“Get There”
(Ye Olde Records)
Hier heißt es, Supergroup mal etwas kleiner zu denken: Matthew Caws, im Hauptberuf Sänger der New Yorker Band Nada Surf, und Juliana Hatfield haben sich für das Projekt Minor Alps zusammengetan und ganz so düster und schaurig, wie das Cover ihres Debüts vermuten läßt, ist die Platte dann doch nicht geworden. Im Stile der gefühlig beseelten Mann-Frau-Kapellen wie The Civil Wars oder Lightning Dust versuchen sich auch die Minor Alps an einer Mischung aus elektronisch verziertem Folk, traditionellem Americana-Sound und elegischen Countryballaden. Richtig gerockt wird auf “Get There” nur zweimal, zunächst gibt’s für das fabelhafte “I Don’t Know What To Do With My Hands” ein wenig Indie-Noise, etwas konventioneller gerät später der Kracher “Mixed Feelings”. Davor, danach und zwischendrin dann das, was Kritiker gern als akustisches Lagerfeuer bezeichnen – berückende Downtempo-Duette mit Wohlfühlfaktor, manche wie der Einstieg “Burried Plans” oder “Radio Static” recht spannend arrangiert, viele mit programmierten Drums versehen und allesamt recht schön anzuhören. In der musikalischen Hochgebirgsfamilie (Vermerke dazu: Alps, Sic Alps, Nine Black Alps) sind die beiden ganz im Sinne von Caws’ Hauptanstellung Nada Surf eher die Feinmechaniker, die Goldschmiede – wer sich also gerade die passende Untermalung für die kalten Winterabende zusammenstellt, der darf hier gerne zugreifen.
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