Dienstag, 23. Dezember 2008

Alles nochmal gutgegangen ...

... und trotzdem noch das Beste auch von hier - laß es Dir gutgehen, Antsche und viel Spaß mit Deiner neuen Berufung als Teilzeitlaborratte ;-)

Dienstag, 16. Dezember 2008

Oberpollinger 2008



Machen wir's kurz - Buch, Platte, Film - auch hier gibt es natürlich Jahrescharts, wenn auch ganz kurz gefaßt. Ganz vorn auf der Leseliste nicht das angenehmste, wohl aber das wichtigste Buch dieses Jahres, Roberto Savianos "Gomorrha". Vampire Weekend haben ohne Zweifel die spannendste Platte in diesem Jahr gemacht, als Single konnte niemand, aber gleich so gar niemand Portisheads "Machine Gun" das Wasser reichen. Und weil ich dieses Jahr nur zweimal im Kino war, muß automatisch der letzte Batman auch mein Jahresfavorit sein. Fällt mir aber auch kein besserer Film ein. Tja, das war's dann schon wieder mit dem Rückblick ;-)

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Gehört_8



Fujiya & Miyagi "Lightbulbs" (Grönland)
So recht traut man sich an diese Band nicht heran. Das liegt jetzt ehrlich nicht daran, dass sie auf dem Label von olle Herbert Grönemeyer erscheinen. Nein, sie wirken anfangs so verdammt unterkühlt, unnahbar und dann - ja, dann doch irgendwie behaglich. Drei Alben hat das britisch Trio mittlerweile veröffentlicht, ganz so klar, wessen Erbe sie mit ihrem mantraartigen Nerdpop antreten, ist's damit aber noch immer nicht. Mal klingen sie ein wenig nach dem Postpunk von Wire in ihrer frühen elektronischen Phase, dann wieder etwas nach Kraftwerk - als neueres Beispiel fällt mir einerseits Erlend Oyes Zweitspielwiese The Whitest Boy Alive ein, nur ein paar Grad unter Null, oder auch das Onehitwonder The Beloved mit ihrem Weichspüler "Sweet Harmony". Faszinierend ist das allemal, erreichen sie doch mit den durchgängig sehr ähnlichen Strukturen ihrer Songs wie zum Beispiel dem herrlichen "Ankle Injuries" von der letzten Platte "Transparent Things" oder dem neuen "Sore Thumb" eine faszinierend hypnotische und seltsam beruhigende Wirkung, beim Titelsong "Lightbulbs" fehlt am Ende nur noch das knisternde Kaminfeuer. A Hund isser also scho, der Herbert ...

http://www.myspace.com/fujiyaandmiyagi

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Vorfreude

Am 16. Februar 2009 erscheint Morrisseys neues Album "Years Of Refusal" - der Titel läßt auf Hochform des alten Grantlers schließen. Wir warten's ab und freuen uns derweil über das sehr gelungene Cover ...

Gefunden_3

Da ist sie wieder - die staade Zeit! Und mit ihr wieder all die heimeligen Bräuche wie Plätzchenbacken, Christbaumschmücken und das Aufstellen eines beschaulichen Weihnachtskripperls. Wie, noch keines zur Hand? Da kann Abhilfe geschaffen werden, denn findige Designer haben sich ein ganz besonders hübsches und originalgetreues Exemplar einfallen lassen und das für nur 24,95 Euro zuzügl. Versandkosten. Also - g'schenkt!
Zu beziehen unter: http://www.arshabitandi.de, Suchwort "Krippe"

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Mathemetal vs. Albanisches Transistorradio

Eigentlich hatte ich ja vorgehabt, einen zweiten großangelegten Selbstversuch zu starten, nachdem ich mich vor einigen Jahren, damals noch als Kolumnenknecht für die leider mittlerweile in aller Stille verschiedene Seite trellis.de, an deutsche Teeniezeitschriften gewagt hatte (YAM, Bravo, Popcorn, übrigens ein überlegener Punktsieg für die Bravo – was Wunder ...) Diesmal sollte es deutlich härter werden – die drei Topalben der Metallerbranche im Praxistest, also AC/DC’s „Black Ice“, Metallica mit „Death Magnetic“ und natürlich das seit gefühlten fünf Jahrzehnten angekündigte und nun tatsächlich erschienene „Chinese Democracy“ der Guns’n Roses-Lookalikes um Obergreiner Axl Rose. Abgehört sind sie alle drei, bleibende Schäden gibt es nicht zu vermelden, das persönliche Fazit ist aber mangels Begeisterung ein kurzes: AC/DC kann man getrost vergessen – für das Album gilt der Satz: Kennt man eines, kennt man alle – kümmerlicher Schweinerock für Sitzenbleiber. Metallica langweilen auf etwas höherem Niveau und schrubben das Gitarrenbrett in gewohnt stumpfer Manier – Axl & seine Rumpfrosen wiederum wollen alles und bekommen deshalb fast nix richtig zusammen. Am Ende bleibt ein trauriger Nachgeschmack: Keines der drei Alben kann überzeugen, die ehemals gefeierten Helden des Schwermetalls muckern sich selbstreferenziell in Richtung Vorruhestand und riechen schon etwas streng. Besser formuliert kann man das übrigens in den Tageszeitungen nachlesen – Dank hier an Michael für den Hinweis auf einen wirklich exzellenten FAZ-Artikel, der Rest wie üblich SZ ...

AC/DC: Rezension aus der SZ
Guns'n Roses: Rezension aus der FAZ
Metallica: Rezension aus der SZ

Donnerstag, 27. November 2008

Es war einmal ...

... das Musikfernsehen. Es gab Zeiten, wurden auf MTV und VIVA noch sogenannte Videoclips gezeigt, rund um die Uhr sogar, unterbrochen von kurzen Werbeblöcken. Da gab es sogar Fernsehen für Randgruppen, wie zum Beispiel das aus heutiger Sicht schon fast legendäre „120 Minutes“ am Sonntagabend, ein kleiner Straßenfeger für Eingeweihte. Aus und vorbei – heute wird die Klingeltondauerberieselung von grenzdebilen Reallife-Soaps und der dreihundertzweiunddreißigsten Wiederholung irgendeiner nichtssagenden Awardshow unterbrochen. Videoclips Fehlanzeige – und sollte sich doch mal einer in das quotengesteuerte Desaster verirren, so sind das größtenteils einfalls- und lieblose Musikuntermalungen ohne Reiz und einen Funken Kunstfertigkeit. Da passt es gut, dass der ROLLING STONE eine kleine, aber feine Auswahl sehr wohl noch existierender ambitionierter Werke aus den letzten Jahren zusammengestellt hat, eine Reihe die um so sympathischer wirkt, als das sich dort neben den üblichen Tatverdächtigen auch weniger bekannte Künstler tummeln. So gibt es Rührendes von Sigur Ros, Verstörendes von U.N.K.L.E., Trauriges von den Tindersticks, Verspieltes von Royksopp, Grandaddy oder Fujiya & Miyagi und Lustiges von Vitalic. Weinen möchte man, wenn man sieht, was man heutzutage nicht mehr sieht – es lohnt sich unbedingt, alle zwanzig Filmchen durchzuschauen. Thank God, it’s YouTube!

Videospecial Rolling Stone

Dienstag, 25. November 2008

Gehört_7



Kanye West "808s & Heartbreak" (Def Jam/Universal)
Eigentlich sollte man meinen, dieser Mann hat sie nicht mehr alle! Sprang früher schon mal erbost auf die Bühne, wenn ein Award versehentlich nicht an ihn ging, heute verprügelt er wahlweise Paparazzi, hält sich für die Stimme seiner Generation oder möchte gern mit Elvis in einem Atemzug genannt werden. Verrückt. Blöd nur, dass er mit fast schon erschreckender Regelmäßigkeit so wunderbare Platten veröffentlicht, dass man nicht umhin kann, ihm seine Attitüde und seinen übertriebenen Geltungsdrang nachzusehen. Angefangen mit dem Debüt „College Dropout“ aus dem Jahr 2004 kultiviert er seit einigen Jahren eine ganz eigene Art von HipHop-Crossover fernab der gängigen Verhaltensmuster der Szene, mixt Disco, Blues und Soul zu einer genialen Mischung und inszeniert sich so als die intellektuelle, kreative Speerspitze der neuen Generation HipHop. Und irgendwie tut es ja auch gut, neben den omnipräsenten Testosteronmonstern und Silikonmaniacs a’la 50 Cent und R. Kelly jemanden zu sehen, der guten Stil nicht mit tonnenweise Klunker verwechselt, der anstatt Einschusslöcher zu zählen smarte Songs zu schreiben versteht, einen also, der Rap für Leute macht, die Rap gemeinhin nicht ausstehen können. Nach den phänomenalen „Late Registration“ und „Graduation“ ist die neue Platte zwar deutlich mehr am Mainstream orientiert und manchem vielleicht ein wenig zu viel Plüsch & Zuckerguss, aber mit „Heartless“ , „Say You Will“ und „Love Lockdown“ sind halt auch richtige Heuler dabei, die eben kein anderer so hinbekommt wie Mr. West. Und die Revolution – tja, die hat ja nun seit diesem Herbst ein anderer seiner Brüder an der Backe ...

Sehr empfehlenswert auch ein Mixtape mit teilweise älteren Sachen, die perfekte Ergänzung also zur neuen Platte:
Kanye West/Sky High-Mixtape

Donnerstag, 20. November 2008

Gehört_6



The Killers "Day & Age" (Island/Universal)
Eigentlich sollte an dieser Stelle der erste Verriss dieses Blogs stehen, und seien wir ehrlich, die Killers wären wie gemacht dafür gewesen. Es gibt nicht wenige, die schon ihre erste Platte „Hot Fuss“ nicht ausstehen konnten – ging mir nicht so, ich fand sie sogar sehr gelungen, auch wenn das Wortspiel „Soul/Soldier“ schon sehr grenzwertig war. Bei „Sam’s Town“, der zweiten Veröffentlichung, hatte ich schon deutlich mehr Probleme. Neben zwei, drei gelungenen Songs wie „When We Were Young“ und „Read My Mind“ gab’s eine Menge drittklassiges Material, es wurde synthetischer, bombastischer, aber nicht eben interessanter. Man hatte das Gefühl, sie wollten auf Biegen und Brechen das ganz große Ding landen, wussten aber nicht so recht, mit welchen Mitteln das zu schaffen sei.
Kurz danach vergriffen sie sich für den Soundtrack von Anton Corbijns „CONTROL“ fatalerweise an „Shadowplay“ von Joy Division, was erwartungsgemäß mächtig in die Hose ging.
Tja, und nun „Day & Age“. Ein Megazwitter ist es geworden, ein rasanter Stilmix, der seinesgleichen sucht. Selten hat es wohl eine Platte gegeben, die das Zitieren von Vorbildern so auf die Spitze getrieben hat wie dieses Album und ob man will oder nicht, ob’s gefällt oder man mit Kitsch, Glam und Pose so gar nichts anzufangen weiß – man kann den Jungs einen gewissen Mut nicht absprechen. Sie wissen zwar noch immer nicht, wo’s hingeht, aber sie stehen dazu und fahren das ganz bunte Programm auf. Die erste Single „Human“ ist Zuckerpop der allersüßesten Sorte, den auch die Pet Shop Boys nicht besser hinbekommen hätten. Aber mit „Can’t Stay“ ist ihnen ein ganz lockerer, swingender Schunkler mit Harfe(!), Saxophon (!!) und Mariba (!!!) geglückt. „Joy Ride“ wiederum schwankt zwischen Franz Ferdinand und den Village People – ein Tanzbodenknaller allererster Sorte, Respekt! Man muss es nicht mögen, aber anhören sollte man sich dieses verrückte Album allemal. Der Verriss kommt dann halt später ...

Mittwoch, 19. November 2008

Unter Wasser

Also ich gebe es ja zu, es war reine Eitelkeit, dieses Bild nicht schon eher in großformatiger Version hier einzustellen - es gibt nur wenige Väter im Schwimmkurs, die ähnlich behämmert kucken wie ich. Aber zählt das? Wohl nicht, denn Karla macht alles wieder wett mit ihrer einzigartigen Performance. Dann also doch ein wenig Stolz und die Bedenken beiseitegeschoben ;-) voila:


Montag, 17. November 2008

Gefunden_3



Da hat mir aber meine Lieblingspostille "11 Freunde" mal aus dem Herzen gesprochen - hier ein sehr lesenswerter Artikel über den höchst unsinnigen Jubelschnickschnack in deutschen Stadien ...

Showorchester Ungelenk aus "11 Freunde"

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Gehört_6



Lambchop "OH (ohio)" (City Slang)
Zuweilen hatte ich mich schon gefragt, wozu ich den ROLLING STONE überhaupt noch abonniere, wenn ich doch nur über die ewig gleichen Helden hinwegblättere und immer weniger interessantes finde. Aber nun hat mir eben dieses Magazin die neue Lambchop zum Vorzugspreis fast geschenkt und ich bin ihm, das kann ich nicht verhehlen, sehr dankbar dafür.
Man hat sich ja nicht mehr so recht rangetraut an die Musik von Kurt Wagner, wurde sie doch immer brüchiger, reduzierter, fragiler - irgendwann, dachte man, kommt da nur noch ein trauriges Raunen und Knurren, unterbrochen von zwei hilflosen Klavierakkorden und dem verhallenden Wischen eines Schlagzeugbesens. Angst und bange ist einem geworden bei dem Gedanken.
Umsonst gesorgt, "OH (ohio)" ist die beste Lambchop seit der unübertroffenen "Nixon" geworden. Alles klingt wieder geschlossener, wärmer und vieles swingt regelrecht - "National Talk Like A Pirate Day" zum Beispiel oder das herrliche "Sharing A Gibson ..." Mein Favorit ist ohne Zweifel "Popeye": Beginnt getragen wie ein tieftrauriger Blues mit Schalalala-Chorus, um dann im zweiten Teil deutlich beherzter und überraschend druckvoll zu - ähh, rocken? Na, wohl eher eine zarte Andeutung davon. Seien wir jedenfalls froh, dass Lambchop sich das mit dem langsamen Verschwinden noch mal überlegt haben ...

Montag, 13. Oktober 2008

Danke, Elke Heidenreich!

Danke für diese klaren und mehr als nötigen Worte und natürlich auch Danke für Herrn Reich-Ranickis gerechten Zorn!

Elke Heidenreich zum Deutschen Fernsehpreis bei faz.net
Reich-Ranicki beim Deutschen Fernsehpreis 2008

Dienstag, 7. Oktober 2008

Sie kommen!



Kaum gehen ein paar Jahre ins Land, sind sie wieder in Deutschland unterwegs - und diesmal, welche Freude, Open Air! Depeche Mode touren im Juni 2009 mit neuem Album durch die Landen - bisher bestätigt sind:

02.06. Hamburg, Nordbank-Arena
04.06. Düsseldorf, LTU-Arena
05.06. Düsseldorf, LTU-Arena (Zusatztermin)
07.06. Leipzig, Zentralstadion
08.06. Leipzig, Zentralstadion (Zusatztermin)
10.06. Berlin, Olympiastadion
12.06. Frankfurt a.M., Commerzbank Arena
13.06. München, Olympiastadion

Und wir sind dabei, Hansemann! Scheiß auf die 70 Euro! Innenraum, Yeah! Heute gezahlt, 2009 schon vergessen ;-) Wollen wir mal hoffen, dass das Album gut wird, im April soll's dann kommen ...

Für die Karten: Ticketportal Eventim für Depeche Mode
Für die Zwischenzeit: "Stripped" Pasadena Rosebowl, L.A. 1988 und Martin Gore in der FAS

Dienstag, 30. September 2008

Gehört_5



TV On The Radio "Dear Science" (4AD)
Der deutsche Rolling Stone hat zum neuen Album von TVOTR geschrieben, es wäre schade, dass man es nicht geschafft habe, einfache Harmonien mit Hilfe von Piano oder Akkustikgitarre zu schaffen - kalt sei es, überproduziert und somit eine "Kopfhörerplatte". 3 Sterne, ungenügend, setzen! Was als Kritik gemeint ist, klingt in meinen Ohren wie ein Kompliment - denn: Es gibt viel zu wenige Kopfhörerplatten. Früher waren vielschichtige, komplizierte Produktionen Sache von Artrockern und Psychedelikern, es gab sagenhaft gute (Pink Floyd) und unglaublich grauslige (Yes) Kopfhörerplatten. Heute traut sich da außer Radiohead fast keiner ran und wenn nicht Portishead aller Jubeljahre für ein fast jenseitiges Wunder sorgen würden, sähe die Welt ziemlich traurig aus. Denn das Problem ist, dass den meisten, die es mit Piano und Gitarre versuchen, einfach die guten und genialen Ideen dazu fehlen und dann bleibt es leider bei einer zwar übersichtlichen, aber eben auch faden und langweiligen Platte.
Warum dann also nicht Spuren übereinander legen was das Zeug hält, Zitate reinpacken, pluckern, pfiepen, sägen, stampfen bis die Aufnahmemaschine qualmt? "Dear Science" hat alles, das kann man getrost sagen: Soul, Funk, Jazz, Rhythmus, Indie, es ist eine überschäumende Wundertüte. Einen Song herauszuheben ist völlig unnötig - sie sind alle auf ihre Art perfekt und großartig. Wer TVOTR übrigens noch nicht live gesehen hat, sollte das schnellstens nachholen, die Jungs haben ihn, den Groove. Viel Spaß also beim Wippen, ob mit oder ohne Kopfhörer ...

http://www.myspace.com/tvotr

Montag, 29. September 2008

Mitten in München ...

... gesehen - mußte für dieses Bild allerdings gar nicht so weit gehen. Eigentlich nur vor die eigene Haustür ;-)


Ein Guter weniger ...



... aber irgendwann hat es ja passieren müssen, leider. Bleibt mir nur noch, eines meiner Lieblingszitate von Philippe Djian hervorzukramen: "Mitunter gibt es nichts Härteres auf der Welt, als nicht Paul Newman zu sein. Vor allem, wenn das Wetter mies ist."

Donnerstag, 25. September 2008

Gehört_4



Kings Of Leon "Only By The Night"
(Sony BMG)

Eigentlich müsste es jetzt soweit sein – nach drei größtenteils großartigen Alben sollte er jetzt kommen, der Einbruch, der Anfang vom Ende, der Abgesang. Denn – seien wir ehrlich, mehr als drei gute Platten macht heute keine Band mehr, denn entweder schießt sich der Sänger den Schädel weg, wird Weltenretter und/oder verschwindet samt seiner jämmerlichen Musik, die sich krampfhaft an den Zeitgeist klammert, in der Bedeutungslosigkeit. Die Kings haben sich also Mühe gegeben, die Sache so richtig in den Sand zu setzen: Stimmtraining, neues Erscheinungsbild, Stadionpathos, Vorband bei U2, etc. Aber, trotz aller gebotenen Skepsis muss man sagen: Es ist ihnen gründlich misslungen. Denn ein richtig schlechter Song ist auf dem neuen Album wieder nicht drauf, mit „Crawl“ und „Closer“ gibt es sogar zwei so ausgezeichnete, dass sich schon allein deshalb der Kauf gelohnt hat. Gut, die knochentrockene Unmittelbarkeit von „Youth And Young Manhood“ ist unwiderruflich dahin, Caleb Followill balanciert nicht mehr so häufig am gekrächzten Stimmbandruin wie früher und das Midtempo siegt allzu oft über den zackigen Temporausch – aber, hallo, es sind noch immer tolle Sachen drauf und vormalige Weggefährten wie Fran Healey und Richard Ashcroft wären riesig stolz, brächten sie nur ein einziges solches Riff zusammen. Und so heißt es also: Abgesang abgesagt, weiter warten ...

http://www.myspace.com/kingsofleon

Dienstag, 16. September 2008

Gehört_3



Elbow "The Seldom Seen Kid" (Universal)
Selten kommt es vor, dass man auf der Suche nach der kompletten, nicht unbedingt der besten Platte einen solchen Treffer landet. Komplette Platten gibt es ja leider nicht so viele - "Nevermind" war eine, "Is This It" auch, aber "The Lion And The Cobra" zum Beispiel war eben keine, weil die olle Sinead meinte, das entsetzlich alberne "I Want Your (Hands On Me)" müsse unbedingtens noch mit rein. Fehler! (Ist aber in dem Falle egal, denn mittlerweile veröffentlicht sie Werke mit maximal einem guten Song und einem entsetzlich albernen großen Rest ...) Vielleicht weiß der eine oder andere noch von der (fast kompletten) Platte "So" von Peter Gabriel aus dem Jahre 1986 - wunderbar: "Red Rain", "Don't Give Up" mit Kate Bush, "Sledgehammer" - alles Klassiker heute. Hier schließt sich dann der Bogen zu Elbow. Denn "The Seldom Seen Kid" ist nicht nur eine erfreulich perfekte Sammlung melancholischer, anrührend poetischer Songs, Sänger Guy Garvey erinnert auch im Duktus und der Klangfarbe seiner Stimme unglaublich an Peter Gabriel. Der oft zu lesende Vergleich mit Radiohead greift für mich zu kurz, denn neben dem ähnlich emotionalen Gesang wird bei Elbow weit weniger experimentiert und gefrickelt, sie bewegen sich näher und erstaunlich angstfrei am kommerziellen Liebeslied, dosieren aber die oft problematischen Streichersätze und Schunkelchöre so klug, dass wirklich schöne und kitschfreie Arbeiten herauskommen. Bestes Beispiel hierfür "One Day Like This", wo sich am Ende sogar noch eine TheEdge-Gitarre einmogelt und das irgendwie auch okay ist. Der Übersong ist gleichwohl "The Bones Of You", pralles Sentiment mit Oktavsprüngen und herrlichen Gitarrenbreaks - ach ja, gibt's leider viel zu selten ... Also, alle mal anhören jetzt, das lohnt sich!

http://www.myspace.com/elbowmusic

Donnerstag, 11. September 2008

Reingehen Angucken Wohlfühlen



Der Hinweis auf gute Kinofilme fehlte hier bislang noch, was wohl daran liegen mag, dass meine Tochter Karla dafür sorgt, dass die Filme, die ich mir anschaue, so sagenhaft alt sind, dass die Empfehlung um einiges zu spät kommt. Oder will wer was über den neuen Batman lesen? Na also ...
Dann also ein paar Sätze zu einem Film, den ich noch nicht gesehen habe, weil er erst in dieser Woche, mit reichlich Verspätung, in München anläuft (Neues Arena/Hans-Sachs-Straße): "Rausgehen Warmmachen Weghauen". Der erste offizielle Kinofilm über den FC St. Pauli, den Verein also, der als einziger in Deutschland meine uneingeschränkte Sympathie geniest. Und das, obwohl er manchmal so grauenhaft schlecht spielt, dass man es nicht anschauen mag, das aber wiederum so charmant hinbekommt, dass man ihm wiederum nicht böse sein kann ...
Ein wenig Kiezgucken also, Abriss altes, Aufbau neues Stadion, Trainerschnack, Fangesänge, was will man mehr? Na vielleicht: Nie mehr, nie mehr, 3. Liga!


Trailer "Rausgehen Warmmachen Weghauen"

Mittwoch, 3. September 2008

Gesagt_2

"I feel very wise and sage, but at the same time very young"
Michael Jackson während eines ABC-Interviews anläßlich seines 50sten Geburtstages. Der Mann macht uns stauen!

Trotzdem: Immer noch einer der Größten.
Beweis -
bestes Video ever!

Freitag, 29. August 2008

Gehört_2



Beck "Modern Guilt" (XL/Beggars)
Himmel hilf - der Scientologe singt wieder! Nachdem in der letzten Zeit bekannt wurde, dass sich Herr Beck Hansen mit der zu Recht ungeliebten Gehirnwäscherei eingelassen hat und auch Kollegen wie der übersmarte Adam Green ein wenig Beckbashing betreiben durften, mochten ihn viele Leute nicht mehr ganz so sehr. Bei mir lag es eher an der eher faden "Sea Change" von 2002 - danach hatte ich den Kontakt verloren, den Jungen quasi aufgegeben. Zu Unrecht, wie sich nun weist - "Modern Guilt" ist zwar nicht der Riesenwurf, aber besitzt Attribute, mit denen wenige Veröffentlichungen heute glänzen können: tanzbar, leicht, eingängig und, ja, vielleicht wieder: sexy. Zusammen mit seinem neuen Produzenten Danger Mouse gelingen dann so kleine Wunderdinge wie "Gamma Ray", "Modern Guilt" und "Profanity Prayers", aber eigentlich lohnt es sich gar nicht, einen Song herauszuheben, die Platte ist als ganzes ein solides Stück gute Tanzmusik. Na denn - it's up to you, Mr. Green!

Freitag, 22. August 2008

Gefunden_2

Noch schlimmer? Nein, noch schlimmer kann's nicht werden. Meint man. Und doch - es geht. Beweis: Florian Silbereisen im Musikantenstadl mit Nonnenchor! Meine Frau hat's im Original gesehen und nach eingehenden Tests keine bleibenden Schäden davon getragen - man muß aber jeden warnen, der sich selbst den untenstehenden Schnipsel mit Kalkofes Kommentierung anschaut - das ist fast schon Körperverletzung. Danke ARD! Danke GEZ! Weiter so getreu dem Kalkofschen Motto: "Geschafft! Wir sind blöd."

Silbereisen vs. Kalkofe

Montag, 18. August 2008

Gelesen_2



Martin Suter: Der letzte Weynfeldt (Diogenes)
Schon seit einer Weile erschienen, aber in jedem Falle die Erwähnung wert - der neue Suter enttäuscht nicht. Kein Suter tut das, aber der letzte (Der Teufel von Mailand) war schon etwas arg effekthascherisch, dagegen hebt sich das aktuelle Buch wieder wohltuend ab: Die Handlung entwickelt sich wieder unausweichlich ins scheinbar Ausweglose - man spürt wieder dieses körperliche Unwohlsein, wenn man den Protagonisten durch Bars, Geschäfte und Liebesleben begleitet. Es läuft natürlich darauf hinaus, dass es irgendwann nicht mehr weitergehen kann und Suter löst dies im Finale zwar nicht allzu überraschend, aber sehr gekonnt. Wieder mal ein spannender Plot und ein feiner Krimi. Und nicht zuletzt eine galante Milieustudie der gehobenen Schweizer Gesellschaft, die der Autor mit viel Witz und wie mit dem Seziermesser in ihre oberflächlichen, zumeist recht verlogenen Einzelteile zerlegt.

Dienstag, 12. August 2008

Sonntag, 10. August 2008

Gelesen_1



David Mitchell: "Der dreizehnte Monat"/
"Der Wolkenatlas"
(Rowohlt)
Zwei sagenhaft gute Bücher von einem Autor, die grundverschiedener nicht sein könnten - für mich Meisterwerke, unbedingt zu empfehlen:

Das eine "Der dreizehnte Monat" eine anrührende Coming-Of-Age-Geschichte irgendwo in der englischen Provinz der achziger Jahre, bedrückend durch das durch viele Handicaps bemittleidenswerte Schicksal des 12jährigen Protagonisten. Mitchell schildert die dreizehn Monate dauernde Lebensphase derart nah und einfühlsam, das man die geistig und körperlich mühsame Entwicklung fast mitzuleben empfindet. Erinnert nicht selten an Salingers "Fänger im Roggen", hat aber mehr Herz und weniger beißenden Zynismus und scheint mir so wahrhaftiger zu sein.

"Der Wolkenatlas" - gänzlich anderes Kaliber, ein überaus kunstvoll und sehr verwoben aufgebautes Werk, in welchem zunächst scheinbar zusammenhangslose Kurzgeschichten vom Erzähler über riesige Zeitsprünge hinweg aneinandergereiht und gleichsam aufgeschichtet werden. Sprach- und Erzählstil variieren je nach Zeit und handelnden Charakteren, zur Mitte des Buches hin brechen alle Erzählungen jeweils überraschend in ihrer Handlung ab, um dann in der zweiten Hälfte, wie beim Abstieg von einem hohen Gipfel, wiederum Stück um Stück aufgenommen und am Ende zu einem perfekten Ganzen vervollkommnet zu werden - unvergleichlich! Man braucht allerdings einen langen Atem und viel Imagination, das vorausgesetzt gewinnt man am Schluß vielleicht das beste Buch der letzten Jahre für sich ...

Dank nochmals an Edgar dafür und erneut der dezente Hinweis, dass die Cover die Bücher weit unter Wert erscheinen lassen ;-)


http://de.wikipedia.org/wiki/David_Mitchell

Montag, 4. August 2008

Gehört_1



No Age: Nouns (Sub Pop)
Der erste Eindruck: Diese Platte ist so unglaublich schlecht produziert, dass man es in Zeiten geleckter und perfekter Einspielungen getrost als Statement auffassen kann, was die beiden Kunststudenten aus Los Angeles da angerichtet haben. Trotzdem oder gerade deshalb eine unbedingte Empfehlung - kraftvolle Songs, die zwischen brachialem Lärm und gebremstem Experiment pendeln, ein wenig Jesus and Mary Chain (nur nicht so düster) und viel Fugazi - zwölf musikalische Bruchstücke mit Potential, die richtig Spaß machen.

http://www.myspace.com/nonoage

Donnerstag, 31. Juli 2008

Gesagt_1

"... des ham die Preißn gessn."
Josef Wilfling, Leiter der Mordkommission München, bestätigt auf Anfrage des Gammelfleisch-Untersuchungsausschusses, dass verdächtige Ware auch auf dem Oktoberfest verkauft worden sei
(SZ, Mittwoch, 23. Juli 2008)

Mittwoch, 30. Juli 2008

First Post

So, Blogg eingerichtet und ab dafür - wollen doch mal sehen, ob ich das auch kapiere und was vernünftiges draus machen kann ;-) Bis auf weiteres wird das aber erst mal eine Baustelle bleiben ...