Andersson .Paak
„Malibu“
(Steel Wool)
Eines der dicksten Bretter in diesem noch jungen Jahr bohrt zur Zeit der Kalifornier Brandon Paak Anderson. Im vergangenen durfte der Junge ja schon etwas Höhenluft schnuppern, auch wenn er das als Zuarbeiter des ehrenwerten Dr. Dre für dessen Comeback-Soundtrack “Compton” tat – ganze sechs Songs hat Anderson .Paak, so sein Künstlername, veredelt und fiel so auch hierzulande, wo er weitaus weniger bekannt ist, mehr als positiv auf. Ein Debüt ist das vorliegende Meisterstück dennoch nicht, schließlich veröffentlichte er unter dem Moniker Breezy Lovejoy schon zwei Alben und 2014 dann mit “Venice” den ersten Longplayer in Eigenregie. Das Talent konnte man also schon damals erahnen, spätestens mit den ersten beiden Singles vom aktuellen Wurf “Am I Wrong” und “Room In Here” war aber klar, dass da Großes folgen könnte. Das wiederum liegt jetzt vor und erfüllt die Erwartungen in jeder Hinsicht. Wo er früher noch als Unterstützer firmierte, hat sich Paak diese nun selbst ins Studio geholt – hier helfen u.a. The Game, ScHoolboy und Talib Kweli mit, den bemerkenwert vielschichtigen Sound in Form zu gießen. Dabei ist die Bandbreite des knapp Dreißigjährigen größtes Pfund, wie auch schon sein weibliches Pendant Janelle Monae traut sich Paak mit jedem Stil und jedem Instrument ohne Angst in den Ring. Dass die Qualität an dieser Sprunghaftigkeit nicht leidet, zeugt sowohl von Reife als auch beachtlichem Genie. Hip Hop, Soul, Funk, Jazz, die sechszehn Stücke haben zwischen nervösem Groove, fetten Beats, leidenschaftlichem Tearjerker und entspanntem Barschunkler alles im Repertoire. Und so lange man auch wartet – ein wirklicher Durchhänger will einem in der guten Stunde nicht unterkommen, vielmehr fühlt man sich prächtig unterhalten. Dass man als Bewohner des sonnigen Westküstenstaates nicht zwangsweise in ebenso sonnigen Verhältnissen aufwächst, thematisiert Paak, dessen südkoreanische Mutter die Abwesenheit des umtriebigen, später inhaftierten Vaters auffangen musste, an mehreren Stellen, vor allem im Schlußstück “The Dreamer” gibt er Einblick in die Geschicke seiner Kindheit: "Who cares ya daddy couldn’t be here, Mama always kept the cable on. I’m a product of the tube and the free lunch, living room, watching old reruns." Er jedenfalls hat es, auch ohne Vater, geschafft und wenn nicht alles täuscht, dann ist dieses Album nicht der Peak, sondern eher der Beginn einer Karriere. http://www.andersonpaak.com/
WinWin: Wer sich Anderson .Paak live nicht entgehenlassen möchte, bekommt hier die Chance, jeweils zwei Tickets für einen seiner beiden Auftritte im Februar zu ergattern - gemäß dem Motto 'first in, first out' gehen die Karten zu den ersten beiden Absendern an info@mapambulo.de (bitte mit Name, Adresse und Wunschort - Update: Berlin ist schon weg, München geht noch).
18.02. Berlin, Lido
21.02. München, Ampere
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