Dienstag, 19. Mai 2009

Gehört_31



Jason Lytle „Yours Truly, The Commuter“ (SPV)
Vier Jahre sind seit der ewig bedauerten Auflösung der kalifornischen Grandaddy vergangen, die Tinte unter dem Nachruf also gerade mal getrocknet, schon kommt Mastermind Jason Lytle mit seinem Solodebüt „Yours Truly, The Commuter“ um die Ecke. Und was soll man sagen: Es ist wie heimkommen. Auf den „ersten Blick“ jedenfalls. Die selbe samtweiche Stimme schmeichelt sich ohne große Gegenwehr in den Gehörgang, hier ein Zirpen, da ein Knacksen, dort ein Rauschen – willkommen seltsamen Königreich des LoFi-Königs. Bei genauerem Hinhören wird allerdings schnell klar, dass die Band, so sie für die rockige Gangart von Grandaddy zuständig war, doch schmerzlich vermißt wird – zu wenig Krach für zu viele Minuten, die einstmals lärmigen Gitarrenwände sind abgebaut oder stehen wie bei „It’s Weekend“ unmotiviert in der Landschaft herum. Lytle beschränkt sich für meine Begriffe zu sehr auf die leisen, versponnenen Stücke für’s knisternde Lagerfeuer und macht sich bei „I Am Lost“ fast als Major Tom aus dem Staub. Das alles ist keineswegs schlecht, nur etwas spannungsarm und nach grob geschätzten dreißig Minuten ist man wohlig weggeschlummert.

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