanft und größtenteils zurückhaltend instrumentiert. Alles wieder Sachen, die man sich besser zu später Stunde vornimmt, wo man sich ohne Ablenkung die verschachtelten Strukturen besser „erhören“ kann, wo die hingetupften Klangideen besser zur Geltung gelangen – Stücke wie „Rest Your Head“ und „Remember“ sind im besten Sinne Wellness für abgestumpfte Gehörnerven. Die vorsichtige Beschleunigung bei „Move On“ und „Save Tomorrow“ kann auch gefallen und bleibt im angenehmen Rahmen – warum, so fragt man sich, hat sich Madame Goldfrapp nicht mal einen Abstecher nach Weilheim gegönnt, bevor sie sich mit ihrem neuen Album so grandios verhauen hat. Sie hätte einiges lernen können ...
"Our Inventions" Album Stream

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