Donnerstag, 7. Januar 2021

Nick Cave: Der Gott des Gemetzels

Zugegeben, die Enttäuschung überwog zunächst, als Nick Cave Ende vergangenen Jahres seine mehrfach verschobene Europatournee dann doch absagte. Aber es gab einen hoffnungsvollen Nachsatz, der nun vom Australier selbst unterfüttert wurde. Es hieß nämlich, er wolle sich anstatt um die Unwägbarkeiten von Live-Auftritten lieber um ein neues Album kümmern - es wäre lt. NME das mittlerweile achtzehnte. In seinem aktuellsten Eintrag der Red Hand Files steht dann tatsächlich der entsprechende Hinweis: "Anyway, as promissed in my last issue, I did go into the Studio - with Warren [Ellis] - to make a record. It's called CARNAGE." Ein Gemetzel also, das klingt verheißungsvoll (nach dieser Nacht) und läßt ahnen, dass es nach den letzten eher ruhigen Werken hier vielleicht wieder etwas forscher zur Sache geht. Cave's letze Arbeit war denn auch die Essenz der Besinnlichkeit, hatte er doch, den Einschränkungen des allgemeinen Lockdowns folgend, für das großartige Doppelalbum "Idiot Prayer" viele seiner aktuellen und älteren Songs neu ausschließlich für das Piano interpretiert und im fast menschenleeren Alexandra Palace aufgeführt (die letzte Studioplatte war "Ghosteen" aus dem Jahr 2019).

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