„Loom“
(Kanine Records)
Viel findet sich noch nicht in der Historie der Fear Of Men, es gibt sie schließlich erst seit drei Jahren. Man darf jedoch vermuten, dass Jessica Weiss, Daniel Falvey, Robyn Edwards und Michael Miles eine gemeinsame Vorliebe für die schönen Künste im weitesten Sinne teilen. Die Demotapes aus ihren Anfangstagen hat das Quartett aus Brighton nach Alice Munro und Hanna Schygulla benannt, auffällig auch das Faible für altertümliche Keramiken und Skulpturen, die sämtliche Cover der vier zieren. Dazu noch ein der griechischen Androphobie entlehnter Bandname – hier legt jemand offensichtlich großen Wert auf ein gehobenes Image. Große Kunst sind zweifelsohne auch einige Stücke dieses Debüts – so wunderbare Songs wie „Waterfall“, „Green Sea“ und „Luna“ lassen einen glauben, Fear Of Men hätten zumindest einen kurzen Blick auf die Weltformel des Songwritings werfen dürfen. Nicht von ungefähr läßt sich der Albumtitel mit ‚Schimmer‘ übersetzen, der Sound strahlt tatsächlich einen anmutigen Glanz aus – berückendes Gitarrenspiel, weicher, teils mehrstimmig geschichteter Gesang, alles schön in melancholischem Moll gehalten, irgendwo zwischen The Organ, Belle And Sebastian und Blonde Redhead. Schön, wenn sie wie bei besagtem „Green Sea“ ihren Saiteninstrumenten ein paar verzerrte Schlieren beimischen, im Video werden dazu auch gleich noch ein paar von den hübschen Vasen entzweigehauen. Ganz so lieblich soll es also doch nicht zugehen, das Album bleibt dennoch Schmuckstück.
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