Jez Dior
„YOUTHanasia“
(Steel Wool)
Es ist wohl nicht mehr nur der Vater, der ihn umtreibt. Zumindest nicht musikalisch. Jez hat sich am langen Schatten von Steve Dior die letzten Jahre ausgiebig abgearbeitet – des früheren Punksängers (The London Cowboys, The Idols) Drogensucht, sein Tod, der damit verbundenen Schmerz, all das hat das Leben des Sohnes verändert und seine Musik maßgeblich beeinflußt. Daß mit „YOUTHanasia“ einiges anders geworden ist, läßt sich leicht hören – vorbei der krude Stilmix aus Grungegitarren und biggest beats, mit dem der Junge noch im vergangenen Jahr seine EP „The Funeral“ bestückte und so für einiges Aufsehen sorgte. Die neue EP dagegen kommt als Mischung aus trippigen, verschleppten Beats und gerappten Passagen daher (also so in etwa The XX meets Eminem), mehr noch, Dior versucht sich neben schmachtendem Croonen („Loved You First“) auch am erstaunlich lockeren Popsong („Forever“). Inwieweit das denen gefallen wird, die ihn gerade für seinen verschrobenen Sound ins Herz geschlossen hatten, bleibt abzuwarten, mutig ist es allemal und dabei gar nicht so schlecht anzuhören. Und mal ehrlich, wer wollte schon auf ewig die eigene Enttäuschung kultivieren, wenn es noch so vieles mehr zu entdecken und auszuprobieren gilt.
05.10. Köln, Yuca
06.10. Hamburg, Molotow
14.10. Berlin, Be Nuu
16.10. München, Ampere
17.10. Wien, Grelle Forelle
18.10. Zürich, Exil
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