Kings Of Leon "Only By The Night" (Sony BMG)
Eigentlich müsste es jetzt soweit sein – nach drei größtenteils großartigen Alben sollte er jetzt kommen, der Einbruch, der Anfang vom Ende, der Abgesang. Denn – seien wir ehrlich, mehr als drei gute Platten macht heute keine Band mehr, denn entweder schießt sich der Sänger den Schädel weg, wird Weltenretter und/oder verschwindet samt seiner jämmerlichen Musik, die sich krampfhaft an den Zeitgeist klammert, in der Bedeutungslosigkeit. Die Kings haben sich also Mühe gegeben, die Sache so richtig in den Sand zu setzen: Stimmtraining, neues Erscheinungsbild, Stadionpathos, Vorband bei U2, etc. Aber, trotz aller gebotenen Skepsis muss man sagen: Es ist ihnen gründlich misslungen. Denn ein richtig schlechter Song ist auf dem neuen Album wieder nicht drauf, mit „Crawl“ und „Closer“ gibt es sogar zwei so ausgezeichnete, dass sich schon allein deshalb der Kauf gelohnt hat. Gut, die knochentrockene Unmittelbarkeit von „Youth And Young Manhood“ ist unwiderruflich dahin, Caleb Followill balanciert nicht mehr so häufig am gekrächzten Stimmbandruin wie früher und das Midtempo siegt allzu oft über den zackigen Temporausch – aber, hallo, es sind noch immer tolle Sachen drauf und vormalige Weggefährten wie Fran Healey und Richard Ashcroft wären riesig stolz, brächten sie nur ein einziges solches Riff zusammen. Und so heißt es also: Abgesang abgesagt, weiter warten ...
http://www.myspace.com/kingsofleon
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