We Have Band „WHB“ (Naive)
Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wieviel Potential die ewig abschätzig belächelten 80er offenbar für die aktuelle Musikszene haben (müssen) und wie viele Bands sich nach wie vor erfolgreich und ohne größere Abnutzungserscheinungen an ihnen abzuarbeiten vermögen. Nimmt man nur die markantesten Beispiele der letzten Monate, dann tummelt sich mit Zoot Woman, Hot Chip, Empire Of The Sun, MGMT und Groove Armada eine ganze Menge Prominenz im eigentlich überfischten Becken. Nun springen als auch noch die Londoner We Have Band hinterher und drängeln sich gekonnt durch das komplette Retrorepertoire aus Wave, Dance und Electro bis hin zur Italo Disco. Sie machen das nicht ungeschickt und für meine Begriffe deutlich abwechslungsreicher als beispielsweise die gehypten Delphic, deren breitgewalzte Wiederholungsmasche sich schnell als fade und langweilig entpuppte.
We Have Band fügen den bekannten Zitaten noch ihre eigenen Verzierungen hinzu, beim verträumten „Buffet“ sind es Anleihen bei der Beta Band, für das zackige „Divisive“ lassen sie die Synthies der frühen Depeche Mode so verwegen klimpern, dass es eine wahre Freude ist. Das softe „Love, What You Doing?“ meint man im letzten Jahr schon von Hercules & Love Affair gehört zu haben, nur fehlt hier der einschmeichelnde Falsettgesang von Antony Hegarty. Zwei weitere Vorbilder mit gemeinsamen Berührungspunkten, die sicher auch mit zur „Backmischung“ gehört haben – von den späten New Order haben WHB die Leichtfüßigkeit der Gitarrenloops (How To Make Friends), von LCD Soundsystem offenkundig die Tanzbodentauglichkeit (Oh!) übernommen. Für drei Songs wechselt zur Hälfte des Albums das Mikro zum weiblichen Part der Band, Dede WP’s zickiger Sprechgesang gibt Stücken wie „Honey Trap“ und „You Came Out“ trotz Retrokostüm noch einen frischen Anstrich. Produziert hat We Have Band im Übrigen Gareth Jones, der schon die komplette Farbpalette des New Wave und Post Punk an den Reglern begleitet hat und u.a. auch bei den erwähnten Depeche Mode für deren wegweisende Alben „Construction Time Again“, „Some Great Reward“ und „Black Celebration“ verantwortlich zeichnete. Am Ende von „WHB“ weiß man, dass dies keine so schlechte Entscheidung gewesen sein kann.
http://www.wehaveband.com/
Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wieviel Potential die ewig abschätzig belächelten 80er offenbar für die aktuelle Musikszene haben (müssen) und wie viele Bands sich nach wie vor erfolgreich und ohne größere Abnutzungserscheinungen an ihnen abzuarbeiten vermögen. Nimmt man nur die markantesten Beispiele der letzten Monate, dann tummelt sich mit Zoot Woman, Hot Chip, Empire Of The Sun, MGMT und Groove Armada eine ganze Menge Prominenz im eigentlich überfischten Becken. Nun springen als auch noch die Londoner We Have Band hinterher und drängeln sich gekonnt durch das komplette Retrorepertoire aus Wave, Dance und Electro bis hin zur Italo Disco. Sie machen das nicht ungeschickt und für meine Begriffe deutlich abwechslungsreicher als beispielsweise die gehypten Delphic, deren breitgewalzte Wiederholungsmasche sich schnell als fade und langweilig entpuppte.
We Have Band fügen den bekannten Zitaten noch ihre eigenen Verzierungen hinzu, beim verträumten „Buffet“ sind es Anleihen bei der Beta Band, für das zackige „Divisive“ lassen sie die Synthies der frühen Depeche Mode so verwegen klimpern, dass es eine wahre Freude ist. Das softe „Love, What You Doing?“ meint man im letzten Jahr schon von Hercules & Love Affair gehört zu haben, nur fehlt hier der einschmeichelnde Falsettgesang von Antony Hegarty. Zwei weitere Vorbilder mit gemeinsamen Berührungspunkten, die sicher auch mit zur „Backmischung“ gehört haben – von den späten New Order haben WHB die Leichtfüßigkeit der Gitarrenloops (How To Make Friends), von LCD Soundsystem offenkundig die Tanzbodentauglichkeit (Oh!) übernommen. Für drei Songs wechselt zur Hälfte des Albums das Mikro zum weiblichen Part der Band, Dede WP’s zickiger Sprechgesang gibt Stücken wie „Honey Trap“ und „You Came Out“ trotz Retrokostüm noch einen frischen Anstrich. Produziert hat We Have Band im Übrigen Gareth Jones, der schon die komplette Farbpalette des New Wave und Post Punk an den Reglern begleitet hat und u.a. auch bei den erwähnten Depeche Mode für deren wegweisende Alben „Construction Time Again“, „Some Great Reward“ und „Black Celebration“ verantwortlich zeichnete. Am Ende von „WHB“ weiß man, dass dies keine so schlechte Entscheidung gewesen sein kann.
http://www.wehaveband.com/
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