... das Musikfernsehen. Es gab Zeiten, wurden auf MTV und VIVA noch sogenannte Videoclips gezeigt, rund um die Uhr sogar, unterbrochen von kurzen Werbeblöcken. Da gab es sogar Fernsehen für Randgruppen, wie zum Beispiel das aus heutiger Sicht schon fast legendäre „120 Minutes“ am Sonntagabend, ein kleiner Straßenfeger für Eingeweihte. Aus und vorbei – heute wird die Klingeltondauerberieselung von grenzdebilen Reallife-Soaps und der dreihundertzweiunddreißigsten Wiederholung irgendeiner nichtssagenden Awardshow unterbrochen. Videoclips Fehlanzeige – und sollte sich doch mal einer in das quotengesteuerte Desaster verirren, so sind das größtenteils einfalls- und lieblose Musikuntermalungen ohne Reiz und einen Funken Kunstfertigkeit. Da passt es gut, dass der ROLLING STONE eine kleine, aber feine Auswahl sehr wohl noch existierender ambitionierter Werke aus den letzten Jahren zusammengestellt hat, eine Reihe die um so sympathischer wirkt, als das sich dort neben den üblichen Tatverdächtigen auch weniger bekannte Künstler tummeln. So gibt es Rührendes von Sigur Ros, Verstörendes von U.N.K.L.E., Trauriges von den Tindersticks, Verspieltes von Royksopp, Grandaddy oder Fujiya & Miyagi und Lustiges von Vitalic. Weinen möchte man, wenn man sieht, was man heutzutage nicht mehr sieht – es lohnt sich unbedingt, alle zwanzig Filmchen durchzuschauen. Thank God, it’s YouTube!
Videospecial Rolling Stone
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen